Hallo,
Wie umgeht ihr gegenseitige finanzielle Abhängigkeit?
Reicht euch die Tatsache dass eine Ehe in erster Linie eine Versorgungsgemeinschaft ist und man Zugewinn, Versorgungsausgleich etc bekommt im Falle einer Trennung?
Ist man weniger in Versuchung sich in ein finanzielles Ungleichgewicht zu begeben wenn man unverheiratet bleibt?
Ich sehe gerade an meinen Eltern, die sich haben scheiden lassen, dass nach dem Versorgungsausgleich beide nicht genug Rente bekommen und aufstocken müssen wenn die Reserven aus dem Hausverkauf weg sind.
Mein Vater war lange Alleinverdiener, wurde dann krank und dann war meine Mutter die letzten 10 Jahre Alleinverdienerin.
Normale Jobs eben, keine hohen Gehälter, Arbeiterklasse.
Ihr Häuschen wurde verkauft, aber das Geld müssen sie jetzt aufwenden für ihre alltäglichen Kosten.
Da es auch alt war und Sanierungen nötig sind, hat es auch weniger gebracht als gedacht.
Könnt ihr euch den Lebensstandard auch alleine leisten?
Oder ist es normal dass da Abhängigkeiten entstehen?
Mir fällt da als Lösung nur ein, dass beide win eigenes Einkommen haben und zwar mit möglichst wenig Gefälle.
Wie umgeht ihr ein finanzielles Fiasko im Falle einer Trennung?
Partnerschaft/ Ehe als Versorgungsgemeinschaft, wie Abhängigkeiten vermeiden
Dieses Fiasko hätten viele auch unverheiratet. Denn eine Finanzlück reißt nicht die Trennung ein, sondern gemeinsame Kinder. Der betreuenden Part geht oft nur Teilzeit arbeiten und Unterhalt wird nur in ca. 50% der Fälle gezahlt und oft auch nicht in vorgegebener Höhe. Ich verdiene in Teilzeit etwas mehr als mein Mann in Vollzeit. Wir sind verheiratet und ich bleibe länger in EZ als er. Jeder von uns finanziert eine eigene Altersvorsorge und Berufsunfähigkeit. Alles derzeitige an Kosten wird zu gleichen Teilen gezahlt. Wir gehen auch nicht von einem finanziellen Ausfall/Mehrbedarf durch Trennung aus, sondern wenn überhaupt, durch plötzlichen Todesfall, was Gott bewahren, hoffentlich nicht eintritt. Dafür wollen wir uns neben der Ehe noch dieses Jahr um eine Risikolebensversicherung bemühen.
Ach so und natürlich könnte ich unseren Lebendsstandart ohne meinen Mann nicht alleine aufrecht erhalten. Wir haben drei Kinder. Aber wir könnten noch gut leben ohne sein Gehalt. Da gibt es ja aber viel dazwischen (Existenzminimum auf H4 Niveau, gut über die Runden kommen und noch sehr gut leben mit Urlaub und Hobbys die Geld kosten). Man muss halt vorsorgen in fetten Jahren.
Hi,
Du redest von Deinen Eltern die in Rente sind.................
Bei meinen wäre das genauso ausgegangen. Weil es damals nicht so die Kinderbetreuung gab, die Frau meist, keinen Führerschein hatte. 3 Kinder und die Großeltern, Haushalt, riesen Nutzgarten. Als die letzte Oma verstorben war, war sie fast 60 Jahre alt, ohne Führerschein, da kann man hier nichts reißen, da es kein ÖPNV gibt.
Heutzutage sind die meisten Frauen gut ausgebildet und können sich auch von A nach B schaffen, sei es mit dem Auto, oder sie wohnen in der Stadt.
Die heutigen "Nur" Hausfrauen bei Urbia, können dank der Männer, mehr im Monat für die Private Rente zurücklegen, als mein Mann und ich zusammen verdienen. Also sollte es klappen.
Mein Mann konnte von Tag 1, keine Familie ernähren. Ich war immer gezwungen arbeiten zu gehen. Ich gehe aber auch sehr gerne Arbeiten.
Hier gäbe es kaum Abstriche, da ich 2 Kinder, Haus und mich alleine versorgen muss. Mein Mann gibt 200 Euro Nebenkosten ab, und kauft ab und an ein. 99,9% der Kinderartikel kaufe ich. War so nicht ausgemacht, bin es aber leid...
Gruß
Ist dein Mann krank oder schwerbehindert? Oder warum finanzierst du ihn?
