Schwiegervater flirtet?

Hi!

Ich fühle mich nicht ganz wohl mit dieser Frage, weshalb ich sie anonym verfasse und ich weiß auch nicht ganz, ob sie hierher gehört.

Ich befinde mich in einer schwierigen Lage, denn allmählich habe ich das Gefühl, dass mein Schwiegervater versucht mit mir zu flirten. Grund zu dieser Annahme ist sein Verhalten, welches er auch ganz offen im Familienkreis zeigt. Lange, tiefe Blickkontakte beziehungsweise der Versuch dazu, gerne und beiläufige Berührungen (son Knuff auf den Arm, umarmen, ausgiebige Begrüßungen/Verabschiedungen mit überzogenen Küsschen auf die Wange) und besonders minutenlanges Beobachten, bei Meinungen fragt er explizit mich nochmal nach meiner Meinung, macht Witze und wartet nur auf meine Reaktion. Wenn in der Runde erzählt wird, spüre ich seine Blicke auf mir, weshalb ich dann absichtlich konsequent wegschaue. Manches Mal habe ich, um meinem Verdacht des Blickes nachzugehen, dann doch zu ihm gesehen und dann treffen sich unsere Blicke und er lächelt mich dann an oder guckt einfach weiter?
Nach einer Familienfeier hatte er mich den ganzen Abend beobachtet, mich mehrfach auf taillienhöhe unter meinem Überwurf umarmt und wollte nur mit mir tanzen. Ich habe meinem Mann schon von meiner Wahrnehmung erzählt. Dem tat das sehr leid aber er meinte, so ist er einfach.

Mich verunsichert sein Verhalten jedes Mal sehr und ich fühle mich unwohl. Vielleicht sind Schwiegerväter ja auch einfach so? Deshalb wollte ich hier mal in die Runde nach Meinungen fragen. Und vor allem auch, wie ich damit umgehen kann, unabhängig nun davon, ob flirt, neckiges Aufziehen oder nicht.

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"Vielleicht sind Schwiegerväter ja auch einfach so?"

Wie kommst du darauf? Mit seiner eher zufälligen Eigenschaft als Schwiegervater hat das nichts zu tun. Selbst wenn alle schreiben würden, das sei typisch für Schwiegerväter, würde sich dein Unwohlsein doch auch nicht in Rauch auflösen.

Unter Männern gibt es leider allzu viele schmierige Typen, die sich Frauen aufdrängen.

Dahinter kann alles Mögliche stecken:
- Er empfindet seine Zudringlichkeit als charmant und bildet sich ein, das sei für dich schmeichelhaft
- Ihm ist klar, dass du dich unwohl fühlst und es handelt sich um Machtverhalten
- Er denkt in seinem altväterlichen Hirn gar nichts und das ist sein normaler Umgang mit Frauen, man wird ja wohl eine Frau noch anfassen dürfen.

Für Letzteres spricht, dass dein Mann meint, er sei nun mal so.

Lass es nicht zu, dass er dauernd über deine Grenzen latschst, bis du irgendwann Meideverhalten zeigst und dich vor Begegnungen drückst. Kleinen Kindern bringt man bei, sich nicht gegen ihren Willen, auch nicht von Verwandten, antatschen und belästigen zu lassen. Das sollte dir als Erwachsener auch gelingen. "Ich möchte das nicht" und fertig. Er belästigt dich, nicht umgekehrt.

Schlimmer finde ich die Einstellung deines Mannes (er ist halt so). Wenn ihr Kinder habt, wird er ihnen hoffentlich was anderes vermitteln.

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Ich war mir unsicher, weil ja keiner der anwesenden Personen was dazu sagt? Und ich dachte, wenn er so offensichtliche Flirtsignale sendet und selbst mein Mann sagt, dass ich darauf nichts geben soll, dass ich das dann vielleicht völlig falsch interpretieren und Verhaltensweisen gänzlich falsch lese.
Mir helfen deine Motivansätze auf jeden Fall. In meinem Mann und mir steckt gleichermaßen tief leider die große Bemühung keine Probleme zu bereiten und für Harmonie zu sorgen, was definitiv auf Dauer belastend ist und mir das abgrenzen deutlich erschwert. Um mich gegenüber meinem Schwiegervater abgrenzen zu können, müsste ich zunächst viel niedrigschwelligere Situationen bewältigen können, denn gerade im Schwiegereltern-Schwiegerkind-Verhältnis schwingt ja zumeist doch der unerlässliche Wunsch nach Akzeptanz mit.

