Hey Leute,
erstmall ein Hallo an alle, ich bin neu hier
Ich möchte gerne eure Meinung zu meiner Beziehung wissen. Erstmal ein paar grundlegende Infos:
Meine Freundin und ich sind seit fast 5 Jahren zusammen und haben eine 2-jährige Tochter.
Seit der Schwangerschaft ist die Liebe mehr oder weniger verpufft. Wir verstehen uns an sich noch sehr gut (also können über alles reden und haben auch bis heute wenig Streit (nur früher - vor und bis zur Geburt und bisschen danach - gab es "viel" Streit). Aber wir küssen uns quasi gar nicht mehr, auch keine Umarmung, Sex etwa 1x alle 3 Monate und unternehmen auch kaum zusammen etwas.
Ich dränge sie zu nichts und bin ihr auch nicht sauer, aber beschäftigen tut mich das natürlich. Ich habe auch mehrmals mit ihr geredet und sie sagt, dass sie mich liebt (daran habe ich auch nicht gezweifelt), aber sie so etwas nicht braucht und sie hat auch kaum sexuelle Lust (befriedigen tut sie sich auch nur selten). Und wenn unsere kleine abends schläft, will sie ihre Ruhe und Zeit für sich. Ich kann das alles zwar verstehen, aber nicht so ganz hinnehmen. Es fängt halt schon morgens beim Frühstück an, dass wir uns eher anschweigen und sie YouTube guckt. Wir schlafen übrigens auch nicht im selben Bett, da das für uns beide einfach ungemütlich ist (sie macht sich nachts sehr breit ). Den ganzen Tag über macht dann jeder mehr oder weniger was für sich, wir reden nur viel, wenn mich oder sie was beschäftigt oder ein gemeinsames Interesse besteht.
Wenn ich mir die Beziehungen meiner Freunde anschaue, werde ich schon manchmal "neidisch", weil die einfach öfter zusammen was unternehmen, raus spazieren gehen und zB Fotos schießen, viel miteinander reden und im Bett richtig Lust auf sich haben. Ich wünschte mir, dass wir auch mehr unternehmen würden, aber sie ist halt eher der Stubenhocker. Sie hat zwar vorgeschlagen, abends mal Filme und Serien zu schauen, und das machen wir auch jetzt ab und zu, aber ich mag nicht nur das machen, ich will auch mal raus, was erleben.
Zusammengefasst frage ich mich, ob das halt jetzt einfach so sein soll, wenn wir uns kaum mehr küssen (im Sinne von Guten-Morgen-Kuss etc.), nicht viel miteiander reden, jeder sein Ding macht und sie wenig mit mir unternehmen möchte oder ob man da schon etwas unternehmen soll? Geredet habe ich ja mehrmals mit ihr, das war auch schon vor der Schwangerschaft ein Problem. Da hatte sie auch wenig Lust, am Wochenende etwas mit mir zu unternehmen, sondern wollte lieber zuhause sein und Filme etc. schauen (alleine).
Was sagt ihr dazu?
Ist das eher eine Zwecks-Beziehung?
Als "Zweckbeziehung" würde ichs nicht bezeichnen, ihr passt offenbar schlicht und ergreifend nicht zusammen. Unterschiedliche Libido, unterschiedliche "Hobbies" (wenn man Filme/Serien gucken so nennen kann), nebeneinander Herleben im Alltag...du schreibst, ihr seid seit fünf Jahren zusammen, habt ein zweijähriges Mädel und seit der Schwangerschaft gehts bergab...das ist länger als eure Beziehung bislang andauert.
Wie siehts mit Haushalt und Kinderversorgung aus? Teilt ihr euch da auf oder bleibt das Meiste an ihr hängen?
