Ich hatte gestern folgende Diskussion mit meinem Partner:
Es geht darum, dass sein erstes Kind E X T R E M bockig ist. Also wirklich extrem.
Situation: Großeltern kommen zum Weihnachtsbesuch vorbei und möchten Geschenke bringen und ein wenig zusammensitzen. Kind, 8 Jahre, versteckt sich im Bad und will nicht raus kommen. Obwohl es Großeltern kennt und alles in Ordnung ist. Das Kind weigert sich „Hallo“ und „Dankeschön“ für die Geschenke zu sagen. Großeltern sind weg, dann kommt Kind erst aus dem „Versteck“ raus.
Unser gemeinsames Kind: 1,5 Jahre und hat diverse Wutanfälle.
Situation: Wir bekommen Besuch von einem gleichaltrigen Kind und dieses Kind spielt mit dem Spielzeug von unserem Kind. Unser Kind fängt an zu schreien, weil das fremde Kind mit ihrem Spielzeug spielt.
Wenn es fremdes Spielzeug wäre, würde sie nicht so toben. Es geht primär um ihr Spielzeug.
Dann habe ich meinem Partner vermitteln wollen, dass unser Kind sich anders nicht artikulieren kann etc. dass das normal ist.
Jetzt behauptet er, es würde die Züge vom großen Kind annehmen.
Wie sieht ihr das?
Ich habe ihm gesagt, dass die Erziehung leider auf der Strecke geblieben ist bei seinem Erstgeborenen. Das hätte ich nicht toleriert.
Und er behauptet, dass unser kleines Kind genauso bockig ist. Wie kann man diesem Mann erklären, dass das komplett unterschiedlich ist. Da sind 7 Jahre dazwischen..
Dämliche Vergleiche..
Das jüngere Kind ist 1,5 Jahre...richtig, es ist sein Spielzeug. Es ist kognitiv noch nicht so weit entwickelt, dass es die Freude am Teilen hat. Das ist ein Entwicklungsprozess, der noch kommt. Und da es nicht richtig reden kann, ist Schreien halt seine Art der Kommunikation.
Zum älteren Kind: Wenn offensichtlich kein Grund vorliegt außer keine Lust, hätte ich das Gör aus dem Bad gezerrt und ins Wohnzimmer gesetzt und ein Vortrag über höfliches Verhalten gehalten. Da scheint mehr im Argen zu sein.
Genau das versuche ich ihm zu erklären, dass es sich anders überhaupt nicht äußern kann. Gut, es ist manchmal doch sehr temperamentvoll und schmeißt dann eben auch was durch die Gegend, aber da wird es auch andere Kinder geben, die eben ihre Wut so äußern und andere sind da eben etwas ruhiger.
Ja, also ich muss sagen, dass das Kind sich IMMER so benimmt, wenn ihm was nicht passt. Es verschränkt die Arme und redet dann auch wirklich kein Satz mehr mit einem. Ich hab mich mit ihm hingesetzt und ALLEINE gefragt ob alles ok ist etc. es war alles gut, es wollte nur keine Zeit mit Oma und Opa verbringen. Hatte es keine Lust zu..
Das große Kind ist 8! Wenn es so ein Verhalten an den Tag legt, ist wirklich einiges im Argen. Nur weil ihr alle einmal nachgefragt habt und das Kind dabei „zickig“ war, bedeutet es nicht, dass nichts vorliegt.
Trennung der Eltern nichts verarbeitet? Das neue geschwisterchen war und ist vllt ein Schock? Stress mit den Großeltern, die es jetzt vllt auch „teilen“ muss?
Kinder mit 8 sind immer noch Kinder, auch die können sich manchmal einfach noch nicht richtig artikulieren und Gefühle benennen (außer halt „keine Lust“).
Ein Rat fällt mir schwer, da es nur eine Situation war und ich euch nicht kenne. Aber das Kind ist nicht einfach „nur“ verzogen. Und noch kann man was tun (mit viel Liebe und Geduld!).
Natürlich ist es ein Unterschied, ob ein Kind 1,5 oder 8 ist, da ist dein Mann natürlich auf dem Holzweg. Aber ich würde beide in ihrer Wut und Trauer begleiten.
