Hallo an alle,
Ich bin 38, mein Partner 52. Ich habe eine Tochter (10) mit in die Beziehung vor 7 Jahren gebracht.
Wir wünschen uns ein gemeinsames Kind. Er hat schon 3 große Kinder, alle erwachsen, haben selbst schon Kinder.
Mein Problem ist, dass mein Partner sehr viel arbeitet, nicht abschalten kann, wir kaum Sex haben und es auf natürlichem Wege kaum funktionieren kann, laut Untersuchungen. Im Februar möchten wir ein ICSI machen. Aber es hat schon auf natürlichem Wege mehrmals geklappt, ging nur wieder ab. Ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben.
Mein Kinderwunsch ist extrem groß. Seit vielen Jahren.
Jetzt sind wir in Urlaub, ich dachte, das wird es sein. Jetzt ist er entspannt, alles wird super. Gestern wäre der letzte Tag gewesen um Sex dafür zu haben und er ging schlafen. Ich hab bis 3 Uhr morgens geheult. Ich war wirklich sehr enttäuscht. Mein Wunsch ist einfach viel größer, er als Mann mit 3 Kindern wird es nie verstehen können.
Als er gemerkt hat, dass ich weine und ihm erzählt habe, warum, kam als Antwort: „wir haben doch besprochen, wenn es bis Februar nicht klappt, machen wir künstliche Befruchtung.“
Klar, aber nicht mal die Chance geben? Er muss ja nicht wochenlang die Hormone spritzen und unter Narkose Eizellen entnehmen lassen. Er muss ja nur sich einmal beglücken und seine Arbeit ist getan. Vom vielen Geld wollen wir gar nicht reden.
„Du willst ja immer so vieles, woher soll ich wissen, dass das nicht auch nur so ne kleine Flamme ist, weil deine Freundinnen mehr Kinder haben?“, hat er mich gefragt. Ich möchte tatsächlich vieles, habe viele Hobbys, mache immer was. Er versteht aber diesen Kinderwunsch nicht. Das macht mich so traurig. Ich fühle mich einfach nicht komplett, jeden Monat, wenn die Tage kommen, trauere ich jemandem nach, den es nie gegeben hat und wahrscheinlich auch nie geben wird. Und das seit 6 Jahren. Es zermürbt mich. Dass er mich nicht versteht und „lassen wir doch im Februar einpflanzen, verstehe nicht, warum du jetzt so traurig bist.“
Möchte einfach von euch etwas Input für meine Gedanken haben. Danke.
(Übrigens bin ich mega dankbar für meine wunderhübsche und kluge und tolle Tochter, er ist für sie auch wie ein echter Vater, er liebt sie über alles und er tut für uns auch alles.)
Kinderwunsch/Partner nicht so extrem
Ich kenne nur ganz wenig Männer, die mit großen Kindern nochmal mit Babys anfangen wollen. Nach der ersten Blindverliebtheit mit einer neuen Frau, in der sie alles versprechen, fangen sie dann irgendwann an zu überlegen - und dann gibts Knatsch.
Ich glaube, Du wirst die Situation so nehmen müssen, wie sie ist - alles bekommt man selten im Leben.
Er ist ein offenbar guter Papa für Deine Tochter(unbezahlbar!!), ein guter Partner für Dich, sonst hättest Du ihn nicht genommen (ich hoffe mal, Du hast ihn nicht nur als Erzeuger eines Wunschkindes ausgewählt) er ist mit einer ICSI im Feb. einverstanden - mehr ist im Moment kaum zu erwarten. Gedrängel hilft wohl nicht.
Du willlst immer sehr viel? Tja, auch hier kann sich in den nächsten 10 Jahren noch einiges ändern und der Mann kommt mit Deinem Tempo nicht mehr nach, der Altersunterschied ist nunmal da. Ich weiß, wovon ich schreibe, mein zweiter Mann war 18 Jahre älter.
Ein gemeinsames Kind mit ihm wäre nie in Frage gekommen, wir hatten jeder zwei und -
eine Pubertät mit Mitte/Ende 60 ist kein Zuckerschlecken - vielleicht denkt Dein Partner auch daran? Frag ihn mal.
Ich bin so alt - und liebe meine Enkelin über alles, aber es ist angenehm, sie in bestimmten Phasen wieder heimschicken zu können 😎
LG Moni
PS: Vielleicht habt ihr auch deswegen so wenig Sex, weil er aus dem Zuchthengst-Gefühl nicht rauskommt. Du setzt ihn immer mehr unter Druck, irgendwann läuft garnix mehr, Impotenz kommt oft vom Kopf. Wenn Du es schaffst, ihm das Gefühl zu nehmen, wäre vielleicht vieles gerettet.
Danke Moni für deine tolle Antwort. Die hat mir sehr geholfen.
Mein Vater hat mit 52 und zwei Erwachsenen Töchtern nochmal von vorne angefangen, und Mut seiner neuen Partnerin die 25 Jahre jünger ist, nochmal zwei Kinder, diesmal zwei Jungs, bekommen.
Er findet das klasse und hatte überhaupt kein Problem damit, nochmal von vorne anzufangen.
Meine Brüder sind echt toll, der Große ist 10, der Kleine 7, so alt wie meine ältere Tochter.
Er ist mit Leib und Seele Papa, hat die Elternzeit komplett übernommen, etwas was es bei mit und meiner Schwester, ich bin 35, noch nicht ging.
Seine Frau ist direkt nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten gegangen und er hat Teilzeit gearbeitet als die Jungs mit 12 Monaten in die Kita kamen.
Nächstes Jahr geht er in Rente und sagt, er findet genießt seine Söhne viel mehr uns damals wo er Vollzeit arbeiten musste und von den Kindern nicht viel hatte.
Er würde es immer wieder so machen und findet die späte Vaterschaft viel besser als mit 30.
Außerdem gibt es aufgrund des Altersunterschiedes zu seiner Frau keine Diskussionen wer wie im Job bleibt oder Elternzeit nimmt.
Er hatte seine Karriere schon hat beruflich viel erreicht und hatte nicht mehr das Gefühl etwas beweisen zu müssen, dass er die Familie ernähren kann oder was verpasst.
Mein Schwager ist 45 und hat zum zweiten Mal geheiratet, sein Sohn ist schon 19 und er wird jetzt auch nochmal Vater , nimmt Elternzeit und lässt seine 20 Jahre jüngere Frau erstmal beruflich Tritt fassen, die ist gerade fertig mit ihrem Studium.
Also es gibt durchaus Männer die das richtig gut finden.
Meine beste Freundin ist 35, ihr Mann 60, und sie bekommt jetzt ihr erstes Kind, ihr Mann ist schon 4 Fächer Opa und wird es genauso machen wie mein Papa, Kind betreuen, dann bald in Rente gehen und die Frau kann ungehindert ihren beruflichen Weg gehen.
Ich denke die TE hat einfach den falschen Mann.