Hallo ihr Lieben
Ich wollte euch mal nach eurer Meinung fragen.
Mein Freund und ich sind seit 10 Jahren zusammen (ich damals 18 J. er 21 J.). Er ist ein Mensch, der Veränderungen nicht mag, meistens muss ich die Initiative ergreifen, darüber ist er dann auch froh und lässt sich mitziehen. Wir haben eine sehr harmonische, liebevolle Beziehung. Natürlich schleicht sich ab und zu der Alltagstrott bei uns ein, wir haben es jedoch bis jetzt immer geschafft den Funken aufrecht zu erhalten. Wir wollen auch eine Familie gründen und «irgendwann» heiraten. Die Familiengründung ist aufgrund einer Fehlgeburt vor ein paar Monaten aktuell erst einmal auf Eis gelegt, aber das ist ein anderes Thema.
Was mich aber je länger je mehr etwas nervt ist, dass mein Liebster in Sachen «Heiratsantrag» extrem auf dem Schlauch steht. Ich meine ich erwarte diesbezüglich wirklich kein grosses Tri Tra Trallala. Aber nach 10 Jahren Beziehung und etlichen «Anspielungen» von mir was dieses Thema betrifft, hat er es immer noch nicht geschafft die Frage aller Fragen zu stellen. Obwohl er auch davon spricht, mich irgendwann «heiraten» zu wollen. Ich weiss, viele werden mir raten konkreter zu werden oder selbst die Zügel in die Hand zu nehmen. Aber irgendwie steht mir da mein Stolz sehr im Weg und vielleicht eine kindische prinzessinnenhafte Vorstellung, dass dieser Part der Mann übernehmen soll. Gerade weil sonst immer ich diejenige bin die die Initiative ergreift. Was haltet ihr von dieser Situation?
Und bitte entschuldigt den ellenlangen Text!
wieder Initiative ergreifen?
Klingt nach meiner Beziehung, ich hatte nach zehn Jahren die Nase voll und hab einfach alles in die Wege geleitet, weil ich sonst immer noch warten müsste und das bis an mein Lebensende.
Die Beziehung hat damals arg gelitten, in den fünf Jahren danach konnten wir uns noch immer nicht richtig fangen, es ist alles nur noch komisch und nicht mehr so wie zuvor.
Überleg dir die weiteren Schritte genau.
Darf ich fragen inwiefern sich eure Beziehung durch eure Heirat geändert hat? Und warum? Im Endeffekt habt ihr ja geheiratet und das war es ja auch was du wolltest oder?
Nicht durch die Ehe selbst hat sich die Beziehung geändert, sondern durch das Thema allgemein. Er lässt sich gerne alles aus der Nase ziehen, zeigt kaum Eigeninitiative, man muss ihn an alles erinnern und das lässt mich halt immer wieder an der Beziehung zweifeln. Nein, damals bestanden keine Zweifel, wir, bzw. ich, war(en) glücklich, aber im Nachhinein blickt man dann doch zurück und fragt sich, ob es die richtige Entscheidung war.
Da gibts wenig Entscheidungsspielraum, finde ich. Entweder machst du weiterhin Anspielungen, setzt dich mit ihm hin und besprichst das (so lief es übrigens bei nem Großteil in meinem Bekanntenkreis, da hat so gut wie niemand nen Antrag samt Kniefall auf Rosenblättern bekommen) oder machst ihm selbst einen.
Und er denkt wahrscheinlich, jetzt hab ich schon so oft gesagt, dass ich sie heiraten will, und sie kapiert es einfach nicht.
Wenn er es das nächste mal sagt, antwortest du einfach "Antrag angenommen."
Könnte mein Freund sein, von dem du sprichst (wir sind seit 12 Jahren glücklich zusammen)… Uns ist eine Heirat jedoch nicht wichtig da wir auch so wissen, dass wir zusammen gehören und zusammen alt werden möchten. Aber ich verstehe, dass du dich nach einer romantischen Geste seinerseits sehnst. Spring über deinen Schatten und sag ihm ganz direkt, was du dir von ihm wünschst, er kann dir nicht in den Kopf schauen! Nur Mut und viel Glück!
Ich finde, wenn er heiraten möchte, und du heiraten möchtest, dass da eine Frage zu unnötig ist. Ich muss aber auch sagen, ich bin kein Fan von Anträgen. Das mag früher Sinn gemacht haben, als die Antwort für den gegenüber überraschend war, weil man sich weder groß kannten noch drüber sprach.
Ich würde einfach - anstatt demnächst wieder „unauffällig“ Anspielungen zu machen direkt fragen, wann er denn heiraten möchte. Vielleicht findet ihr direkt einen Termin. Oder du bekommst eine konkretere Antwort.