Ich habe mich mit dem Kind tatsächlich ne halbe Stunde hingesetzt und im ruhigen Ton gefragt. Ich habe ihm erklärt, dass wir nur versuchen es zu beschützen, FALLS etwas derartiges vorgefallen ist.
Nein, es ist alles ok. Es hat sich sogar den Tag davor noch auf den Besuch gefreut. Deswegen ist uns das ein Rätsel gewesen.
Aber es kommt öfter mal vor, dass es "kein Bock" auf etwas hat und dann komplett ZU macht.
Das neue Geschwisterchen wird total geliebt und hat sich riesig darüber gefreut. Daran kann es nicht liegen.
Die Großeltern kommen nur 3-4 Mal im Jahr zu Besuch vorbei...
Die Trennung hat stattgefunden da war das Kind 3 Jahre alt.
Ich versuche das Kind auf den "richtigen Weg" zu leiten, aber alleine fehlt mir die Kraft und ich hab ja noch mein eigenes das Aufmerksamkeit braucht.
Einfach mal eine kleine Randinfo:
Wenn es Mittags mal keine Süßigkeiten zu Essen gibt, wird gebockt. Das heißt Arme werden verschränkt und man wird 2 Stunden nicht mehr angeschaut, man bekommt auch kein Gespräch hin.
Wenn es mal für die Schule lernen muss, das gleiche Spiel siehe oben.
Wenn es auf dem Bett nicht hüpfen darf, wird mal beleidigt.
Wenn der Fernseher ausgemacht wird, weil es inzwischen schon seit 6 Stunden geklotzt wird, wird man mit verschränkten Armen ignoriert.
Bekommt das kleine Geschwisterchen Geschenke, werden diese aus der Hand gerissen und aufgemacht.
Man sagt "hör bitte auf andere Leute anzuschreien, wir schreien auch nicht mit dir"
wird man 5 Minuten später wieder angeschrien.
Es werden Geldbeutel versteckt, Geld rausgenommen, div. Gegenstände werden aus dem Haushalt geklaut und mit zur Mutter genommen.
Und das sind nur ein TEIL der Dinge..
Das nur zum Thema "Erziehung".
Wow das ist ja harter Tobak! Sowas würde ich in meinem Haus nicht dulden. Hier gäbe es Maßnahmen und Konsequenzen. Positive wie negative. Er reisst dem kleinen Kind Sachen aus Händen, kein TV. Er hilft euch beim Tisch decken, er darf TV schauen. Bindet ihr ihn denn auch mit ein in den Familienalltag? Mit 8 kann er ja z.B. ein bisschen beim abstauben helfen oder eben den Tisch decken, Gemüse waschen etc.. bei uns hat das geholfen.
Dir geht es hier also darum, die Bestätigung zu holen, daß euer gemeinsames Kind niemals auf derselben Stufe bockig ist wie sein Kind. Was den Altersunterschied betrifft, ist das klar nicht vergleichbar. Aber geht es dir darum? Oder eher darum, daß dein Goldschatz sich auf anderem Level bewegt?
Generell: Ihr müsst euch nicht streiten, sondern nur die Erziehung bei eurem Kind 'richtig' machen, was auch immer das für euch bedeuten mag. Dann seht ihr nach weiteren 7 Jahren, ob ihr alles richtig gemacht habt.
Nein. Dass man beide Kinder einfach nicht vergleichen kann.
Das Kleine kann sich nicht mal artikulieren, wie soll man das denn vergleichen?
Natürlich kann man dass nicht vergleichen. Bevor die Kleine nicht über die Trotzphase hinaus ist, kann man das nicht vergleichen.
Aber ich würde mal genauer schauen, was bei dem 8-jährigen Kind dahinter steckt. "keine Lust" - da glaube ich nicht dran. Das Kind weiss wohl selbst nicht so genau warum. Man kann nicht immer danach gehen, was das Kind sagt. Da könnte alles mögliche dahinter stecken. Dass irgendwas passiert sein könnte - muss nicht Seiten der Grosseltern sein - ist eine Möglichkeit. Das Kind könnte z.B. in der Schule gemobbt werden, oder vielleicht hat die Mutter die Trenning nicht verarbeitet und beeinflusst das Kind negativ.
