Größter Fehler meines Lebens beichten?!

Guten Morgen,

ich glaube ich habe den größten Fehler meines Lebens begangen... Ich war mit meinen besten Freundinnen im Urlaub (für 3 Tage). Leider ist mir dort etwas passiert womit ich niemals gerechnet habe.
Ich bin meinem Partner (seit 4 Jahren zusammen) fremdgegangen. Es läuft momentan nicht gut in unserer Beziehung. Er meckert mich schon monatelang wegen jeglicher Sachen an und gönnt mir absolut keine Freiheiten (vermutlich jetzt zurecht)...
Ich hatte dort gemeinsam Spaß mit meiner besten Freundin und einem Mann der dort im Urlaub war.
Ich habe natürlich keinerlei Kontakt zu diesem Mann, er kennt meinen Namen nicht und meine Freundin und ich haben uns geschworen, dass über dieses Faux-Pas niemals jemand etwas mitbekommen soll.
Mein schlechtes Gewissen plagt mich dennoch , aber ich möchte meinen Partner absolut nicht verlieren. Soll ich es ihm dennoch beichten? Keine Ahnung wie so etwas passieren konnte, ich möchte es nicht mal auf die schlechte Zeit in unserer Beziehung schieben, aber mir fehlt momentan einfach etwas... und irgendwie habe ich das im Urlaub bekommen...

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Ich würde es nicht beichten, aber ich würde das ganze zum Anlass nehmen mit meinem Partner zu reden und zu schauen, ob die Beziehung noch Sinn macht oder nicht.
Man muss nicht in einer Beziehung bleiben, wenn sie nicht gut ist.

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Warum willst du ihn denn nicht verlieren? Klingt jetzt nicht nach einer super Beziehung und irgendwie hat ja alles einen Grund.
So auch dein "Fehler".

Wenn du es beichtest, solltest du mit allen Konsequenzen leben können. Entweder trennt er sich oder er verzeiht dir oder er nutzt es aus, dich weiter einzuschränken und du lässt es vielleicht sogar mit dir machen, weil du ja das schlechte Gewissen hast....

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Ja ich habe ja bereits mit ihm gesprochen, dass meine Gefühle momentan schwinden für ihn und das wir das ändern sollten. Ich weiß auch, dass er mich 100% verlassen würde für diesen Fehler und ich würde es genau so machen.

Nur dieses schlechte Gewissen plagt mich einfach so sehr. Vorallem habe ich auch Angst, dass sich meine Freundin mal verplappert. Sie ist immer sehr launisch und anlassbezogen.

Ich möchte da gerne Gras drüber wachsen lassen, aber meine Gedanken kreisen immer um dieses Thema. Mir ist auch bewusst geworden, dass ich jetzt entweder etwas an der Beziehung ändern muss oder ihn verlassen sollte. Ich will ja auch nicht unfair gegenüber ihm sein, aber ich fühle mich so oft eingeengt. Und ich glaube genau weil er mich im Urlaub nicht kontrollieren konnte, habe ich mich frei gefühlt und mich ausgelebt....

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Ich würde auch nichts sagen, wenn es ein einmaliger Ausrutscher war.

Allerdings würde ich mir überlegen, ob das mit euch soviel Sinn hat, denn er klingt jetzt nicht unbedingt wie ein Traumpartner. Und du hast das Bedürfnis fremd zu gehen bereits nach 4 Jahren? Das ist nichts….. von der Dauer der Beziehung her meine ich. Ich denke auch drüber zu reden wird nicht viel bringen, kannst du aber gern versuchen. Das ist einfach seine Einstellung zu einer Partnerschaft! Das kann man nicht ändern.. dann verbiegt er sich und ist heimlich eifersüchtig. Damit ist keinem geholfen.

Und auch würde ich mir über den Titel BESTE FREUNDIN Gedanken machen. Denn wenn sie möglicherweise im launischen Zustand deine Geheimnisse nicht für sich behalten kann und nicht vertrauenswürdig ist weil sie sich nicht unter Kontrolle hat (tratscht… weil sie sauer ist?!) ist sie nicht unbedingt eine freundin, die alles über dich wissen sollte oder?

