Ich brauche mal Einschätzungen von anderen zu meiner Partnerschaft.
Ich möchte aber ungern, dass sich alle nur auf meine Seite oder die meines Freundes stellen.
Mir wäre eine Analyse des Problems jetzt ehrlich gesagt wichtiger und Lösungsvorschläge.
Es ist so, dass mein Freund jemand ist, der wirklich jeden Tag Sex haben könnte. Und das lässt er mich auch spüren und es dreht sich gefühlt alles ständig um das Thema oder er arbeitet darauf hin, mich dann abends im Bett zu haben. Fast jeden Tag! Mit rumgefummel, Sprüchen, Blicken usw...
Ich empfinde das als super anstrengend und nervig und ich distanziere mich dadurch eher von meinem Freund. Es fühlt sich für mich so an, als würde er es ständig irgendwie erzwingen wollen. Ich habe gar keine Chance mehr, darüber nachzudenken ob ich wollen würde oder nicht. Das Thema ist so omnipräsent dass es mich nur noch nervt und nun haben wir extrem selten Sex dadurch. Das führt natürlich auf seiner Seite dazu, dass er NOCH mehr 'bettelt' und auf meiner Seite dass ich noch weniger will.
Und wenn wir dann mal einen Tag Sex haben, ist es damit nicht einfach erledigt. Er kommentiert es generell jedes Mal mit "Das war gut" oder "Das können wir besser/länger/was auch immer" und am nächsten Tag redet er nur von dem Sex am Vortag und wo wir anknüpfen müssen usw und dass wir Abends ja gleich weiter machen können. Als wäre es ein Sport oder sowas.
Es ist zum verrückt werden.
Ich habe ihm schon gesagt, dass mich das nervt und eher dazu führt, dass ich mich ständig unter Druck gesetzt fühle. Zum einen, weil er so oft möchte und ich dem scheinbar nicht gerecht werde aber zum anderen auch, dass er es immer bewertet. Es ist als würde er im Kopf Buch darüber führen, wann, wo, wie usw wir Sex haben.
Und es törnt mich auch überhaupt nicht an, wenn er ständig hinter mir her rennt wie ein kleines Hündchen.
Er meint ich soll froh sein, dass er so auf mich steht. Ja, ich stehe ja auch auf ihn. Aber so geht es doch einfach auch nicht.
Wenn ich mal länger nicht auf seine ständigen Versuche eingehe, gibt er es ganz auf und wartet dass ich mal was mache. Und seine Laune ist dann ultra mies weil er ja keinen Sex kriegt. Aber sobald wir dann einmal Sex hatten geht das Hündchenspiel von vorne los. So als wäre er irgendwie wieder angefixt.
Ich verstehe nicht, warum dieses Thema Sex mit ihm so krampfig sein muss?!
Ich kenne das aus meinen früheren Beziehungen so gar nicht!
Er ist wirklich ein toller Mann und ich liebe ihn aber ich weiß nicht, wie wir das in den Griff kriegen sollen.
Kann mir jemand sagen, wo wir ansetzen sollten? Wie oder was soll ich vielleicht nochmal ansprechen?
Was läuft hier verkehrt?
Entweder ist es tatsächlich so, dass ihr da einfach nicht kompatibel seid, oder er überkompensiert mit dem Sex irgendetwas.
Also für ihn ist es halt nicht nur der Sex, sondern auch Liebe, Zuneigung und Attraktivität zeigen und empfangen. Er sieht es vielleicht auch irgendwo als körperlichen Beweis eurer Liebe. Andere Wege hat er bisher nicht kennengelernt und ist auch nicht offen dafür.
Dann kommen da noch irgendwelche Vorbilder/Erwartungen von außen dazu (Kumpels, Medien), wie gut man sein muss und das Mann ja "Druck ablassen muss".
Es wirkt alles ein bisschen unreif und unsicher auf mich. Es fehlt ihm irgendwie am Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.
Das wären jetzt so mal meine Ideen. Ich würde da vielleicht sogar in die Richtung Paartherapie/Sexualtherapie zu zweit gehen, wenn er dafür bereit ist und ihr schon lange zusammen seid bzw. ihr euch die Mühe geben wollt.
Danke für deine Einschätzung.
Ja wir sind seit 5 Jahren zusammen.
Es ist aber mit der Zeit immer extremer geworden!
Das mit dem überkompensieren ergibt irgendwie tatsächlich total Sinn für mich! Er hat, was für mich unverständlich ist, ein ziemlich geringes Selbstbewusstsein. Vielleicht rührt es daher...
dann sollte er dafür was tun, sonst wird er dir irgendwann zur Last
Ich kann das zwar nicht zu 100% mit meiner Situation vergleichen, aber mein Mann scheint deinem im Thema Triebhaftigkeit zu ähneln. Er könnte auch locker ein Mal am Tag Sex haben, während ich mit einem Mal die Woche völlig zufrieden bin.
