Gleichberechtigung als Partnerin im Berufsleben?

Hallo,

bitte entschuldige, wenn es vielleicht etwas blöde in der Überschrift rüberkommt aber ich versuche mal mein Problem zu schildern. Ich hatte heute ein Telefonat mit einem Bekannten und dies hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.

Die Fakten:

Mein Mann ist seit 11 Jahren selbstständig, mit wachsendem Erfolg.
Er hat sich selbstständig gemacht, als ich mit Kind 1 schwanger war.
Ich habe ihn immer unterstützt, habe trotzdem in meinem Job Vollzeit gearbeitet bis vor drei Jahren. Dann hat meine Firma leider umstrukturiert und seitdem arbeite ich mit in seinem Unternehmen, allerdings nur auf 450€ Basis.
Nebenbei habe ich noch ein gut laufendes Kleingewerbe.

Trotzdem sehne ich mich wieder zurück in meinen alten Beruf.

Nun die Krux: hier in der Gegend gibt es einfach NICHTS. Wir wohnen in der Mitte Deutschlands, hier ist es auch recht fad.
Die Firmen, die interessant wären, wären mindestens 1,5h einfach mit dem Auto oder Zug entfernt.

Gebürtig komme ich aus Bayern, da sehen die Chancen schon ganz anders aus.
Wenn es hier in der Gegend vl 1 Stelle gibt, gibt es in der Landeshauptstadt mal eben 25-30 Stellen mindestens und wöchentlich kommt immer was neues dazu. Die Palette ist einfach größer.

Gerne würde ich auch wieder in meine Heimat zurückgehen.
Hier haben wir keine Familie, auch er nicht, nur halt das Haus.

Wenn ich es anspreche, geht er nicht richtig drauf ein.
Meint, dass die Wirtschaft sowieso vor einer Krise steht, ausserdem ist Wohnen da teuer (das stimmt, aber es gibt auch Gegenden im Umland, die nicht so teuer sind und wo die Anbindung durchaus schnell und gut ist), und überhaupt.
Und ich kann mich ja ruhig bewerben und soll denen vorschlagen vom Homeoffice aus zu arbeiten. #augen
Das will ich aber auch nicht wirklich. Ich möchte auch mal wieder in eine Firma, raus aus dem Haus hier, raus aus dem Ort hier.l

Er hat leicht reden. Er reist beinahe täglich durch die Republik, während ich hier im Dorf versauere. Er hängt auch icht an dem Ort, aber er akzeptiert halt, dass es so ist.
Wegen dem Haus: er hat damals hier noch als Angestellter gearbeitet und als Baugrund zu erwerben war und wir Nachwuchs erwarteten, hat er sich dort für ein Haus entschieden, was ja auch okay ist. Er meinte, lieber was eigenes als jahrelang Miete rauswerfen.
Aber man kann ein Haus auch vermieten oder verkaufen.
Bitte keine Ratschläge wegen Vereine, Ehrenamt usw. Ich bin engagiert, aber es erfüllt mich definitiv nicht.


Sein Freund, mit dem ich heute telefoniert hatte, meinte dass sich mein Mann nicht so rasch ändern wird. Er kennt ihn seit 30 jahren und er weiß, dass SEINE Ziele Prio 1 haben und die gibt er nicht einfach so auf oder wirft irgendwelche Pläne über den Haufen. Er war da schon immer so und eher blieben früher auch mal Freundinnen oder so auf der Strecke, wichtig war ihm sein Beruf und die damit verbundenen Ziele.

Mein Mann meinte, vielleicht können wir mal in 10 Jahren oder so dorthin ziehen, aber das sehe ich auch nicht ein. Ich möchte hier nicht 10 Jahre die Hausmaus spielen und ich möchte auch nicht (sein Vorschlag) in einer Boutique oder einem Gartencenter im Nachbarort arbeiten, denn auch ich habe damals für meinen Beruf studiert und lange in dem Bereich gearbeitet und möchte das nicht einfach so wegwerfen, nur weil er sein Ding machen will.


Sein Freund meinte zu mir, er will ehrlich sein: wenn es mir so sehr auf dem Herzen liegt, muss ich das alleine durchziehen, die Kinder mitnehmen.
Nur dann besteht eine Chance, dass er sich besinnt und auch mal nachgibt.
Mit Bitten und Betteln kommt man da nicht weiter.

