"Du machst nicht genug !" |Hilfe|

Hallo liebe Urbia Community,

ich versuche in den nächsten Zeilen so selbstkritisch wie möglich zu sein.
Ich habe auch das Forum Partnerschaft gewählt, weil es hauptsächlich um meine Freundin geht.

Ich bin nun jetzt seit knapp 4 1/2 Monaten glücklicher Vater. Man hört es oft, aber es ist tatsächlich das allerschönste Gefühl der Welt. Noch nie habe ich so etwas empfunden und bin deshalb vor allem auch ein sehr stolzer Papa.

Natürlich war für mich alles neu. Ich bin das erste mal Vater geworden und bin relativ entspannt an die Sache rangegangen. Das Bett ist etwas zu klein für uns drei, weshalb ich von Anfang an rüber ins Wohnzimmer bin, damit Mutter und Kind mehr Platz haben (Das hat während der Schwangerschaft schon angefangen, weil meine Freundin leider angefangen hat zu schnarchen).

In der Anfangszeit habe ich meine Freundin nachts dadurch unterstützt, indem ich den kleinen immer 3-4 mal gewickelt habe, um ihn dann zurück zu der Mutter zu bringen. Sie stillt und deshalb denke ich zumindest, dass ich da nicht mehr machen konnte.

Ich habe das Glück, eine ganze weile schon im Home-Office arbeiten zu dürfen. Anfangs war es die ganze Woche und jetzt wurde eine Regel eingeführt, wo ich drei Tage ins Office sollte.
Das hat sich später aber geändert auf Wunsch der Mutter, woraufhin ich meinen Chef gefragt habe ob ich drei Tage Home-Office machen darf. Das war dann auch alles kein Problem. Somit hatte ich mehr Zeit zu Hause und konnte Sie dadurch mehr unterstützen.

In den ersten 4-6 Wochen habe ich so gut wie alles gemacht. Ich habe den ganzen Haushalt geschmissen (Putzen, Essen, Saugen, Einkaufen usw.) Das war für mich auch selbstverständlich.
Da fing es dann aber auch schon an und ja, ich weiß, in der Anfangszeit und im Wochenbett ist man einfach noch psychisch nicht ganz bei der Sache.
Ich habe in der Zeit natürlich auch Zeit mit meinem Sohn verbracht. Immer dann, wenn ich es für richtig gehalten habe. Ich kann euch jetzt nicht sagen wie oft das am Tag war. Jeden falls konnte man da sowieso nicht viel machen, weil er die meiste Zeit geschlafen hat oder eben gestillt wurde.

Nach dem er dann aktiver wurde, hat man natürlich auch angefangen raus zugehen. Wir haben gemeinsam viele Spaziergänge gemacht und irgendwann kam auch die Babytrage dazu.
Anfangs habe ich auch ehrlicherweise Angst gehabt, alleine mit Ihm rauszugehen. Beim ersten Versuch im Kinderwagen, hat er nicht aufgehört zu weinen, woraufhin ich nach ca 15 min. wieder zu Hause war.
Meine Freundin war enttäuscht und vor allem Sauer. Sie wollte mir nicht glauben, dass ich es überhaupt versucht habe ( Ich habe den kleinen irgendwann an diesem Tag aus dem Kinderwagen genommen und ihn einfach getragen. Meistens beruhigt er sich, wenn er quasi getragen wird und dabei nach vorne schauen kann.

Ganz oft bekomme ich das Gefühl vermittelt, nicht genug zu sein und nicht genug als Vater zu tun.
Ich habe leider keinen Vergleich, meine Familie wohnt weit weg und dort sind die Dinge ganz anders gewesen. Mein Vater hat gearbeitet und meine Mutter hat uns mehr oder weniger mit meinen Tanten alleine groß gezogen und trotzdem war mein Vater ein guter Vater.

Ich weiß zum Beispiel, dass ich mehr Eigeninitiative zeigen sollte. Das klappt momentan auch definitiv besser, weil ich meinen Sohn mittlerweile sehr gut einschätzen kann. Das heißt, ich versuche Abends nach der Arbeit dann alleine mit Ihm rauszugehen, damit meine Freundin Zeit für sich alleine hat.

