Was soll ich bloß machen?? Bin so ratlos

Hi,
Ich hatte vor zwei Wochen schon mal einen Beitrag geschrieben. Ich habe einen Mann kennen gelernt, und bin seit 25 Jahren zum ersten Mal total verliebt. Er ist aufmerksam, lustig, intelligent und sehr lieb zu mir.
Problem ist, dass er öfters ein Bier oder Wein zu viel trinkt. Ich habe es jetzt noch mal beobachtet, es passiert 1-2 Mal unter der Woche und dann noch ein Mal am Wochenende. Am Wochenende finde ich es total ok, ich trinke da auch gerne Wein.
Ich habe ihm jetzt gesagt, dass ich damit nicht klar komme und seit Montag habe ich den Kontakt eingeschränkt bzw. nur noch kurz geantwortet, wenn er geschrieben hat.
Er sagt jetzt auch nicht mehr „ich schränke es ein“, wie er es vor 6 Wochen mal gesagt hat.
Er kann das alles gar nicht nachvollziehen.
Ich bin so hin und her gerissen. Wenn er mich so gern hat, wie er sagt, würde er es dann nicht einschränken??
Wenn ich jetzt nachgebe, dann wird das auf ewig so gehen, oder?
Ich weiß halt nicht, wie viel es unter der Woche ist, er wohnt eine Stunde von hier - aber ich höre es an seiner Stimme. Er sagt dann immer, er hätte zwei Bier auf nüchternen Magen getrunken.
Was soll ich machen? Ich habe seit ich geschieden bin so viele Männer kennen gelernt, die alle nichts waren. Er ist wirklich ein toller Mann.
Meine Mutter meint, ich würde es mit Geduld und Liebe sicher hinkriegen, das es etwas weniger wird.
Bin ratlos.

1

Ich bin der gleichen Meinung wie vor zwei Wochen, ich fände es nicht tragisch, aber du ja offensichtlich schon.

Und in eine Beziehung zu gehen, mit dem Vorhaben, dass sich jemand ändert und das von Anfang an - sorry, das funktioniert nicht.
Er muss sich nicht für dich einschränken und schon gar nicht, wenn du nicht da bist.
Es ist was anderes, wenn jemand sich in Beisein des Anderes voll laufen lässt und das "ohne Grund", aber so klingt es ja nicht.

2

Würde Dich das überhaupt nicht stören, wenn Dein Mann zwei mal die Woche einen im Tee hat?

9

Wenn er neben mir dabei auf dem Sofa sitzt vielleicht schon, aber nicht in eurer Konstellation.
Du hast ja im ersten Post geschrieben, dass er das meistens mit Besuch macht, dann hätte ich wohl mit einem "im Tee", wenn ich dabei wäre ;-)

weitere Kommentare laden
4

Man kann niemanden ändern, der nicht geändert werden will, und erst Recht kann man niemanden aus einer Sucht oder Suchtstrukturen rauslieben.

Eigentlich ist es ganz einfach: Gehe davon aus, dass sein Konsum genau auf dem Level bleibt (mein Mann (getrennt lebend) trinkt in ähnlicher Frequenz, wobei da Komplett-Abschüsse recht häufig vorkommen) und das seit Jahren. Es gibt Phasen, da reduziert er seinen Konsum, um Gewicht tz reduzieren, aber never ever hätte er das mir zuliebe getan. Er sieht da auch gar kein Problem und hält mich für übersensibel. Und überlege dir mal, was das mit der Augenhöhe macht, wenn sich jemand dir zuliebe ohne eigene Einsicht verändert und wie da so die Erfolgsaussichten sind, dass er diese Veränderung dauerhaft beibehält. Du bist schon jetzt in der Rolle derjenigen, die mitzählt und seinen Konsum kontrolliert. Meiner Erfahrung nach wirst du in 2 Jahren jedes Glas mitzählen und wissen, wie viel Bier vor einem Abend in einem Kasten war. Willst du das?

