Fühle mich total eingeengt und depressiv

Hallo zusammen,

ich fühle mich seit langem sehr eingeengt und erdrückt in meiner Ehe. Ich bin Papa von 2 Kindern (2 und 5) und seit 6 Jahren mit meiner Frau verheiratet.
Angefangen hat es kurz nach der Geburt meines zweiten Sohnes, meine Frau und ich hatten uns immer wieder in den Haaren, meist wegen Kleinigkeiten. Sie macht mich ständig runter wenn ich irgendetwas "falsch" mache oder mal etwas vergesse. So kam es dazu, dass auch sie mir kaum etwas recht machen konnte und wir immer wieder aneinander geraten sind.
Zudem hatte meine Frau bei der Geburt des kleinen einen fiesen Dammriss der schlampig vernäht wurde. Sex war dadurch nicht möglich weil schmerzhaft. Der Frauenarzt hat ihr dann gesagt, dass sie sich da nochmal Operieren lassen muss um das zu beheben. Sie hat mir dann mitgeteilt dass sie das nicht machen lässt und es dann eben keinen Sex mehr gibt. Nach langen hin und her hat sie sich dann ein Jahr nach der Geburt doch Operieren lassen, aber da war die Luft dann schon fast raus. Sex war zwar nicht mehr schmerzhaft für sie, aber ein verlangen hat sie offenbar nicht mehr danach. Seitdem kann ich froh sein, wenn wir alle 3 Monate mal miteinander Schlafen.
Kurz nach der OP hat sie ihre Ausbildung angefangen, in Vollzeit weil es anders nicht ging. Seitdem hat sie sehr viel an Gewicht zugelegt, so um die 30 Kg. Auf die Waage stellt sie sich nicht, oder sie verheimlicht ihr Gewicht vor mir. Wir waren beide nie Schlank, sondern eher Kräftig. Damit hatte ich auch nice ein Problem, dann hat Man(n) wenigstens was zum anfassen :-) . Aber inzwischen finde ich sie einfach nicht mehr attraktiv, nicht zuletzt dadurch, dass sie immer noch die selben Klamotten wie vor 2 Jahre anzieht wenn sie Zuhause ist. Da schaut überall etwas raus... Wenn ich versuche ihr das zu sagen, bin ich gleich wieder der Böse. Ich habe ihr schon meine Hilfe angeboten, ich gehe selbst seit 1,5 Jahren ins Fitnessstudio und habe schon einiges Abgenommen. Sie hat zwar gesagt, dass sie dann mal mitkommt bzw. selbst etwas sucht, aber da ist seit dem letzten Gespräch vor 2 Monaten auch wieder nichts bei rumgekommen. Das törnt mich soweit ab, dass ich keinen Sex und kein kuscheln mehr mit ihr mag. Jede Berührung ist mir inzwischen unangenehm und ich versuche immer auszuweichen.

Jetzt habe ich gerade wieder keine Ahnung, was ich mit diesem Text eigentlich bezwecken wollte. Ich fühle mich einfach Hilflos und weiß auch nicht, ob ich meine Frau überhaupt noch liebe. Sie ist meine erste ernsthafte Beziehung gewesen, daher weiß ich auch nicht, ob das jetzige nebeneinander her leben vielleicht auch normal ist. Ich kann auch nicht wirklich mit ihr reden, über Gefühle konnte ich noch nie reden, mit niemanden.

Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich in meine derzeitige Situation etwas Struktur bekomme? Ich könnte noch so viel weiteres schreiben, weiß aber gerade nicht wofür.

Wenn es was zur Sache tut: ich bin 25, meine Frau ist 27

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Hallo,
also grundsätzlich: Nein, das ist nicht normal, v.a. nicht nach 6 Jahren. Ihr seid sehr früh Eltern geworden, Deine Frau macht noch eine eine Ausbildung. Ihr habt nichts erlebt vorher. Ich verstehe gut, dass Du Dich eingeengt fühlst und andere Erwartungen hast. Wahrscheinlich geht es Deiner Frau ähnlich. Sie schaut nicht mehr auf sich - das ist doch auch ein Zeichen. Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Dem Alltag entfliehen, sich um mehr Zweisamkeit bemühen, sich daran erinnern, warum man den anderen damals ausgewählt hat. Oder man trennt sich (am besten im Guten) und gibt beiden damit die Chance auf ein neues Leben.

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Die beiden sind seit sechs haben verheiratet, nicht seit sechs Jahren zusammen, es kann ja sein, dass sie zuvor schon zwanzig Jahre ein Paar waren. #schein

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Wor sind seit 8 Jahren zusammen...

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Hi,

ich hatte keinen Dammriss und Trotzdem haben mein Mann und ich das erste Mal miteinander geschlafen als unser Sohn fast 1 Jahr alt war. Vorher lief da in sexueller Hinsicht auch null.
Junior brauchte einfach mega viel Körperkontakt und ich wollte dann einfach nicht nochmehr Körperkontakt.
Wir haben dann relativ schnell wieder angefangen zu üben für das zweite Kind und hatten dann eher Sex nach Termin in anstatt nach Lust.
So richtig Spaß und Lust habe ich erst seit 2-3 Monaten wieder. Nun mag er aber nicht so gerne, weil ich schwanger bin und ne große Kugel habe. 🤣 Aber das geht auch vorbei.