Was ich allerdings nicht verstehen bzw. nachvollziehen kann, ist, wieso er dein Nein nicht akzeptiert. Ich weiß ja selbst, wie es ist, wenn der Mann furchtbar frustriert ist und mir tut es immer im Herzen weh, wenn ich meinen Mann abweisen muss, weil ich einfach keine Lust habe, allerdings würde er mir daraus nie einen Strick drehen.
Inzwischen haben wir uns quasi darauf "geeinigt", dass für uns Sex als Ergänzung einer zärtlichen Partnerschaft unabdingbar ist, wir aber auf Selbstbefriedigung zurückgreifen, wenn es einfach um Lustbefriedigung geht.
Egal wie man es dreht und wendet, ihr müsst beide kompromissbereit sein und vor allem die Bedürfnisse des anderen respektieren. Dein Partner muss verstehen, dass du dich entspannen musst, um mit ihm erfüllenden Sex zu haben und dass eine Zurückweisung weder mit seinen Fähigkeiten noch mit seinem Charakter zu tun hat. Allerdings muss ich auch sagen, dass - falls dieses Verständnis fehlt - eine Fortführung der Beziehung schwierig werden kann. Denn Rücksicht ist doch irgendwo das A und O, oder?
Ja ich habe ihm auch schon des öfteren gesagt, wenn er unbedingt wollte aber ich nicht, dass er sich eben selbst darum kümmern soll.
Er sagt, das will er nicht bzw es sei nicht das Gleiche für ihn.
Okay, das verstehe ich. Das ist es für mich auch nicht. Aber ja ich finde auch er sollte das respektieren.
Dann, fürchte ich, habt ihr wirklich ein ernstes Problem. Dein Mann benimmt sich ja wie ein trotziges Kind... Ohne Rücksicht auf deine Bedürfnisse wird das auf lange Sicht nicht gut gehen. Egal, wie man es dreht und wendet, du musst ihm klar machen, was für euch auf dem Spiel steht, wenn er weiterhin das bockige Kind mimt, sobald es um das Thema Sex geht.
Tut mir auf jeden Fall sehr Leid 😔
"Es ist so, dass mein Freund jemand ist, der wirklich jeden Tag Sex haben könnte. Und das lässt er mich auch spüren und es dreht sich gefühlt alles ständig um das Thema oder er arbeitet darauf hin, mich dann abends im Bett zu haben. Fast jeden Tag!"
Es juckt ihn nicht, dass dich das abtörnt und straft dich im Wechsel mit mieser Laune und hartnäckigem Verfolgen. Und das an jedem einzelnen verdammten Tag. Dass ihr in dem Bereich vielleicht nicht so gut zusammenpasst, ist eine Sache, eine ganz andere aber, dass er auf Biegen und Brechen dir seine Vorstellung aufdrücken und auf deine Kosten ausleben will.
Trotzdem soll er ein "toller Mann" sein. Ich meine das jetzt nicht ironisch, vielleicht schreibst du einfach mal, was konkret an ihm toll ist, sonst ist es schwer hier vernünftig Rat zu erteilen.
Wie ist er denn sonst, wenn ihr nicht einer Meinung seid? Hat er überhaupt noch einen zugewandten Blick auf dich? Kaum zu glauben, wenn ich das so lese.
"Wie oder was soll ich vielleicht nochmal ansprechen?"
Wie oft noch? Es interessiert ihn doch nicht mal, dass du Meideverhalten zeigst und reden kannst du auch nicht mit ihm. Wenn er wirklich auch gute Seiten hat, die diese Mischung aus kindischem Genöle und echter Belästigung zumindest teilweise kompensieren kann, würde ich mein Heil in einem Beratungsgespräch suchen. Ich glaube nicht, dass sich ein derart gefestigtes und schräges Verhalten ohne externe Hilfe ändern lässt.
Meine Hochachtung für deine Engelsgeduld, ich hätte sie nicht. Kannst du ihn überhaupt noch anziehend finden und geht da nicht auch der Respekt irgendwann flöten?
"Kannst du ihn überhaupt noch anziehend finden und geht da nicht auch der Respekt irgendwann flöten?"
Wow, der Satz hat grade einen wunden Punkt getroffen, der mir nicht so klar war.
Danke für deine sehr deutlichen Worte.
Auf mich wirkt sein Verhalten langsam verzweifelt. Je mehr ich mich zurücknehme wegen seinem Bedrängen, desto verzweifelter versucht er alles um mich rumzukriegen. Das wiederum törnt mich total ab.
