Hallo ihr Lieben,
ich wende mich an euch in der Hoffnung, dass jemand einen guten Rat für mich hat, denn mein Mann und ich sind uns nur noch am streiten seit der Geburt. 😔 Aber erstmal zum Hintergrund: unser kleiner Mann ist 3,5 Wochen alt - die letzten Wochen/Monate waren leider von vielen Sorgen und Stress geprägt. In der 30. SSW haben wir erfahren, dass unser Kleiner eine Nierenerkrankung hat, Zustand nach Geburt unklar. Letztendlich geht es ihm nach Geburt viel viel besser als von vielen Ärzten prognostiziert und auch im Rahmen seines Nieren Krankheitsbildes ist alles stabil. Das ist natürlich erstmal eine riesen Erleichterung. 🥰 Zu dem Ganzen kam jetzt allerdings noch eine sehr sehr schwierige Geburt, bei der er zwei Frakturen am Schädel davon getragen hat. Letzte Woche hieß es, dass sie damit einhergehende Blutung größer geworden ist - Gott sei Dank hat sich das nicht bestätigt und die Ärzte erwarten nun, dass sich das einfach verwächst. Damit könnt ihr vielleicht nachvollziehen, wie schwer, ungewiss und kräftezehrend die letzte Zeit für uns war..
Seit Geburt sind wir mehrmals die Woche mit dem Kleinen zu Untersuchungen im Krankenhaus - die Klinik ist ein Fahrtweg 90 Minuten entfernt. Wochenbett oder Kuschelzeit als Familie? Eher weniger Zeit dafür. 😔 Wir haben kaum mal Zeit in Ruhe anzukommen. Das zerrt natürlich unheimlich an den Nerven. Wir sind uns NUR am streiten, können kaum normal miteinander reden und nutzen uns gegenseitig als Ventil für den ganzen Stress. Es fallen teilweise echt verletzende Worte und ich weiß nicht, wie wir da wieder herauskommen. Mir fällt es damit auch schwer meine Rolle als Mama zu genießen - ich funktioniere einfach nur noch für den Kleinen und bin größtenteils traurig über die Situation. 😔
Habt ihr irgendwelche Tipps/gute Ratschläge/Erfahrungen für mich wie das Ganze wieder besser werden kann? Ich bin für alles dankbar. 🙏🏻
Liebe Grüße,
Honigbienchen
Nur noch am streiten…
Hey, erstmal auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs!
Mein Mann und ich führen eine sehr harmonische Ehe und streiten uns wirklich sehr selten, aber gerade in den ersten 10 Wochen haben wir uns ständig angezickt. Die Situation ist einfach für euch beide total neu, plötzlich ist nicht mehr der Partner euer Lebensinhalt sondern alles dreht sich ums Baby.. (und in eurem Fall ja leider nochmal deutlich mehr 🍀)
Wir mussten erstmal in der Elternrolle ankommen, haben viel geredet und vorallem darauf geachtet wenn einer mal schlechte Laune hatte oder gereizt war nicht mit Gegenwind dagegen zu gehen sondern ruhig und verständnisvoll zu bleiben..
Also unsere Kleine nach 10 Wochen deutlich entspannter wurde und auch wir uns eingespielt hatten haben wir uns auch wieder viiiiel weniger in den Haaren gehabt 🤭
Redet einfach viel Miteinander, zeigt Verständnis und seid füreinander da! Euer Baby braucht glückliche Eltern, also denkt auch an euch als Paar.
Für euer Baby wünsche ich alles Gute und viel Gesundheit 🍀
LG ☀️
Meine Liebe, ich kann das alles so gut nachvollziehen. Mein 2. Baby ist jetzt 6 Monate alt. Ich habe hier einen kleinen Raudi, der 2,5 Jahre ist noch zu Hause. Er ist in einer schwierigen Phase. So und dann kam mein 2. Junge, bei dem aus heiterem Himmel eine Laryngomalazie diagnostiziert wurde und er von Beginn an Probleme mit dem Essen hat. Bereits in meiner Schwangerschaft hatte ich ab Woche 30 Diabetes und musste mich ganz doof ernähren und mein armer Mann hat da bereits meinen Frust abbekommen. Dann die „Krankheit“ meines Babys und dann mein wilder trotzender 2 Jähriger. Mein Mann und ich total am Ende, alles Beziehungsmäßige dahin. Wir funktionieren für die Kids und wir lassen Frust an uns aus und von Beziehung keine Rede. Dazu kam, dass wir keine Hilfe haben, keine Familie nah genug. Wir haben beide gemerkt, geht es so weiter, dann folgt bald eine Scheidung. Das erste Jahr ist bekanntlich immer das heftigste. Unsere Lösung: wir machen gemeinsam eine Auszeit bei der Familie. Bei uns ist das im Ausland. Aber würde ja auch innerhalb Deutschland gehen. Wir sind viel entspannter, nehmen und zusammen so viel Zeit für unseren Großen. Also mein Mann hat Elternzeit genommen dafür. Mein Rat: sucht euch so viel Hilfe wie möglich, geht zur Familie, und gönnt euch Zeit für euch!
