Ich kann mit Partner nicht reden

Hallo Ihr Lieben,

ich bräuchte gute Ideen:
Aktuell habe ich eine sehr verzwickte Situation - nicht partnerschaftlich, sie betrifft auch nur mich persönlich. Aber sie beschäftigt mich sehr, zT schlafe ich schlecht oder es läuft die ein oder andere Stress-Träne über die Wange. Ich finde (noch) keine Lösung für das Problem. Aber ich arbeite daran. Natürlich gibt es Rückschläge dabei, diese belasten mich aktuell wieder akut.
Wenn ich mit meinem Partner darüber rede, kommen Ratschläge "Du solltest/ Du musst". Er ist wenig emphatisch, wenig aufmunternd. So war er schon immer.
Manchmal sagt er auch Dinge wie "ist doch schon länger so", "warum kümmerst Du Dich erst jetzt", "Du musst dies/jenes, musst aushalten, dauert halt" (auch wenn ich vorher sage, dass ich keine Ratschläge hören möchte...!)
Dies führt dazu, dass ich äußerst ungern mit ihm über das Problem rede. Wenn ich es tue, ärgere ich mich später über mich selbst, denn danach fühle ich mich aufgrund seiner Äußerungen noch schlechter. Ich ziehe mich dadurch noch mehr zurück.

Das Zurückziehen stört ihn wiederum, er will mir helfen - sollen dies als Paar klären und lösen. Gemeinsam die Zukunft gestalten.
Normalerweise bin ich ein Mensch, der das auch so möchte, gemeinsam entscheiden. Aber hier bin ich völlig blockiert. Ich habe ihm schon erklärt, dass mir seine Ansätze nicht helfen sondern mich noch mehr belasten - wem hilft schon "hättest schon lange klären müssen - immerhin fängst Du endlich an, etwas zu ändern"

Nun habe ich zwei Probleme - das eine und noch dazu mein Partner, der mich drängt etwas mit ihm zu besprechen, zu dem er nichts beitragen kann... #gruebel
Wie löst Ihr sowas? Hat mir jemand einen Idee wie man das angeht?

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Hat er vielleicht recht und du drehst dich mit deinem Problem schon lange im Kreis?
Dann kann ich verstehen, dass er weniger empathisch reagiert, wenn von deiner Seite aus nichts passiert um das Problem zu lösen.

Wenn du mit ihm darüber nicht sprechen möchtest, dann tu es einfach nicht mehr.

Es ist auch nicht verwerflich, dass er dir helfen möchte. Nur wenn dir seine Ratschläge nicht gefallen, dann löse es auf deine Art.

Frauen stecken ja gern viel Emotionen in Dinge. Männer (meiner auch) sind da oft eher einfach gestrickt und gehen Probleme mit Logik an. Oft ist es gar nicht verkehrt Dinge sachlich zu sehen.

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Hallo Abnehmerin,

Hallo,

Danke für Deine Antwort.
Ja das Problem ist ein älteres, er gibt schon länger Ratschläge, die situativ aber nicht umsetzbar waren. Erst heute macht das ein oder andere jedoch Sinn (und auf die ganzen Dinge bin ich auch ohne ihn gekommen, sie brauchten aber das richtige Timing) und jetzt kommentiert er zT mit "wusste ich doch gleich"/ Hättest Du mal auf mich gehört."

Er ist der Meinung, es sei nicht partnerschaftlich, ihn nicht einzubeziehen.
Er kann mir jedoch gar nicht helfen und sieht das aber nicht ein...

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Solche Dinge sind einfach ungeeignet und plump. Was dein Mann macht, ist dir Vorwüfe zu machen und zu sagen, dass es deine Schuld ist. Und es ist nun wirklich nicht dir Rolle eines Partners alles nur noch schlimmer zu machen.

Vielleicht ist seine Mutter auch so und er kennt es nicht anders? Er muss aber verstehen, wie negativ das ist. Darauf müssten doch auch andere Leute schon reagiert haben? Freunde? Vielleicht kannst du irgendwo Unterstützung bekommen um ihm klarzumachen, dass das wirklich unpassend ist.

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Hast du mit ihm mal gesprochen, was seine Rückmeldungen bei dir auslösen?

Ich finde, nur wenige Menschen sind mit der Gabe gesegnet, empathisch zuzuhören. Viele wollen, vermutlich aus Hilflosigkeit und auch, weil sie helfen wollen, direkt Lösungsvorschläge unterbreiten und überrollen damit ihr Gegenüber (auch Ratschläge sind Schläge)...

Kannst du ihm nicht ganz klar sagen, was du brauchst? Z.Bm dass er dich vielleicht einfach nur in den Arm nimmt und zuhört?
Ich halte es eh meist für Quatsch, Lösungsauswege von außen aufzuzeigen. Jeder geht seinen Weg in seinem Tempo und oft müssen Dinge reifen...

Ich würde es deinem Partner erst Mal nicht übel nehmen, sokdern davon ausgehen, dass er nur unbeholfen ist.