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Gut, dass du dein Unwohlsein nicht verdrängen möchtest, denn dir Harmonie geht einzig und alleine auf deine Kosten.
Dass keiner was sagen möchte, um die gute Stimmung nicht zu verderben, verschafft deinem Schwiegervater ja gerade den Rahmen, in dem solches Verhalten möglich ist. Es kann gut sein, dass andere sich ebenfalls innerlich winden, aber aus denselben Motiven wie du nichts sagen. Und das Ganze wird dann unter "er ist halt so" verbucht, dh. es ist schon klar, dass was nicht so ganz in Ordnung ist, aber... so ist das nun mal.

Ich fürchte auch, dass die typisch reflexartige Abwehr kommt, wenn du versuchst, dich abzugrenzen. Du bist dann zu empfindlich, er möchte nur nett sein, und überhaupt: darf man einer Frau heutzutage kein Kompliment mehr machen usw Die ganze Palette der doofen Sprüche, mit denen die Betroffene dann der Spielverderber ist. So funktioniert Belästigung.

Ich bin aber überzeugt davon, dass du dich am Ende persönlich besser fühlst, wenn du aufhörst, dich wegzuducken. Du musst ihn ja nicht vor der ganzen Familie zur Rede stellen, ein einfaches aber bestimmtes "Ich möchte das nicht", wenn er dir körperlich zu nahe kommt, eine kühle Reaktion, wenn er dich anschleimt. Dann ist die Stimmung halt mal nicht gut und du bist nicht das liebe Mädchen. Was auch immer du womöglich dann "falsch verstanden" hast, soll schlicht und einfach aufhören.

Mit deinem Partner würde ich ein ernstes Wort reden. Dass er dir zumutet, um des Familienfriedens da durch zu müssen und das schräge Verhalten, woran sich seine Familie gewöhnt hat, ausbaden zu müssen, ist nicht partnerschaftlich. Würde er sich vorstellen, dass seine Schwiegermutter ihn so belagert, käme ihm das bestimmt nicht normal vor.

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Hallo Hannah1994, puh...sorry aber finde es schon etwas hart sowas zu lesen.
Sorry, aber so verhält sich ein "normaler" Schwiegervater nicht. Ich bin seit 13 Jahren verheiratet und mein Schwiegervater hat mir seine Hände noch nie an die Teile gelegt. Nicht mal an der Hochzeit seines Sohnes und mir. Mein Vater hat sowas auch noch nie bei seiner Schwiegertochter gemacht.
Genauso wenig schaut er mir tief in die Augen. Klar, beim erzählen schauen wir uns auch in die Augen aber es ein normales anschauen.
Ich verstehe auch deinen Mann nicht. Wenn ich meinem Mann sowas erzählen würde, würde er es nicht einfach abwinken. Er würde seinen Vater beim nächsten Treffen beobachten.
Es ist jetzt eine echt blöde Situation für dich. An deiner Stelle würde ich deinen Mann noch mal drauf ansprechen oder ihn bitten daß er seinen Vater beobachtet damit er mit ihm sprechen kann. Oder wenn du dich traust, musst du das Gespräch mit deinem Schwiegervater suchen und ihm klar machen was Sache ist und ihm sagen daß es so nicht weiter geht da du dich total unwohl fühlst.
Viel Glück 🍀 und alles Gute

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Ohje...Ich bin durch deine Antwort auch erst geschockt. Denn durch die Reaktion meines Mannes war ich mir auch einfach nicht sicher, ob ich das überbewerte oder so und habe es nun längere Zeit einfach so abgetan. Ich traue mir ein ernstes Gespräch mit ihm definitiv nicht zu. Ich will ihm nichts unterstellen, ich will nichts lostreten. Er hatte vor einigen Jahren eine Affäre mit einer deutlich Jüngeren, was in der Familie natürlich noch tiefe Wunden hinterlässt. Deshalb bin ich um so irritierter, dass er sich vor allen anderen mir gegenüber so verhält und dachte "gut, wenn da keiner was sagt, werde ich das scheinbar wohl nur überbewerten".

