Hallo.
Wie in der Überschrift schon steht, will mein Partner nochmal studieren, an einem sehr weit entfernten Ort. Das würde bedeuten, dass er nur am Wochenende zu Hause wäre.
Zu unserer Situation: wir haben gerade unser Eigenheim bezogen, haben ein 1 1/2 jähriges Kind und beide einen festen Job mit geregelten Arbeitszeiten. Ich möchte in diesem Jahr mein langersehntes berufsbegleitendes Studium (in der Nähe und auch mal am Wochenende) beginnen, welches ich durch Personalmangel u. Schwangerschaft/Elternzeit in den Jahren zuvor nicht antreten konnte.
Nun kam die Nachricht sehr plötzlich, dass mein Partner sich auch weiterbilden und auswärts studieren möchte.
Das würde bedeuten, dass er nur am Wochenende zu Hause wäre.
Ich möchte ihm das nicht verbieten, aber ich habe eigentlich auf mehr Unterstützung gehofft. Es würde in dem Fall bedeuten, dass ich mich um Kind, Haus, Arbeit und Studium kümmere, während er sich auf sein Studium konzentriert. Wie seht ihr das? Der Gedanke daran belastet mich schon jetzt...
Und wäre ich dann eigentlich alleinerziehend?
LG
Partner will im anderen Bundesland studieren. Bin ich dann alleinerziehend?
Ich finde das höchst egoistisch und die Belastung die du tragen müsstest ist enorm. Ich würde ein ernstes Gespräch mit ihm suchen. In meinen Augen geht das einfach nicht ohne dass da richtig viel (auf deiner Seite) auf der Strecke bleibt.
Er wäre dann unter der Woche nichtda, ist aber bei euch gemeldet, also bist du nicht alleinerziehend.
wie zahlt ihr denn euer Haus und euer Leben, wenn beide studieren
Naja, wenn sie ausschließlich die Erziehung und Betreuung des Kindes übernimmt, finde ich schon, dass man sich schon sehr einsam fühlen kann.
Wer sagt denn auch, dass der Partner an Wochenenden dann 100% das Kind übernimmt, damit sie ein bisschen Zeit für sich hat? Weißt du, worauf ich hinaus will?
Offiziell würde sie nicht als Alleinerziehende gelten, aber anfühlen würde es sich sehr wahrscheinlich schon so
Ich fasse es kurz zusammen:
Dein Wunsch nach dieser Fortbildung ist langersehnt, daraus schließe ich, dass ihr öfter und relativ zeitig darüber gesprochen habt.
Du hast Elternzeit genommen, das heißt du machst die ganze Zeit die Care Arbeit & steckst schon ein bisschen zurück, klar, dein Partner geht Lohnarbeiten und chillt da nicht nur rum, aber dennoch.
Ich glaube, sein Wunsch würde mir den Boden unter den Füßen reißen, bzw. mein Vertrauen hätte einen Knacks bekommen.
Wie stellt er sich das ganze denn vor? Dass du noch länger in Elternzeit bleibst? Finanziell ist es doch super schwierig? Er hat ein Kind, er muss Verantwortung übernehmen.
Notfalls auf ein Fernstudium umschwenken, was leider auch selbst bezahlt werden will.
Oh man, verzwickte Situation.
Rede nochmal in Ruhe mit ihm, mehr als an seinen Verstand & Verantwortungsbewusstsein appellieren, kannst du leider eh nicht, den Rest wird dann die Zeit zeigen.
„Verbieten“ würde ich ihm da nichts, er ist ein erwachsener Mann, er darf Entscheidungen selbst treffen.
Allerdings muss er bereit sein, die daraus resultierenden Konsequenzen zu ertragen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Deshalb hab ich das "verbieten" in Anführungszeichen gesetzt. Natürlich kann man einem erwachsenen Mann nichts verbieten, aber wäre ich die TE hätte er halt die Wahl zwischen mir bzw. der Familie und Single sein. Weil ich es sehr egoistisch fände, wenn er meint seinen Willen auf meinem Rücken durchsetzen zu wollen.
Da bin ich voll und ganz bei dir!