Du kannst ja weiterhin befreundet sein mit ihr, aber überdenke das einfach noch mal 😅

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Zum Thema beichten: Es kommt darauf an. Eine länger andauernde Affäre soll man schon beichten, weil eine Affäre in der Regel darauf hinweist, dass es in der eigentlichen Beziehung was gehörig schief läuft. Wenn es nur ein einmaliger Ausrutscher war in einer ansonsten liebevollen Beziehung, dann muss man nicht unbedingt beichten. Da gilt es sein eigenes schlechtes Gewissen auszuhalten, den Seitenspruch mit sich auszumachen und nicht sein familiäres System extrem belasten. Und es ist auch zu unterscheiden, wenn es sich um eine langjährige Ehe mit 3 Kindern handelt vs einer Liebelei von 5 Monaten.

Man beichtet in der Regel nur, weil man sein schlechtes Gewissen beruhigen will. Mit einer Beichte bürdet man den Betrogenen neben ein Haufen überbordender Gefühle auch die Entscheidung sowie Verantwortung auf, wie es weitergehen soll. Unter der Beichte leidet meist der Betrogene und der Betrüger selbst ist eher erleichtert, weil der seine Schuld auf den Schultern los ist.

An deiner Stelle würde ich erstmal darüber nachdenken, was mich eigentlich zum Betrug verleitet hat und ob meine Beziehung wirklich so toll ist, dass ich bleiben will. Du klingst nämlich nicht so zufrieden mit deiner Beziehung. Was muss anders werden, damit du zufriedener bist? Würde dein Partner sich auf eine Verhaltensänderung einlassen, damit sich der gewünschte Zustand, nämlich deine Zufriedenheit, einstellt? Und wenn er sich weigert, bist du dann trotzdem noch zufrieden genug oder ist damit eine Grenze überschritten?

Überleg das für dich und setze dann Schritte.

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Ehrlich? Frag dich, was wirklich der größte Fehler gewesen ist. Analysier mal, wie wenn du über eine Freundin analysieren würdest. Was würdest du ihr anhand sachlicher Feststellungen raten?
Vielleicht ist ein Reset in deinem Leben gerade jetzt angebracht.

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Ich finde, der größte Fehler ist ein Partner, der seit Monaten nur meckert und kontrolliert. Dagegen finde ich einen einmaligen Seitensprung mit einem Menschen, den man eh nie wiedersieht, geradezu harmlos.

Ob du das sagen solltest oder nicht, dazu hab ich keine Meinung. Ich bin nie fremdgegangen, mein Mann meines Wissens auch nicht. Wenn es passieren würde, wenn es wirklich niemals rauskommt, würde ich es vielleicht lieber nicht wissen. Wenn es durch die Freundin rauskäme, fände ich es schlimmer als eine "Beichte". Das gilt jetzt aber für eine gute Beziehung. Für meine könnte ich mir nicht vorstellen, dass sie an einem einmaligen Urlaubs-ONS zerbrechen würde.

Ich finde ja, dass es um den ONS gar nicht geht. Willst du einen meckernden, kontrollierenden Mann behalten? Und nachdem du dir das beantwortet hast, würde ich mir wieder Gedanken um eine "Beichte" machen.

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"Keine Ahnung wie so etwas passieren konnte"
Das wäre schlimm, denn dann kann es ja bei nächster Gelegenheit wieder passieren.

Tatsächlich nennst du doch die Gründe:
Du bist unglücklich in deiner Beziehung, er engt dich ein, meckert an dir rum, das geht schon seit Monaten so.
Der perfekte Boden für einen Seitensprung.

Jetzt kannst du nur noch das Beste daraus machen. Das setzt meiner Meinung nach voraus, nicht davonzulaufen und sich den Problemen zu stellen. Beichten aus schlechtem Gewissen heraus allein wird dich nicht weiterbringen.

