Hallo,
was muss/sollte eine Ehe aushalten?
Ich bin seit über 6 Jahren verheiratet und wir haben zwei Kinder (2 & 4), ein großes Haus, beide gute Jobs und mit dem Drumherum passt auch alles!
Natürlich hat sich seit Geburt der Kinder auch die Ehe verändert und ich weiß, dass man Abstriche machen muss. Aber machen
Dinge stören mich doch und manchmal überlege ich, ob ich noch mit meinem Mann zusammen wäre, wenn wir die Kids nicht hätten. Dabei sind wir eigentlich zufrieden und genießen das Familienleben. Aber es ist eben schon viel Familie, Alltag, Job und Kinder und als Paar bleibt man auf der Strecke.
Früher konnte man mehr Zeit miteinander verbringen, man ging schon harmonischer und wertschätzender miteinander um. Nun hab ich oft das Gefühl es läuft alles so nebenher und man nimmt sich auch im Alltag nicht mehr die Zeit füreinander. Klar, versuchen wir auch mal ohne die Kids was zu machen uns das tut gut, aber ich bräuchte mehr.
Auch in der Kommunikation hapert es. Mein Mann hat einen wirklich anstrengenden Beruf ( recht neu und erst aufgestiegen) wo er vom Kopf her sehr gefragt ist uns hat auch viele unter sich. Ich habe das Gefühl er packt all seine guten Eigenschaften in seie Arbeit und lässt sich immer der Familie fallen. Da kommen aussagen wie: Geh mir nicht auf den Sack. Hör auf zu sabbeln. Müdigkeit. Einfach viel „Er“, da er über sich und Arbeit viel redet.
Ich habe schon etwas Verständnis für sein Verhalten, es ist eben alles gerade schwierig.
Aber ich fühle mich einfach etwas vernachlässigt im Alltag und würde gerne wissen, ob das nur ne Phase ist, da kleine Kinder, anstrengender Job, etc. Und man da einfach auch mal durch muss! Will ich auch!
Reden tun wir auch mal darüber, aber so richtig geändert hat es sich noch nicht.
Was haltet ihr so aus? Gibt es Phasen in der Ehe, die ihr überstanden habt? Gerade überstehen versucht!?
In guten wie in schlechten Zeiten…
Bin gespannt auf eure Antworten!
Viele Grüße!
Was muss eine Ehe aushalten?
Ja, so Phasen gibt es. Wir haben sie überstanden.
Eine war hier definitiv der Hausbau. Mein Mann arbeitet schwer körperlich, dazu noch einiges selbst am Haus gemacht, ich hab studiert und nebenbei immerhin 20 Wochenstunden gearbeitet. Wir waren am Limit. Auch hier kam „geh mir nicht auf den Sack“, wir als paar blieben auf der Strecke und wir hatten zum Glück noch keine Kinder 😂😂
Ich hab öfter gehadert. Wir haben viel gesprochen. Aber mein Mann war immer klar: wir sind ein Team, wir schaffen das, wir ziehen das jetzt durch. Und das haben wir.
Als Motte auf die Welt kam, dann ein Schreikind war, waren hier wieder alle am Limit. Viele, viele Gespräche (die sich situativ angefühlt haben wie „täglich grüßt das Murmeltier“; also als würde es sich immer im Kreis drehen) und viel Zeit später war es überstanden. Und wir funktionieren wieder besser denn je, auch als Paar, trotz wenig Zeit.
Also an deiner Stelle würde ich tatsächlich noch durchhalten. Und wirklich immer wieder mal drüber reden, was kann man tun, wie kann man dran arbeiten? Wenn sich dann nie auch nur ein Müh Verbesserung einstellt, muss man neu bewerten. Aber wenn es einen Hoffnungsschimmer gibt, sollte man ihn wahr nehmen!
Er hat keinen Respekt vor dir und deiner Arbeit und noch nicht mal mehr Hemmungen, das zu zeigen..