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Ich kenne sowas. Mein erster Schwiegervater fand mich auch toll, hat mir das sogar mal gesagt. Allerdings hat er mich nie angegraben oder angeschmachtet wie Deiner. Einen Rat kann ich dir da auch nicht geben, deinem Mann hast Du ja schon was gesagt, aber wenn der das dann so abwiegelt, kannst Du ja kaum was machen. Vielleicht musst Du einfach damit leben, dass er für dich schwärmt und ansonsten versuchen möglichst allen Situationen aus dem Weg zu gehen, wo er dich angrabbeln kann. Wenn er es doch noch Mal tut, solltest Du Dir überlegen, ob Du ihm dann nicht mal freundlich aber bestimmt sagst, dass Du das nicht magst, wenn er das macht. Nicht dass er es sonst als stille Zustimmung empfindet.

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Danke, das hilft mir schon mal ein wenig, dass ich damit nicht so alleine bin. Meiner sagt mir das auch immer wieder und betont, wie schön es ist, dass ich seine Schwiegertochter bin. Definitiv muss ich mich bezüglich der Körperlichkeit von ihm deutlicher abgrenzen, will ihm aber auch nichts unterstellen. Ich hab Sorge, dass man mich dann belächelt und sagt so wäre das doch nie gemeint und blablabla...Ich bin da echt schlecht im Grenzen setzen. Aber das mit der stillen Zustimmung hatte ich so noch nie bedacht..das ist nochmal wichtig. Danke!

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Ich finde es schade, dass du in dieser unangenehmen Situation bist.
Ich würde mich auch obwohl fühlen.
Es ist schlimm, dass DU diejenige bist, die sich Gedanken macht und Angst hat, von anderen belächelt zu werden, obwohl dein SV Grenzen überschreitet.

Du hast deinen Mann angesprochen- ohne Hilfe. Nun würde ich ihm mitteilen, dass ich zu diesen Treffen nicht mehr mitgehe und so dem Mann aus dem Weg gehe.


Liebe Grüße
Schoko

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Ich finde es schon komisch von deinem Mann, dass er das nicht versucht zu unterbinden. Zumal es dir sehr unangenehm ist. Meiner würde seinen Vater erst mal die Leviten lesen. Das geht eindeutig zu weit. Ich würde die Gegenwart in Zukunft meiden.

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"Vielleicht sind Schwiegerväter ja auch einfach so?"

Nein!
Deine Wahrnehmung täuscht dich nicht.
Ich würde einfach einmal Klipp und klar sagen, bis hierher und nicht weiter.
Ich finde das befremdlich was dein Partner dazu zu sagen hat.

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Puuuh...komplexe Lage... Vielen Dank schon mal für deine Einschätzung. Bislang meinte nur mein Mann "der ist halt so" und meine beste Freundin hatte auch von ihrem Schwiegervater erzählt, der sich ähnlich verhält. Daraus entstand meine Annahme, dass das vielleicht nicht unüblich ist.

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Ich finde das sehr unangenehm. Auch die Reaktion deines Mannes. "Er ist halt so " klingt für mich danach, dass dein Gefühl richtig ist. Sonst würde dein Mann doch eher sagen "du täuscht dich ".
Allerdings ist das absolut keine Rechtfertigung und ganz bestimmt nicht normal. Das Verhalten deines Schwiegervaters geht gar nicht.
Rede nochmals mit deinem Mann. Und kündige ihm auch an, dass du seine Unterstützung erwartest und ansonsten reagieren wirst.
Lass deinem Schwiegervater dieses schlimme Verhalten bitte nicht durchgehen und wehre dich.

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Ohje ohje...das ist alles richtig, was du sagst und das wäre definitiv ein Ausweg, aber ich weiß nicht, ob ich das so hinkriege. Ich denk da mal draufrum :/

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Hallo,

ich sehe das auch so wie die anderen User hier.
Du musst nichts über dich ergehen lassen, was dir unangenehm ist, um den Familienfrieden nicht zu gefährden. Das wäre ja noch schöner!