Der Tagesablauf sieht momentan so aus :

Montag und Dienstags gehe ich ins Office. Ich bin spätestens um kurz nach 18 Uhr zu Hause und nehme dann den kleinen ab. Falls möglich, gehe ich mit Ihm raus. Meistens kommt er dann gegen 19 Uhr ins Bett. In dieser Zeit mache ich dann den Haushalt. Manchmal ist die Küche gemacht. Manchmal ist das komplette Chaos ausgebrochen.

Mittwoch bis Freitag bin ich zu Hause im Home-Office.
Ich werde meistens zwischen 7 und 8 Uhr von meiner Freundin aus dem Schlafzimmer geweckt.
Danach nehme ich den kleinen zu mir, so lange es geht. Ich beschäftige mich mit Ihm, singe Ihm meistens was vor und nehme gerne ab und zu auch mal ein Buch.
Wenn ich merke, dass er müde wird, nehme ich Ihn nochmal in die Trage.
Wenn das aber auch nicht hilft, ist es meistens der Hunger, woraufhin ich Ihn dann zu der Mutter bringe.
Meistens schlafen beide noch und wenn er nicht einschläft, nehme ich Ihn nochmal, damit Sie entweder weiterschlafen kann, oder sich entscheidet aufzustehen und zu duschen. In der Regel ist es dann zwischen 11 und 12 Uhr.
Meistens nimmt Sie ihn nach der Dusche und ich mache dann zb sehr oft das Frühstück.
Danach fängt mein eigener Tag an. Ich habe das Glück, dass ich mir meine Arbeit sehr gut aufteilen kann. Wenn ich meine Projekte fertig habe, habe ich meistens sehr viel Zeit zu Hause, und bin mehr oder weniger auf Abruf bereit.
Meine Freundin hat durch den Schwangerschaftsvorbereitungskurs sehr viele andere Mütter kennengelernt. Sie treffen sich regelmäßig und es sind auch engere Freundschaften dadurch entstanden. Sie macht auf jeden Fall sehr viel, vor allem auch mit dem kleinen. Zb. treffen sich die Muttis in der Woche und gehen gemeinsam spazieren oder treffen sich abwechselnd zu Hause und dann kommen die kleinen Babys auch immer zusammen. Dann gibt es noch einen Babyyoga Kurs, wo sich auch ab und zu getroffen wird. Momentan findet ein Baby-Mutter-Tanzkurs statt, den beide Besuchen.

Also Ihr merkt, sie unternimmt definitiv sehr viel mit Ihm. Dadurch habe ich natürlich auch eine menge Zeit alleine zu Hause. Oft habe ich aber das Gefühl, dass mir gerade das dann zum Verhängnis wird.
In Situationen, wo es nicht so läuft wie Sie es sich wünscht wird mir das dann vorgeworfen. "Du hattest die ganze Zeit frei" usw usf.

Jetzt ist unser Sohn das erste mal krank geworden. Er ist erkältet und hat auch Fieber bekommen.
Ich habe die letzten Nächte natürlich geholfen wo es ging. Leider sind auch wir vorher krank geworden was die Sache einfach total erschwert. Wir wechseln uns in der Nacht ab, falls er nicht aufhört zu weinen oder nicht schlafen will. Schlafen tut er trotzdem dann neben der Mama. Ich muss sagen die Zeit war trotzdem auch super schön. Sie hat gesehen wie sehr ich sie unterstütze.
An einem nicht so guten Tag kam dann ein Kommentar wie: "Was hast du denn die letzten 4 Monate als Vater gemacht, außer die letzten 3 Tage wo ich aber auch überrascht war".

Ganz oft sind es solche Momente, wo ich als Vater an mir selbst zweifle.
Unterstütze ich zu wenig ?
Das ich ein guter Vater bin, weiß ich !
Aber unterstütze ich meine Freundin zu wenig ?
Ich weiß es nicht.

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war deine Freundin vorher auch so egozentrisch?
wieso liegt sie bis 11 oder 12 im Bett?
ich würde mir die Hebamme zur Hilfe holen, es könnte eine postnatale Depression vorliegen.

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Liebe Sinyja, danke für deine Antwort.

Ich weiß es nicht. Ich glaube Sie steht gerne im Mittelpunkt. Sie ist durchaus ein sehr positiver, lauter und froher Mensch. Eine wirklich sehr starke Frau. Sie würde jetzt nicht ihre eigenen Bedürfnisse vor anderen Stellen. Sie mag definitiv die Aufmerksamkeit aber als egozentrisch würde ich sie nicht beschreiben.

