Hallo,
Ich hätte gerne mal eine Meinung ob ich in einer toxischen Beziehung festsitze.
Mein Partner und ich waren zwischenzeitlich ein halbes Jahr getrennt. Ich habe um diese Beziehung gekämpft und ihn zurück gewonnen. Die grundlegenden Probleme sind aber auch wieder mitgekommen. Es sind vielleicht Kleinigkeiten aber mich stören sie gewaltig. Ich habe immer das Gefühl meine Bedürfnisse hinten anstellen zu müssen um ihn nicht zu verletzen oder zu verärgern. Ich nenne mal ein aktuelles Beispiel. Ich habe zwei Kinder, eins davon mitten in der Pubertät und einen 10 Stunden Job. Manchmal habe ich das Bedürfnis einfach mal etwas anderes zu erleben als Kinder, Haushalt, Arbeit und Partner. Ich möchte mal mit Freunden weg oder einfach auch mal alleine sein. Aktuell habe ich es angesprochen, dass ich gerne mal zwei Tage an die Nordsee möchte um meinen Kopf frei zu kriegen und Zeit für mich zu haben. Das artete in einer mega Diskussion aus und er ist der Meinung das keiner den er kennt alleine verreist. Ich soll das zwar ruhig machen aber wenn ich es mache brauche ich mich nicht zu wundern wenn er wieder ein eisblock wird!?!
Was soll so eine Aussage? Bin ich so unnormal weil ich eine Auszeit für mich möchte? Dazu muss man sagen das er nie etwas alleine unternimmt. Er hat keine treffen mit Freunden etc. Ist ja auch seine Entscheidung wenn er das nicht braucht. Ich bin da anders. Ich muss ab und zu mal raus und auch etwas für mich haben. In allen meinen Freundschaften ist er involviert. Also ist es nicht so das ich ihn ausschließe. Ich weiss einfach nicht wie ich damit umgehen soll. Jedesmal auf alles verzichten? Und selber dabei unter gehen?
Dazu kommt das er durch dieses Verhalten bei mir eine gewisse Abneigung hervorruft. Ich habe dann nicht mal Lust ihm irgendwelche Nähe entgegen zu bringen.
Ich danke schon mal für eure Antworten
LG Maria
Toxische Beziehung
Anhand deines Beispiels würde ich die Beziehung nicht toxisch nennen, aber definitiv unharmonisch. Offensichtlich seid ihr völlig unterschiedliche Typen und bringt wenig bis kein Verständnis für die Sichtweise des jeweils anderen auf. Das wäre für mich wirklich keine gesunde Basis für eine Beziehung. Wenn du eh Zweifel hast, dann lös dich aus dieser Situation.
Dem schließe ich mich an.
Was soll den daran toxisch sein? So wie er deine Bedürfnisse nicht akzeptiert, tust du es ja auch nicht.
Ihr harmoniert einfach nicht und habt nicht die gleiche Grundeinstellung. Deshalb hätte ich mir den zweiten Anlauf gespart.
An der Beziehung ist doch nichts toxisch. Sie funktioniert eben einfach nicht. Entweder man findet einen gemeinsamen Weg oder man geht getrennte Wege. Ich verstehe nicht warum du ihn unbedingt zurück wolltest.
Es hat schon vor der Trennung nicht funktioniert, dein "Kämpfen" bestand darin, dass du dich verbogen und deine eigenen Bedürnisse hintan gestellt hast (was eben allenfalls temporär funktioniert) und jetzt stellst du fest, dass sich nichts geändert hat. Dein Partner macht sichs indes mit seiner "wenn du x machst, brauchst du dich nicht wundern, wenn ich y mache" - Haltung bequem.
Ist doch letztendlich egal, wie mans nennt. Fakt ist, dass ihr nicht kompatibel seid.
Hallo,
ich antworte mal aus der Sicht eines Mannes der deinem Partner wohl sehr ähnlich ist.
Wir haben das dann so gelöst dass meine Frau mal eines unserer Kinder mitgenommen hat, dann mal beide und dann auch mal ohne Kinder nur mit ihren Freundinnen weg war.
Einmal war ich auch selbst mit dabei und habe gemerkt dass der eine Versuch für mich reicht. Aber das war ok, ich habe alle ihre Freundinnen kennengelernt.
Wir haben uns da langsam an diesen Kompromiss herangetastet und auch wenn ich das nicht so toll finde, weiß ich aber auch dass es meiner Frau hilft.
Meine Frau hat dann auch die Herzdame-Karte gezogen - wenn sie entspannter ist (körperlich und seelisch) dann wurde es auch im Bett sehr sehr aufregend.
Das mag vielleicht blöd klingen aber es war dann eine "Win-Win-Situation".
Ich kann mir nicht vorstellen dass sie dies als "Bezahlung" für ein paar freie Tage ansieht. Dafür macht es uns beiden viel zu viel Spass..
Aber ja der Weg für mich als Mann der auch nur seine Familie braucht um glücklich zu sein war schwer. Ja die richtigen Worte und Erklärungen zu finden dass wir Männer das Bedürfnis nach "Einsamkeit" verstehen ist schwierig. Und wenn es dann wie bei mir noch an Empathie fehlt wird es noch schwerer.
Vielleicht es ist auch Eifersucht aber das kann ich schlecht beurteilen..
Das hätte man wohl bei der Trennung belassen sollen und wer anfängt mich emotional zu erpressen, der ist eh aus meinem Leben raus. Der dämliche Spruch mit dem Eisblock, das wäre eine super Steilvorlage für mich gewesen....ein Schulterzucken, Sachen packen und ein gelangweiltes "Wenn du meinst."...mehr wäre mir das nicht mehr wert.
Aus deiner leichten Abneigung sollte ganz dringend ein Fluchtreiz werden, hör doch auf mal auf dich, dein Körper will dir was mitteilen: "DER Typ ist es nicht wert!".
Warum ist eigentlich heute jeden Beziehung, die nicht funktioniert, "TOXISCH"?
Ist das so ne Art Framing?
Ich finds auch schrecklich, jede einfach nicht funktionierende Beziehung wird hier als toxisch bezeichnet. GsD ist diese Bezeichnung bei uns auf dem Land noch nicht angekommen, ebenso wie Mumbashing, Gaslighting oder sonstiger Sch***.
Hört sich doch einfach besser an zu sagen "Ich habe meine toxische Beziehung beendet" als einfach zu bemerken, dass der Typ ein Arsch war und zuzugeben, dass man einen Griff ins Klo gemacht hat .
Schade, dass dir dein Mann deine kleine Auszeit nicht gönnt. Ich würde meinem Mann dabei unterstützen und genau so umgekehrt. Man ist als Paar ein Team. Ich denke bei euch ist einiges im argen und ihr habt komplett verschiedene Ansichten. Das kannst nur du entscheiden ob du du dir nicht so wichtig bist und es nicht machst oder aber deine Gefühle und Bedüfnisse ernst nimmst und du dir die Auszeit zugestehst. Ich finde, dass das kein außergewöhnlicher Wunsch von dir ist.