Ich bin echt hin- und hergerissen.
Ich will nicht radikal handeln, auch der Kinder wegen, aber wenn ich noch länger hier rumhocke, dann drehe ich durch.

Ratlose Grüße

Mutzi

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Ich finde es erschreckend, dass dein Mann anscheinend gar nicht an deine (berufliche) Zukunft denkt bzw. sein Blick sehr kurzsichtig zu sein scheint. Er macht es sich schon sehr leicht, schließlich ist ER abgesichert. Es gibt ja auch noch ein Leben nach der Kindererziehung. Sollst du danach bis zur Rente auf 450€ Basis in seiner Firma arbeiten? Prost Mahlzeit sag ich da nur.

Hier geht es nicht um Bequemlichkeiten, sondern etwas Essenzielles. Wenn es in eurer Nähe keine Jobs für dich gibt, dann bleibt nur ein Umzug. Wie sonst stellt er sich es denn vor? Jeden Tag pendeln?

Partnerschaftlich ist wirklich was anderes.

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Das mit dem Pendeln hat er schon mal vorgeschlagen.

Von uns nach Muc wären es ca 300km einfach.

Er meinte, ich soll halt schauen dass ich 2x pro Woche vor Ort bin und Rest Homeoffice.

Aber in dem Job ist eine Anwesenheit vor Ort wichtig.
Und zudem bin ich da realistisch, bei mehreren Bewerbern geht ein Chef nicht gleich zu Beginn so ein Theater ein. Da gibt es andere , die 5 Tage die Woche präsent sind und auch bei guten Referenzen würde jeder Chef sich dann eher für jemand anderen entscheiden.

Er macht es sich da schon arg einfach.

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Er ist echt zu bequem und möchte nichts ändern.
Ich weiß nicht, ob ich so eine Beziehung noch fortführen könnte, egal ob umziehen oder nicht.
Einfach weil ihm deine Bedürfnisse anscheinend egal sind.

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Aus deinen Erzählungen würde ich sagen, dass du es so radikal machen musst.
Bewirb dich auf passende Stellen und wenn du einen Job bekommst, dann setz ihm die Pistole auf die Brust.
Seine Argumente sind keine wirklichen und werden auf deinem Rücken ausgetragen.
In 10 Jahren? So ein Quatsch, wer weiß was in 10 Jahren passiert. Zumal du dann auch noch länger aus deinem eigentlichen Beruf raus bist.
Wann, wenn nicht jetzt? Man lebt nur einmal.
Warum soll nur er sein Ding durchziehen können?
Alles Gute

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Danke Dir.

Ich habe halt auch irgendwie Angst vor meiner eigenen Courage, packe ich das alleine? Meine Kinder sind 8 und 11.

Neuer Wohnort, ummelden, neue Schulen..

Hätte ich keine Kinder, wäre ich schon defintiv weg.

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Klar schafft man das alleine, deine Kinder sind ja auch nicht mehr so klein. Die können ja schon einiges mitmachen.
Vielleicht kommt ja dein Mann auch mit, weil er merkt, dass es dir ernst ist und er sich nicht einfach über deine Bedürfnisse hinwegsetzen kann.
Er ist nun mal kein Single mehr. 🤷🏻
Aber so wie jetzt geht es ja auch nicht weiter. Du bist ja nicht glücklich.

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Dein Mann scheint Dich und Deine Bedürfnisse nicht ernst zu nehmen. Ich würde nochmals versuchen mit ihm zu reden und Deinen Standpunkt klar zu machen. Es scheint so als ob Dein Mann seinen Beruf auch von Bayern aus machen kann. Er würde bei einem Umzug daher noch nicht mal zurückstecken.

Ich finde den Vorschlag des Freundes gar nicht schlecht. Bewirb Dich in Bayern und stell ihn vor vollendete Tatsachen, sobald Du eine Anstellung hast. Vielleicht versteht er dann, dass es Dir ernst ist. Ich finde es ehrlich gesagt auch ziemlich schlimm, dass er Dir vorschlägt einen Job zu machen, der weit unter Deiner Qualifikation und Deinen Möglichkeiten ist. Mich würde das verletzen.

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Danke Dir für die rasche Antwort.