Sie liegt meistens so lange im Bett, weil Sie die Nacht über eben keinen bis wenig schlaf bekommt.
Der kleine muss alle 2 Stunden gestillt werden. Deshalb ist sie eben immer so müde und dann gönne ich ihr den schlaf. Ich habe ihr diesbezüglich aber auch angeboten, dass wir einfach die Flasche nehmen, sei es Pulvermilch oder eben abgepumpt. Sie möchte das aber nicht, weil sie den kleinen noch mindestens weitere 3-4 Monate stillen möchte.

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Sie liegt meistens so lange im Bett, weil Sie die Nacht über eben keinen bis wenig schlaf bekommt.

Sorry aber da bist du ein bisschen zu verständnisvoll. Wie soll das denn mit weiteren Kindern gehen, sofern ihr welche wollt. Ich habe auch ein Baby, dass ich bis zum 7. Monat voll gestillt habe. Aktuell stille ich noch 2x tagsüber und Nacht nach Bedarf. Ich steh morgens um acht auf weil mein großer um neun im kindi sein muss.
Gut muss man ja nicht, wenn man keine Termine hat aber ich würde mein Baby nicht meinem arbeitenden Mann aufs Auge drücken damit ich ausschlafen kann. Entweder sie hat ein Problem und kümmert sich drum (Thema postnatale Depression) oder sie soll aus dem Quark kommen. Aktuell hast du eindeutig die größere Belastung. Es sollte ausgewogener sein.

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Teil 2

Vor einer Woche, da wollte ich eine Runde spazieren mit einem meiner besten Freunde.
Ich wäre buchstäblich nur vor die Tür gegangen, um mit Ihm eine Runde zu drehen.
Beide sind natürlich noch krank gewesen, waren aber beide schon im Bett.
Der kleine hat geschlafen und Sie lag neben dran mit Ihrem Handy, wie fast jeden Abend.
Es kam aber leider nicht dazu, weil Sie absolut kein Verständnis dafür gezeigt hat.
Sie hat gelacht und mich darauf hingewiesen dass beide doch krank seien und wie ich überhaupt auf die Idee komme, rausgehen zu wollen.

Ich bin jedenfalls daheim geblieben und hab meinem Kumpel abgesagt.

Sie sagt, dass wenn beide krank sind, ich definitiv zu Hause sein sollte.

Gestern dann der erneute Versuch. Mein Kumpel hat mich angerufen und gefragt, ob ich kurz vor die Tür kommen möchte. Ich bin daraufhin ins Schlafzimmer und hab ihr gesagt dass ich kurz vor die Tür gehe.
Es war alles in Ordnung. Ich hab mein Handy genommen und bin runter.

Nach ca 20 min. schaue ich auf mein Handy und sehe zwei Anrufe in Abwesenheit und bereits gelöschte Texte auf Whatsapp. Ich bin natürlich sofort hoch und da saßen dann beide an der Bettkante.
Ich hab erst mal einen riesen Ärger bekommen. Der kleine hatte einen Hustanfall und hat anscheinend keine Luft bekommen und daraufhin Milch gebrochen.
Es war leider sehr dumm, dass ich mein Handy nicht auf laut hatte. Ich hatte einfach nicht daran gedacht. Die Situation ist aber so eskaliert, dass Sie mir aus diesem Grund für die Trip in meine Heimat abgesagt hat. Ich hatte mich wochenlang gefreut, dass wir in die Heimat zu meinen Eltern fahren und dort dann auch meinen Geburtstag feiern. Hab mir extra Urlaub genommen. Ob sie das ernst gemeint hat, weiß ich nicht, jeden falls war das Ihre Konsequenz auf meine nicht Erreichbarkeit.
Jetzt hat der kleine heute morgen um 1 noch mal Fieber bekommen und ich hatte natürlich vorher schon gesagt, dass im Falle von Fieber, die kleine Reise abgesagt werden muss.