Es ist ein Teufelskreis.
Würde man ihn fragen, würde er die Schuld für unser Sex Dilemma vermutlich überwiegend bei mir suchen.
Aber mal ehrlich: welche Frau findet einen endlos bettelnden Mann erotisch?!
Wohl eher keine. Nicht umsonst hast du das treffende Bild des Hündchens gewählt. Das trifft es doch auf den Punkt.
Lust braucht Raum und den lässt er dir nicht. Eigentlich selbsterklärend, für ihn aber nicht. Ich stelle mir deine Situation zermürbend vor und mir wäre längst alles vergangen. So sieht doch eine Beziehung nicht aus, das weißt du ja selbst.
Ich meine, es ist fünf vor zwölf. Daher würde ich eine Paarberatung anregen. Wenn er das trotz deines erkennbaren Leidensdrucks nicht möchte, weißt du, dass es fünf nach zwölf ist.
Mist, mein ganzer Beitrag ist weg 🤦♀️ Ich versuche es noch mal 😅
Also, ich glaube, es ist sehr schwer da rauszukommen. Denn ihr seid da echt festgefahren und selbst wenn er ja auf dich wartet und eben nichts tut, läuft es nicht richtig rund zwischen euch.
Ich will ihm erstmal nix unterstellen. Aber offensichtlich habt ihr völlig unterschiedliche Verlangen und man muss langfristig sehen, ob es dann zwischen euch passt. Einer müsste halt immer zurück stecken, Sex ist halt auch mit eine essenzielle Sache in der Partnerschaft. Sprich, einer ist immer wirklich unglücklich.
Was für mich gar nicht geht: dass er dein Nein nicht respektiert. Dass er schlecht gelaunt ist oder so, verstehe ich ja noch. Du bist ja auch schlecht gelaunt, wenn er es versucht 😅 aber wenn du deutlich sagst, er soll aufhören zu Fummeln und du magst nicht und es zieht sich trotzdem durch den ganzen Tag - absolutes No-Go! Da würde ich deutliche Grenzen ziehen!
Ansonsten, Paartherapie wurde schon vorgeschlagen, ansonsten muss man schauen, was es für „Kompromisse“ gibt (z.B. offene Beziehung oder Ähnliches 🤷♀️). Ich hoffe, ihr findet eine Lösung, die alle zufrieden stellt (auch wenn das vllt leider doch die Trennung ist).
Was ist Geschlechtsverkehr wo eine beteiligte Person nicht möchte?
Es gibt keinen Sex wenn ich nicht will.
Aber durch sein Dauernerven will ich eben noch weniger Sex, wohingegen er noch mehr nervt weil er verzweifelt ist. Wir haben wochenlang keinen Sex, bis er aufgibt und mich komplett in Ruhe lässt. Dann haben wir mal wieder welchen und er mutiert wieder zum hechelnden Hündchen welcher mir ständig hinterherrennt.
Ein Teufelskreis.
Mir würde eher die Tatsache Angst machen, dass er scheinbar den ganzen Tag an Sex denkt. Das könnte sogar in die Richtung Sex-Sucht tendieren.
Zudem hätte ich Angst, dass ich ihm in der Zukunft niemals das geben kann was er braucht. Irgendwann wird einer von euch beiden die Reißleine ziehen denn das scheint ja nicht nur eine Phase von ihm zu sein.
Für mich liest sich das ganz klar so, dass Dein Freund extrem triebhaft veranlagt ist. Ja, sogar das Wort "Sexsucht" scheint absolut nicht abwegig zu sein.
Hast Du Dich darüber mal informiert?
Wenn es so ist, dann gilt hier wie bei allen anderen Süchten auch, dass nur mit einem eisernen Willen und evtl. langwierigen Therapien überhaupt etwas bewirkt werden kann.
Ich möchte Dir keine Angst machen, aber ich kenne einige solche Männer aus meinem persönlichen Umfeld. Sie sind oder waren alle verheiratet, lieben ihre Frauen, aber können eben nicht genug bekommen. Deshalb halten sie sich eine oder sogar mehrere Geliebte parallel. Das stellt sicher, dass sie sexuell nie am Hungertuch nagen müssen, denn dann wären sie auf "Entzug" mit allen negativen Begleiterscheinungen!
Hast Du mal daran gedacht, dass er in Eurer sexfreien Zeit, wo Du nicht möchtest, das ebenso handhabt? Du bist seine "Erstfrau", d.h. er liebt Dich und hat am liebsten mit Dir Sex, aber wenn Du eben nicht möchtest, hat er Ausweichmöglichkeiten, bis Du wieder bereit bist. Diesen Zustand möchte er erhalten, deshalb rennt er Dir dann nach, denn es ist für ihn auch am bequemsten, da mit anderen Frauen ja immer erst zeitliche Absprachen getroffen werden müssen.