Ja, er ist ja selbstständig, sein Büro ist ein Schreibtisch hier im Haus, sein heiliges iPhone und der Laptop und er ist viel bei seinen Kunden.

Für ihn wäre es echt egal, ob er hier sitzt oder im Münchner Umland.
Definitiv.

Aber er redet sich immer raus, dass es zu teuer ist und und und.

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Dann wäre es für mich keine Frage.
Er geht alles andere als partnerschaftlich mit Dir um, und ich kann Dich gut verstehen, wenn Du wieder arbeiten möchtest.
Außer dem Haus habt ihr in dem Ort keine wirkliche Bindung. Ein Haus kann aber auch vermietet werden, wenn man es nicht verkaufen will.

Ich würde an Deiner Stelle:
- mich bewerben
- bei einer Jobzusage ein Zimmer oder eine kleine Wohnung mieten und am WE pendeln (das aber über Kurzzeitmiete, vor Ablauf der Probezeit würde ich überhaupt keine Entscheidung treffen)
- die Zeit nutzen, um mit ihm zu reden, käme er mit, käme er nicht mit, Kinder etc.
- wenn alles klappt mit Deinem Job, dann würde ich den familiären Umzug erst zu den nächsten Sommerferien anvisieren. In der Zwischenzeit gibt es genug Zeit, ein neues Heim zu finden, das alte Haus ggf. zu vermieten oder denn das mit den Kindern zu klären, wenn nötig gerichtlich.

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Was sind denn für deinen Mann die wirklichen Gründe, nicht von dort wo ihr seid weg zuziehen? Nur weil Münchner Umland teurer ist als der Rest der Republik von dir zu erwarten, dass du deine beruflichen Ziele an den Nagel hängst, da wäre ich auch sauer. Für ihn würde kein Nachteil entstehen so weit ich das sehe. Da eure Kinder ja nicht mehr so klein sind und ebenfalls eine Meinung dazu haben dürften, würde ich ihm mitteilen dass du dich bewirbst und das ganze dann mit der Familie zusammen besprechen. Für die Kinder würden sich vermutlich die meisten Nachteile ergeben (neue Schule, erstmal noch keine Freunde). Aber einfach klein geben würde ich an deiner Stelle auf keinen Fall, finde seine Haltung in dem Punkt nicht fair dir gegenüber.

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Die wahren Gründe sind wahrscheinlich pragmatisch.
Sein Freund meinte das heute auch, er will seine Ziele verfolgen, seine Karriere und sein Haus da schnell abbezahlt haben.
Für ihn stellt sich ja momentan kein Problem dar.
Wenn‘s Frauchen zickt dann soll sie zicken.

Er beschwichtigt, vertröstet auf 10 Jahre, Hauptsache er kann sein Ding weiter machen.

Für ihn stellt München bzw Bayern keine Notwendigkeit da. Er findet es zwar schön dort aber das Argument ist immer dass es teuer ist. Ich soll halt hier „gucken“, es wird schon irgendwann was kommen.

Ganz ehrlich ich bräuchte nicht zwingend da unten ein EFH. Mir ist es eigentlich zu groß, er ist eh nie da und die Kinder sind irgendwann auch mal aus dem Haus, so lange wird das auch nicht mehr dauern. Das habe ich ihm auch gesagt.

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Er denkt, sie sind pragmatisch.
Aber wenn er weiter denken würde, als von 12 Uhr bis Mittag, dann würde er nicht so reagieren.

