Hallo 😁
Ich habe da ein Problem...
Mein Partner und ich sind seit 5 Jahren zusammen und seit 3 Jahren verheiratet.
Vor 4 Jahren sind wir ungeplant Eltern geworden.
Wir hatten erst Anfangs echt nicht einfach..
Jedenfalls wohnen wir seit 3 Jahren in einem kleinen Dorf.
Mein Partner ist ein sehr schwieriger Mensch. Er hat viel mit psychischen Problemen zu kämpfen. Zudem kifft er seit Anfang unserer Beziehung. August 2020 haben wir uns getrennt und Dezember 2020 ist er ausgezogen. Mit der Zeit kamen wir uns wieder näher... Er hat meine Tochter immer öfter besucht. Dann haben wir ab und zu mal was zusammen unternommen. Später dann öfter mal alleine wenn unsere Tochter bei der Oma ma war. Es war sehr schön, wie frisch verliebt.. WAR! Später hat er sich dazu entschieden wieder bei uns einzuziehen mit der Begründung er möchte mehr für unsere Tochter da sein, er möchte mich unterstützen und es ist so harmonisch bei uns. Ich hab mich einerseits gefreut, vor allem für meine Tochter... Andererseits hatte ich ein schlechtes Bauchgefühl.
Ich bin trotzdem darauf eingegangenen.
Mittlerweile bereue ich diese Entscheidung und ich weiß nicht was ich tun soll.
Er beteiligt sich so gut wie gar nicht am Haushalt, er räumt höchstens mal bisschen Küche und Wohnzimmer auf. Er beteiligt sich nicht an der Erziehung und an den Kosten auch eher weniger. Kurz gesagt, er lässt es sich richtig gut gehen.
Zudem gibt es ein weiteres Problem was mich sehr beschäftigt. Es akzeptiert unsere gemeinsame Tochter nicht. Es war für ihn sehr schlimm so früh Papa geworden zu sein (mit 21). Oft ist er total scheiße zu ihr und zeigt ihr die kalte Schulter. Die meiste Zeit ist er mit sich selbst beschäftigt und genervt von ihr. Aber manchmal hat er wieder so Phasen da ist er total lieb zu ihr, spielt mit ihr usw... Das sind dann immer die Momente die mir Hoffnung geben.
Andererseits habe ich bedenken dass dieses ständige Hin und her, ablehnen und annehmen später massive Probleme im Leben meiner Tochter verursachen könnte... In letzter Zeit schaue ich dass wir so wenig wie möglich Zuhause sind damit er seine Ruhe. Es ist die meiste Zeit sehr angespannt bei uns...
Ich habe meinem Mann an Silvester eine Nummer gegeben von einer Station für ADHS Betroffene. Vieles spricht einfach dafür, dass er an ADHS leidet. Das hatte er schon als Kind und wie man heutzutage weiß, wächst sich das nicht raus.
Ganz schlimm ist das Suchtverhalten und die instabile Stimmung, diese ständigen ups and downs. Meistens ist er aber depressiv. Er WEIß dass er ein Problem hat, nur tut er nichts dagegen. Das ist das was mich so wütend macht!
Jedenfalls habe ich ihm zwei Wochen Zeit gegeben um dort anzurufen und einen Termin zu vereinbaren. Heute habe ich ihn nochmal daran erinnert. Er hat es vergessen.
Ich liebe ihn aber ich weiß nicht ob es das richtige ist mit ihm. Mir geht's vor allem um den Schutz meiner Tochter. Ein Kind braucht Sicherheit und Stabilität.
Ich muss oft an die Zeit denken bevor er wieder zu uns gezogen ist. Mir gings gut und ihm gings gut...
Am liebsten wäre es mir, wenn wir beide daran arbeiten und wir am Ende doch noch eine glückliche werden... Aber dazu gehören immer noch zwei... Ich bin selber psychisch nicht grad die stärkste. Und bräuchte selber mal Unterstützung...
Was soll ich tun? Tipps? Oder wieder trennen?..
Wie soll es mit meinem Partner und mir weitergehen?
vielleicht eine paarberatung?
am wichtigsten ist es dass es dem kind gut geht… zu viel hin und her ist da bestimmt nicht so gut… sag ihm vielleicht mal wie ernst es ist und dass wenn sich nichts ändert und er aktiv mit daran arbeitet, ihr euch trennen müsst
Genau, das sind eben auch meine Bedenken.