Wenn du dazu ne Haltung finden kannst und mit dem Status Quo leben kannst, OHNE Hoffnung auf Veränderung, dann bleib. Und ich meine das völlig wertungsfrei. Ich hab das 12 Jahre mitgemacht, lange haben für mich die positive Seiten meines Mannes überwogen. Aber ich hab Federn gelassen.

ICH würde das nicht noch mal machen, weil ich weiß, dass ich das nicht kann. Es gibt Dinge, die sind solitär so schlimm für einen, dass nichts sie kompensieren kann. Für mich ist das Sucht, für andere Betrug, für viele beides und andere Dinge...

Musst du in dich reinhorchen, was deine No Gos sind. Bisschen lesen auf Al Anon-Seiten bildet...

5

Sich abends mal ein Gläschen zu trinken, damit hätte ich kein Problem.Du sagst jedoch, dass man es an seiner Stimme hört und dann muss er ja schon gut was getrunken haben, vor allem wenn er quasi regelmäßig was trinkt und es gewohnt ist.

Ansonsten wäre ich der Meinung, wenn du es ok findest das du am Wochenende gerne mal Wein trinkst, woher nimmst du dir das Recht zu bestimmen wann er was trinken darf?!...aber so...hmmm....ich würde es wohl beenden, denn er wird nicht drauf verzichten ( wollen ).Noch dazu wohnt er weiter weg, wie soll man das "kontrollieren"?
Wie gesagt, mal ein Bierchen oder so, kein Problem, aber betrunken zu sein, ist schon ne andere Nummer und mir zu gefährlich.

Das er dir nicht mehr sagt weniger trinken zu wollen, kann man nachvollziehen.Er ist alt genug um sich nicht bevormunden zu lassen und ihr kennt euch auch noch nicht lange genug, noch dazu die Entfernung.Er wird sich überlegen ob es sich wirklich noch lohnt den "Stress" in Kauf zu nehmen.

Alles Gute

11

Ich verstehe total, dass es Dich stört. Ohne es zu bewerten, jeder hat eben seine Vorlieben und Nogos, und das ist ja immer und in jedem Fall ok. Du solltest Dich vielmehr fragen, ob es dann der richtige für Dich ist.

Aus seiner Sicht würde es mich schon irritieren, wenn eine liebe Person sagt, sie möchte mit mir zusammen sein, aber auf der anderen Seite nicht hinter dem steht, was ich bin. Du kommst also in sein Leben und verlangst als erstes eine nicht ganz unwesentliche Veränderung seines Lebensstils. Ich finde das fragwürdig. Warum brauchst Du diesen Liebesbeweis? Warum beweist Du ihm nicht umgekehrt Deine Liebe, springst über Deinen Schatten und akzeptierst ihn, wie er eben ist?

Wie gesagt, wenn das für Dich nicht geht, dann ist das ja auch ok. Aber akzeptiere dann doch bitte auch, dass andere Dinge für ihn nicht gehen.

12

Hallo, ich finde die Häufigkeit (1x am We, 2x in der Woche) gar nicht bedenklich. Zur Menge: Manche vertragen nicht viel und man merkt ihnen schnell was an. Meine Tochter z.B. sagte zu mir ganz entsetzt, als ich 1 Glas Wein getrunken hatte: Mama, du bist ja total besoffen! Hat mich selbst erschrocken, da ich niemals gedacht hätte, dass man mir das anmerkt, aber manche haben feine Antennen. Ich würde lallen und komisch gucken 😳. Ich war sehr weit entfernt von lallen, aber sie nahm es anders wahr. Vllt ist das bei dir auch so?

54

Das Problem ist ja nicht nur die Häufigkeit.

55

Gustav hat es in Beitrag 13 gut auseinandergenommen.

13

<< aber ich höre es an seiner Stimme. >>

Er trinkt mehr, als er verträgt. Er kann nicht rechtzeitig aufhören. Das ist alkoholkrank.

<< Er sagt dann immer, er hätte zwei Bier auf nüchternen Magen getrunken. >>

Das ist nicht glaubwürdig. Zwei Bier sind schon zum Essen eines zuviel.

<< Was soll ich machen? >>

Höre auf dein Bauchgefühl. Es warnt dich nicht ohne Grund.