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Also erst einmal klingt deine Freundin etwas egoistisch. Wenn du z.B. sagst, dass sie sauer auf dich war, als du das erste Mal mit dem Kleinen draußen warst und aus "Angst", weil er laut geweint hat nachhause gegangen bist, sollte sie dich doch lieber seelisch unterstützen als dir Vorwürfe zu machen. Ich kann zwar verstehen, dass sie genervt war, aber nichtsdestotrotz muss man da zusammenhalten. Die Frage ist halt, warum sie dann aggressiv reagiert. Ist es, weil sie sich auf freie Zeit gefreut hat. Oder weil sie es nicht leiden kann, wenn du etwas nicht hinkriegst? Genauso falsch ist es dir diesen Trip abzusagen. Das klingt nicht danach als würde sie wollen, dass du eine schöne Zeit genießt sondern das ein purer Akt der Rache war. Das sie sauer war, kann ich verstehen, aber meine Güte, du darfst ja wohl 20 Minuten mit einem Kumpel quatschen und wenn die kleine gerade in dem Moment hustet und spuckt kannst du nix dafür. Aber das Handy solltest du schon auf laut stellen, IMMER. Können ja auch Notfälle passieren.

Gerade in der Anfangsphase spielen, wie du ja selber erkannt hast, Hormone auch eine große Rolle und beide sind erstmal überfordert. Ihr müsst euch halt im Klaren sein, dass sich gegenseitig anzacken ja nichts bringt und ihr als Familie euch gegenseitig (psychisch) helfen müsst. Wenn es stimmt, dass du sehr viel für den Kleinen machst, dann solltest du auch keine freie Minute damit verschwenden daran zu zweifeln, ob du ein guter Vater bist. Man merkt ja selber, ob man wirklich hilft oder man nur so tut, als ob.

Vielleicht hat deine Freundin ein grundlegendes Problem mit etwas, sei es Stress in Freundschaft oder Familie etc. War sie vor der Schwangerschaft denn auch mal schnell gereizt wenn etwas nicht geklappt hat?

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Hallo Pierogi96m,

erst ein mal vielen Dank für deine Antwort.
Ich versuche mal step by step auf deine Antworten einzugehen.

Ich glaube es ist sehr wichtig für alle zu erwähnen was für eine krasse Erwartungshaltung Sie nicht nur an mich, sondern gefühlt an die ganze Welt hat. Das spiegelt sich in ganz vielen Situationen wider.

An diesem Tag war Sie sauer, weil ich denke dass Sie glaubt, dass ich mir keine Mühe gegeben habe. Sie denkt, dass ich sofort aufgebe und deshalb zurückgekommen bin. Das war anfangs generell sehr schwierig. Auch wenn der kleine geweint hat und ich Ihn gefühlt sofort nicht ruhig bekommen habe, wurde Sie sehr schnell unruhig und launisch. Das hat sich mit der Zeit definitiv gelegt, aber das zu diesem Punkt.

Das mit dem Handy war definitiv mein Fehler ! Ich sollte immer erreichbar sein. Ich finde aber einfach nur die Art und Weise wie diese Situation dann geklärt wurde total falsch. Ich werde regelrecht bestraft.
So sollte eine Beziehung doch nicht funktionieren.

Vielleicht würde mir einfach mal helfen wenn ich einen Vergleich hätte.
Wie läuft das bei anderen ab.

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Hm, könnte eine postnatale Depression (Babyblues) sein, die zu Überforderung bei ihr führt. Sie sollte sich mal an einen Arzt wenden.

Ansonsten haben wir halt nur dein Wort, es ist schwierig sowas zu beurteilen, wenn man nur eine Sicht auf die Dinge hat.

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Hallo erdnuesschen, auch dir danke ich für deine Antwort.

Ich verstehe auf jeden Fall, das es schwierig ist diese Situation zu beurteilen, wenn man beide Seiten nicht kennt. Ich kann dir einfach nur das erzählen was ich fühle und wie ich Dinge momentan empfinde.

Ich weiß von Ihr, dass Sie Probleme hat, die mit mir nichts zu tun haben und das ich diese Probleme auch nicht lösen kann. Dafür hat sie aber auch professionelle Hilfe. Diese Probleme kamen auch nicht mit mir sondern, diese wurden in die Beziehung quasi mitgebracht.

Sie ist ohne Vater aufgewachsen und hat auch diesen Leitsatz?, dass alle Männer Schweine sind.
Das wäre ein Punkt, woran Sie momentan unter anderem arbeitet.

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Ich habe auch keinen Vater, das klingt mir sehr nach Ausrede.