Paarberatung hatte ich mal angesprochen, da war er nicht grad begeistert. Vielleicht lässt er sich ja noch überreden..
Danke für die Antwort.
Hallo Nika.
Ich versuche es erst einmal mit der Sichtweise eures Kinds und wenn nichts passiert, wird es keinesfalls besser:
- Papa ist unzuverlässig
- Papa ist abweisend zu mir
- Papa zeigt ambivalente Gefühle nicht einordnen kann
- Mama ist instabil in Beziehung mit Papa
- Mama scheint manchmal unglücklich
Das sind alles Dinge die euer gemeinsames Kind wahrnimmt.
Und mal ehrlich, es zeichnete sich mit schrillenden Alarmglocken schon vorher ab, wohin die Reise wahrscheinlich geht.
Und m. E. geht es völlig nach hinten los, wenn du deinen Partner zur Beratung überreden musst.
Mein Tipp: Wenn er selbst nicht den Arsch hoch kriegt, pack ihm genüsslich die Koffer und stell sie samt den Typen vor die Tür!
Ich glaube, dass es echt ein Fehler war, wieder zusammen zu ziehen. Denn ihr habt euch ja nichts ohne Grund getrennt, dann braucht er ewig zum ausziehen - und dann lässt du ihn wieder zurück. 😅
Und wie du siehst - er hat sich gar nicht geändert. Nicht mal eure Trennung hat ihn dazu motiviert. Also verabschiede dich von der Hoffnung, dass er sich ändert. Das wird er nicht. So hart das klingt.
Aber wieso sollte er auch? Du machst ja alles, die paar kurzen Lichtblicke halten dich bei Stange und alles ist super (für ihn).
Denk an dich und eure Tochter und werd diesen Kerl als Partner endlich los! Oder du lebst halt damit, wie er ist; allerdings wird das weder für deine, noch für die psychische Gesundheit deiner Tochter förderlich sein…
Was genau liebst du den an ihm? Warum sollte er sich ändern, du nimmst lässt dir alles gefallen.
Ihm geht es gut, du machst und tust.
Traurig finde ich, dass du dir das alles gefallen lässt und noch schlimmer wie er mit dem Kind umgeht.
Es klingt auch irgendwie als ob er einfach keinen Bock hat, auf nichts.
Ich würde so nicht leben wollen. Lieber eine Trennung mit der Aussicht, dass ich noch einen richtig tollen Partner kennen lerne, der hinter mir steht und mich unterstützt und sein Leben im Griff hat.
Erster Gedanke: trennen. Mindestens räumlich.
Zweiter Gedanke: ja, das hin und her, kann eurer Tochter schaden.
Wenn er ADHS hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie es geerbt haben könnte. Hin und her ist dann doppelt und dreifach höher.
Zusatzinfo: Drogen können bei ADHS ähnlich wie Medikation wirken. ABER Drogen können NICHT dosiert werden!!!! Sind irre gefährlich !!!
Können.... es sind definitiv nicht alle Drogen, die an der Symptomatik drehen.
Die Suchtproblematik / Suchtgefahr ist bei ADHS um ein vielfaches erhöht!
U.a. auf Grund schlechter Erfahrungen, u.a. weil manche (nicht alle!) Drogen an der Symptomatik andocken, u.a. weil Drogen am Hirnstoffwechsel anders andocken, macht es eine Suchtlösung schwieriger.
Die besten Chancen von der Sucht wegzukommen, hat er wirklich, wenn er sich dem ADHS stellt und das behandeln lässt. Am besten wahrscheinlich in einer Kombi aus Sucht-Klinik, die auf ADHS spezialisiert ist. Nein, ich kenne keine.
Ich weiß nur, dass bei Depressionen als ADHS Folge bessere Chancen bestehen, wenn das ADHS als Ursache und Depression als Folge mitbehandelt wird. Nur Depression behandeln, bringt oft nur wenig.
Daher finde ich deinen Ansatz gut.
Einerseits finde ich die Idee mti : er muss selbst anrufen super.
Es ist NICHT DEINE Aufgabe, sich um ihn zu kümmern.
Andererseits kann es sein, dass er als unbehandelter ADHSler gar nicht dazu in der Lage ist, sich dort zu melden.