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Hallo,

Danke für Deine Antwort.
Ja ich habe ihm gesagt, dass seine Antworten wenig helfen, und ich mich eher noch schlechter fühle wenn er mir sagt, "hättest früher/ war doch klar/ und ähnliches" sagt. Er streitet dann ab, dass er das so gemeint hat wie ich es widergebe.

Das Problem ist ein längeres, er gibt schon länger Ratschläge, die situativ aber nicht umsetzbar waren. Erst heute macht das ein oder andere Sinn (und auf die ganzen Dinge bin ich auch ohne ihn gekommen, sie brauchten aber das richtige Timing) und jetzt kommentiert er zT mit "wusste ich doch gleich"/ Hättest Du mal auf mich gehört."

Deswegen habe ich nun Schwierigkeiten, ihn weiter einzubeziehen...

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So ein Verhalten konnte ich schon bei einigen Männern beobachten (oder wurde mir erzählt).
Damit signalisiert er dir, dass er das alles hat kommen sehen und schon eher gehandelt hätte und blablabla, also ER hätte sich nicht in so eine Situation reinmanövriert.

Das ist in meinen Augen typisches Männergewäsch (damit meine ich nicht alle Männer, aber sehr viele und kenne so ein Verhalten von Frauen nicht): Sie können alles, wissen alles und sind jederzeit Herr der Lage. Und irgendwie bist du ja selber schuld, dass..... blablabla. Und SIE hätten ja schon viel eher....

So ein Verhalten bringt die Partnerin erst mal zum Schweigen und enthebt den Mann davon, mal einfach zuzuhören, zu trösten oder einfach mal mit auf den Chef zu schimpfen.

Männer sind sehr oft sehr schnell dabei, Lösungsvorschläge rauszuhauen, ohne genaue Kenntnis des Problems, aber reden kann man ja viel.

>>>Hat mir jemand einen Idee wie man das angeht?<<<

Offensichtlich kann er nichts konstruktives zur Lösung deines Problems beitragen, also würde ich mit ihm nicht mehr darüber reden.
Dann vielleicht eher mit einer Freundin (die wahrscheinlich auch keine Lösung parat hat), die aber wenigstens zuhört, dich versteht und dich etwas aufbaut.
Das hilft mehr als dir anzuhören, wie souverän dein Partner das "schon lange" geregelt hätte (und dir damit eine gewisse Unfähigkeit bescheinigt).

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Ich kann verstehen, dass dich das nervt. Leider sind Männer häufig nicht so gute reine Zuhörer. Sie wollen eher Ratschläge geben, um Probleme zu lösen. Mein Mann neigt auch dazu, hört aber auf und lenkt ein, wenn ich ihm sage, dass ich das nicht möchte.
Daher kann ich dir nur raten ihm deutlich zu sagen, wie du dich dabei fühlst und dass es dir nicht hilft. Wenn er dann sagt, dass er das nicht so meint, sage deutlich, dass DU das aber so empfindest und er deshalb daran arbeiten sollte.
Manche Frauen reden dann lieber mit anderen Frauen. Vielleicht hilft das zusätzlich.

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Ich habe den Eindruck, dass dein Partner sich vermeintlich sachlich gibt, um dich damit auf Distanz zu halten und sich die Anstrengung zu sparen, dir Zuwendung zu zeigen. Das schließe ich daraus, dass er sich dir gegenüber belehrend zeigt (du hättest besser, du solltest, da musst du durch).

Das hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass Männer angeblich ja so toll sachlich sind und Frauen so emotional. Es ist nämlich eine Sache, die Freundin mit Lösungsansätzen zu unterstützen, eine ganz andere aber, den Partner schulmeisterhaft zu behandeln ihm zusätzlich ein schlechtes Gefühl zu geben, indem er klar äußert, dass er selber schuld ist. Selbst wenn das der Fall sein sollte, kann es doch unmöglich so schwer sein, den anderen einfach mal in den Arm zu nehmen und aufzumuntern statt ihm noch den Rest zu geben. Von Frauen wird das erwartet, bei Männern das gegenteilige Verhalten gerne schöngeredet und sie dürfen sich dann auch noch schön überlegen fühlen.

Er möchte nun auch noch, dass du dich dankbar zeigst und ihn weiterhin einbeziehst, obwohl du dich schlecht fühlst. Daher empfehle ich dir, ihm klar zu sagen, dass es in keiner Weise hilft, wenn er dich belehrt. Du bist nicht seine Schülerin, sondern seine Partnerin. Fragt ihn, ob es ihm gut tun würde, wenn er ein Problem hat und du ihm Zuwendung verweigerst, weil er halt selber schuld ist und die Dinge halt endlich richtig sehen soll, vor allem so, wie du sie siehst. Jemandem helfen zu wollen, setzt auch voraus, sich in die Lage des anderen einfühlen zu können. Kann er das nicht, wird er damit leben müssen, dass du ihn aus Gründen des Selbstschutzes ausschließen wirst.

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Dieses Verhalten erlebe ich oft dann, wenn jemand Angst hat, das Problem könnte einen selbst auch treffen.