Also, schau mer mal (ich habe heute meinen Stichpunkte-Tag):
- Du bist ohnehin schon sehr lange aus dem Beruf raus...jetzt lass da mal etwas passieren mit ihm. Er muss dabei nicht einmal sterben, nur berufsunfähig und/oder behindert werden.
Es gibt nur sehr wenig Rente später einmal... für Dich vor allem. Dieses "in zehn Jahren mal" ist ohnehin ein Blödsinn. Das müsste er selbst wissen, warum.
- Passiert etwas (Trennung, Unfall, Tod), hockst Du in der jobmäßigen Walachei fest, mit allen Konsequenzen
- Da er eh nicht oft daheim bist, bist Du für die Kinder die Hauptbezugsperson. Bei 300km, die wahrscheinlich mind. zu 2/3 aus Autobahn bestehen, kann da ein Richter schon zustimmen...obendrein ist er ja sowieso beruflich oft deutschlandweit unterwegs, von daher dürften die 300km noch weniger ein Argument sein.
- Also zahlt er dann KU, je nach Stufe schon ein kleines Vermögen
- Was er sonst noch zahlt: Eine neue Kraft, die ihm, das was Du geleistet hast, wahrscheinlich nicht für 450€ erledigen wird, oder täusche ich mich da? Also darf er das entweder selbst arbeiten oder jemanden sozialversicherungspflichtig anstellen. Auf jeden Fall teurer und fieser als eine poppelige 450€-Aushilfe.
- Wer weiß, vielleicht springt sogar noch TU für Dich heraus.
- Habt ihr gesetzlichen Güterstand, dann wird es nochmal teurer für ihn.
Alles in allem wäre der Umzug nach Bayern doch auf lange Sicht die günstigere Alternative (Dein Gehalt käme ja noch obendrein zum Familieneinkommen dazu).
Das alles solltest Du ihm einmal auseinandersetzen. Nüscht alles auf einmal, sonst wäre es ja fast blackmail,

aber die respektlose Art, wie Dein Mann mit Dir umgeht, würde ich mir nicht gefallen lassen. Bist für die Kinder da, pausierst im Beruf, hältst ihm jahrelang den Rücken frei etc., und dann hat er, der Harry, ein Vorschlag für Dich, Du könntest ja im Gartenmarkt arbeiten, bei Deiner Ausbildung??
Das wäre ja ungefähr so, als würde er zu einer Chirurgin sagen: "Was hast du denn? Verkauf, doch dort in der Boutique Kleider, oder noch besser, frag doch in der Änderungsschneiderei nach einem Job, da näht man ja auch. Möglicherweise könnten wir mal später, so in 10 Jahren, in die Nähe eines Krankenhauses ziehen." Spricht's und entschwindet aus der Tür, um seinen eigenen Karriereweg zu verfolgen.

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Hallo,

Mal eine andere Sichtweise. Ist es euren Kindern gegenüber fair sie aus ihrem gewohnten Umfeld zu reißen? In deinen ganzen Thread geht es nur um dich und deine Bedürfnisse und wie schlecht dein Mann auf diese eingeht. Eure Kinder sind keine Kleinkinder mehr. Sie haben sich einen Freundeskreis und ihr Umfeld aufgebaut. Was ist mit ihren Bedürfnissen? Spielt dieses für dich überhaupt eine Rolle.

Es ein Job es Wert seine Familie zu zerreißen und oder zu entwurzeln?

LG Morgain

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Nein, ich binde auch unsere Kinder mit ein. Sie haben hier Freunde aber wären einem Umzug ggü. aufgeschlossen, weil sie die Gegend sehr mögen und bei weitem spannender finden als den Ort hier.

Und mal anders: es gibt auch viele Eltern, wo zB der Mann beruflich umziehen „muss“, wenn er als Versorger der Familie vor Ort keine Perspektiven hat und da muss die Familie auch mitkommen, ohne Debatte. Da wird kein Egoismus unterstellt.

Ich bin auch keinesfalls egoistisch, sonst hätte ich meinem Mann nicht mal eben 11 Jahre den Rücken freigehalten, damit er sich entfalten kann.
Ich habe mich um die Kinder fast alleine gekümmert während er unterwegs war, oft tagelang alleine, fahre sie überall hin, organisiere Schule (früher Kiga), Vereine, Arzttermine, Anmeldungen usw. Und habe mich ganz hinten angestellt.
Ist es da echt zu viel verlangt, dass man nach so vielen Jahren nun auch mal wieder seine Bedürfnisse auf- bzw ausbauen möchte?

Egoistisch wäre es in meiner Sicht eher, wenn ich wegen einem neuen Partner oder so wegziehen würde was aber nicht der Fall ist. Ich habe hier auf dem Land beruflich einfach keine Perspektive. Punkt.

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Hallo,

es gibt immer einen Weg, wenn man will. Ich kenne niemanden der wegen einen Job seine Kinder entwurzelt hat. Bis auf einen Fall pendeln die Elternteile halt länger oder der HauptverdienenerElternteil zog unter der Woche zur Arbeitsstelle und ist dann am WE zu Hause. Ich selbst bin jahrelang 120 km am Tag gependelt, ich weiß wie anstrengend dies ist.