<< Ich habe seit ich geschieden bin so viele Männer kennen gelernt, die alle nichts waren. >>

Natürlich ist das so. Die Guten sind nicht lange frei. Die Nieten bleiben übrig. Du brauchst viel Geduld und Glück.

<< Er ist wirklich ein toller Mann. >>

Ja, wenn er gerade nicht betrunken ist.

<< Meine Mutter meint, ich würde es mit Geduld und Liebe sicher hinkriegen, das es etwas weniger wird. >>

Das glaubst du doch selbst nicht. Schau bei den Anonymen Alkoholikern rein.

21

Dem ist nichts hinzuzufügen !
Doch, Moment......
Ihre Mutter meint das würde sie mit Geduld und Liebe hinbekommen?? Sorry...mir wird übel !!
Den schwarzen Peter mal ganz nett an die eigene Tochter weitergereicht .....der Klassiker!!
Übersetzt.....wenn er das nicht schafft ,ist sie schuld. War wohl nicht genug Geduld und Liebe.....:-[

16

Hä? Am Samstag ist es ok, am Dienstag nicht? Ich finde deine Logik etwas eigen.

17

Na es gibt doch viele, die am Wochenende mit Freunden feiern und dazu trinken, bei einem tollen Essen in schöner Atmosphäre. Das ist doch was anderes, als wenn ich mir ohne Anlass nach der Arbeit 5 Bier oder ne Flasche Wein reinziehe

18

Ich sehe es so: Du musst einen Menschen nehmen, wie er ist, als Ganzes, oder es sein lassen. Alles andere ist ein (fauler) Kompromiss. Für die eine oder andere Seite. Bei euch scheint es in einem grundlegenden Punkt nicht zu passen. Er trinkt gerne was, du kannst damit nicht umgehen.
Mal angenommen, er würde sich dir zuliebe zügeln. Glaubst du ernsthaft, das geht auf Dauer gut? Wirst du es ihm glauben oder zweifeln, wenn er mal mit Freunden weg geht oder ihr euch ein paar Tage nicht seht? Wirst du nicht unbewusst ganz genau hinhören, wenn ihr telefoniert, weil irgendwo doch die Befürchtung in dir steckt, er trinkt und sagt es dir nur nicht?

Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber dein Post lässt vermuten, dass du keine dreißig und keine vierzig mehr bist. Bist du bereit, einen Kompromiss zu leben? Ist er dazu bereit? Wollt ihr das überhaupt beide? Davon, jemanden oder etwas 'hinzukriegen' halte ich ehrlich gesagt nichts. Habe ich zu oft erlebt, dass eine Beziehung nach Jahren den Bach runter gegangen ist, weil es eben doch 'nicht wurde'.
Meine Oma sagt immer: Wenn was besser werden muss, ist es nicht gut genug. Wo sie Recht hat ...

20

Du hast Recht. Danke für Deinen Beitrag.
Ich hab mich auch gefragt, ob nicht die guten Seiten überwiegen. Im Moment sehe ich das so. Aber wir kennen uns erst 10 Wochen.
Mein Exmann hat wenig getrunken. Er war aber gefühlskalt und leistungsorientiert und total langweilig.
Vielleicht gibt es jemanden, der alle guten Seiten hat und weniger trinkt? Bisher nicht getroffen in meinem Leben. 🤔🤔

22

Ich denke, was zwischen euch nicht ganz passt, ist die Einstellung zum Lebensstil und Gesundheit, und nicht direkt der Alkohol selbst. Hättet ihr die gleiche Einstellung, würde er sich nämlich über sich selbst ärgern, dass er so viel trinkt, und würde eine neue Liebe dazu nutzen, zu reduzieren. Aber danach sieht es nicht aus. Vielleicht geht ihr zusammen eine Woche weg. Dann wird sich zeigen, wie er zum Alkohol steht.

23

Was meinst Du damit, zusammen eine Woche weg gehen?

30

Zusammen eine Woche irgendwo verbringen. Dann siehst du, welche Mengen er jeweils zu sich nimmt. Du kriegst einen Einblick in seinen Alltag.

weitere Kommentare laden