Eine andere Möglichkeit wäre dass das Kind z.B. ADS hat oder im Autismusspektrum liegt. Es wäre nicht das erste Kind, dass nur bockig tut, weil es unsicher im Umgang mit anderen Menschen ist, nicht weiss, was es sagen soll und ähnliches, vor allem bei Besuch von Aussenstehenden. Auch bei ADS/ADHS - hab selbst zwei Kinder mit der Problematik - die können ziemliche Stimmungsschwankungen haben. Besonders meine Tochter war ständig .... wie jemand mit extremem PMS. Und das schon im Grundschulalter.
Es ist jedenfalls gut dran zu denken, dass Kinder sehr häufig bockig oder frech tun, wenn sie eigentlich unsicher sind. Da muss man wirklich schauen, was dahinter steckt. Es ist nicht so leicht wie man denkt. Oft haben z.B. Lehrer ein ganz anderes Bild von dem Kind. Zu Hause sieht man eine Seite. VIelleicht ist euer älteres Kind auch angepasst in der Schule und dann völlig erschöpft und flippt zu Hause aus. Die Frage ist, welches Problem steckt dahinter? Hört gern auch mit den Lehrern. Wie ist die Konzentration? Probleme mit anderen Kindern, findet keinen Anschluss, oder eher Konflikte?
Dass es nur an der Erziehung liegt und man es so ist, weil dein Mann das mitgemacht hat - das halte ich für weniger wahrscheinlich. Ein Kind macht das normalerweise doch nicht ohne Grund.
Also was in der Schule passiert, bekomme ich nicht wirklich mit. Das macht mein Partner mit der Kindsmutter aus.
Dass sie das Kind negativ beeinflusst, sehe ich nur anhand ihrer Erziehung. Sie hat ja nach der Großeltern-Aktion ihr Kind angerufen und gefragt was los war und dann hat das Kind ganz trocken gesagt „Ich hatte kein Bock auf die“, dann war das Thema von Mutters Seite erledigt und dann wurde gleich gefragt „Was gabs denn für Geschenke?“.. Da fällt einem auch nix mehr zu ein.
Die Mutter hatte inzwischen schon mehrere Partner. Also die hat die Trennung gut weggesteckt, ob es dem Kind so gefällt, wage ich zu bezweifeln.
Daran habe ich auch schon gedacht. Es hat auch Schwierigkeiten in der Schule, aber da wird leider nichts gemacht. Keine Reaktion.
Ich selbst kann leider nichts machen, das müssen die Eltern entscheiden, aber da tut sich leider von Mutters Seite recht wenig.
Die Lehrer wollten das Kind wieder in die erste Klasse stecken, aber die Mutter wollte es nicht.
Konzentrationstechnisch ist es eine Katastrophe. Egal wie.
Außer der Fernseher läuft, dann kann die Welt untergehen. Aber beim Lernen oder Basteln ist die Konzentration überhaupt nicht da.
Oder man ermahnt das Kind, dann macht es dasselbe 5 Minuten später wieder weil es wieder alles vergessen hat.
Das Kind tut mir mittlerweile nur leid. Ich finds ganz schlimm..
Weil vom Grund her, ist es total lieb und echt lustig.
Ich würde sie vor diesem Hintergrund auf ADS/ADHS testen lassen. Einfach nur um das auszuschließen.
Dass ein 1,5 jähriger bockt, finde ich ganz normal. Teilen können Kinder häufig erst im Alter von so ca. 3-4 Jahren.
Natürlich kann man mit der Erziehung dagegen wirken, dass das nicht ausufert, aber das ist ein langfristiger Prozess.
Das 8-jährige Kind ist immer noch ein richtiges Kind.
Ich würde genauer hinterfragen, was jetzt das Problem ist.
Vielleicht ist das Kind bockig, weil das jüngere Geschwisterkind ständig gelobt und verhätschelt wird. Dem kleinen Kind werden Fehler zugestanden, die bei dem 8-jährigen mit Schimpfen geahndet werden.
Vielleicht bemerkt niemand, wie toll der 8-jährige zB mit dem kleineren Geschwisterkind spielt oder sich mit irgendwas beschäftigt. Währenddessen wird der kleine wahrscheinlich dauernd gelobt und angelacht, wenn er nur einen Pups in die Windel gemacht hat.
Aufmerksamkeit bekommt der Große vielleicht nur, wenn er sich bockig verhält.
