Hey,
Ich muss mal etwas loswerden bevor ich es meinem Partner an den Kopf werfe, aber gleich raste ich aus. Er ist seit ein paar Jahren von seiner Frau getrennt, wir haben ein Kind zusammen, mit ihr hat er 2 Kinder im Teenageralter. Gestern ist der Vater seiner Exfrau gestorben. Natürlich ist er dann dorthin und ist den Abend da geblieben. Danach hat er einmal jede Kneipe im Ort ausgesucht und och dann nach Jause gegangen. Wir haben danach noch geredet so lange er wollte und ich jene ihm zugehört. Ich verstehe, dass ihm das Nahe geht, ehrlich! Aber er hat tatsächlich auch einen Hang zum kompletten übertreiben und das bringt mich gerade an meine Grenzen! Seine Exfrau hat ihm heute gesagt, dass sie ab morgen wieder zur Arbeit geht und die Teenies auf eigenen Wunsch in die Schule. Mein Mann hat sich den Rest der Woche krank schreiben lassen, was auch völlig okay ist, jeder hat sein eigenes Tempo. Aber er zetert rum in einer Tour, wie verantwortungslos das ist und sie würde nicht für die Kinder da sein und warum sie nicht zu ihm können, er wäre ja zu Hause. Er meckert seit Stunden darüber, zählt immer wieder auf, was sie für ein Mensch sei, dass seine Kinder an dem Tod des Opas zerbrechen werden, malt sich psychische Probleme der Kinder aus und übertreibt! Er wollte seinem Sohn eine Guthabenkarte fürs Handy holen, das hat er nicht im Kopf gehabt, ich hab das dann gemacht, damit er nicht noch mal los muss und seitdem werde ich nur runter gemacht. Der Ton, die Wörter und Sätze ... er pampt und pampt und pampt! Ich habe mich ins Schlafzimmer gesetzt um mich kurz der Laune zu entziehen, eben kam er und fragte warum ich die beleidigte Leberwurst spiele. Und ich könnte ihm sonst so wohin springen! Ich will Verständnis für ihn haben, Trauer ist in Ordnung! Aber ich muss mich nicht von ihm respektlos behandeln lassen! Nicht in einer Tour! Und bevor ich ihm das jetzt sage, schreibe ich es lieber hier. Für viele mag das empathielos klingen. Soll es aber gar nicht. Ich komme nur nicht damit zurecht, wie Dreck behandelt zu werden und mir hier 3mal zu überlegen was und wie ich jetzt machen kann, ohne ihn in seiner Trauer zu stören
Die Suche nach Verständnis
Oh je das tut mir sehr leid.
Ja so musst du nicht mit dir reden lassen das ist klar. Vll sagst du ihn recht emotionslos, dass du ihm gerne zuhörst, aber glaubst, dass es besser ist erstmal eine Nacht darüber zu schlafen.
Auch in Bezug auf die Kinder. Er kann sie ja morgen fragen wie es ihnen geht, aber er soll bedenken, dass er durch sein Verhalten die Kinder in größere Schwierigkeiten bringt, wie sie vll eigentlich sind. Jeder geht damit anders um und Ablenkung und die Freunde (in der Schule) können da vll grade mehr helfen, als die Eltern 🤷🏼♀️ (Oder ein emotional total entgleister Vater).
Ich hab ihm gerade eine WhatsApp geschrieben, obwohl wir in der gleichen Wohnung sind. Dass ich ihn verstehen kann und wirklich verstehen möchte. Es mich aber verletzt, wenn er so mit mir umgeht und ich nicht bockig bin, sondern mich zurück ziehe, weil ich damit nicht umgehen kann. Ja, ich denke auch, dass Ablenkung vielleicht nicht so verkehrt ist und wenn sie merken es geht nicht, können sie ja auch immer noch nach Hause gehen. Aber egal was ich sage, ich werde hier gerade eigentlich nur beschimpft
Puh dann war die WhatsApp vermutlich das richtige. Ich denke ich würde mir ein Buch holen oder nen Film an machen und bleiben wo ich bin 🤷🏼♀️. Hast eigentlich alles gesagt, was du zu sagen hattest und entweder kommt er zu dir und es tut ihm leid, oder er braucht vll wirklich ne Nacht um drüber zu schlafen.
Vll kannst du ihm dann in ner ruhigen Minute nochmal sagen das er dich sehr verletzt hat und du nur für ihn da sein wolltest, das aber gar nicht geht.
Ist das eine Ausnahmesituation oder stellt dein Partner sich generell gern in den Mittelpunkt? Das Drama wirkt ziemlich hochstilisiert..