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Hallo,

so ein kleines Wesen krempelt den Alltag komplett um. Fuer mich klingt es so als wuerde Deine Freundin damit ueberhaupt (noch) nicht klar kommen. Ihren Frust darueber laesst sie an Dir aus. Das ist nicht richtig. Ich finde Du machst viel. Sprich mit ihr. Sie sollte sich Hilfe holen, sprich Hebamme, Eltern, etc. Oder wie einige schon geschrieben haben, professionelle Hilfe.
Alles Gute fuer Euch

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Hallo sauerkraut78,

Definitiv. Das haben wir beide gemerkt. Und ja, ich meine wir reden ja auch über die Probleme und ganz oft gibt sie mir ja auch Recht, dass sie ihren Frust an mir auslässt. Der ganze fehlende Schlaf, die fehlende Freizeit mit Freunden, mal abends weggehen ist eben für sie nicht mehr drinne.

Ich gehe momentan nur noch abends trainieren. Für alles andere traue ich mich ehrlich gesagt nicht mehr.

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Hallo!
Also ich finde die Haltung und das Verhalten deiner Freundin sehr unfair.

Ich bin auch vollkommen dafür, dass man ein Baby stillt, so lange es geht und so lange sich Mutter und Kind damit wohl fühlen.

Aber man muss sich, wenn man das möchte (was sie ja scheinbar will), darüber im Klaren sein, dass man als Mutter halt dann abends eben NICHT mehr weggehen kann. Und NICHT mehr allein zu Freunden kann. Aber diese Zeit geht auch vorbei.
Dass du jetzt abends auf Hobbies und Freunde verzichten musst, aus Angst sie könnte sauer werden, finde ich grenzwertig. Das ist für mich keine Beziehung auf Augenhöhe.

Ich bin in der 25. Woche und habe bereits 2 Kinder.
Nie würde ich meinem Partner irgendwas verbieten. Oder gar sauer sein nur weil ich stillen möchte und "nicht raus kann".
Dass mein Mann reduziert, ist für ihn selbstverständlich, aber niemals ganz verzichten.

Unternehmt ihr zu dritt auch mal was?

Liebe Grüße

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>> Aber unterstütze ich meine Freundin zu wenig ? <<

Nein, finde ich nicht. Ihr Verhalten ist meiner Ansicht nach überzogen und nicht normal. So geht man mit einem Partner, den man respektiert, nicht um.

Eventuell kann eine Depression vorliegen, das sollte abgeklärt werden.

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Ob sie eine Depression hat, weiß ich nicht.
Sie hat auf jeden Fall Probleme die sehr tief sitzen.
Sie ist aber gerade dabei, das ganze therapeutisch anzugehen.

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Es war klar, das hier wieder gleich die Diagnosenkiste aufgemacht wird. Ich finde das immer so schade, aber egal.

Ich habe einen anderen Ansatz: Deine Freundin stillt (habe jetzt auch nicht gelesen, das sie abpumpt oder so.), das bedeutet für mich das egal was du da unterstützt, machst oder tust....die Hauptverantwung liegt alleine auf ihr. Mir hat das damals wirklich zu schaffen gemacht und im Grunde war es egal ob man mir nachts ein frischgewickeltes Kind gebracht hat....nur ich konnte das Kind ernähren. Für mich gab es in der Zeit einfach keine vernünftige Entlastung, nicht mal mehr eine gleichberechtigte Beziehung....im Gegenteil, über allem schwebte die Stillerei und die konnte nur ich leisten. Was für ein Scheiß Job, ganz ehrlich und nicht jeder Frau hüpfen dabei Glückshormone.
So, jetzt ist das Kind auch das erste Mal noch krank, ihr ja auch...das schlaucht zusätzlich extrem.
Das sie die Reise jetzt nicht mehr will, hm kann ich nachvollziehen, allerdings blöd rüber gebracht, als wenn sie nur einen Grund gesucht hat abzusagen....als wenn sie anders nicht aus der Nummer rauskommen würde. Allerdings ist genau der Streit und ihre Entscheidung für mich bei euch der Knackpunkt. Kann es sein, das du vor lauter Stolz gar nicht wahrnimmst, das es ihr anscheinend nicht gut geht? Könnt ihr überhaupt ganz offen miteinenader reden? Weißt du ganz genau, wie sie sich mit der Stillerei fühlt? Was jetzt im Streit rüber kommt, das ist Frust,s ehr großer sogar und von daher frage ich mich wirklich, ob du sie nocht "siehst".