Also, vielleicht braucht deine Frau auch einfach ein bisschen Zeit. Und ich bin Grad zu Corona Zeiten, wo wenig Kontakte möglich wären und ich keine Termine hatte öfter rumgelaufen wie Flodder 🙈🤣 mich hat's nicht gestört und ich wollte ja eh nicht weg, wieso dann schick machen. 🤷🏼‍♀️

Das sie so viel zugenommen hat ist natürlich doof. Vielleicht ist sie ein Stressesser oder sie fühlt sich momentan selber so mit der Ausbildung, zweifach Mama nicht wohl.

Es hilft nur reden, reden, reden. Und das nicht vorwurfsvoll. Wenn du Sex einfordert, baut es Druck auf. Frag lieber wie man wieder mehr Schwung reinbringen kann und das natürlich in einer ruhigen Minute, wo es ihr gut geht.

Ebenso mit der Kleidung oder Zunahme. Ansprechen, wenn es dich stört. Aber nicht a la "du sieht scheiße aus" sondern eher wieso und ob man helfen und unterstützen kann. Kleidung aussortieren und neue passende schicke Kleidung holen. Gerne auch was gemütliches, aber eben passend.

Und dann müsst ihr beide an eurer Beziehung arbeiten.

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und nachdem 1. Kind war alles noch super?

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Hallo,
Was mir fehlt ist die Info ob sich deine Frau bereits gründlich hat untersuchen lassen, so dass körperliche Ursachen ausgeschlossen werden können. Spontan fällt mir da die Schilddrüse ein. Die Erkrankung wird teilweise durch Hormonschwankungen ausgelöst (nach der Schwangerschaft) und Gewichtszunahme, Lustlosigkeit und Gereiztheit wären bei einer Unterfunktion/Hashimoto absolut typisch.
Wenn noch nicht geschehen sollte sie das auf jeden Fall abklären lassen!
Aber auch Mangelerscheinungen (Eisen, Vitamin D,...) und etliches anderes kann die Psyche beeinflussen, bis hin zu Unverträglichkeiten.
Natürlich kann sie sich auch "grundlos" verändert haben, aber eine gründliche Untersuchung beim Hausarzt und eventuell dem ein oder anderen Facharzt (Endokrinologe!) wäre sicher sinnvoll.
Ich wünsche euch alles Gute!

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Hallo,
Ich kann leider zum restlichen Thema nichts beitragen, aber ich hatte auch einen sehr schlimmen Dammriss, ähnlich wie bei deiner Frau. Sex hat die ersten 9 Monate höllisch weh getan, danach wurde es langsam besser. Bei mir ist es so, dass ich ein völlig verändertes Verhältnis zu meiner Mumu habe seit der Verletzung. Ich will nichts mehr Mut "untenrum" zu tun haben, will nicht berührt werden, will nicht an die Verletzung erinnert werden. Das Ist so eine dermaßen sensible Stelle, und so eine Verletzung hat (zumindest bei mir) auch eine emotionale Narbe hinterlassen. (Stell dir vor, etwas reißt dir brutal deinen Hoden auf und es tut HÖLLISCH (H.Ö.L.L.I.S.C.H., glaub mir) weh. Selbst, wenn alles verheilt ist, bliebe bei dir doch auch immer ein Zusammenzucken, wenn du ran kommst, dran erinnert wirst usw.).

Ich zwinge mich oft zum Sex, was sicherlich auch keine Lösung ist. Aber ich möchte einfach nichts mehr mit dieser sensiblen, zerstörten Stelle zu tun haben.

Das ist meine Erfahrung nach einer schlimmen Geburtsverletzung. Vielleicht kann dir der Perspektivwechsel ein wenig helfen.
Alles Gute!

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Also von dem was ich lese, kann ich dich auf alle Fälle sehr gut verstehen.

Einfach sein eigenes Ding machen und den Mann nur alle 3 Monate "ran lassen" geht irgendwie gar nicht. Sie tut nicht mehr viel um Eure Beziehung/Ehe lebendig sein zu lassen. Das ist heikel, finde ich.

Das man in einer Vollzeitausbildung 30 kg zunimmt, verstehe ich jetzt eigentlich auch nicht. Müssten da die Pfunde nicht nur so purzeln?

Wie auch schon geschrieben wurde, soll sie mal ihre Blutwerte checken lassen, ob da nicht etwas mit der Schilddrüse usw. ist. Das kann all dies extrem beeinflussen. So war es bei mir auch. Bis dann Hashimoto mit extreme
viel zu niedrigem Wert festgestellt wurde und seit Hormoneinnahme alles verändert hat.

Du musst ihr auf alle Fälle eindeutig sagen, das es so nicht für Dich weitergeht und das nicht deine Vorstellung einer glücklichen Ehe ist. Du wirst sie gerne unterstützen, bei dem was nötig ist, aber sie kann dich nicht nur auf der Reservebank parken und ihr Leben leben, wie es ihr gefällt. Denn dafür ist man in einer Partnerschaft/Ehe.

LG,