Arbeitet von jemandem der Mann von Mo-Fr weit weg?

Hallo,

Ich bin grad total traurig.
Mein Mann arbeitet 300 km weiter weg von Mo-Fr. Er fährt montags um 5 los und kommt freitags um 18 Uhr.
Das geht jetzt seit gut 6 Jahren. Ich habe mich daran ganz gut gewöhnt, habe die Zeit alleine sogar genossen und an den Wochenenden mich gefreut, dass er da ist.
Dann kam Corona und Homeoffice wurde angeordnet. Es war schön. 1,5 Jahre lang war er immer wieder im Homeoffice und ab und zu eine Woche da. Er sollte noch nächste Woche hin, dann bis Ende des Jahres von zu Hause.
Heute kam der Anruf, Homeoffice ab sofort gestrichen.
Ich bin nun sehr traurig darüber. Warum ist es dem AG nicht völlig egal, von wo er telefoniert und Meetings macht und E-Mails schreibt? Die haben doch gesehen, dass es auch so wunderbar funktioniert.
Ich habe gehofft, dass sie sehen, es läuft auch so und er wenigstens eine Woche im Monat Homeoffice machen kann. Aber gar nix? Nicht mal einen Tag im Monat? Völlig behämmert.
Ich raffe mich bestimmt bald wieder zusammen und bestreite meinen Alltag wieder wunderbar mit meiner Tochter (10), aber jetzt bin ich so traurig.
Leider kann er nichts in der Nähe suchen, wo er so viel verdienen würde. Er sagt, er möchte nicht für 50K arbeiten, wenn er das doppelte verdienen kann, er möchte für seine Rente vorsorgen. Er ist 53.
wie gehts euch damit, dass euer Mann unter der Woche nicht da ist? Ich muss meine Gedanken sortieren. Danke fürs lesen.

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Lass ihm etwas Zeit und gib dir ein bisschen Zeit. Vielleicht kann er ja doch etwas aushandeln und hier und da HO machen. Dass da so spontan keine Zugeständnisse seitens der Vorgesetzten gemacht werden, ist klar.

Du gewöhnst dich ganz sicher auch wieder daran, er war nun einfach ziemlich lange zu Hause.

Was mich nur stutzig macht ist, dass du von "seiner" Rente sprichst. Arbeitet er fürs Familieneinkommen, für eure gemeinsame Rente? Wird für dich vorgesorgt? Immerhin hältst du ihm den Rücken frei und ermöglichst ihm so seinen beruflichen Werdegang.

Solange ihr gemeinsam diese Entscheidungen tragt und gemeinsam diesen Weg geht, ist das alles machbar.

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Ne, er steigt hier in die Kosten ein. Wir sind und bleiben auch getrennte Kassen. Ich habe ein Haus gekauft, die Tochter ist auch nur meine Tochter. (Die beiden Lieben sich sehr, da er seit dem sie klein ist, mit uns ist.) Er zahlt hier quasi Miete und macht vieles für das Haus.
Es war meine Entscheidung, nach meiner letzten Trennung, wo ich mit null ausging und wirklich nichts hatte, mich nie wieder finanziell abhängig zu machen.
Also ja, seine Rente, aber, wenn wir zusammen bleiben, auch mein Luxus, was er alles besorgt und macht fürs Haus. (Das hört sich so berechnend an, meine ich nicht so, möchte nur dir genau antworten.) er konnte bis vor paar Jahren nichts ansparen, weil seine Exfrau alles mitgenommen hat und ihm 10 Jahre lang nur Schulden blieben. Jetzt ist er schuldenfrei und kann auch verstehen, dass er jetzt etwas vorsorgen möchte und froh ist, dass am Monatsende nicht mehr null sein Kontostand ist.

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wir haben über Jahre immer wieder so gelebt, vorallem als die Kinder klein waren, men Mann hatte Baustellen in ganz Deutschland und auch im Ausland, manchaml kam er nur alle 14 Tage, als er ein Hotel in Dubai machte alle 4 Wochen, ich hatte immer ein gutes Netzwerk. Wir lebe seit 8 Jahren wieder ganz zusammen, da bin ich zu ihm in die Schweiz, habe mein Netzwerk verlassen,
ich empfand da ganze nie als Problem, kann aber gut mit mir allein und habe eine Grossfamilie gemanagt und einen Vollzeitjob.

