Ich muss gerade etwas niederschreiben.
In meinem Umfeld kann ich einfach mit niemanden darüber sprechen.
Mein Mann und ich sind seit 10, fast 11 Jahren ein Paar, seit 6 Jahren verheiratet und haben zwei wundervolle Kinder (4 j. und 6 m.)
Wir bauen derzeit unser Traumhaus. Nach 2,5 Jahren sind wir nun kurz vorm Einzug. (Sehr viel in Eigenleistung)
Mein Mann hat ein sehr hitziges Gemüt. Er ist mit allem was ich mache unzufrieden. Ich würde zu wenig machen. Am Abend müsste man Erfolge sehen… (auch was Ordnung im haus angeht) mit einem 4 jährigen während der ferien und einem gerade kranken Baby (3-Tage Fieber) nicht leicht…
Er beschimpft mich schnell und meint immer ich wäre zu faul. Er beschimpft mich auch vor unserem Sohn. Ich wäre eine Sch****, F*** D***, du bist Beh****… solche Sachen kommen dann. Heute wieder… die Nächte sind kurz, ich bin eben bei der Einschlafbegleitung unseres Sohnes eingeschlafen.. und schon bin ich wieder faul.
Ich kann nicht mehr…. Ihn verlassen? Ich wüsste nicht wie ich eine Wohnung mit meiner 25h stelle in der Pflege bezahlen denn, gar noch ein Auto halten.. ich sehe mich leider finanziell von ihm abhängig und das weiß er…
Sorry, ich musste es einfach mal raus lassen…
Lg
Es läuft schon lange nicht mehr gut..
Bist du im Grundbuch und in der Finanzierung mit eingetragen, dann verschaff dir Respekt und löse dich aus der Abhängigkeit!
Wenn nicht, dann zieh bloß nicht mit den Kindern mit ins Haus!
Ja ich bin mit eingetragen… wie mache ich das am dümmlichsten? Ich bin so traurig, ich mag nicht mal mehr was zu seinen Beschuldigungen sagen, weil er mich quasie lächerlich dastehen lassen würde.
>>>Bist du im Grundbuch und in der Finanzierung mit eingetragen, dann verschaff dir Respekt und löse dich aus der Abhängigkeit!<<<
Leicht gesagt, WIE denn?
@TE: Seit 2,5 Jahren baut ihr, eure Kinder sind noch sehr klein, da ist vermutlich zu viel die Paarebene betreffend auf der Strecke geblieben.
Das könnt ihr nur kitten, wenn ihr euch beide wirklich Mühe gebt, ansonsten sehe ich schwarz.
Du bist finanziell nicht abhängig, niemand ist das wirklich. Wir leben in einem Sozialstaat. Klar muss man auf bestimmte Dinge vielleicht verzichten, aber alles besser als in einer verkorksten Beziehung zu bleiben. Was sollen deine Kinder denn lernen, wenn dein Mann so mit dir umgeht?
Und er muss außerdem Unterhalt für die Kinder und ggf. Dich bezahlen.
Zieh bloß nicht in das Haus mit ein, sondern such dir eine Wohnung für dich und die Kinder und trenn dich.
mrsferrars hat es schon richtig geschrieben:
Finanzielle Abhängigkeit kann nicht der Grund sein, im Dreck zu verharren. Ein Erstberatungstermin bei einer spezialisierten Anwältin kostet so gut wie nichts, darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Beratungsstellen,die gratis beraten und dir sagen können, wie du vorgehen kannst. Wir können alle froh sein, in einem derart gut ausgestatteten Sozialstaat zu leben.
Er ist außerdem unterhaltspflichtig und bezogen auf die Kinder auf deine Betreuungsleistung angewiesen. So weit zur Abhängigkeit, die bei kleinen Kindern keine Einbahnstraße ist. Und dazu arbeitest du auch noch mit einem Kind im Alter von 6 Monaten.
Du beschreibst hier einen Mann, der jeden Respekt vor dir verloren hat und sich nicht einmal so weit im Griff hat, sich vor dem Kind zusammenzureißen. Wer nach der ersten Entgleisung nicht selbst so über sich erschrocken ist, dass er von sich aus die Reißleine zieht und dann immer weiter die Frau als Fußabtreter behandelt, um Frust abzulassen, wird kaum zu einem respektvollen Miteinander zurückkehren. Ein hitziges Gemüt ist eine Sache, ein totaler Respektverlust eine ganz andere.
Ich hätte bei gefestigtem Fehlverhalten dieser Art kein Interesse mehr und würde nicht an eine Umkehr glauben. Wenn es dir anders geht und dich mehr als das Traumhaus und Angst vor finanziellen Nachteilen hält, kannst du dein Glück versuchen und von ihm eine Paartherapie verlangen. Die Reaktion, die dir als "behinderter Sch****, F*** D***" oder was sein Repertoire an verbaler Gewalt noch so hergibt, an den Kopf fliegt, kann ich mir lebhaft vorstellen.
Dein Sohn erlebt eine hilflose Mutter, mit der der Vater machen kann, was er will. Lass es nicht zu, dass er es als normal erlebt, Frauen als Menschen zweiter Klasse zu erleben, die nach Lust und Laune erniedrigt werden dürfen und dann wegen der Kohle oder des - wie du schreibst - Traumhauses - bleiben.