Sie hat nie frei, immer ist das Baby dabei....anders geht es ja nicht. Selbst wenn sie krank ist, schläft das Kind neben ihr und hat natürlich hunger. Wen interessiert da schon ne ordentliche Küche?

Ich weiß, hier bei Urbia gibt es fast nur Mütter, die quasi direkt aus dem Kreißsaal sich wieder ganz easy um 5 Kinder, 400 Kühe und den Hausbau gekümmert haben. Das ist aber nicht die Realität. Natürlich gibt es Powerfrauen, die so eine Umstellung locker wuppen...aber es gibt auch viele andere frische Mütter, die damit sehr zu kämpfen haben. Zusätzlich herrscht auch noch ein hoher gesellschaftlicher Druck auf Neumüttern, der ist wirklich enorm udn wer da kein dickes Fell hat, der kommt halt leicht ins Trudeln. Siehst du ja direkt an den anderen Antworten, Depression#bla.

Von daher kann ich dir nur raten, diesen großen Zoff nicht auf die Waagschale zu legen und sprecht mitienander, in Ruhe...höre genau hin, was sie wirklich belastet.

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Natürlich reden wir sehr oft über Dinge, die uns Bedrücken. Man will sich ja auch gegenseitig verstehen.
Ich kann nur erahnen, was für eine große Aufgabe und Belastung es sein muss, sein eigenes Baby zu stillen. Darüber reden wir oft genug und ich habe auch vollstes Verständnis dafür. Ich versuche ihr dann so gut es geht entgegenzukommen.

Das Problem ist wesentlich größer. Ich merke selbst beim schreiben, wie weit ich eigentlich ausholen muss.

Momentan fühlt es sich im Prinzip für mich so an: Egal wie und was ich mache, es ist nie genug. So kommt es rüber. Klar freut sie sich an den Tagen wo alles gut läuft, aber sobald ein klitzekleiner Fehler passiert, bzw. ihre Erwartungen nicht erfüllt werden, ist der Aufschrei groß. Da kommen dann alle negativen Dinge hoch von ihr hoch und es macht auch gar keinen Sinn in diesem Moment zu diskutieren, oder nach einer Lösung zu suchen.

Es ist wahrscheinlich schwer zu beantworten , aber ich würde einfach gerne wissen ob ich zu wenig mache. Wie sieht es bei anderen Vätern aus ?

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Niemand kann hier beantworten, ob du genug machst. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum dir alle hier so den Hintern pudern.
Ich habe mir den Verlauf jetzt noch mal durchgelesen und bin in einer anderen Antwort von dir auf den Schwimmbadtag gestoßen, den du ganz toll fandest, sie aber von dir Eigeninitiative vermisst hat. Kann es das nicht sein? Übertrag den Tag doch mal auf alles andere in eurem Alltag. Ist dir der Begriff Mental Load bekannt? Der Schwimmbadbesuch ist doch ein sehr gutes Beispiel: Wer hat die Tasche für das Kind gepackt? Wer hat das Kind mit in die Umkleide genommen? Hast du das Kind wirklich im Schwimmbad nicht ganz selbstverständlich genomen? Warum nicht, das lässt man sich doch als stolzer Vater nicht nehmen. Und ich schwenke auf den Alltag um: Es kann sein, das du viel machst, aber machst du es auch von dir aus? Wenn du mit dem Kind rausgehst, entscheidest du das? Ziehst du es an? Gehst du eigenständig einkaufen ohne groß besprechen zu müssen oder einen Einkaufszettel hingelegt zu bekommen? Also weißt du was im Haus fehlt? Siehst du eigenständig, wann eine Waschmaschine angestellt werden muß? Warum schläft das Kind ausschließlich bei der Mutter, selbst wenn diese krank ist?

Ich finde aus allen deinen Antworten geht klar hervor, das sich deine Gedanken sehr viel um dich drehen. Von daher habe ich leichte Zweifel, ob die Worte deiner Partnerin überhaupt bei dir ankommen und ob du mehr zu bieten hast als "ich habe Verständnis und komme ihr entgegen". Gerade der Schwimmbadbesuch und wie unterschiedlich ihr ihn wahrgenommen habt macht das für mich deutlich. Wenn die Stimmung erst hochgekocht ist, dann macht es natürlich keinen Sinn zu diskutieren oder Lösungen zu finden. Das hat doch noch nie funktioniert. Ich habe mehr das Gefühl, das ihr aktuell eben nicht dieselbe Sprache sprecht, das kann man eben nur in ruhigen Situationen rausfinden und nicht wenn die Hütte brennt.