Haushalt ist in etwa 50/50. Jeder hat seine Aufgaben, die meistens auch gemacht werden. Mal bleibt für paar Tage viel an ihr hänge, wenn ich zu faul bin und mal bleibt auch viel an mir hängen, wenn sie wiederrum zu faul ist. Also es gleicht sich grundsätzlich aus. Bei der Kinderversorgung ist es unterschiedlich. Früh am Morgen kümmere ich mich um die kleine, weil meine Freundin sich für die Arbeit fertig machen muss und ab Mittag muss meistens meine Freundin bis Tagesende erziehen, da ich fast immer Spätschichten habe. An freien Tagen kümmert sich meine Freundin mehr um das Wickeln etc., ich bin dann eher der spielerische Teil, der mit ihr malt usw.
es ist schwierig, wenn 2 Lebensanschauungen aufeinander treffen, da hilft es nur Kompromisse zu bilden.
das man jung nicht in einem Bett schläft, finde ich auch komisch, wie wäre es mit einem grossen Bett.
Haben wir durchaus in Betracht gezogen, wären da also nicht abgeneigt, aber meine Freundin war bis vor kurzm zwei Jahre in Elternezti, und da dies finanzielle Einbußen mit sich zieht wollte ich das Geld erstmal anderweitig einsetzen bzw. sparen. Wir sind aber wie gesagt gar nicht traurig darüber, dass wir getrennt schlafen. Beides wäre ok für uns.
Bevor ich jetzt anfangen würde zu sagen, dass ihr nicht zusammenpasst etc pp, drängt sich mir eine Frage wirklich förmlich auf:
Wie oft hat deine Freundin Zeit für sich? Ohne jegliche Verantwortung für euer Kind, einfach nur für sich allein?
Denn mir ging es in den ersten Jahren mit Kind ganz genauso. Einfach, weil die "Menge" an tatsächlich kind-und verantwortungsfreier Zeit so viel zu wenig war, dass ich in den wenigen Pausen untertags einfach nur noch dazu fähig war, mich mit dummem Zeug berieseln zu lassen.
Für mich schreit es gerade danach, als wäre das bei euch evtl ebenso.
Das tatsächlich erst am Abend wenn sie schläft. Am Wochenende dann schonmal sowohl Sa als auch So den halben Tag etwa. Ich finde es halt schade, dass sie trotz dessen nicht aktiv liebt. Es muss ja nicht jeden Abend sein. Ich gehe halt davon aus, dass wenn ich nach einem anstrengendem Arbeitstag (und ich hasse mehr oder weniger meinen Job) trotzdem Lust habe, etwas mit ihr zu unternehmen sie das dann auch so könnte. Das ist ja für mich, was eine Beziehung ausmacht, dass man sich gegenseitig wieder aufrappelt. Aber ich kann deinen Punkt gut nachvollziehen und versuche es vielleicht etwas mehr, bei meiner Freundin zu akzeptieren.
Dann lass mich dir sagen, dass das vielleicht nach viel Zeit klingen mag - es aber nicht ist. Ein 2jähriges Kind ist so sehr noch von Mama und Papa abhängig, dass bei den Frauen oftmals die Gedanken um die Aufgabenbereiche ums Kind permanent im Kopf herum schwirren.
Mental Load nennt sich das und statistisch gesehen sind Frauen davon sehr viel stärker betroffen als Männer.
Ich kenne das selbst so so gut. Die tatsächliche "Arbeit", die deine Freundin hat, kann also so viel mehr sein, als es für dich ersichtlich ist.
Versuche wirklich, Verständnis dafür zu haben, dass evtl ihre Batterien einfach leer sind.
Mein Mann musste sich diesbezüglich auch erst einlesen, denn wann immer er mir freie Zeit gewährte, kam anfangs von ihm auch "Aber dann nutze sie auch gescheit!" (im Sinne von "sei aktiv! MACH was!")
Zuhause rumhzuhängen und sich berieseln zu lassen, IST aber "was machen".
Und bei mir war es genauso, dass es für "mehr" nicht reichte.
