Depressiver Rückfall

Ich hatte gestern einen Krise mit Suizid Gedanken. Das Komplette Packet : Schüttelfrost, Übelkeit, Panikatacken.

Vor 3 Jahren hatte ich meine erste Depressive Episode und wurde auch Stationär behandelt, dort habe ich mich nach der Trennung von meinem Partner selbst entlassen. Ich war der Meinung das es nur an der Beziehung lag da sich alles auf ihn Fokussiert hatt. Ich hatte eine komplett veränderte Wahrnehmung ihm gegenüber. Also ich wusste zwar er war aber die Bindung war von einem auf den nächsten Tag abgebrochen. Ich fühlte mich nicht mehr bei ihm geborgen, hatte Panikatacken sobald er zuhause war. Schon wenn ich den Schlüssel im Schloss hörte ging es los mit den Attacken. Ich konnte nicht mehr mit ihm in einem Bett schlafen da es mir die Luft abschnürrte. Hatte Schlafprobleme und nahm keine Nahrung mehr zu mir. Ich verstand die Welt nicht mehr, von heute auf morgen war mein Leben ein Scherbenhaufen, ich wollte mich nicht trennen da ich nicht verstand wo die Gefühle auf einmal hin waren und ich das nicht akzeptieren konnte. Als ich an Suizid dachte ließ ich mich einweißen, dort wurde es allerdings auch nicht besser und ich sah nur noch die Trennung als Ausweg. Nach einem halben Jahr Pause kamen wir wieder zusammen und ich hatte erneut 2 Rückfälle die sich wieder nur auf meinen Partner fokussieren. Allerdings hatte ich dort keine Panikatacken und Körperliche Symptome. Aktuell bin ich bei meinem 3 Rückfall und dieser ist nun wieder wie meine erste Episode, ich fühle mich nicht mehr geborgen, mein Zuhause fühlt sich nicht mehr wie mein Zuhause an. Angefasst werden möchte ich auch nicht und ich habe ständig diese Zwangsgedanken das ich meinen Partner nicht mehr liebe, das ich Angst vor ihm haben muss.
Ich fühle mich damit so alleine da ich keinen kenne bei dem sich das auch nur auf die Partnerschaft bezieht.
Ich möchte nicht das es wieder mit einer Trennung endet.

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Zuerst finde ich es gut, dass du dir Hilfe gesucht hast. Hier wird dir nämlich niemand helfen können, weil es dazu Fachpersonal benötigt.
Den ersten Schritt hast du also aus eigener Kraft gemacht und darauf kannst du sehr stolz sein.
Was ich nicht verstehe ist, warum du immer wieder mit deinem Partner zusammenkommst, wenn er scheinbar dein Trigger ist (ob berechtigt oder nicht ist ja egal).
Scheinbar tut dir die Beziehung doch nicht gut also warum gehst du immer wieder zurück?

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Bitte rufe noch heute eine Telefonseelsorge an oder lasse dir einen Notfalltermin bei deinem dich damals behandelnden Arzt geben. Über die Krankenkasse bekommst du Notfalltermine bei Psychotherapeuten. Du sprichst von Suizidgedanken und musst behandelt werden!

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Dein Hausarzt kann dir auch helfen. Mit Suizidgedanken bekommst du einen Akutplatz

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Auch wenn du glaubst, dass die Klinik dir damals nicht geholfen hat - such dir bitte ganz schnell Hilfe, heute noch!

Es dauert, bis die Hilfe greift. Aber es lohnt sich!

Alles Gute dir!

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Ich hab auch wiederkehrende depressive Episoden. Aich die Symptome die du beschreibst und die Gedanken bezüglich deiner Partnerschaft kenne ich fast alle. Ich kann dir nur raten: Geh ihn die Klinik! Bleib dort, bis sie dich entlassen wollen und entlasse dich nicht selbst. Die können dir bestimmt helfen! Glaub mir, es wird wieder besser! #klee

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Danke, fühle mich jetzt nicht mehr so alleine.