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Hey!
Das, was du schreibst, klingt schon krass.
Du gibst dir viel Mühe und bringst dich mehr ein als bspw mein Mann.
Wahnsinn.

Was stimmt denn mit deiner Partnerin nicht? Einmal so hohe Erwartungen zu haben und dann dich auch noch so schlecht zu behandeln. Geht gar nicht.
Frag sie halt, was sie genau erwartet, um zufrieden zu sein..
Hat sie vielleicht noch eine Wochenbettdepression?

Ja, es ist nicht schön, wenn das Kind hustet und dann Milch erbricht. Aber das ist doch Alltag 🙈
Ich finde es ziemlich übertrieben, von dir zu verlangen, alles stehen und liegen zu lassen, um nach Hause zu eilen. Spätestens, wenn du heim bist, ist doch alles wieder gut. Es ist echt nicht ok, dich dafür wie ein Kind auszuschimpfen.

War sie schon immer so?

Liebe Grüße
Schoko

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Hallo und danke erst mal !

Ich bin so verunsichert, auch wenn es mir mein Freundeskreis sagt, dass ich definitiv genug mache, weiß ich auch dann nicht wirklich weiter.

Ganz oft kommt es wegen ganz banalen Dingen zu Streitigkeiten.
Und ganz oft frage ich sie dann, was ich denn noch alles machen kann, damit sie zufrieden ist.
Sie bringt auch gerne Beispiele und sagt Dinge wie : "Wenn du wüsstest, was die Freunde meiner Freundinnen alles machen"

Das sie noch im Wochenbett ist, bezweifle ich.

Ich sehe das auch so. Gut, man muss dazu sagen, dass der kleine momentan krank ist und man dann auch durchaus mal Panik bekommen kann. Der Husten hört sich ganz anders an und trotzdem verliert sie ihre Ruhe.

Ich denke sie hat diese Seite schon ziemlich lange.
Die kommt eben dann raus, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt.
Mit Freunden ist sie definitiv nicht so.

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Die Depression heißt so, weil sie in der Zeit meist beginnt. Sie kann immer noch daran leiden.

Und was machen deren Freunde?

Wie alt ist euer Kind nun?

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Ich kann nur für mich sprechen und dir sagen, dass ich kaum Männer in meinem Freundeskreis kenne, die ihrer Frau so viel unter die Arme gegriffen haben oder es immer noch tun. Das ist zwar ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft aber leider immer noch ganz oft Realität in vermeintlich modernen Familien.
Was wäre ich dankbar gewesen für so viel Unterstützung! Denke nicht, dass du dir was vorzuwerfen hast 🍀

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Hallo.

Vorweg - auch ich streite mich mit meinem Mann seit der Geburt unserer 2. Tochter ziemlich viel. Ich kann daher beide Seiten, ihre und deine, nachvollziehen.
Auch ich hatte die Vermutung, dass ich eine Wochenbettdepression entwickelt habe. Diese ständige Überlastung, ein Kind, was nachts schlecht schläft und tagsüber ständig müde und schlecht drauf ist. Unsere Tochter ist jetzt 8 Monate. Ihr Schlafverhalten ist geringfügig besser, aber vor allem seit sie sich selbständig drehen und überall hinrobben kann, wohin sie möchte, geht es besser mit ihr.
Ein Therapieplatz ist schwer zu bekommen, aber mir geht es mittlerweile durch ihre gewonnene Selbständigkeit auch wieder besser.

Das ist das eine - es wird wieder besser werden. Informiert euch über die Anzeichen einer Depression und ob das auf deine Frau zutreffen könnte. Wenn ja, versucht, einen Therapieplatz zu bekommen.

Zum anderen: ich denke nicht, dass du zu wenig machst. Wie gesagt, auch ich fühlte mich oft überlastet. Trotz Großeltern habe ich nie mehr als 2-3 Stunden Pause und das seit Monaten. Das zehrt an den Kräften und irgendwann geht man einfach auf dem Zahnfleisch. Mein Mann und ich stritten auch viel darüber, ob er genug macht. Ja, das macht er. Ich muss nur lernen, meinen eigenen Frust über meine nicht vorhandene Freizeit, nicht auf ihm abzuladen. Er kümmert sich um die Große, auch wenn diese nachts wach wird und kann nichts dafür, dass die Kleine Nachts 6-8mal in einem Zeitraum von 7 Stunden wach wird. Auch den Haushalt teilen wir auf. Wir haben eben gerade eine schwierige Zeit und müssen da durch...

