Mann wird immer öfter verbal aggressiv

Ihr Lieben,
wir mein Mann und ich (10 Jahre zusammen, 7 verheiratet, zwei Kinder, 7 und 3 Jahre), bekommen immer mehr ein Problem in unserer Ehe.
Seit zwei, drei Jahren ist seine Laune dauerhaft schlecht. Ich versuche dabei immer alles von den Kindern wegzuhalten, aber so langsam schaffe ich es selbst nicht mehr.
Die Wochenenden enden jedes Mal in der Katastrophe, vor allem, wenn es auch noch meine Dienstwochenenden sind. Ich kann teilweise nach dem Nachtdienst nicht mehr schlafen, weil ich genau weiß, dass er mindestens einen völligen Ausraster bekommt und das ganze Haus zusammenbrüllt.
Jede Kleinigkeit bringt ihn sofort auf die Palme, sei es das Kind, was sich zu langsam anzieht, was nicht so spielt wie er es möchte, zu langsam bei den Hausaufgaben ist etcpp. Ich könnte da jetzt noch viele weitere Beispiele aufzählen. Erst wird er patzig und von einer Sekunde auf die andere schreit er durch die Gegend.
Gebe ich ihm dann in ruhigem Ton die Rückmeldung, dass das jetzt völlig überzogen und nicht in Ordnung war, werde ich angeraunzt und mit stundenlanger Ignoranz gestraft.
Schuld sind natürlich immer die Kids und ich und darüber zu sprechen weigert er sich oder geht gleich komplett unter die Gürtellinie.
Ich bin da ehrlich gesagt mit meinem Latein am Ende. Sogar Leute von außerhalb (Freunde, Verwandte und Bekannte) sprechen sowohl ihn als auch mich auf seine immer schlechterwerdende Stimmung an. Er lacht inzwischen extrem selten und ich bin nur noch in "Hab-Acht-Stellung", um bloß keinen Grund zu liefern, welchen ihn wieder ausrasten lässt.
Aktuell ist hat er noch nichtmal eine Woche Urlaub und es ist schlimmer denn je.
Ich bin seit zwei Wochen richtig übel krank und das nervt ihn dermaßen und das lässt er mich so richtig spüren.

Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann, er lässt mich nicht mehr an sich ran, weder körperlich noch durch reden und meine Kräfte sind langsam aufgebraucht.

Hat wer einen Tip für mich?

1

Hallo Lisi,
das ist natürlich sehr schwierig.
Ich hätte jetzt gesagt rede mit ihm, aber du sagst ja es bringt nichts.
Ich selbst bin mit Gebrüll aufgewachsen und kann dir nur sagen das es sehr schlimm war.
Du bist auch nicht glücklich in dieser Beziehung , von daher stellt sich die Frage der Trennung?!

2

Wenn er nicht immer so war (und sich auch nicht vorher nur extra beherrscht hat) dann würde ich drauf tippen, dass er eine Depression hat.

Und wenn du jetzt schon keine Kraft mehr hast, dann müsste er sich da SCHNELL Hilfe holen. Und das heisst, in erster Linie erst mal Medizin. Vorausgesetzt natürlich es ist eine Depression. Ich hab das auch mal mitgemacht, und es hat vier Jahre gedauert bis mein Ex-Mann sich Hilfe gesucht hat. Das solltest du vermeiden.

Therapie sollte man natürlich auch machen, ich sage nur zunächst Medizin, weil sich da schneller etwas ändert im besten Fall. Therapien dauern nun mal länger.

3

hast du ihn schon mal gefragt, ob er sich selbst zuhört, hört sich nach überfordert an!
hast du jemanden aus der Familie, der mal mit ihm reden könnte

4

"Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann,"

Gar nicht!
Er kann nur sich selbst helfen.
Du dir und den Kindern selbst.

Was auch immer dahinter steckt: entweder jemand geht zum Arzt (und spricht dort - dann kann der Person auch geholfen werden)
oder ich gehe.

Bleiben und aushalten führt nur dazu, dass ich mit zu Grunde gehe.
Falls es was körperliches oder psychisches bei ihm wäre, würde das Aushalten und Eierlaufen aus falscher Rücksicht nur dazu führen, dass er es verschleppt. So lange die anderen springen, hat er keine Not zum Arzt zu gehen.

Gehst du mit zu Grunde, sind eure Kinder ihm vollständig ausgeliefert und er kommt an den Punkt, an den er auch käme, wenn du früher (mit Restkraft) gehst. Nur dass du dann weder dir, noch den Kindern, noch ihm helfen kannst, weil du selbst fertig bist.

5

Hallo Lisi,


das ist eine sehr schwierige Situation. Wenn ich den zeitlichen Ablauf betrachte kann es möglich sein das es irgendwie mit dem zweiten Kind zusammen hängt.

Wie stand er zum zweiten Kind.

Ihm zu helfen dürfte sehr schwierig sein da er scheinbar keine Probleme bei sich sieht und auch nicht bereit ist zu reden. Du wirst erst für ihn etwas machen können wenn er einsieht das es so nicht mehr weiter gehen kann und auch bereit ist Hilfe anzunehmen.

Du solltest aber für dich Hilfe suchen und auch überlegen wie lange du es so noch ertragen kannst. Die Situation wird dich aber auch genauso eure Kinder belasten. Vielleich kannst du eine Beratungsstelle aufsuchen und dort um Hilfe und Rat bitten.

Versuche dich auch jemand mit deinen Sorgen und Ängsten anzuvertrauen damit dich das ganze nicht von innen auffrisst.

Wenn du bemerkst das du so nicht mehr weiter leben kannst und er nicht bereit ist Hilfe anzunehmen, dann solltest du auch über eine mögliche Trennung nachdenken.

https://www.hilfetelefon.de/


Viele Grüße

blaue-Rose

6

Hallo,

Hat er vielleicht ein Alkohol Problen? Oder eine andere Sucht?
Ich komme auf die Idee, weil das in meinem nahen Umfeld einmal der Grund für solche Ausraster war. Da hat es auch Jahre gedauert bis es der Familie aufgefallen ist, dass der Grund eine Sucht ist.
Schlussendlich war es der Arzt in der Notaufnahme der es der Familie gesagt hat. Sogar da hat es noch niemand glauben können.

Ich wünsche dir alles Gute!

7

Eine Sucht kann ich nahezu Ausschließen.
Er hat noch nie Alkohol getrunken oder der gleichen konsumiert.