Alleinerziehend nicht. Aber er lässt dich ganz schön hängen. Es geht nicht - kleines Kind und zwei Eltern im Studium + Arbeit...Du wirst so ein Burn out bekommen wie sonst was... entweder einer oder der anderer wird das mit dem Studium nach hinten schieben müssen, da musst ihr euch absprechen. Er kann ja ein Fernstudium machen und bei dir bleiben und auch arbeiten, oder? Das wäre ein - auch wenn auch sehr sehr anstrengender für alle beteiligten - Kompromiss...das Kind tut mir jetzt schon leid, das erste und letzte in der Krippe nehme mal an... und Abends Mama und Papa über Büchern und totale Übermüdung...
Ich wollte es nicht aussprechen, aber das sind auch meine Gedanken! Bei soviel Elan der Eltern, geht leider etwas drauf und das ist das Kind. Kenne solche Menschen auch, die ihr Kind schon früh abgeben und Abends wird es dann von der Oma abgeholt, entweder es schläft dort, oder es wird noch etwas später von einem Elternteil abgeholt. Und das fing mit 1 Jahr an. Halte ich für nicht in Ordnung, es fehlt an Liebe, Erzieher beaufsichtigen nur, aber was ist mit Zuneigung durch die Eltern. Traurig.
Und genau das möchte ich vermeiden. Ich will mein Kind nicht ständig "abgeben". Zu mal das auch gar nicht machbar wäre, weil die Großeltern auch noch berufstätig sind. Ohne Partner, der einem den Rücken freihält, wird das wohl alles den Bach unterlaufen.
Aus den Infos, glaub ich nicht, dass das klappen kann und würde daher ein Veto einlegen. Vielleicht gibt es aber ja noch weitere Punkte, die ihr nur noch nicht bedacht habt und die das ganze nicht ganz so düster aussehen lässt.
Wichtig: verbiete es ihm nicht sondern setzt euch gemeinsam an einen Tisch und bespreche alle relevanten Punkte und dann sieht er hoffentlich von selbst, dass sein Vorhaben etwas realitätsfern ist.
Besprecht insbesondere folgende Dinge:
- Gutes Gehalt in der Zukunft klingt ja toll, aber wie finanziert ihr dann während des Studiums euer Leben. Euer Eigenheim, Kita, seine Wohnung, Fahrtkosten, Lebensmittel, Versicherungen etc.
- wie gestaltet ihr die Betreuung vom Kind? Was macht ihr, wenn das Kind krank ist / Kita zu hat oder auch, wenn du krank bist?
- wer kümmert sich um den Haushalt / Reparaturen an Haus, Auto etc.
- wie sollen die WEs aussehen? Wer kümmert sich da ums Kind
Wenn da immer nur "du" bei raus kommst, fände ich das mehr als ungerecht.
Könnte er denn sein Studium machen, wenn deins vorbei ist? Dann fiele bei dir selbst zumindest der Punkt Studium weg und ob du bereit bist, alles andere zu übernehmen, musst du selbst gucken.
Dein Studium hintenanstellen würde ich definitiv nicht, ihr redet ja offenbar schon länger darüber.
Aber echt schwierig, man möchte dem Partner ja auch nicht im Weg stehen und als die böse missgünstige Frau dastehen, aber ihr habt euch doch gemeinsam für ein Kind und ein Eigenheim (und damit bewusst für einen Lebensmittelpunkt in eurer Stadt) entschieden. In 3,4 Jahren sehen die Voraussetzungen ja vielleicht schon wieder ganz anders aus oder das Studium wird in einer näheren Stadt angeboten?
Ja verbieten wäre wohl kontraproduktiv.
Ich werde ihm die andere Seite, also meine Seite, mal mehr beleuchten. Mich würde interessieren, ob er es aus meiner Lage genauso vertreten könnte. Ich hoffe einfach, dass er vernünftig und einsichtig handelt.
Das würde ich nicht erlauben. Sowas weiß man auch vorher. Ich meine ihr habt jetzt ein Eigenheim und ein Kind und es euch bequem gemacht, jetzt kommt er an und möchte studieren, gerade wo das Kind noch so klein ist? Nein, studieren von zuhause aus, ja, aber doch nicht innerhalb der Woche woanders sein. Er hält sich aus dem gröbsten raus, während du mit allem untergehst. Die ersten Jahre sind so immens wichtig für das Kind, beide Elternteile bei sich zu haben, es ist so wichtig für die Entwicklung. Das würde ich mal als Gegenargument anführen. Was er da anstrebt ist nicht gesund, weder für die Beziehung zum Kind, noch zu dir. Meine Nachbarin hatte das gleiche, ihr Mann war in einer Topposition, weit weg, er war höchstens mal am Wochenende zuhause, meist sogar nur alle 2 Wochen. Die Kinder waren total am fremdeln. Schrien wenn er sich auf dem Arm hielt usw. jetzt sind sie getrennt. Ich sehe bei euch den gleichen Weg. Das geht nicht gut, Anfang vom Ende. Wenn er sich nicht zurücknehmen möchte, dann ist es auch nicht weit mit der Fürsorge, jeder Mann der auch nur einen funken Empathie besitzt und Liebe zu seiner Famiie, würde sich hinten anstellen.