Wir haben 2019 unsere Tochter verloren. Nach 6 Wochen Krankenhaus Aufenthalt von 2018 über Weihnachten und Silvester für mich wegen Blasensprung bis zu knapp 6 Monate Intensivstation für unsere Tochter, mein Mann im Vollzeitjob und noch eine 3 Jahre alte Tochter Zuhause. Das Krankenhaus 40 minuten pro Richtung, mein Mann ohne Führerschein...ganz ehrlich ich weiß jetzt 2021 nicht mehr WIE wir das geschafft haben aber wir sind so stark aus diesem ganzen hervorgegangen das uns (glaube ich) nichts mehr trennen kann. Wir sind nochmal Eltern geworden unser Kleiner ist jetzt 4 Monate und auch diese Schwangerschaft war sehr anstrengend.
Wir haben uns auch viel gestritten, naja nicht wirklich gestritten wir haben uns "Luft" gemacht und ja wir waren teilweise auch nicht sehr nett dabei ABER wie reden dann nochmal in Ruhe wenn die Luft raus ist und uns ist beiden klar das wir es nicht so meinen und vorallem sind wir beide so das wir den Stress irgendwie rauslassen müssen und nach mittlerweile 10 Jahren Beziehung kennen wir uns halt auch sehr gut. Aber darüber reden ist wichtig und nicht ernst nehmen, es ist nur "Stressabbau"
Herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen Schatz ❤️
Auf einer Seite ist es sehr gut nachvollziehbar, dass die Nerven sehr dünn geworden sind, wenn man seit Monaten mit Angst leben muss. Und wenn man selbst dann Mama und Papa ist, wird die Angst euch ständig begleiten. Auch wenn man gesunde Kinder hat. Das darf und sollte nicht überhand nehmen und euch als Eltern und vorallem als Paar verändern.
Das man sich mal auf den Sack geht, meint der andere macht zu wenig usw. Ist auch vollkommen normal. Solang es in Grenzen ist.
Wichtig ist tatsächlich reden und Sorge und Leid miteinander teilen und nicht versuchen es dem Partner noch schwerer zu machen.
Ich hatte vor kurzem auch eine bescheidene ssw. Danach wurde auch noch eine seltene Krankheit bei mir festgestellt und musste kurzfristig ins KH. Dazu noch eine Schwiegermutter die krank geworden ist und nun bei uns lebt und umsorgt werden muss. Da kommt man auch schnell an seine Grenzen. Aaaber wir haben schnell festgestellt, dass es gemeinsam einfacher ist, alles gemeinsam zu tragen als alleine. In all der Zeit habe ich oft meinen Mann angesehen und ich hatte Mitleid mit ihm und andersrum auch. Wir haben dann viel geredet und uns gegenseitig gestärkt mit lieben Worten wie "du bist ein/e tolle/r Papa/mama". Oder "bin froh dass du da bist"
Das einzige was wichtig ist, ist reden.
Hoffe ihr findet eine Weg ruhiger zu werden und die vergangen Monate zu verarbeiten damit die kommenden endlich schön werden ☺️
Wenn ich mich mal über meine Schwiegermutter ausheulen muss dann ruf ich meine Schwester an. Oder wenn ich ein Ventil brauche dann ruf ich meine Mama an die mich einfach zu 100% versteht und runter bringt. Manchmal lasse ich meinen Mann da außen vor weil er so auch genug im Kopf hat. Ich merke auch, dass er einiges abfängt um mich zu schützen.
Ihr schafft dass bestimmt und solche Phasen können euch auch stärken für die Zukunft. Viel Glück
Herzlichen Glückwunsch zu eurem Kind. Ich wünsche ihm weiterhin gute Besserung 🍀
Wir haben auch schwere Zeiten hinter uns und stecken teilweise noch drin. Ich finde es ganz normal, dass man erst mal lernen muss, als Team zusammenzuarbeiten.
Zwei Anregungen:
Macht euch bewusst, dass ihr euch gerade BEIDE in einer schweren zermürbenden Situation befindet. Das hilft beim gegenseitigen Verständnis.
Sprecht miteinander über eure Gefühle. Beginnt Sätze mich „Ich“.
„Ich habe Angst.“ „Ich bin unglaublich erschöpft.“ statt euch aus Frustration gegenseitig anmotzen.
Alles Gute ♥️
Hallo und herzlichen Glückwunsch zu eurem Sohn,
ich kann dich sooo gut verstehen. Unser Sohn ist jetzt fast 11 Monate alt und ich hab mich gerade an die ersten Wochen erinnert. Unser Sohn ist gesund und völlig unkompliziert geboren, daher kann ich mir nur grob vorstellen wie groß eure Sorgen sein müssen.
Aber mich hat schon die lapidare Sorge, dass das Kind nicht genug zunimmt an den Rande meiner Gefühlslage gebracht. Da spielen die Hormone noch verrückt und man steht eben oft zwischen purem Glück und größter Sorge. Und auch für die Väter ändert sich so viel, dass diese neue Situation einen herausfordert. Und mit dem, was ihr alles schon durchmachen musstet, und die Sorge, was noch kommt, ist das sicher nochmal eine andere Hausnummer.
Versucht miteinander zu reden und so viele Ruheinseln wie möglich zu schaffen. Sprecht über eure Ängste und Sorgen, lasst den Haushalt liegen und bestellt euch Essen, schlaft auch mal abwechselnd und sagt euch immer wieder, dass ihr euch liebt.
Und versucht nicht nachtragend zu sein, die aktuelle Situation ist besonders und eine große Herausforderung, aber geht gemeinsam dadurch.
Alles gute für euch und euren Sohn
Flobienne mit 💙