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Warum kann dein Mann da nicht verhandeln? Wenn er wirklich HO machen möchte, findet sich doch sicher eine Lösung, wenn es theoretisch möglich ist 🤷‍♀️

Ansonsten hab ich auch keinen großen Rat an dich… außer, dass ich euch wünsche, bald wieder im gewohnten Alltag zu sein :)

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Sein AG gehört zu einem USA Konzern. Und die haben gesagt, ist jetzt Schluss. Denen ist es völlig egal, ob die Mitarbeiter auch von zu Hause arbeiten können.

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Ich kann gut verstehen, dass dir das gemeinsame Leben auch unter der Woche besser gefallen hat, immerhin seht ihr euch ja künftig nur noch an zwei Tagen pro Woche.

Mir würde das auch eher nicht so gefallen, obwohl mein Partner und ich uns über acht Jahre hinweg auch nur am Wochenende gesehen haben. Wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat, nicht alles aufs Wochenende zu verlegen und auch spontan unter der Woche etwas zu unternehmen oder es halt einfach schön findet, den Partner um sich zu haben, fällt es sicher erst mal schwer, sich wieder umzugewöhnen. An ein "mehr" gewöhnt man sich gerne, an ein "weniger" eher nicht.

Vielleicht besteht ja doch die Möglichkeit, wenn auch nicht heute oder morgen, dass zumindest teilweise wieder eine Tätigkeit im Home Office möglich ist, daran kann er ja arbeiten. Und in der Zwischenzeit wird dir nichts anderes übrig bleiben, als dich eben an das zu gewöhnen, was immerhin einige Jahre ja auch getaugt hat. Da wird dir das Defizit gar nicht so aufgefallen sein, oder?

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Warum ziehst du nicht zu ihm?.
Ich verstehe nicht warum Menschen da oft so unflexibel sind.
Ein Haus kann man verkaufen, die Schule wechseln, sich eine neue Arbeit suchen, auch.
Ein Partner der nur am Wochenende da ist, das ist doch keine richtige Familie.

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Vielleicht steht der Vater der Tochter da im Weg?

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Die Aussage :"Ein Partner der nur am Wochenende da ist, das ist doch keine richtige Familie."
Ist doch völliger Blödsinn.
Mein Mann arbeitet derzeit in Afrika und kommt nur alle 4 Monate nach Hause, Ja, ich Vermisse ihn und er vermisst uns, und es ist alles ein bisschen anders wie in anderen Familien aber dennoch sind wir eine Familie, Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, Anschaffungen gemeinsam besprochen, schöne so wie Schlechte Tag werden geteilt...
Besondere Unternehmungen werden auf die Zeit verteilt wo mein Mann Zuhaus ist andere Unternehmungen werden ohne ihn gemacht....

Einzig Feiertage oder Geburtstage sind manchmal Blöd ohne Mann oder Vater....

Aber wir definieren uns dennoch als Familie.

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Hallo :-)

Mein Mann ist Fernfahrer und von Mo-Fr weg. Wir sind knapp 7 Jahre verheiratet. Ich kenne es nicht anders, er hatte diesen Job schon, bevor wir uns kannten.

Ich freu mich, wenn es in Ausnahmefällen mal dazu kommt, dass er einen Tag unter der Woche Nachhause kommt, aber wenn nicht..? Genieße ich meine Ruhe. Ich kann aber auch gut mit mir allein sein.

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Nachtrag: Ich bin seit März 2020 im Homeoffice.

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Was anderes suchen mit full remote option. Ich habe damals gesagt ich gehe nie wieder zurück in ein Büro und es gibt genug Unternehmen, die mittlerweile ohne Büro arbeiten. Spart auf Unternehmensseite das Büro und man hat einen größeren Pool aus denen man Fachkräfte beziehen kann.
Aus Sicht eines Arbeitnehmers hat man eben auch mehr Konkurrenz, aber es ist sicher nicht unmöglich. Und ich verdiene nun deutlich mehr als damals bei meinen Arbeitgebern in der Umgebung.

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von Mo-FR durchgehend weg!? Sowas ginge für mich persönlich definitiv nicht. Wäre für mich persönlich keine Beziehung.

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Sollte ich mich nun trennen? Oder was wäre deine Lösung? Oder soll mein Mann jährlich 50K weniger verdienen?

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Und was ist dein Lösungsansatz für die TE?

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Er muss ja nichts in der Nähe suchen, sondern nur einen AG der eine bessere HomeOffice-Regelung hat. Da wäre es ja schon ein fortschritt es Wäre ein Unternehmen 150km weit weg aber er müsste da nur 1-2x pro Woche hin.