Vielleicht möchte das ältere Kind wirklich einfach nur seine Ruhe haben und es mangelt an Rückzugsorten. Mit 8 finde ich es normal, sich zeitweise zurück zu ziehen.
Vielleicht möchte der Große einfach mal Zeit mit Papa verbringen oder beim Spielen in Ruhe allein zu Hause. Ohne Besuch und ohne Unternehmung.
Vielleicht hat das Kind so einen Ärger im Bauch über die Großeltern, dass es ihm auf die Verdauung schlägt und er es Euch aus Scham nicht sagen mag.
Vielleicht wird er von den Großeltern ständig zurecht gewiesen, dass er sich freundlicher verhalten soll, sauberer essen soll, auch das Gemüse essen soll usw. Darauf hätte ich auch keine Lust.
Vielleicht will die Oma ständig ein Buch lesen mit ihm und er mag sich nicht outen, dass seine Lesekünste zu schlecht sind für einen 8-jährigen.
Vielleicht hat ein Großelternteil mal seine Grenzen überschritten, psychisch wie physisch.
Vielleicht weiß er, dass er Euch damit ärgern kann und versteckt sich nur aus diesem Grund im Bad.
Vielleicht mag er das Parfüm nicht und ihm wird übel davon.
Meine Begründungen sind natürlich völlig aus der Luft gegriffene Ideen und können total unrealistisch sein.
Aber vielleicht steckt ja wirklich was dahinter als nur „keine Lust“.
Ein 8-jähriger ist ja nicht mit einem 13-jährigen gleichzusetzen. Das ist noch ein richtiges Kind.
Hi,
hui, dein Beitrag hat aber ein G‘schmäckle, da mag wohl jemand das Bonuskind nicht.😉
Vergleiche werden immer mal wieder gezogen, außerdem haben die beiden Kinder eine große Schnittmenge im Erbgut, irgendwas werden schon beide gemeinsam haben.
vlg tina
Hat das Mädchen/der Junge vielleicht unfreiwillig was mitbekommen was Oma und Opa über ihn zu euch gesagt haben oder überhaupt ein Gespräch mitbekommen wo eben Vergleiche gezogen wurden? Kinder bekommen viel mehr mit als Erwachsene glauben- kenne ich von mir. Ich habe Gespräche mitgehört da weiß meine Mutter bis heute nicht, dass ich das weiß. Ich weiß zum Beispiel, dass mein Vater meiner Mutter Kummer bereitet hat, sie weinte auch wegen ihm (nicht vor mir) Das hat mir so zugesetzt, dass ich dem Papa einfach aus dem Weg ging und er wusste auch nicht was los ist. Das war meine Art meine Enttäuschung mitzuteilen.
Das große Kind fühlt sich anscheinend nicht wohl wenn ihr alle zusammen seid. Vielleicht wird es kritisiert, ausgefragt oder das Kleine bekommt die meist Aufmerksamkeit.
Es wäre gut, wenn der Sohn/ die Tochter alleine Zeit mit Oma und Opa verbringt und sie ihm ihre Aufmerksamkeit schenken und Liebe zeigen, dann wird es sich beim Besuch nicht verstecken
Ich glaube das er einfach Angst hat das sein zweites Kind genauso wird, wer da was falsch gemacht hat oder die Gene auch eine rolle spielen für das impulsive temperamentvolle oder was genau da los ist spielt keine Rolle,
er hat Ängste und möchte ungerne dieselben Fehler oder dieses Ergeignis nochmal erleben,
vorwürfe wie : Die Erziehung hat versagt usw die verletzen und sind nicht schön.
keiner ist perfekt und ich mach defintiv bei meinem Grossen noch Fehler die ich bei den anderen beiden nicht machen würde.
Aber das ist ja schon machtgehabe...
Anstatt euch gut zuzureden und du diese Angst ernst nimmst und er dir mehr vertraut macht ihr da voll das Battle draus,
ja das kleinere hat noch nicht so ein Grosses Verfständnis. Es versteht aber sehr viel und man kann auch da erziehen. Natürlich je nachdem wie man es möchte.
Die eine sagen '' Mein Kind soll teilen'' und die anderen sagen ''Mein Kind muss nicht teilen''. Da muss man eine Seite finden,
lg