Er dramatisiert gerne mal irgendwelche Probleme. Auch wenn es eigentlich nur Kleinigkeiten sind, es wird dann teils wirklich übertrieben bewertet und ein paar Minuten wird sich divenhaft aufgeführt und dann ist aber auch wieder gut 😄
Hallo,
ich hab Deinen Beitrag jetzt 2x gelesen und muss gestehen: ich hab für das Verhalten Deines Mannes kein Verständnis... War sein Ex-Schwiegervater seine Vater-Ersatz-Figur oder warum zieht in das so sehr runter?
Und egal wie ihn ein Tod beschäftigt: sein Verhalten klingt nicht mehr nur unreif sondern völlig daneben und hysterisch. Den Kindern psychische Probleme andichten? Ich glaube auch, die hat eher er...
Ist er sonst auch so bei anderen Themen?!??
Hey,
Vaterersatz definitiv nicht. Sie haben sich über die Jahre freundschaftlich gut verstanden, mehr nicht. Seit der Trennung aber auch nur noch 3-4 mal im Jahr Kontakt gehabt.
Er dramatisiert gerne mal Dinge, bei denen ich ihm dann immer wieder sage, dass er mal runter kommen soll und nicht so übertreiben soll. Da denkt er im Normalfall auch direkt drüber nach und kommt wieder auf den Boden der Tatsachen. Aber wenn er sich hinein steigern möchte, dann mit vollem Körpereinsatz
Puuuh, das ist aber auf Dauer auch sehr anstrengend für Dich. Ich glaube, dem Mann täte mal ein Coaching gut, wie man mit unvorhergesehenen oder schwierigen Ereignissen umgeht. Ist keine Therapie, muss ja nicht sein - aber eine Hilfe. Gibt es z.B. auch für Führungskräfte o.ä., hilft aber auch im privaten Bereich.
Oder schenk ihm das Buch 😉
https://www.amazon.de/Unfuck-Yourself-Raus-Kopf-Leben/dp/3957361060/ref=pd_lpo_3?pd_rd_i=3957361060&psc=1
Dann stell Dich mal hin und sag laut und unmissverständlich "SOFORT einen anderen Ton, ich bin NICHT Dein Schuhabtreter!"
Bei allem Mitgefühl für einen Todesfall, aber für solch männliche Dramaqueens habe ich überhaupt nichts übrig.
Er hat nicht das Recht, Dich runterzumachen. Wehr Dich, Du kennst ihn besser - oder lass ihn pampen, mach Dein Handy aus und geh zu einer Freundin.
Auf garkeinen Fall würde ich die Kinder herholen, wozu auch, es sind Teenies und gehen ganz sicher mit dem Tod des Opas anders um als Deine Dramaqueen.
Beende das Theater, das braucht kein Mensch. Ich hatte in den letzten Jahren einige Todesfälle in der Familie und unter Freunden, aber sowas kenne ich echt nicht.
Was er abzieht, ist keine Trauer, vermute eher, er nimmt es als Anlass, seiner Ex eine reinwürgen zu wollen, so liest es sich für mich.
LG Moni
Liest sich für mich ebenfalls, als würde er primär seiner Ex Eine reinwürgen wollen. Finds schon lächerlich, jemandes Tod als Anlass, sich zu besaufen, herzunehmen (so deute zumindest ich das "Kneipenhopping").
Seiner Laune würde ich mich entziehen und die Wohnung verlassen. Wenn er reden will - okay, gut. Aber du musst dich weder beschimpfen, noch respektlos behandeln lassen.
Hä? Ihr könnt doch jetzt dem Mann nicht irgendwelche niederen Motive unterstellen. Ihr kennt den doch überhaupt nicht. Es gibt halt Menschen, die oft sehr emotional oder übertrieben reagieren, das macht sie noch lange nicht zu schlechten Menschen. Vielleicht trifft ihn das Ableben des Mannes ja wirklich sehr. Jeder geht mit dem Tod anders um.. Und sich dann einen trinken zu gehen ist doch auch irgendwie ein Klassiker, oder? Muss man natürlich nicht gut finden, tut aber auch keinem weh.
Das einzige, was natürlich nicht geht, ist, die TE derart runterzumachen und quasi all seine negativen Gefühle an ihr auszulassen. Das ist natürlich total daneben. Auch den Kindern etwas anzudichten ist überzogen, aber wie gesagt, manche Menschen sind halt Dramaqueens - aber da können doch die Teenies im Zweifelsfall selbst etwas zu sagen und für sich einstehen. Dafür braucht es weder die TE noch euch.
Statt zu schreiben, solltest du es ihm sagen. Das ist NICHT emphatielos.
„Hans, ich verstehe, dass du traurig bist und wenn du Zeit und Ruhe brauchst, nimm sie dir. Aber SO sprichst du nicht mit mir!“
Ganz klare und deutliche Worte. Und alles andere muss er mit seiner Ex klären, nicht mit dir (wobei die ja recht vernünftig scheint. Als mein Opa verstorben ist, war ich auch am nächsten Tag wieder in der Schule 🤷♀️).