Kommt es bei euch manchmal auch vor das euch der Partner kritisiert? Mit welcher kritik könnt ihr gut Leben und was ginge euch zu weit? Meiner kritisiert bzw. weisst mich gerne mal darauf hin das ich so viele Pickel im Gesicht habe. Das käme bestimmt von der Schminke oder der Gesichtcreme und bla bla.... ich kann es nicht mehr hören. Ich melne er meint es bestimmt nur gut, aber es nervt. Ob ich mich Schminke oder nicht, die Pickel kommen trotzdem. Gesichtscremes hab ich schon viele ausprobiert, die die ich jetzt habe vertrage ich gut also bleibt es dabei.
Kritik am Partner
Es gibt ja biografisch bedingt, "Kritik", die triggert und solche, die man annehmen kann oder die einem egal ist.
Ich dreh frei, wenn man mein Gewicht kommentiert und meine Haushaltsführung... hat seine Ursachen in dem, wie ich so groß geworden bin. Bezüglich meines Intellekts oder der Qualität meiner Arbeit hingegen bin ich fein mit mir. Generell würde ich aber sagen, dass ich Kritik eher nicht gut abkann und nur sehr selten kommentarlos hinnehme.
Gerechtfertigt finde ich Kritik eigentlich nur, wenn sie etwas betrifft, was das Kritisierte die Lebensqualität des anderen beeinträchtigt UND wenn es wirklich in meiner Hand liegt, etwas zu ändern. Pickel im Gesicht gehören eher nicht dazu. Die kommen und gehen bei mir auch, Make up oder Tagespflege spielen da keine Rolle. Insofern würde ich dem Kritiker meiner Pickel dezidiert und bestimmt nicht freundlich auseinander setzen, wie übergriffig und mich in meinem Selbstwert beeinträchtigend ich seine Kritik finde.
Ich frage mich auch immer, schön nach Schulz von Thun und seinem Vier-Ohren-Modell, was die Kritik über die Beziehung zwischen mir und dem Kritiker aussagt: Wie meint er zu mir zu stehen, dass er XY zu mir sagen darf.
Beispiel (oft hier bei Urbia gelesen)
Ein Partner kritisiert meine Körbchengröße.
Aussage über seine Beziehung zu mir: Du, Frau, genügst meinen sexuellen Vorlieben nicht. Ich, Mann, sehe dich als Sexobjekt, das ich bewerten und formen kann.
Bei Kritik an Haushaltsführung (also nicht permanente Unordnung oder so, sondern z.B. die Art eine Spülmaschine einzuräumen), denke ich jedes Mal:
Fresse, mach selber.
Denn mal im Ernst: Wozu diese Kritik?
Ich selbst kritisiere so gut wie nie irgendjemand oder irgendetwas, höchstens den Tatbestand, dass jemand so wahnsinnig kritisch ist und das ständig äußern muss.
Denn wer ohne Fehlverhalten ist, der werfe die erste Kritik...
Ich stimme dir im Prinzip zu.
Aber das besagt das 4-Ohren-Modell ja nicht grade.
Sagt der Mann „eigentlich mag ich größere Brüste“ muss das nicht automatisch heißen „du bist nur ein Sexobjekt und genügst mir nicht.“ es kann eben auch heißen „eigentlich mag ich größere Brüste, aber ich liebe dich und Makel sind mir egal.“ oder ganz rein ein Fakt, so wie wenn ich Schokolade esse und sage „eigentlich mag ich die gar nicht!“
Kommunikation ist auch immer interpretationssache und das ist eben oft tricky. Man kann sich also nur reflektieren, auf welcher Ebene man selbst jetzt grade zuhört und warum das eigentlich so ist. Und ob der Sender nicht vielleicht auf einer ganz anderen Ebene spricht.
Naja, weiß nicht, wozu denn aussprechen, wenn man den Partner mit seinen Makeln liebt?
Ich finde schon, dass da was mitklingt, was aussagt: ich sehe mich in der Position dir gegenüber, dir etwas sagen zu dürfen, an dem du nichts ändern kannst....
wie äre es mit einem Termin beim Dermatologen? es kann auch von deinem Essverhalten kommen, dass du viele Pickel hast
Oder eine hormonelle Ursache haben.
Hm ich empfinde das nicht als Kritik. Dein Partner macht sich scheinbar Sorge, dass du deiner Haut schadest. Wenn du dann sagst, du riskierst es oder möchtest dich trotzdem schminken, dann ist es so.