Blöde Situation: tust du es (anrufen), kann er sagen, du hättst ihn gezwungen. Tust du es nicht, kann es sein, dass er nicht dazu in der Lage ist.
Schritt 1: räumliche Trennung !
Schritt 2: Du kümmerst dich um DICH selbst ! Damit du eigene Unterstützung für DICH organisierst.
Schritt x+3: Informiere dich selbst zum Thema ADHS.
Ob du das langfristig überhaupt aushalten könntest. Ob du dir das antun willst.
(ich habe selbst ADHS, potentiellen Partnern sage ich das von Anfang an. Ich bin zwar gut eingestellt und habe ADHS-Therapie gemacht, aber ich habe meine Eigenheiten. Instabile Partner sind Gift für mich. Ich brauche wenn jemanden an meiner Seite, der auch gut ohne mich kann, aber mit mir sich von meinen Macken nicht aus der Bahn werfen lässt. Kurz: jemand, der co-abhänig von mir ist/wäre, würde mir schaden).
Schritt .... x+4: wenn du stabil bist, kannst du ihm anbieten, dass du festgelegte Unterstützung anbieten kannst. Ihn hinbringen, für ihn telefonieren.
Bedingung: er kommt auf dich zu und sagt: ja, ich möchte diese Hilfe. Ja, ich möchte zu einem Termin gehen. Bitte telefoniere das für mich.
Keine Bitte von ihm, tust du gar nichts.
Er will, dass du alles erledigst: keine Chance!
Hey, danke für deine Antwort!! 😊
Mit der Co Abhängigkeit weiß ich genau was du meinst....
Ich habe selbst mit ADS und depressiven Episoden zu kämpfen, habe mich aus einer Angststörung befreit.
Das sind natürlich tolle Voraussetzungen... NICHT!
Ich liebe meinen Mann und er hat selbstverständlich seine tollen liebevollen und humorvollen Seiten. Aber ich gehe allmählich kaputt an dieser Beziehung.
Je älter und reifer ich werde umso mehr sehne ich mich nach Sicherheit und Stabilität im Leben, erst recht in einer Beziehung und sowieso für meine Tochter.
Kann eine Therapie unsere Beziehung retten? Lohnt es sich überhaupt zu warten? Ich habe Angst, dass ich jetzt noch weiter unnötig Zeit und Geduld verschwende... Eine räumliche Trennung wäre fürs erste sicher nicht schlecht.
Auf eine Therapie würde ich unter den Voraussetzungen nicht warten.
Sorge zuerst für dich und deine Stabilität und somit auch für die eurer Tochter.
Dann entscheide neu, ob du das mit ihm wieder (nicht noch) willst, kannst etc. wie er sich bis dahin entwickelt (oder auch nicht, was mir die Entscheidung einfacher machen würde).
Hast du selbst ADS Therapie gemacht oder dich für dich damit befasst?
Mir bringen die meisten Standardtherapien nichts. Fast nichts - nur dann etwas, wenn sie auf etwas spezielles ausgelegt waren. Für's ADHS brauchte ich spezielle ADHS Tipps, Anleitungen, Strategie und verstehen.
Wenn du selbst auch betroffen bist, kann es sich doppelt lohnen sich damit zu befassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es eure Tochter haben könnte, ist dann noch mal höher (erblich dann von beiden Elternteilen).
Ich kam zwar vor der Diagnose ganz gut klar, wirklich Besserung und Lebensqualität habe ich mit den ADHS Strategien reinbekommen, bei jemandem, die sich wirklich damit auskennt.
Für dich selbst würde ich schon eine spzeielle Therapie machen.
Auf ihn würde ich NICHT warten.
Nutzt er die Zeit der räumlichen und emotionalen Trennung, um an sich zu arbeiten, dann könnt ihr nach eurer beider Therapien neu gucken (sofern ihr dann beide noch wollt und es nicht einer/m von euch zu anstrengend ist).
Nutzt er sie nicht, dann hast du deine Antwort. Allerdings selbst durch Trennung erst mal Stabilität reingebracht.
Ich würde mich räumlich trennen.
WENN er eine Therapie absolviert und sich gebessert hat (LANGFRISTIG!), DANN würde ich der Sache VIELLEICHT noch mal eine Chance geben. Vorher keinesfalls!
"Jung Vater geworden" ist keinerlei Entschuldigung. Auch junge Männer könnten verhüten, wenn sie denn wollten......