Hallo zusammen,
ich hab das Gefühl, ich war noch nie so unglücklich wie als Mutter. Das find schon in der Schwangerschaft an irgendwie.
Plötzlich ist die ganze Lebensfreude weg, meine Partnerschaft ist langweilig und lieblos geworden und Sex möchte ich eigentlich auch nicht mehr weil ich einfach zu müde bin. Mein Kind ist fast ein Jahr alt und bald werde ich wieder arbeiten gehen. Ich hoffe, das wird vielleicht etwas helfen.
Ich mache mir irgendwie Sorgen, dass das alles nicht normal ist, weil jeder dem man erzählt, dass man ka Mutter unglücklich ist, gleich „professionelle Hilfe“ etc. schreit… Inwieweit ist es denn nun normal? Oder muss ich mir wirklich Gedanken machen?
Hinzukommt, dass mich mittlerweile schon Kleinigkeiten richtig aggressiv machen (Baby schläft nicht, beißt oder zieht an den Haaren, solche Sachen halt).
Mir ist das alles einfach viel zu anstrengend. Ich versuche auch Besuche woanders zu vermeiden wenn es irgendwie geht, weil das Kind sich kaum noch wickeln oder anziehen lässt und mir das dann peinlich ist, dass ich es einfach nicht hinkriege.
Ich träume einfach davon, ungebunden zu sein, an den Strand zu fahren, Wein zu trinken und einfach nur für mich ganz alleine zu sein.
Wie komm ich aus diesem Loch raus?
Mein Partner bringt sich übrigens eigentlich viel ein. Wir haben nur kaum noch Gespräche oder liebevolle Momente.
Unglücklich in neuer Rolle
Hallo du,
ich verstehe gut, was du meinst, mir ging es ähnlich die erste Zeit.
Ich empfand die ersten zwei Jahre als extrem anstrengend, wir hatten auch noch einen schlechten Schläfer, der Papa als Schichtarbeiter konnte nicht wirklich helfen nachts und Hilfe von Omas oder dergleichen waren auch nicht vorhanden.
Ich war also immer alleine und das schafft man definitiv nicht alleine auf Dauer.
Jeder braucht mal eine Pause.
Hast du auch Zeit für dich, wo du machen kannst was du willst (Sport, Freunde treffen, etc)?
Denn nur Mama sein tut wirklich niemandem
gut, man braucht schon auch einen Ausgleich.
Was die Beziehung betrifft: habt ihr mal offen darüber geredet, was dir fehlt? Das wäre so wichtig, damit man sich als Paar während der anstrengenden Babyzeit nicht verliert.
Ich habe gleichzeitig eine Gesprächstherapie angefangen, einfach, um über meine Ängste und Probleme reden zu können und nicht in Depressionen zu verfallen, vielleicht würde das die auch gut tun!?
Liebe Grüsse
wie hast du es dir vorgestellt Mutter zu sein?
Das Kind wird im Laufe der Ziet noch viel schwieriger werden
Unsere Schwarzmalerin mal wieder...
Selten so einen Unsinn gelesen.
Nicht jeder ist eine geborene Baby-oder Kleinkind Mama. Viele kommen ab dem Kindergartenalter bzw. wenn die Kinder verständiger werden super zurecht.
Hey
Das klingt nach einer Depression, die sich in der Schwangerschaft schon angebahnt zu haben scheint.
Mach am besten einen Termin bei deinem HA oder FA und schildere die Situation.
Wenn du dich nicht wohlfühlst wie in einem Loch, dann anerkenne das und denk nicht, daß du übertreibst. Du hast es verdient, wieder gesund und glücklich zu werden. Schicke dir eine virtuelle Umarmung.
🍀🍀
Hi,
dass man durcheinander gerät, weil das Leben komplett auf den Kopf gestellt wird, ist total normal. Ich war Mitte 30 beim Großen, habe vorher mein Leben sehr genossen und selbstbestimmt gelebt, da hat’s mich zunächst auch ganz schön gebeutelt. Aber nach einem Jahr hatten wir schon längst unseren Groove gefunden. Meine Hebamme hatte gerne eine ihrer Klientinnen (oder was auch immer man bei einer Hebamme ist) zitiert. Diese Frau sagte, dass bei ihr nach ca. 4 Monaten die „Dämonen verschwunden waren“ und mit ihrer Erfahrung als Hebamme konnte sie das bestätigen und ich muss sagen, ich auch. Wenn es dir jetzt immer noch so ergeht, würde ich mal vorsichtig behaupten, dass da doch was Pathologisches vorliegen könnte. Sind deine Blutwerte in Ordnung? Vitamin D, Schilddrüse, Eisen o.ä. können ganz schön die Belastungsgrenze herabsetzen, wenn da was verrutscht ist. Ich würde an deiner Stelle tatsächlich mal einen Arzt aufsuchen.
Alles Gute!
vlg tina
PS: Und dass man sein Baby gerne verschenken möchte, wenn’s beißt oder an den Haaren zieht, kann ich vollumfänglich nachvollziehen😉
Ich bin bis heute keine Mutter, die nicht mit einem weinenden Auge der Ungebundenheit des kinderlosen Lebens nachweint. Und mein Sohn wird 10.
Das hat bei mir nix mit Regretting Motherhood zu tun - ich liebe meinen Sohn sehr - aber es fällt mir augenscheinlich schwerer als anderen Frauen, die ich beobachte, meine eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen.
Für mich ist es wichtig, dass ich arbeite und ich brauche regelmäßig Ausflüge aus dem Mutterkosmos. Ich gehe gerne auf Konzerte, essen, spazieren mit Freundinnen...