Ich bekomme auch super schnell Pickel. Mit Creme noch mehr, daher empfinde ich den Einwand als berechtigt 🤷♀️ Aber du bist erwachsen und musst es selbst entscheiden.
Ich denke, jeder übt Kritik aus. Ich kritisiere oft das Zeitmanagment meines Mannes. Kann er nämlich (in meinen Augen) so gar nicht 😅😂 und er kritisiert, dass ich es oft allen recht machen will und dann gestresst bin. Da hat er auch Recht.
Ich kritisiere aber auch Freunde und Familie. Nicht, um sie nieder zu machen, sondern um ihnen Denkanstöße zu geben und bin auch nicht sauer, wenn sie’s nicht annehmen/umsetzen. Und es kommt ja auch sparsam vor (also negative Kritik, positive darf gerne öfter sein ;) ).
Ich finde es macht einen Unterschied ob der Partner besorgt fragt à la "hey, sollen wir dir mal einen Hautarzt Termin machen? Ich sehe ja, dass du unter den Pickeln leidest" oder ob es mehr plump daher gesagt ist und eigentlich um seine eigenen Befindlichkeiten geht.
Vor allem wenn es immer wieder kommt finde ich das äusserst verletzten und ich würde ihn direkt drauf ansprechen und ihm das sagen.
Wie so oft macht der Ton die Musik.
"Schatz, kannst du bitte die Spülmaschine eine Stunde später anmachen, dann reicht uns der Solarstrom", nehme ich gerne als Kritik an. Ich weiß, dass ich dazu neige, mich zu verschätzen und das "auf die App sehen" ist bei mir noch nicht verinnerlicht.
Kritik an Dingen, die ich nicht verändern kann, nehme ich nicht an. Meinem Partner gegenüber kommuniziere ich auch, dass mich diese Form verletzt. Ich frage ihn dann, worum es ihm eigentlich geht. Manchmal ist es ein Wunsch, den er so direkt nicht formulieren kann, manchmal ist es eine Sorge, manchmal geht es im Kern nicht um mich. Wir reden darüber und dann kommen wir der Sache auf den Grund.
Hallo,
hmm ... bist du schon auf die Idee gekommen, dass es lediglich als sachlicher Hinweis gedacht ist und nicht zwangsläufig als Kritik? Männer ticken da einfach ein Stück weit anders als wir Frauen. Ich zitiere hier gern mal das Beispiel mit dem Paar, welches in ihrem Auto sitzt und an einer Ampel steht:
Frau sitzt am Steuer; Mann auf Beifahrersitz
Die Ampel springt auf Grün. Frau fährt - aus irgendwelchen Gründen - nicht sofort los.
Mann sagt: "Die Ampel ist grün".
Frau versteht: "Warum fährst du denn nicht?! Himmel noch eins, wo bist du mit deinen Gedanken?!" und ist daher angepisst.
Man hat dies aber lediglich als sachlichen Hinweis formuliert. Mehr nicht. Männer sind in ihrer Kommunikation eben anders. Frauen sind quasi von der Venus, Männer vom Mars. Wir kommunizieren mit viel Achtsamkeit, reichlich, blumig und gern durch die Hintertür. Männer sind kurz, knapp, direkt und lösungsorientiert.
Was ich damit sagen will? Oftmals interpretieren wir Frauen - und darin sind wir Weltmeister! - in eine nüchtern vorgetragene Aussage unheimlich viel und sehr gern auch negativ hinein. Ja, ich denke, dass dein Mann es nur gut meint und ja, ich glaube dir auch, dass es nervt. Anstatt dich aber innerlich darüber totzuärgern, solltest du einfach mit einem Augenzwinkern sagen: "Ja, Schatz. Ich weiß. Nervt mich auch unglaublich; bin dabei, diese scheußlichen Dinger loszuwerden, aber ich hoffe, du liebst mich auch als Pickelmonster ." Und schon lacht man drüber und alles ist gut. Okay, bis auf die Pickel, aber da würde ich mich einfach mal einer Kosmetikerin oder einem Hausarzt anvertrauen.
LG von Deichbrise
Nein, wirklich kritisieren nicht. Wir stellen hin und wieder fest, dass der/die andere etwas unorganisiert ist, aber da wir die Macke beide haben, leben wir ganz gut damit...
Kritisiert er dich für deine Haut (das fände ich verletzend) oder sagt er einfach, dass ihm deine Schminke nicht gefällt (das fände ich eine legitime Meinungsäußerung, nach der du dich freilich nicht richten musst)?
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