Sprich nochmal mit deinem Mann darüber und zeige ihm ggf. die Antworten auf diesen Thread hier. "Er ist eben so.", ist keine Ausrede dafür, dass man so etwas hinzunehmen hat.
Wenn dein Schwiegervater bei jedem Treffen bei euch auf den Tisch kacken würde, würde dein Mann doch sicher auch nicht sagen: "Er ist eben so.", sondern ihr würdet ihm sagen, dass euch das äußerst unangenehm ist und er das zu lassen hat. (Sorry für den etwas ekelhaften Vergleich, aber du vertehst was ich meine?!)

Bitte lass dich in Zukunft nicht mehr gegen deinen Willen betatschen!!
Wenn er dich an der Taille anfasst, oder sonst irgendwie unangenehm oder zu lange anfasst, nimmst du sofort Abstand von ihm! Und falls das keine Wirkung zeigt, sagst du laut: "Herbert, nimm deine Hände da weg, ich bin deine Schwiegertochter und nicht deine Frau!"
(In Coronazeiten sollte man sowieso auf lange, innige Begrüßungen und Küsse verzichten. Wieso machst du das mit?) Wehr dich! Er darf ruhig spüren, dass er bei dir Grenzen überschreitet.

Solange du nicht signalisierst, dass dir das unangenehm ist, wird dein Schwiegervater vielleicht gar nicht merken, dass er weit übers Ziel hinausschießt.

Alles Gute

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Danke! Das stimmt auf jeden Fall alles, was du schreibst. Sehe absolut, was du meinst. Das hat es sehr deutlich gemacht. Fand den Vergleich super :D Amüsant und einprägend zugleich. Ich werde mir eine genaue Strategie überlegen, die mir da auch bei verhilft, da mal rauszuholen aus dieser super schrägen Lage. Danke!

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Ich finde es absolut schräg, wie dein Mann auf die Situation reagiert. Würde mich jemand vor meinem Mann betatschen, würde er ihm höchstwahrscheinlich auf die Nase boxen, ums mal Hollywood mäßig zu umschreiben. Wenn es sein eigener Vater wäre umso schlimmer.
Die eigene Frau um des Harmoniewillens vom eigen Vater belästigen zu lassen ist so ziemlich das ekelhafteste, was ich hier bis jetzt gelesen habe.

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In den Moment, in dem du dich unwohl fühlst, überschreitet er deine Grenzen.
Meiner Meinung nach, solltest du in dem Moment aktiv verbal kommunizieren, dass das so ist.
Nun zieht sich das ja schon eine Weile hin und bisher hat keiner einschritten.
In dem Fall, würde ich an deiner Stelle mit meinem Mann reden. Ihm genau sagen was dich stört und welche Reaktion du künftig von ihm erwartest, wenn er nicht will, daß du deine Konsequenzen daraus ziehst.

Sorry, es gibt auch Beziehungen in dem der eine Partner offensichtlich mißbraucht wird und alle weg gucken des Friedens willen. Willst du so leben? Willst du in einer Familie leben die das macht?
Ich finde es wichtig jetzt klar einen Strich zu ziehen.
Dein Schwiegervater ist Aufdringlich. Im besten Fall merkt er nicht, dass er deine Grenzen überschreitet. Im schlimmsten ist sein Verhalten kalkuliert um deine Grenzen auszudehnen. Bsp. Was ich meine: anfangs berührt er dich 'zufällig' mit der Hand am Ellenbogen. Reagierst du laut defensiv, entschuldigt er sich und faselt von ausversehen. Überspielst du dein unwohlsein, tut er so als hätte er es nicht gemerkt. Und beim nächsten Mal es es nicht der Ellenbogen, sondern eventuell der Rücken dann tiefer zur Taille und irgendwann hüfte und Oberschenkel. Bis dato hast du dich vielleicht über Monate unwohl gefühlt, aber jedes Mal darauf vertraut, dass es 'nichts' ist und du 'zu sensibel' bist, sonst hätte das Umfeld einschritten.

Aber das Umfeld ist vielleicht genau so von ihm über Jahre manipuliert, dass sie dieses Verhalten normalisieren.
Deswegen solltest du da aktiv werden.
Als letzten Ausweg würde ich eine Trennung sehen.
Aber eine Paarberatung, in der eine Außenstehende Person dabei ist und unabhängig ihre Meinung dazu gibt, wäre ein guter Anfang. Und solange dein Mann sein Verhalten relativiert, scheint das auch notwendig.