Hallo du,
es tut mir sehr Leid für dich. Du lebst in Gefahr und deine Kinder auch. Denn auch verbale Gewalt ist Gewalt. Und was dein Mann macht ist psychische Misshandlung. (Nur weil man keine äußeren Verletzungen sieht, ist es nicht weniger schlimm. Es zerstört dich als Person)
Ich kann mir vorstellen, dass du dich niemals sicher fühlst, wenn er da ist. Ich kann mir vorstellen, dass du ihn stets beobachten musst, um dem nächsten Ausbruch zu entgehen.
Da ich lange Jahre in einem gewaltbereiten Suchthaushalt gelebt habe, kann ich mir vorstellen, wie schwer es dir fällt, da heraus zu kommen. Aber bitte bitte tu es! Wenn nicht für dich, dann für deine Kinder!!
Man versucht immer alles richtig zu machen, ein steter Eiertanz. Man denkt, es wird sich bestimmt ändern, er wird sich bessern. Aber das passiert nicht. Nie.
Es gibt verschiedene Beratungsstellen und ich kann aus eigener Erfahrung Pro Familia empfehlen. Sowohl die seelische, als auch die bürokratische Seite wird dort gut beraten.
Für Alleinerziehende gibt es reichlich finanzielle Unterstützung. Du bist zumindest in dieser Hinsicht nicht abhängig.
Alles Gute!
Hallo,
"lieber ein Ende mit schrecken als ein schrecken ohne Ende" fällt mir dazu ein.
Das wird nichts mehr mit Euch, ganz ehrlich. Verkauft das fast fertige Haus und dann gehst Du Deiner Wege.
Für eine Erstberatung bei einer Anwältin für Familienrecht kannst du sogar Kostenübernehme beantragen, glaube ich. Faß Dir ein Herz, ruf dort an und frag einfach. Das machen jeden Tag viele Frauen, Du bist nicht allein.
Gäbe es vielleicht sogar eine Wohnung in der Nähe Deines Arbeitsplatzes? Dann brauchst Du evtl. gar kein Auto.
Dein Mann richtet nicht nur bei Dir, sondern auch bei Euren Kindern irreparablen Schaden an. Vielleicht denkt er, sie bekämen es nicht mit, aber Kinder haben äußerst feine Antennen für die Stimmung im Haus und durchleben große Ängste und fühlen sich nicht sicher - egal, wie sehr ein Elternteil womöglich versucht, das aufzufangen.
Ich bin selbst in einer Familie aufgewachsen, in der Streit zwischen den Eltern an der Tagesordnung war. Diese Erfahrungen prägen mein Verhalten bis heute, ich bin als gestandene Mittvierzigerin derzeit in Therapie.
Bitte bedenke diese Folgen für Deine Kinder, und handle entsprechend. Ein Mann, der dich mit solchen Worten belegt, hat jeden Respekt verloren. Das ist keine "stressige Phase" oder ähnliches. Das bleibt jetzt so.
Schau doch mal im Forum "Alleinerziehend", dort haben sooo viele Frauen gute Tipps und Erfahrungen, auch gerade was die ersten Schritte angeht. du brauchst jetzt einen Plan.
Alles Liebe und viel MUT, tatzel
Ich finde es schrecklich wie sehr er dich abwertet. Mit welchem Recht, glaubt er das zu machen?
Äußerst problematisch finde ich die Tatsache, dass er das vor euren Kindern tut. Kinder lernen am Modell. Sie lernen so, dass es ganz normal ist wenn der Vater die Mutter nicht mit Respekt behandelt.
Möchtest du wirklich so weiterleben? Ich würde in einem ersten Schritt deinem Mann ganz klare Grenzen setzen.
Ihm sagen, dass du derartiges nicht mehr hinnimmst.
Nach der nächsten verbalen Entgleisung musst du dich wehren. Steh auf und sage ihm ins Gesicht, dass du dir das nicht bieten lässt. Sie ihm dabei in die Augen.
Und dann müssen Konsequenzen folgen. Er kann dann die Nacht auf dem Sofa verbringen.
Mittelfristig solltet ihr eine Paartherapie machen. Ist er dazu nicht bereit, musst du gehen.
Aber mit einem muss von heute an Schluss sein. Dass du es weiterhin duldest, dass er dich abwertet und beschimpft. Das bist du dir selbst schuldig.
Hitziges Gemüt? Nein, das Verhalten deines Mannes ist respektlos, verletzend und zerstörend. Er zerstört nämlich Eure Ehe, dein Selbstwertgefühl und nicht zu vergessen: Eure Kinder! Er hat als Vater eine Vorbildfunktion und die Kinder schauen sich das Verhalten der Eltern ab. In eurem Fall wäre das beleidigendes, unverschämtes Verhalten vätericherseits und eine "Ich-lass-alles-mit-mir-machen"-Haltung mütterlicherseits.
Du als Mutter bist in der Pflicht, die Kinder zu schützen, damit sie gesund aufwachsen können. Bei einer Trennung würde dir staatliche Unterstützung zustehen. Klar, muss man dann den Gürtel enger schnallen, aber das ist doch allemal besser als Eure jetzige Situation, oder? Liebe Grüße