Stattdessen würde ich mir einige Fragen stellen:
- Hat er dich immer eingeengt und angemeckert und wenn nein, wie kam es dazu, dass die Beziehung sich so entwickelt hat
- Hast du für dich den Eindruck, dich um eine Verbesserung der Beziehung bemüht zu haben?
- Siehst du einen Anteil bei dir und wenn ja, welchen?
- Hat die Beziehung eine Perspektive, ist sie es dir wert, dich den Problemen zu stellen oder hast du bisher den Absprung aus Bequemlichkeit nicht geschafft?

Je nach Antwort würde ich das Gespräch mit ihm suchen und zwar nach vorheriger Benennung, worum es dir geht, damit er sich auch Gedanken machen kann und sich nicht überfahren fühlt. Du hast zwar geschrieben, dass du ihm gesagt hast, dass du unglücklich bist, aber nicht, wie er darauf reagiert hat. Daher gehe ich davon aus, dass jeder für sich derzeit unzufrieden ist, aber ein beziehungsförderndes Gespräch nicht stattgefunden hat, sonst hättest du sicher auch in dem Sinn etwas geschrieben.

Wenn ihr euch ehrlich den Problemen stellt und nicht einfach irgendwie weiterwurschteln wollt oder es sowieso zur Trennung kommt, würde ich auch den Betrug offenlegen, den dann aber auch als klaren Loyalitätsbruch benennen und nicht verniedlichend als Fauxpas, als hätte man dich mit einem Loch im Strumpf erwischt.

Auf deine Freundin kannst du dich ohnehin nicht verlassen, du würdest deine Angst nicht los und setzt zusätzlich deinen Partner der Gefahr aus, irgendwann per Zufall von jemandem anderen davon zu erfahren. So geht man nicht mit einem (geliebten?) Menschen um. Vor allem aber hat ein Partner, mit dem du die Beziehung auf tragfähige Beine stellen möchtest, Ehrlichkeit verdient. Untreue muss nicht das Ende einer Beziehung sein. Dass man auf jeden Fall weg wäre, wird immer so leicht dahin gesagt. Von dir selbst übrigens auch. Aber gerade dann solltest du deinen Partner nicht als dummen August dastehen lassen. Auch nicht, wenn er nichts davon weiß.

Wenn das nicht der Anfang vom Ende sein soll, würde ich - so schwer es fällt - die Karten auf den Tisch legen.

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Ergänzung zum Thema Gras über die Sache wachsen lassen:
Ohne Offenheit wächst das Gras über einen Berg an Problemen, der durch Verschweigen nicht verschwindet.

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Wie alt seid Ihr, wie lange zusammen und habt Ihr Kinder?
LG

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Hallo,
Ich hab meinen ex Freund auch betrogen, es gebeichtet und dann war alles wieder „gut“ und dann hab ich ihn wieder betrogen. Wir waren bis zur Trennung 8 Jahre zusammen und hätten die Beziehung schon weit vor meinem ersten Betrug (also eigentlich schon nach 4 Jahren) am besten beenden sollen weil da so viel schief gelaufen war und danach weiter lief das wir uns gegenseitig kaputt gemacht haben. Und wir haben es beide nicht gesehen. Also frag dich am besten wie deine Gefühle sind und ob du für euch eine Zukunft siehst und dann zieh daraus die Konsequenz. Du schreibst von schwindenden Gefühlen also bleib nicht weil es gewohnt und praktisch ist bei ihm sondern mach dir echt mal nen Kopf ob das Sinn hat.
Lg und alles gute!

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Ich würde es ihm sagen, da es ihn etwas angeht und solange er nie sowas gesagt hat wie, wenn du fremdgehst, will ich es nicht wissen, steht es ihm auch zu.

Es ist eine blöde Situation. Es kann sein, dass er sich danach trennt, aber das ist auch sein gutes Recht sich dafür zu entscheiden. Ich würde meinen Partner nicht in eine Situation bringen, dass er eine Beziehung weiterführt, was auf eine wesentliche Unwahrheit beruht.