Das kommt wieder, keine Angst ;)
Der wichtigste Tipp: Rede mit ihr. Kommunikation ist, so abgedroschen es klingt, das A und O. Und - Paarzeit ohne Kind, wann immer es geht.
Zweck-Beziehung? Nein, finde ich nicht. Eure Beziehung hatte ja mal eine romantische Basis.
Du schreibst, du hast es mehrfach angesprochen und trotzdem ändert sich nix. Ich frage mich, was du aktiv tust, um etwas zu ändern?
Meine Motte ist auch 2,5 und ganz ehrlich, ich will ganz oft auch abends nur meine Ruhe und nicht mehr angefasst werden 😅😂 aber natürlich spreche ich auch mit meinem Mann, wir umarmen und küssen uns täglich. Würde mein Mann aber quasi nur ansprechen, dass er es will und sonst nix tun, also ich müsste quasi auch noch ihn „bespaßen“ - das wäre mir auch Zuviel.
Was macht deine Freundin, wenn du sie morgens einfach küsst? Oder zum Beispiel mal in den Arm nimmst? Oder sagst „übrigens, ich hab überlegt wir könnten Sonntag alle zusammen ins Schwimmbad!“ oder „komm, wir gehen auf den Spielplatz!“? Was bietest du denn an gemeinsamen Aktivitäten an? Geht sie da wirklich gar nicht drauf ein?
Wenn sie dich in allen Punkten abweißt, würde ich die Beziehung überdenken.
Also es gibt bei uns eben kaum Küsse, müsste ich eine Zahl nennen wäre es jetzt vielleicht ein Kuss pro Woche. Nach dem Aufstehen geht sie direkt ins Bad. Also keine Umarmung nach dem Aufstehen oder einen Guten-Morgen-Kuss, sie will von ihrer Morgen-Routine nicht abgelenkt werden. Umarmen tun wir uns ab und zu mal zufällig, wenn wir gerade nebeneinander liegen und gut drauf sind.
Bevor wir ein Kind hatten, habe ich noch viel gemeinsame Aktivitäten angeboten, aber sie ist eher weniger darauf eingegangen. Man muss dazu auch sagen, dass ich der aktivere/sportlichere von uns bin und sie ist einfach nicht so der Spaziertyp. Heutzutage biete ich ab und zu mal etwas an, aber immer weniger, da sie zumindest früher meistens abgesagt hat. Heutzutage ist es mal so mal so. Wir sind schon mal zusammen spazieren, aber ich würde sagen so 1x alle zwei Monate. Aber mittlerweile frage ich auch nur so einmal im Monat, vllt. minimal öfter. Ansonsten biete ich an, Karten spielen, Jenga oder sowas in die Richtung, aber darauf hat sie keine Lust. Kann ich verstehen, aber ich will halt auch nicht nur Aktivitäten am Bildschirm machen.
Okay, das ist wenig. Trotzdem verstehe ich nicht ganz, warum du nicht aktiver wirst?
Ich hab morgens auch meine Routine, trotzdem kommt mein Mann jeden Morgen ins Bad, küsst oder streichelt mich (am Arm oder so) und sagt „guten Morgen!“ das ist einfach schön :)
Was schlägst du auch als Familienaktivitäten vor? Bzw warum machst du nicht einfach? Pack Frau und Kind und geht ins Schwimmbad, in einen Indoor-Spielplatz, in einen Tierpark - what ever. Solche Erlebnisse verbinden und ich finde, man nähert sich auch als paar an, selbst wenn das Kind dabei ist. Wir kuscheln auch abends immer einmal als Familie, ich mag das total und liebe meinen Mann dafür so sehr, dass er unsere Familie genauso liebt wie ich.
Deine Frau scheint euer Kind die ganze Woche zu bespaßen und sich Programme einfallen zu lassen, dass sie dann keine Lust mehr hat, dir auch noch Programm zu bieten, kann ich verstehen.