Ein 8 und 11 Jahre altes Kind kann nicht wirklich abschätzen was ein Umzug über mehrere Hundert Kilometer bedeutet. Verstehen sie wirklich, dass sie ihre Freunde nicht mehr sehen können, dass sie ihre Schule, Vereine etc. aufgeben und sich in einer völlig neuen Umgebung einfügen müssen.

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Deine Bedürfnisse ganz hinten anstellen, nur weil dein Mann keinen Kompromiss eingehen will, ist schon sehr schwierig. Klar, du kannst dich bewerben und ihn damit die Pistole auf die Brust setzen, aber da ist definitiv Streit vorprogrammiert. Wären denn deine Kinder glücklich mit einem Umzug?

Eine andere Idee wäre auch dir einen Job mit einer Reisetätigkeit zu suchen. Oder Home-Office und ab und zu Mal irgendwo weiter weg hin ins Büro.

Ansonsten bleibt nur zu probieren ob er bereit ist aus der Pampa weg in eine Region zu ziehen, die nicht so teuer wie das Münchner Umland ist, dir aber dennoch eine Jobperspektive bietet.

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Hallo ich bin einfach mal ganz ehrlich zu dir....ich finde dein Mann hat Recht. Gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Situation eine gut laufende Selbstständigkeit (die euch immerhin anscheinend einige finanziel sorglos Jahre beschert hat) aufgeben, um in die teuerste Gegend Deutschlands zu ziehen, finde ich mehr als gewagt. Davon abgesehen mögen es deine Kinder in der Theorie spannend finden, aber ob sie dann immernoch so begeistert sind Freunde und ihre Heimat zu verlieren ...zumal du dort wo du hin willst wahrscheinlich Vollzeit arbeiten gehen musst, um deinen Lebensunterhalt alleine zu bestreiten....dann hast du 2 Kinder in einer unbekannten Gegend ohne Freunde und ohne Papa plus die Umstellung, dass Mama voll arbeitet.

So gesehen würde ich es zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich unvernünftig und den Kindern gegenüber nicht fair finden.

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Er kann doch von überall arbeiten hat sie geschrieben.
Es geht ja auch um ihre Zukunft. Was ist, wenn sie auf Jahre nur 450€ verdient und sie sich vielleicht später mal trennen? Dann steht sie ziemlich blöd da.
Und Kinder können sich gut umstellen, wenn man sich drauf einstellt und Hilfen anbietet.
Er soll ja bestenfalls mitziehen und ich denke, er kann nicht einfach nur sein Ding durchziehen ohne Rücksicht auf sie.
Und je länger sie raus ist, umso schwerer kommt man wieder rein in den Beruf.
Ich finde er sollte offen dafür sein, woanders hinzugehen. Auch wenn es dort teurer ist, sie haben dann ja zwei gute Gehälter.
Und vor allem ist sie auch zufriedener.

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Mein Mann ist auch selbstständig und könnte theoretisch gesehen überall in Deutschland arbeiten...realistisch gesehen hat er aber hier seinen aufgebauten Kundenstamm, den er eben nicht einfach mal so überall spontan kriegen würde.

Ich finde eben den Kompromiss später einen Umzug in Betracht zu ziehen, wenn die wirtschaftliche Lage besser ist und ja auch die Kinder älter und eigenständig sind nunmal besser, zumal er dann Zeit hätte dort schon erste Kontakte zu Kunden zu knüpfen usw. Und sie soll doch meiner Ansicht nicht daheim bleiben, aber es wird doch sicherlich nicht nur komplett bescheuerte Jobs in ihrer Umgebung geben....sorry aber ich selbst wohne in Thüringen in einer absolut strukturschwachen Region und hier gibt es mehr gute Jobs als gute Bewerber.

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Hallo,

ich würde mich an deiner Stelle bewerben und gleichzeitig die Scheidung einreichen. An meiner Seite benötige ich keinen Mann, der meine Bedürfnisse und meine Karriere nicht ernst nimmt. Wo die Kinder bleiben, müsst ihr dann ausmachen. Mein Leben wäre zu schade dafür ständig Kompromisse einzugehen, die auf meine Kosten gehen oder zu verzichten.