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Huhu, wurdest du mit direkten Bezug auf deine Zwangsgedanken behandelt? Weißt du was zu tun ist, wenn dich wieder diese Zwangsgedanken ereilen? Hast du den Grund für deine Gedanken jemals erörtern bzw. aufarbeiten können?
Falls nicht, bitte suche Dir dringend jemanden der Dir bei der Thematik helfen und Dich anleiten kann.
Zwangsgedanken, egal welcher Art, sollten mit Fachpersonal die darauf spezialisiert sind, aufgearbeitet werden.
Allgemeine Therapien helfen da nur wenig bis gar nicht.
Vielleicht hilft es dir zu wissen, dass du nicht allein bist. Zwangsgedanken sind mehr verbreitet, als du vielleicht denkst.
Sie können unterschiedliche Themen beinhalten aber eines bleibt gleich: sie machen Angst! Sie machen das Leben schwer und oft sieht man keinen Ausweg. Denkt man doch oft dabei, man wäre verrückt und der innerliche Schmerz ist fürchterlich.
Wenn du diese jedoch aufarbeitest und weißt mit diesen umzugehen, ist es möglich wieder ein "normales" Leben zu führen.
Eine gute Handhabe ist es, den Gedanken zu Ende zu denken. Zwangsgedanken sind wie ein großer Berg. Die Ängste steigen stark an bis man denkt schlimmer geht's nicht mehr. Das gute beim "zuende denken" ist es das sie auch ziemlich schnell wieder abfallen, wenn man sie zu ende denkt. Bis darauf wieder einer kommt und wieder....Jedoch werden sie dadurch immer weniger. Wenn man vorher z.b. 100 Zwangsgedanken am Tag hatte, können sie mit dieser Methode nach geraumer Zeit nur 50 am Tag beinhalten. Dann vielleicht nur noch 30, 20, 10, 1x im Monat, 1x in 3 Monaten usw.
Es wird selbst nach einer gewissen Zeit immer mal wieder ein Zwangsgedanke vorbeihuschen aber selbst dann weißt du, wie du mit diesem umgehen musst.

Ich bin damals ebenfalls durch die Hölle gegangen. Meine Gedanken bezogen sie damals hauptsächlich auf mein Kind, welches gerade geboren war. Es waren schlimme Gedanken z.b. ihm weh zu tun oder gar viel viel schlimmeres. Dabei liebte ich es doch so sehr. Ich verstand die Welt nicht mehr. Fühlte mich einsam und unverstanden. Dabei verstand ich mich selbst nicht einmal. Ich konnte anfangs meinem Kind nicht man richtig zu nahe kommen, so sehr Angst hatte ich, ihm weh zu tun. Ich hatte dadurch das intensive Bedürfnis mir dafür weh zu tun (jedoch kein Suizid).
Als mein Kind 3 Wochen alt war, kam ich mit ihm in eine Tagesklinik mit Spezifikation auf Zwangsgedanken. Ich hatte mich selbst darum bemüht.
Ich traf andere Mütter, die ähnliches erlebten und fühlte mich auf einmal nicht mehr so allein.
Ich arbeitete die Gedanken auf und entwickelte gemeinsam mit meiner Therapeutin Strategien, diese Muster zu durchbrechen. Man sollte wissen, dass einen Zwangsgedanken dazu verleiten zu glauben was man denkt. Bei mir z.b. das ich meinem Kind weh tun könnte.
Das ist jedoch meist bei Zwangsgedanken eben nicht der Fall. Es sind Gedanken, die sich einem aufdrängen und keine Dinge die man will bzw. in den allermeisten Fällen wirklich ausführt.
Selbst wenn dich deine Gedanken dazu zu zwingen scheinen, dass du deinen Freund nicht mehr liebst, liebst du ihn eigentlich trotzdem. Wenn dir der Gedanke vorgaukelt Angst vor deinem Freund zu haben, stimmt dies in Wahrheit eigentlich gar nicht.
DU bestimmst dein Handeln nicht deine Gedanken.

Handle, so schnell wie möglich. Denn umso schneller du es angehst, umso schneller kannst du dein Leben wieder genießen! Es ist möglich!

Mein Kind ist heute 10 Jahre alt und unsere Bindung ist super!
Vor 2 1/2 Jahren bekam ich Kind Nr. 2 und die Gedanken beeinflussen nun nicht mehr meinen Alltag.
Ich würde Lügen, wenn ich sagen würde das niemals mehr ein Gedanke vorbeihuscht. Dies kommt aber ca. 1x im Jahr vor und geht genauso schnell wie er gekommen ist.


Da du Suizid-Gedanken hast, wende dich bitte heute noch an jemanden, der dir helfen kann (Sorgentelefon, psychiatrischer Krisendienst, Krankenhaus, Psychiatrie o.ä.)

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Was ich noch kurz zusätzlich anmerken möchte ist, dass ich nicht nur diese sondern auch andere Zwangsgedanken zu der Zeit hatte (auch wenn dieser am prägnantesten war).
Es kamen auch Gedanken auf meinen Freund nicht mehr zu lieben oder eine sexuelle Beziehung mit meinem Vater oder meinem Bruder haben zu wollen.
Die Zeit war wirklich nicht ohne aber ich habe es geschafft. Mit meinem Freund bin ich immer noch zusammen.
Kämpfe! Es ist möglich!