Keine Ahnung, ob Du auf Dauer glücklich wirst mit diesem Mann. Selbst wenn er ansonsten ein toller Typ ist- Du hast ja ganz offensichtlich einen enormen Leidensdruck. Und es sieht laut Deiner Beschreibung auch nicht danach aus, dass er sein Problem erkennt und daran arbeiten möchte.
Alles Gute und die richtige Entscheidung wünsche ich Dir!
"Für mich liest sich das ganz klar so, dass Dein Freund extrem triebhaft veranlagt ist."
Sie schreibt an anderer Stelle, er habe ein geringes Selbstwertgefühl. Es kann auch sein, dass er das als Gradmesser ihrer Zuneigung nimmt.
Was mich aber noch mehr wundert:
Du kennst gleich mehrere Männer aus deinem Umfeld, die eine oder mehrere Frauen quasi als Eimer für ihre Triebhaftigkeit benutzen?
Männer haben keine größere Libido als Frauen. Die Vorstellung des männlichen Triebs nach dem Dampfkesselprinzip ist eine Vorstellung aus dem 19. Jh.
Wundert mich, dass diese alten Mythen heute noch als Rechtfertigung herhalten sollen.
Aber Ok... Wenn das in deinem Umfeld so ist, dann ist es so. Und die finden dann auch noch Frauen, die für die Triebabfuhr herhalten. Und klar, lieben die ihre Frauen. Das sagen auch Männer, die ihre Frauen misshandeln.
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Ach, jetzt macht aber doch auch mal einen Punkt. So schlimm und unmöglich ist das Verhalten jetzt auch wieder nicht. Es ist einfach eine verfahrene Situation. Wir waren genau in der gleichen Situation und sind es gelegentlich immer mal wieder. Aber wir kennen es beide schon (sind 23 Jahre zusammen ) und wissen auch, wie wir es wieder weg bekommen.
Was ganz heilsam sein kann: Ok, ich hab dir klipp und klar gesagt, dass ich keine Lust habe. Was soll ich deiner Meinung nach tun? Wenn es dir hilft, dann vögel mich jetzt einfach trotzdem. Ich werde mich hinlegen, die Beine auseinander strecken und du machst einfach. Ich hab das tatsächlich hin und wieder schon durchgezogen. Da leg ich mich hin und sag, er soll dann halt eben. Und dann rühre ich mich keinen Millimeter und wenn ich ganz guter Laune bin, lese ich nebenbei ein Buch. Da hört er ganz schnell wieder auf und checkt schon auch, was gemeint ist. Das ist aber quasi nur die absolut letzte Waffe.
Andersrum hatten wir hin und wieder (sehr selten) auch, dass ich wollte und er nicht. Da ging mir erst auf, wie zurückgewiesen dass man sich da vorkommt.
Ich glaub eher, der Hund liegt darin begraben, dass euer Sexleben nicht so befriedigend für dich ist wie für ihn. Denn wenn es richtig gut ist, dann hat man tatsächlich täglich Lust - ich hätte das auch nicht geglaubt. Trainiert doch einfach gemeinsam. Hakt es nicht mit raus-rein ab, sondern formuliere deine Wünsche, deine Ängste.... Und wenn er schon gern "Buch führt" über den Sex, dann sag doch auch, was dich an- bzw. abtörnt. Eben z.B. das "morgen wieder" wenn heute noch nicht vorbei ist.
" Wenn es dir hilft, dann vögel mich jetzt einfach trotzdem. Ich werde mich hinlegen, die Beine auseinander strecken und du machst einfach. Ich hab das tatsächlich hin und wieder schon durchgezogen. Da leg ich mich hin und sag, er soll dann halt eben. Und dann rühre ich mich keinen Millimeter und wenn ich ganz guter Laune bin, lese ich nebenbei ein Buch. Da hört er ganz schnell wieder auf und checkt schon auch, was gemeint ist. Das ist aber quasi nur die absolut letzte Waffe."
Tut mir Leid, aber diese Strategie finde ich sehr befremdlich.
Deine Analyse unserer Situation ist zwar interessant aber trifft glaube ich nicht das Kernproblem und hilft mir nicht so richtig weiter aber danke trotzdem.
"So schlimm und unmöglich ist das Verhalten jetzt auch wieder nicht."
Stell dir vor, für mich wäre jeden Tag Sex auch absolut geil, da müsste mein Partner nicht lang betteln. Die TE allerdings fühlt sich bedrängt, weil es scheinbar nur noch um das Thema Sex geht - und wenn sie das so empfindet ist das ihr gutes Recht.