LG, Anne

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Wenn er sowieso fast nie zu Hause ist, würde ich alleine umziehen. Sofern er dem Umzug mit den Kindern zustimmt. Dann wärst du glücklicher, er hätte seine Firma.
Fernbeziehung scheint ihr ja sowieso schon zu haben, auf deine Kosten.

Zur 450 Euro Basis : lass dich dringend beraten. Für Ehepartner gibt es u.U. bessere Konditionen. Also wegen Rentenpunkte und co. Wenn du da schon Arbeit reinsteckst, dann auch so, dass du bei Trennung oder anderen Fällen, selbst besser abgesichert bist.
Mein Rat: dringend informieren.
Ich meine, dass es da eine Sonderregelung gibt. Eben, damit der Ehepartner/selbständig nicht zu viel für Lohnkosten und co bezahlen muss; damit der Ehepartner, der mitarbeitet, das Risiko mitträgt (auch bei Trennung und co) besser abgesichert ist.


Wie wichtig ist sein Standort?
Du schreibst, dass er eh ständig unterwegs ist.
Könnte er dann nicht seinen Hauptsitz woanders hin verlegen? Von dort aus verreisen?
Wenn das Geschäft so gut boomt: jemanden für die Stelle, wo ihr jetzt seid, einstellen, du ziehst nach Bayern. Könnte eine Zweigstelle lukrativ sein?

Wenn sein Freund schon so krass antwortet, würde ich echt abwägen, was mir wichtiger wäre. Eben auch weil er ja so gut wie nie bei der Familie ist. Ist es dir das wert? Immer darauf zu warten? Dafür dass er dich vielleicht sowieso irgendwann absägt, weil du nicht mehr in sein Konzept passt, eine Neue besser in sein Firmenleben passt, als die Alte mit den Kindern, die den Job eh nicht mehr gut genug macht bei 450 Euro? Gar nicht mal aus Liebe oder Sex eine Neue, sondern - so klingt es in den Zeilen seines Freundes - weil die dann firmentechnisch besser passt. Neuer Sex gratis on top, wär doch was.

Wie weit würde er gehen?
Im Zweifel würde ich mich früher trennen - oder Fernbeziehung mit eigenem höherem Glück.

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Danke für Deine Ratschläge. #herzlich

Wie gesagt, er hat hier sein Büro. Im Haus.

Also es ist kein separates Bürogebäude oder so. Nur ein Zimmer in unserem haus, dort stehen seine Computer. Ansonsten halt Laptop, iPhone und manchmal Tablet.

Er hat einen Angestellten und freie Netzwerkpartner, die sind quer durch die Republik verstreut. Und fahren genauso zu den Kunden, wenn sie dort gebraucht werden.

Er verreist meistens mit dem Auto oder dem Zug, ab und zu nimmt er auch mal den Flieger (eher selten). Wichtig wäre also ein guter Bahnanschluss und ggf ein Flughafen (momentan fährt er auch ca 80km zum Flughafen, wenn er muss).
Das hätte er in München quasi auf dem Silbertablett.


Ich werde mit ihm nochmal ein Gespräch suchen.
Eiskalt überraschen möchte ich ihn nicht, aber hier waren viele gute Ansätze dabei.

Eben dass wir es dann so machen, dass ich mich bewerbe und bei einer Zusage mit den Kindern nach Bayern ziehen werde. Denn so geht es nicht weiter und ich habe nicht vor, dass ich mit meiner Berufserfahrung und meinem Studium und meinem Wissen mich auf faule Kompromisse einlasse, irgendwelche Aushilfsjobs annehme (weil es sonst halt nichts anderes gibt) und irgendwann komplett den Anschluss verliere oder zu alt bin.
Er kann gerne mitkommen oder hinterherkommen, wie er möchte.
Aber das hier muss nun gelöst werden.

So richtig begeistert ist er von dem Wohnort hier auch nicht, aber ihm ist es in sofern wurst, da er ja kaum hier ist.

Aber nur des Hauses wegen, das ist es mir nicht wert.
So toll kann kein Haus sein, dass ich deswegen alles andere aufgebe.

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Bitte lass uns wissen wie das Gespräch war bzw. ob es mit dem Umzug geklappt hat. Wir drücken dir die Daumen!! 🍀

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