Z.B. ich bin krank und suche einen passenden Facharzt.
Häufigste Antwort: du bist selbst schuld, noch keinen gefunden zu haben. Du hättest, du müsstest, warum hast du nicht.... das kann doch nicht so schwer sein.

Ein paar Sätze später kommt raus: die Personen wollen sich von der Situation distanzieren. In dem Fall aus Angst, es könnte sie selbst oder jemand aus der Familie treffen.

In Partnerschaften, na ja, dort wo es nicht auf Augenhöhe ist oder bereits in der unausgesprochenen Trennungsphase, habe ich es bei Freunden auch schon mitbekommen. Ja, Distanz schaffen. Nicht so sehr an sich heranlassen, Nähe abblocken.

Auch Distanz wenn sich jemand nicht eingestehen will, nicht helfen zu können. Statt das zuzugeben (womit oft mehr geholfen ist), wird eines drauf gesetzt mit du solltst, du hättest. Geht es schief, ist klar, dass sie fein aus der Sache raus sind .... sie hätten es ja besser gewusst, der andere war nur zu blöd.
Bei echten Ratschlägen könnten sie ja beteiligt sein, wenn es schief geht. Dann lieber von der eigenen nicht Unfehlbarkeit distanzieren.

Und ja, von Frauen kenn ich das auch. Sie packen es nur emotional ausschmückender auf eine noch persönlichere Ebene mit zusätzlichen Gefühlsausdrücken und umschweifen, aber ja, sie bringen es auch. Stimmung empathisch - sie wollen ja nur helfen, sind herzallerliebst. Die Worte du sollst, du musst, du hättest stecken genauso drin. Nur subtiler oder ausgeschmückter verpackt.

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Ratschläge kann man noch zwigespalten sehen.
Also er will helfen, bekommt aber die Kurve nicht bei der Formulierung....

Bei den Vorwürfen würde ich klar Stellung beziehen.
Bzw. dann beziehe ich klar Stellung!
Egal, ob das Männer oder Frauen machen.
Wer meint mir sagen zu müssen, hättest du mal früher ... dann sage ich klar: warum hast du mich dann auflaufen lassen? Wenn du es schon hast kommen sehen, dann hättest du mir auch direkt helfen können. Nicht mit Sprüchen, sondern direkt.

Sprüche klopfen, können echt viele. Wenn es um eigene Versäumnisse geht, kommen 1000 Ausreden, warum sie nicht haben helfen können.


Zu den Ratschlägen:
angesprochen hast du es ja schon.
Wäre er bereit mit dir zu einem Kommunikationstraining zu gehen? Es muss ja nicht direkt Paartherapie sein. Eher eine Art Coaching um eine gemeinsame Sprache zu lernen.
Es gibt Menschen mit denen rede ich grundsätzlich aneinander vorbei. Sie fühlen sich durch mich getriggert, ich mich durch sie. Bei den meisten finde ich es einfach anstrengend, lasse es dann so stehen. Bei Menschen, die mir wichtig sind, spreche ich es an bzw. versuche gemeinsam mit der Person neue sprachliche Wege zu finden, eine gemeinsame Sprache. Was wünscht sich die Person von mir, was ich von der Person.
Nur sagen, was falsch läuft oder dass ich es anders machen soll / die Person es anders machen soll, funktioniert nicht. Da geht es dann schon drum herauszufinden, was wir beide brauchen und andere Formulierungen zu überlegen.
Nicht in der Situation selbst, sondern als Problemthema als eigenes. Ggf. mit Mediator / "Übersetzer".

Die Antwort auf das Drängen wäre/ist
- ok, ich erzähle mehr, dafür achtest du künftig auf deine Sprache.
Ich tu was, du tust was.

Wenn nur ich was ändere, klappt das nicht um einen gemeinsamen Nenner zu finden.


Eine meiner häufigsten Antworten auf du musst / du sollst, ist: dann zeig mir wie es geht. Dann mach doch selbst, ich gucke zu und lerne.
Dienigen mit großer Klappe werden dann ganz schnell klein mit Hut und verkrümeln sich dann. Vorführen wie es NICHT klappt, wo sie doch so groß tönen, machen die wenigsten.

Die wenigen, die es wirklich machen, sehen darin eine Chance und ich auch
a) es klappt wirklich. Dann staune ich und lerne
b) es klappt nicht. Dann sind wir beide schlauer. Es kommt dann aber auch kein blöder Spruch mehr, weil es ja bei der Person selbst nicht geklappt hat. Letztere wurden kleinlauter und haben von sich aus angefangen anders zu formulieren. Du sollst kann schnell zu seinem .... du sollst es mir schon zeigen werden .... und wenn es nicht klappt ist es ein Boomerang, der sie selbst getroffen hat. Eigene nicht-Empathie selbst voll abbekommen, hat gewirkt.


Wenn er unsicher ist und helfen will, könnten ihm Alternativsätze helfen
- brauchst du Hilfe
- möchtest du, dass.... ich dir helfe, dass die Situation....
- soll ich? statt du sollst...
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