Was euch helfen könnte: euer Sohn ist 5 Monate alt, d.h. ihr könntet mit der Beikost starten. Wenn du den Kleinen fütterst, hat sie schon mal mehr Zeit für sich. Das Stillen wird am Anfang noch nicht wegfallen, da die Breimengen zu niedrig sind, aber der Anfang ist gemacht. Je mehr Brei der Kleine isst, umso weniger muss gestillt werden. Bedeutet also mehr Freiheit für deine Frau.

Nächtliches Wickeln: Das könnt ihr einstellen. Pampers wirbt nicht umsonst mit bis zu 12 Stunden Trockenheit. Damit sind nämlich die Nächte gemeint. Die wenigsten Kinder machen nachts ihr großes Geschäft und Pipi ist nicht so schlimm, dass man deswegen alle 2-3 Stunden nachts die Windel wechseln muss (höchstens wenn der Po wund ist, aber auch dann wird hier bei uns nur Multilind am Abend draufgeschmiert und der Po nachts in Ruhe gelassen).
Wenn ihr die nächtlichen Unterbrechungen so kurz wie möglich haltet, schläft der Kleine schneller wieder ein.
Ich z.B. gebe nur kurz im Dunkeln die Brust, es wird ein paar Mal dran genuckelt und dann weitergeschlafen. Anfangs mit Stillkissen (das von Ikea hat man in einer Sekunde um), mittlerweile klappt es im Liegen.

Naja und dann sollte sich deine Frau irgendwie dran gewöhnen, dass sie auch alleine klarkommen kann. Dich macht sie rund, weil das Spazieren gehen nicht klappte, aber sie selbst verfällt in Panik, wenn du ein paar Minuten das Haus verlässt? Das geht nicht.
Arbeit heißt Arbeit, egal ob du im Home-Office bist oder im Büro. Sie kann sich nicht ständig auf dich verlassen, dass du das Kind nimmst.
Ein Baby ist anstrengend, ja, aber kein Hexenwerk. Wovor hat sie denn Angst, wenn sie alleine mit dem Kleinen ist und du immer auf Abruf stehen musst?
Nicht, dass du ihr das an den Kopf knallen sollst, aber die meisten anderen Frauen haben tagsüber nicht den Mann zu Hause. Sie muss also das Selbstvertrauen finden, dass sie das auch alleine schaffen kann.
Ok, wie gesagt man müsste erstmal abklären, warum sie so überfordert ist. Depression oder was auch immer.
Ich habe mich damit abgefunden, dass unsere Kleine so einen merkwürdigen Schlafrhythmus hat. Mein Tagesablauf ist danach ausgerichtet und das klappt mittlerweile ganz gut. Haushalt oder gesund kochen muss dann eben ausfallen und man muss die eigenen Ansprüche herunterschrauben.

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Das man sich streitet, kommt bei uns definitiv vor. Das ist ja auch nicht das Problem. Ich finde einfach meistens worüber man sich streitet und wo das ganze dann Endet, das steht einfach nicht mehr im Verhältnis.

Sofern ich weiß, wollte sie mit der Beikost ab dem 6. Monat anfangen. Da wird zwar immer noch gestillt, aber es kommt eine kleine Mahlzeit dazu, was ich dann definitiv übernehmen könnte.
Das mit dem nächtlichen Wickeln passiert eigentlich gar nicht mehr. Wenn ich ihn morgens zu mir nehme, wickle ich ihn und ziehe eventuell auch neue Sachen an.
Mit dem Stillen funktioniert es eigentlich. Sie stillt ihn quasi im liegen und beugt sich nur kurz nach vorne.
Es brennt ein kleines Nachtlicht, was den Raum trotzdem immer noch relativ hell macht. Vielleicht könnte man da weglassen ?

Ja, ich denke sie kommt ja auch alleine klar. Es klappt ja auch, wenn ich Montags und Dienstags auf der Arbeit bin.
Ich glaube, weil ich eben so viel zu Hause bin, dass sie sich einfach angepasst hat.