Lass mich raten, den überwiegenden Teil von Kinderbetreuung & Haushalt & Organisation drumherum wuppst du alleine? Und er findet, mal so ganz unter uns, dass das ja auch nicht so wild ist? Das bisschen Haushalt und so? Wobei er doch der große Macker/ Macher mit den vielen Untergebenen und er ja wohl derjenige von euch beiden ist, der richtig viel und hart arbeitet? Kommt das in etwa hin?
so würde auch noch über 30 Jahren Ehe niemand mit mir reden. Hast du ihm das schon mal gesagt, oder nimmst du es hin?
Für solche Aussagen solltest du kein Verständnis zeigen.
Ich rate euch dringend zu nem Gespräch, in dem du deine Grenzen aufzeigst.
Vielleicht machst du deinen Mann mal mit den vier apokalyptischen Reitern bekannt, die eine Beziehung ruinieren. Sind finstere Kerle.
https://lovomi.de/apokalyptische-reiter-beziehung/
Sehr interessant, vielen Dank für diesen Link 🌹
Hallo Aushalterin,
ich finde es furchtbar wie dein Mann dich behandelt. Hier (15 Jahre Beziehung, 7Jahre Ehe) wird auch in stressigen Zeiten freundlich und wertschätzend miteinander gesprochen. Das ist eher so ein wir-gegen-den-Rest-der-Welt-Ding.
Ich weiß nicht ob deine Kinder Jungen oder Mädchen sind aber in jedem Fall lebst du ihnen eine ungesunde Dynamik vor: Möchtest du, dass deine Tochter sich später in ihrer Beziehung unterbuttern lässt? Oder dein Sohn das gleiche wie sein Vater in seiner tut?
Sei dir mehr wert. Ich lese, dass dein Mann phasenweise bemerkt, dass sein Verhalten dir gegenüber nicht in Ordnung ist. Ich würde in einer ruhigen, entspannten Stimmung nochmals das Gespräch suchen, nicht wenn ihr gerade gestritten habt. Wenn dein Mann so etwas sagt wie: "Geh mir nicht auf den Sack!" ruhig antworten: "Ich möchte nicht, dass du so mit mir redest." und die Situation verlassen. Erfahrungsgemäß wird es nämlich nicht besser, wenn du JETZT keine Grenzen setzt.
Alles Gute,
Lexa
"Auch in der Kommunikation hapert es. Mein Mann hat einen wirklich anstrengenden Beruf ( recht neu und erst aufgestiegen) wo er vom Kopf her sehr gefragt ist uns hat auch viele unter sich. Ich habe das Gefühl er packt all seine guten Eigenschaften in seie Arbeit und lässt sich immer der Familie fallen. Da kommen aussagen wie: Geh mir nicht auf den Sack. Hör auf zu sabbeln. Müdigkeit. Einfach viel „Er“, da er über sich und Arbeit viel redet."
Also bei aller Liebe. Nein.
Ich hatte schon extrem verantwortungsvolle Berufe, mein Vater ist in leitender Position und mein Mann bald auch. Sowas gibt es bei uns nicht. Das ist ein No Go und mit Arbeit NICHT zu rechtfertigen!
Ich war 35 Jahre verheiratet, 25 davon hatten wir jeden Sommer Stress ohne Ende, weil mein Mann zwei Jobs hatte, beide sehr verantwortungsvoll.
Wenn er wirklich fertig war, kam höchstens "können wir das morgen besprechen, heut nimmer" - oder so ähnlich.
Die von Dir erwähnten Sprüche - niemals. War garnicht sein Wortschatz, selbst wenn er schwer am Raunzen war.
Schwierige Phasen haben wir mehrere durchgestanden, meist aber waren es äußere Umstände, wegen meinen Kindern, seinen Kindern aus erster Ehe o.ä.
Ein gewisser Respekt musste aber immer sein, "geh mir auf den Sack" hätte ich nicht akzeptiert.
LG Moni
Egal wie groß der Stress ist (wir haben drei Kinder, alles Frühchen, selbständig, eigenes Haus gebaut, mehrere Wohnungen vermietet, und vieles mehr), der Respekt und das Interesse aneinander und füreinander darf niemals flöten gehen.