Wenn ich darauf achte, dass ich davon genug bekomme, geht's gut.
Die ersten 2 Jahre waren allerdings besonders heftig. Da kam ja auch noch permanenter Schlafmangel hinzu.
Mein Rat: Guck, was dir richtig gut tut außerhalb der Mutterrolle und hol dir das ins Leben so oft du kannst.
Endlich habe ich jemanden gefunden der genau so ist wie ich 🙈🙈🙈
Es sagt doch auch niemand, dass du deine Bedürfnisse (ständig) hinten anstellen musst, aber offen gesagt: Ein Kind ist nun mal mal von den Eltern abhängig, gerade in der Baby- und Kleinkinderzeit. Braucht man da das Gefühl ständig ungefragt auf Konzerte und in Restaurants gehen zu müssen? Und auch als Mutter kann man Konzerte und alles Andere besuchen, es bedarf eben mehr Planung. Einerseits sich um ein Baby kümmern und andererseits eine unabhängige Frau zu sein, funktioniert nicht. Dieser Zustand ist auch nicht von Dauer, ein Kind wird selbstständiger. Es ist nichts so, dass man Jahrzehnte nur sich den Bedürfnissen des Kindes unterordnet.
Es gibt glaube ich sehr viele Mütter, die so empfinden wie du.
Ich zähle mich allerdings nicht dazu. Für mich ist die Rolle als Mutter nicht belastend und "der Stress" eine positive Bereicherung.
Manchmal konnte ich es bei diversen Personen aber sogar absehen, dass es passiert, dass sie so empfinden wie du
Insbesondere bei Frauen, die schon immer eher freiheitsliebend waren oder gerne Zeit für sich / Zeit mit Freunden / Partner ohne Kinder haben.
War es bei dir vor der Schwagerschaft vielleicht auch schon so, dass du gerne Zeit für dich hast bzw brauchst?
Solchen Meschen hilft es glaub ich nur, entweder arbeiten zu gehen / das Kind viel fremdbetreuen zu lassen oder aber den eigenen Charakter zu verändern, so dass sie das alles nicht mehr als Balast sehen. Aber das geht wahrscheinlich nicht so einfach.
"oder aber den eigenen Charakter zu verändern, so dass sie das alles nicht mehr als Balast sehen."
Mich interessiert brennend, wie DAS geht!?
Hm, es ist sicher schwierig und klappt bestimmt nicht immer. Aber wenn man sich selbst nicht mag wie man ist, besteht oftmals die Möglichkeit sich charakterlich zu verändern.
Dazu kann man z.B anfangen, die eigenen Ansichten zu ändern oder zu überdenken, indem man sich und die Umwelt mal auf andere Weise erlebt oder dabei zuschaut.
Zum Beispiel beim Wäsche waschen.
Es nicht so hektisch und alltäglich angehen, sondern zb den Duft der frischen Wäsche mehr genießen, es langsamer angehen lassen. Die frische fühlen, vielleicht dort zusammen mit dem Baby etwas schönes erleben. Manchmal denke ich an einen Bach wo ich mir das plätschern das Wassers vorstelle.. wie ich Wäsche dann draußen aufhänge. Wies wäre, wenn ich da waschen müsste, ohne Waschmaschine.
Einfach genügsamer, genussvoller, sinnlicher leben. Das geht in sehr vielen Bereichen mehr als man oftmals denkt.
Ich würde aufhören der absoluten Ungebundenheit nachzuweinen - das wird erstmal lange nicht mehr so 🤷♀️.
Ich könnte mir vorstellen, dass arbeiten wirklich hilft bei dir.
Hast du Freundinnen die auch Mütter sind? Denn geteiltes Leid ist halbes Leid.
Ab 3 wird es meist viel einfacher.
Die Arbeit wird sehr viel richten. Ich fand die Elternzeit auch beinahe unerträglich.
Aber es wär auch sicher nicht verkehrt, mit einem Therapeuten zu sprechen - schaden kann es ja nicht..
Alles Gute!
LG Claudi
Ich finde das relativ normal, spricht nur kaum einer drüber. 30 Jahre lebt man nur für sich, hat sein Geld und seine Zeit und seine Freiheit nur für sich. Und dann hat man plötzlich diese krasse Verantwortung, kaum noch Zeit für sich, muss seine elementarsten Bedürfnisse (Schlaf!!) denen eines anderen unterordnen..
Bei mir wurde es tatsächlich besser als ich wieder arbeiten ging. Wobei weniger das Arbeiten hilft als sie die regelmäßige Auszeit vom Kind..
Je älter dein Kind wird um so mehr kommt die Freiheit in kleinen Schritten zurück. Und plötzlich trinkst du wieder alleine ein Glas Wein. Und dann bist du 50 und jammerst das du dein Kind kaum noch zu Gesicht bekommst weil es nur noch mit Freunden abhängt..
So geht es Arbeitskollegen von mir. Ehrlich war. Die sehnen sich die Zeit zurück wo sie dem Kind noch den Arsch abgewischt und das Brot geschmiert haben.
Das gibt mir oft das Gefühl die Zeit genießen zu müssen, so wie sie gerade ist. Die Zeiten wo du alleine am Strand entspannst kommen wieder. Die Zeit wo dich ein Baby anlacht und seine kleinen pummeligen Arme nach dir ausstreckt ist sooo wahnsinnig schnell vorbei.
Alles hat seine Zeit im Leben. Versuch das beste draus zu machen.
Lg, die Mutter von einem 8 und einem 4 jährigen Kind, die auch gerne mal alleine am Strand liegen und chillen würde..