Beziehung nach Totgeburt

Hallo

Nach der Totgeburt letzter Woche kann ich keine Nähe mehr zu lassen von mein Freund ich möchte einfach nur meine Ruhe und trauern 🙁und habe Angst das das unsere Beziehung zerstört...habt ihr vllt Tipps für mich

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Hallo,

Wir haben vor 2 Jahren unsere Tochter verloren, sie kam zu früh auf die Welt und starb nach 5 Monaten in meinem Arm. Es war sehr schlimm aber wir haben uns über diese 5 Monate mehr oder weniger darauf vorbereitet weil sie nie richtig fit war. Wir hatten zwar Hoffnung, zwischendurch mal mehr, mal weniger aber es war eigentlich immer klar das sie es eventuell nicht schafft. Mein Mann hat es mehr getroffen als mich, er hat sich sehr zurück genommen. Wir haben noch ein großes Kind (sie war 3 als ihre Schwester starb) und ich konnte mich halt auch einfach nicht verkriechen, ich musste weiter machen. Wir haben dann 6 Monate nach dem Tod eine Familienkur gemacht, die hat ihm sehr geholfen und such wir haben viel geredet. Ich habe mich zuhause schon psychologisch begleiten lassen und auch mein Wesen mein Charakter ist sehr rational, Tod gehört zum Leben auch wenn ich mein Kind sehr vermisse und ein Stück von meinem Herzen mit ihr gegangen ist, sehe ich auch das es für sie besser war nicht zu überleben, sie hätte ihr Leben lang Probleme gehabt, wäre vielleicht sogar bettlegerig gewesen und dass hätte ich für mein Kind auch nicht gewollt. Vielleicht findest du einen Weg der hilft damit umzugehen. Meiner ist halt die nüchterne Betrachtung ihrer Lage und ihres Lebens das sie gehabt hätte, wenn ich meine Gefühle, meine Liebe zu ihr außenvor lasse kann ich erkennen das sie nicht gesund geworden wäre, nie hätte richtig toben können, womöglich immer auf eine Beatmung angewiesen gewesen wäre auch dass habe ich mit meinem Mann besprochen und ihm so die Möglichkeit gegeben eine andere Sicht auf seine Trauer zu haben. Er sagt das hat ihm geholfen. Rede mit deinem Mann, vielleicht kann auch er dich in deiner Trauer unterstützen

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Ich hatte vor etwas mehr als einem Monat auch einen schrecklichen Verlust. Ich habe meinem Mann gesagt, dass ich im Moment Distanz brauche und mich melde, wenn ich wieder Nàhe brauche/zulasse kann. Das hat er akzeptiert und es hat sehr geholfen, uns beiden. ER wusste woran er war, ICH wusste dass ich Raum für meine Trauer habe, aber er jederzeit da ist. Irgendwann ging es wieder besser.

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Das tut mir sehr Leid.

Das günstigste ist wenn ihr gemeinsam reden könnt. Wenn es möglich ist, dann sage ihm wie es dir geht und das du ihm Moment Abstand brauchst. Sage ihm auch das es nichts mit ihm zu tun hat sondern mit dem Verlust den erst mal verarbeiten musst. Lass auch bitte deine Trauer zu und nimm nach Möglichkeit Hilfe an .

traurige Grüße

blaue-Rose

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Hallo,
Trauer dauert und jeder trauert anders. Der eine sucht Nähe, der andere will Distanz. Der eine weint und schreit, der andere trauert still.
Wichtig auch für dich: lässt euch professionell helfen. Hört euch die Gedanken des anderen an und versucht euch zu verstehen.
Als eine unserer Zwillingstöchter in der 22. Schwangerschaftswoche starb hat diesen Verlust mein Mann in den nächsten Wochen und Monaten sehr emotional verarbeitet. Ich war der Eisblock. Schließlich musste ich es schaffen, das tote Kind noch bis zur Geburt des anderen Mädchens im Bauch zu haben. Das lebende Mädchen kam mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt. Somit war mein Fokus im ersten Jahr, die Fütterschwierigkeiten und die Operationen zu meistern. Erst als sie gut ein Jahr war bin ich zusammengebrochen und konnte endlich um mein Kind weinen.
Egal wie die Trauer aussieht, sie ist nur falsch. Falsch ist nur zu glauben, dass man damit alleine ist und dass man das alleine schaffen muss. In der Schwangerschaft hat mich bereits eine Psychologin bis über die Geburt hinaus betreut. Als der Zusammenbruch kann war sie wieder für mich da.
Letztendlich hat uns der Verlust noch mehr zusammengeschweißt und wir haben Seiten aneinander kennengelernt, die sonst nie zum Vorschein gekommen wären.
Nimm dir Zeit, ihm zu erklären wie es dir gerade geht und setzt euch ein Ziel, wann ihr die Trauer gemeinsam an den Hörnern packt. Arbeitet zusammen und nicht gegeneinander. Lass dich nicht von deiner Trauer kaputt machen. Weine um dein Kind, schrei es raus, denn du hast eine schreckliche Totgeburt erleben müssen. Es ist erst eine Woche her.
Ich wünsche dir alles Gute.
Schau, ob es in deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt. Domus Mea oder andere Einrichtungen können auch vermitteln. Oder vielleicht hilft dir auch schon die Sternenkinder Gruppe auf Facebook.

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Hallo liebes,
Du setzt dich selbst zu sehr unter Druck. Deine Hormone werden auch noch völlig verrückt spielen das ist auch normal gib dir Zeit. Ich hab vor fast einem Jahr meinen Sohn in der 28 SSW still zur Welt gebracht. Und kann dir aus der traurigen Erfahrung heraus sagen das mich am Anfang niemand anfassen durfte selbst die Nähe meines Freundes hat mich fertig gemacht. Lasst euch Zeit es wird sehr lange dauern und ihr werdet gute und schlechte Tage haben. Ich bin erst jetzt an dem Punkt das ich denke ich brauche Hilfe von außerhalb genauso wie meine Tochter und mein Freund. Er lässt sich nicht gerne in die Karten schauen aber er leidet auch unter dem Verlust.
Als Rat kann ich dir mitgeben tut das was euch gut tut, denk nicht drüber nach was andere denken könnten.
Die Welt bleibt für uns stehen für alle anderen dreht sie sich weiter. Und niemand der sowas nicht erlebt hat kann auch nur ansatzweise verstehen was wir durchgemacht haben. Ich hoffe für euch das ihr einander festhalten und reden könnt.ich wünsche euch liebe Menschen die euch auffangen und den Schmerz mit euch teilen/ertragen können. Den wir sind überlebende. Mit wir meine ich alle Sternenkindeltern.
Alles Liebe Maya mit Lotti an der Hand und Lenny mit den 8 Sternen für immer fest im Herzen

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Vielen Dank für dein Beitrag