Du hast Recht.
Ich habe wirklich große Angst davor, dass ich die alleinige Bezugsperson für mein Kind bin und auch sonst den Rest alleine machen darf. Gesundes Familienleben/Beziehungsleben sieht definitiv anders aus.
Warum möchte er das?
Ist es ihm wirklich in Form von Weiterbildung? Oder flieht er vor den Aufgaben zu Hause?
Während der Woche Ruhe - am WE gemachtes Nest und Spaßzeit mit Familie?
Wie sehen seine Pläne aus?
Wäre er vor Ort Single und frei?
Wäre er dir treu?
Wenn es um die Weiterbildung als solche geht: warum jetzt?
Wie wäre es in 1-2 Jahren?
Ist es auch als Fernstudium möglich?
Nicht verbieten - logisch. Das gehört in einer Partnerschaft dazu.
Darüber reden und auf BEIDE eingehen allerdings auch.
Wie stellt er sich das vor? (s.o.)
Wie läuft das mit den Kosten?
Wie möchte er sich als Vater beteiligen? Am WE nur Spaß oder auch in die Erziehung einbringen?
Wo würde er seinen Hauptwohnsitz haben?
So lange er bei dir wohnt, stelle ich es mir am Schwierigsten vor.
Also wenn er bei dir als Hauptwohnsitz gemeldet wäre.
Alleinerziehend kommt m.E. auch auf den Fragebogen an.
- Gemeinsames Sorgerecht: beide Eltern müssen vieles (nicht alles) unterschreiben. Auch dann, wenn sie auf verschiedenen Kontinenten leben. Formular muss dann halt per Post / Anfrage per Mail geschickt werden.
- Getrennter Haushalt: da kommt es dann drauf an.
Verheiratet, aber getrennter Haushalt ist anders
als gemeinsam Wohnen ohne gemeinsames Sorgerecht.
Wie erklär ich das?
Bei einem Antrag auf Kinderbetreuung/Haushaltsunterstützung, wenn du für eine Weile ins Krankenhaus / Reha müsstest, muss angegeben werden, wie viele Personen Ü18 im gemeinsamen Haushalt wohnen und begründet werden, warum diese Person nicht aufs Kind aufpassen kann.
Ist jemand da, können die Zeiten kürzer sein. Ist niemand da, kann es einfacher sein, jemanden zu bekommen oder das Kind als Begleitperson mitzunehmen.
Würde er solche Zeiten abdecken und dann zu dir fahren? Das Kind betreuen in der Zeit?
Oder wäre das dann dein Problem?
- Lebt ihr offiziell getrennt, steht eurem Kind Unterhalt zu.
Seid ihr nicht getrennt und wohnt nur getrennt, weiß ich es nicht.
-> ich wiederhole meine Frage von oben: wie stellt er sich das vor? Er ist vor Ort Single, du zu Hause die Partnerin mit Kind und als Familie trennst du dich nicht? Er bleibt dir treu?
- Gibt es diese Weiterbildung nur sehr weit weg oder gäbe es das auch in der Nähe?
- Wie lange würde seine Weiterbildung dauern?
(Lohnt es sich, so lange auf ihn zu warten / eine Fernbeziehung zu führen)
- Kommt er nach der Weiterbildung zurück oder hält er sich offen woanders zu arbeiten und zu leben? (ist er durch die Weiterbildung regional gebunden dann beruflich)?
- Sollst du mit Kind nach ziehen? Oder steht das gar nicht zur Debatte?
Verbieten würde ich es einem Partner nicht.
Allerdings möchte ich einige Fragen gemeinsam ! klären. (Falls das nicht möglich wäre, würde ich mir die Option offen halten, dass dies dann nicht mehr mein Partner wäre. Nicht weil er sich weiterbildet, sondern weil Bedürfnisse nicht mehr zusammen passen oder die Kommunikation nicht funktioniert).