Ich bin seit Oktober 2020 von meinem Mann getrennt und nun wurde die Scheidung eingereicht. Mein Problem ist, dass ich einen Mann kennengelernt habe, über eine Dating Seite. Eigentlich habe ich nach Freundschaften gesucht, das stand auch in meinem Profil (da kann man angeben wonach man sucht und die Option für Freundschaften gibt's auch) aber er will mehr. Ich dachte, ich probiere es aus und schaue was daraus wird. Wir haben uns bis jetzt 2 mal gesehen. Die Gespräche waren sehr intensiv, wir sind so, als wären wir Seelenverwandte, auch wenn sich das sehr naiv anhört, aber ich hätte es nie gedacht, dass es so was gibt. Als wir uns gesehen haben, hatte ich das Gefühl, als ob ich ihn schon kennen würde, es war sehr vertraut. Seine Nähe tut mir sehr gut und ich genieße die sehr. Das kenne ich so gar nicht.. Aber mein Problem ist, dass ich nicht viel für ihn empfinde (klar, wir haben uns nur 2 mal gesehen). Wir sahen uns beides Male lange, mit Übernachtung. Er ist schwer verliebt und "hängt" wortwörtlich an mir (bei WhatsApp). Er ist ein richtiger Romantiker, eigentlich so, wie ich mal früher war, als ich Teenager war. Er ist 37, ich 31, hat auch ein Kind, intelligent und ist der, den ich mir immer gewünscht habe.. Aber ich merke, dass die ganze Gefühlswelt mich irgendwie erdrückt. Er schreibt sehr viele nette Dinge, schickt mir schöne Sprüche, aber das alles kommt mir irgendwie so komisch vor, weil wie gesagt ich so was nur als Teenager im Kopf hatte und ich merke, dass ich gefühlsmäßig sehr zurückhalten geworden bin, und das fühlt sich aber für mich richtig an, so wie ich jetzt bin.
Ich weiß, dass es mit uns klappen könnte und er wäre ein super Partner für mich und meine Tochter wäre mit ihm auch glücklich das weiß ich. Nur ist es so komisch bei mir, dass ich einfach nicht weiß was ich will. Manchmal möchte ich eine Beziehung, aber andererseits genieße ich das alleinesein schon sehr. Und dann am Wochenende, wenn die kleine bei ihrem Papa ist, vermisse ich wieder irgendjemanden, der um mich sein könnte. Ich verstehe es nicht. Ich weiß, man sollte sich Zeit lassen nach einer Trennung, aber mich stört meine Ambivalenz sehr. Ich weiß nicht, was in mir vorgeht und will ihn jetzt nicht verletzen. Ich nehme ihm alles ab was er sagt, was er meint zu fühlen, aber ich kann es irgendwie nicht zurückgeben.
Was mache ich mit diesem Menschen? Ich bin kurz davor es mit ihm abzuschließen, aber andererseits will ich es später nicht bereuen. Ich weiß nicht mehr weiter.
Vielen Dank für eure Ratschläge.
Partnerschaft nach der Trennung
Ich würde das Ganze einfach sehr langsam sich entwickeln lassen. Trefft euch häufiger, unternehmt etwas zusammen. Du kannst mit ihm auch offem drüber reden, über deine Gedanken.
Lerne ihn einfach näher kennen und zwar ohne Bettgeschichte
.. Schau dir an was für ein Mensch er ist
Vielen Dank. Ja, ich sage zu ihm alles was ich denke und das will er gerne und bittet mich ehrlich zu ihm zu sein. Nur merke ich, dass ich mich irgendwie von ihm entferne, wenn wir und dann lange nicht sehen und ich habe kein Bedürfnis mit ihm groß zu schreiben. Wir wohnen 1,5 Stunden voneinander entfernt und ich möchte die kleine eben daraus halten, auch wenn er sie sehr gerne kennenlernen würde, und viel Rücksicht nehmen wűrde. Die Entfernung ist nicht das Problem, sondern die Zeit, die ich eben nicht habe, für ih. Ich bin auf mich alleine gestellt, von daher sind die Treffen eben alle 2 Wochen möglich, habe hier keine Verwandtschaft, der ich die kleine abgeben könnte, ausser ihr Vater (mein Ex).
Ich tue mich sehr schwer mit der Situation und es mach mich traurig, dass ich eher zu "nein" neige.
Musst du jetzt schon entscheiden, ob Beziehung oder nicht?
Vielleicht bist du halt einfach nicht verliebt und du empfindest halt nur tiefe Freundschaft. Aber nichts romantisches…
Ich hab einige Männer kennen gelernt, die super lieb und nett und objektiv gute Partner für mich gewesen wären - verliebt war ich in sie aber leider nicht. Andersrum war ich durchaus in welche verliebt, von denen ich wusste, dass sie keine guten oder passenden Partner für mich sind.
Mein Mann verbindet zum Glück beides und darunter würde ich mich nicht mehr zufrieden geben 😅 ich möchte keinen Partner, nur um einen Partner zu haben.
Daher - lass dir Zeit, spüre, ob da romantische Gefühle sind und ob du irgendwann ganz überzeugt „ja“ zu einer Beziehung sagen kannst. Grade willst du halt keine, sondern nur lockere Treffen und trotzdem auch das Allein-Sein genießen. Wenn er damit leben kann, ist das doch (vorerst) eine gute Strategie :)
Vielen Dank. Du hast, glaube ich, Recht. Irgendwie ist es komisch.
Er möchte schon eine Beziehung und würde gerne wissen ob ich es will und macht mir eben ein wenig "Druck" wenn man es so sagen darf. Er deutete vor kurzem darauf hin, dass er nicht auf Freundschaft hinaus will..
du solltest erst mal mit der alten Sache abschliessen
und wenn du das Gefühl hast, das neue erdrückt dich, dann ist es nicht das richtige.
Das ist halt das blöde, dass ich dann eben wieder aus Langeweile und weil mir jemand fehlt, anfange mit jemandem zu chatten, und dann entscheide ich mich wieder dagegen, weil es mir zu viel wird.. Ich bin dann wohl gar nicht bereit, weil das immer wieder dieselben Muster sind.
Danke für deine Antwort.