Ich bin generell nicht unromantisch, aber bei Heiratsanträgen, die meist auch noch durch ewig langen Druck der Frau ausgeübt werden, sehe ich das anders. Zumal er die Antwort ja nun kennt, wozu also fragen.
Der Mann meiner besten Freundin erzählte vor Jahren mal, dass ihn diese ewigen Anspielungen so angenervt haben und unter Druck gesetzt haben, dass er keine Chance hatte.
Hey!
Tja, da kenne ich mehrere Männer.
Typ 1: verliebt, aufmerksam, holt der Partnerin die Sterne vom Himmel. Sie bekommt den Antrag, weil er weiß, dass sie das freuen würde und er ihr ja-Wort wünscht.
Typ 2: Ist unbeholfen, will nur das Beste für die Partnerin, nach dem deutlichen Hinweis, dass sie einen Antrag wünscht, kommt er damit um die Ecke.
Typ 3: Die Frau war irgendwie nicht die große Liebe, aber "besser als nichts". Sie wünscht den Antrag, kriegt aber keinen. Irgendwann wollen sie Kinder, also greift man im Gespräch zum Hörer und macht einen Termin beim Standesamt. Das war die Verlobung. Es gibt keinen Ring. 6 Jahre und 2 Kinder später ist der Wurm drin, er geht fremd. Das war's.
Vielleicht gibt es noch andere Exemplare- aber ich finde halt auffällig, dass du deinen Wunsch mehrfach deutlich formulierst, er aber nicht darauf eingeht. Wenn er nicht völlig geistig umnachtet ist, scheint es ihm egal zu sein, was du dir wünschst.
Das hinterlässt einen fahlen Nachgeschmack.
Die Partnerin von Typ 3 war immer betrübt, wenn Freundinnen mit ihren Ringen kamen- sie hatte keinen. Das tat mir immer sehr leid- irgendwie schwebte immer "besser als nichts" im Raum.
Guck halt hin, woran es bei ihm liegt.
Wenn du erst heiraten möchtest, dann solltest du ihm mitteilen, dass du kein Baby vor der Hochzeit möchtest und er nun mal in die Puschen kommen sollte. Schau halt, was du willst und prüfe, ob du nicht die "besser als nichts" bist, bei der er hängen geblieben ist.
Wenn dir der Antrag wichtig ist, solltest du ihn ansprechen. Sonst bist du irgendwann vielleicht doch mit ihm verheiratet und "besser als nichts" schwebt permanent im Raum. Dann kommen deine Freundinnen um die Ecke und strahlen, zeigen ihre Ringe- und du siehst den Unterschied.
Mir war der Antrag wichtig- ich wollte sehen, dass er sich Mühe gibt, Gedanken macht. Ich glaube, ich hätte es wirklich bedauert, wenn der Anruf beim Standesamt ein gemeinsamer Konsens gewesen wäre.
Liebe Grüße
Schoko
Was für eine gemeine Antwort.
1. Männer in diese drei (auch noch sehr unrealistischen) Kategorien einzuteilen, ist ziemlich geschmacklos...
2. Vermutlich hatte die TE nie ein "besser als nichts"-Denken, aber dank dir kann sie sich jetzt schlecht fühlen...
3. Von dieser Ausgangssituation direkt mit viel Fantasie das Fremdgehen zu prognostizieren, da fehlen mir gerade echt die Worte...
Das sind nunmal ihre Erfahrungen.
Also wenn es dir nur darum geht, mit diesem Mann verheiratet zu sein, kann dir die Art des Antrags und wer ihn macht ja eigentlich egal sein. Aus deiner Formulierung (du sprichst von stolz und berichtest, dass du in der Beziehung immer die Initiative ergreifst) lese ich heraus, dass es dir eher darum geht, dass er dir mit so einem romantisch inszenierten Antrag nun auch endlich mal seine Liebe beweist. Kann es sein, dass dir Liebesbeweise in eurer Beziehung fehlen und dir der Antrag deshalb so wichtig ist?
Pass da auf jeden Fall auf. Nach dem Antrag ist es noch der selbe Mann und in eurer Ehe wird es nicht anders laufen, als in eurer Beziehung.
Ich würde dir daher raten, das Thema "Wertschätzung in der Beziehung" mit ihm ganz allgemein zu thematisieren, anstatt dich an einer einzigen Geste aufzuhängen.
Wenn dir heiraten wichtig ist würde ich auf die "klassische Reihenfolge" pochen - erst Hochzeit, dann Kind. Kind habt ihr ja eigentlich schon versucht, die Pause jetzt wäre doch ideal um zu heiraten und danach dann wieder Kind, ohne Adoption, Sorgerechtsvereinbarungen etc.
Was hat das denn mit einer Adoption zu tun?