Ich finanziere ihn nicht.
Er gibt aber auch freiwillig nichts dazu.
Ich sehe das wie Annimanti,
das "Problem" ist die Versorgung der Kinder. Und dass viele Frauen in vermeindlich "familienfreundliche" Berufe wechseln, die sehr schlecht bezahlt werden im Verhältnis zur Arbeitsleistung.
Würden mein Mann und ich uns jetzt trennen, könnten wir beide einen guten Lebensstandard weiterhin halten. Vermutlich würde einer das Haus übernehmen.
Meine Mutter hat für uns Kinder in Teilzeit gearbeitet, sehr lange sogar. Jetzt ist sie krank geworden und könnte gar nicht mehr in Vollzeit arbeiten gehen. Sie würde bei einer Scheidung eindeutig verlieren.
Für mich bedeutet das in der Konsequenz, dass ich selbst auf Altersvorsorge achte und bei hoffentlich zukünftigen Kindern die Betreuung aufgeteilt oder fehlende Leistungen vom Alleinverdiener ergänzt werden. Konkret ist das alles noch nicht, da sich noch einiges beruflich ändern könnte für mich, was dazu führen könnte, dass ich früher mehr arbeiten könnte durch Homeoffice und flexbile Arbeitszeiten.
>> Könnt ihr euch den Lebensstandard auch alleine leisten? <<
Nein, natürlich nicht. Wenn eine zweite Wohnung mit all den Wohnkosten finanziert werden muss, sind das Kosten, die beim Zusammenwohnen gar nicht entstehen.
Allerdings verdienen mein Mann und ich - obwohl verheiratet - fast das Gleiche. Die Abhängigkeit beruht da auf Gegenseitigkeit. Aber genauso betrifft das den Zeitaufwand für Haus und Kinder.
>>Mir fällt da als Lösung nur ein, dass beide win eigenes Einkommen haben und zwar mit möglichst wenig Gefälle. <<
Ja. Das ist schonmal ein guter Anfang.
>>Wie umgeht ihr ein finanzielles Fiasko im Falle einer Trennung? <<
Keiner von uns würde im Fiasko enden. Auch wenn jeder bescheidener leben müsste.
Grüsse
BiDi
Bei uns ist so, dass wir ein mehr oder weniger gleiches Einkommen haben.
Jeder ca. 3000€ netto.
Zum Glück! Davon kann jeder auch alleine gut leben.
Im Falle einer Trennung wird Erspartes in der Mitte geteilt.
Fertig ist der Lack.
Das war und ist mir wichtig.
Wird natürlich jemand krank (hatten wir auch schon über mehrere Jahre), springt aktuell der andere in die Lücke.
Bei einer Trennung ohne Kinder, ist dann trotzdem wieder einfach Hälfte Hälfte und gut ist
Achso. Die Wohnung mit Garten ist so gewählt, dass sie unter 30% eines Einkommens liegt (riesen Glück). Das heißt, jeder von uns kann sie auch alleine zahlen. Wenn dann natürlich auch etwas weniger bleibt.
bei einer Trennung hätten wir einen Ehevertrag und ausserdem kann jeder von uns sich locker selbst versorgen.
Man kann doch nicht erwarten, dass man versorgt ist, wenn man einen Partner hat und spätestens im Todesfall eines Partner ist das ein TRugschluss, denn Witwenrente sind 50% von 48% und dabir wird die eigene Rente erstnal zusätzlich angerechnet.
Aber wenn deine Eltern aus der Arbeiterklasse kommen, haben sie zumindest bis zur Einführung des € doch auch ordentlich verdient. Und der Verkauf eines Hauses bringt doch ordentlich Geld,
Dann nimmt man die lebenslange Witwenrente und verdient bis zur Freigrenze dazu. Das passt doch.
Ich bin in zweiter Ehe verheiratet und habe zwei Kinder.
Ich war nie irgendwie finanziell abhängig, da ich, bis auf die Erziehungszeit, immer gearbeitet habe.
Als ich mich von meinem ex Mann getrennt habe, habe ich meine Kinder und mich alleine versorgt. Unterhalt hatte ich für die Mädels schon immer wenig, da es ein Mangelfall ist.
Seit 7 Jahren bin ich neu verheiratet und wir teilen die Kosten. Abhängig bin ich nach wie vor nicht, da ich arbeite. Würde ich mich trennen, würde ich alles wieder alleine zahlen. Deswegen ändert sich aber nicht viel vom Standart.
Ich möchte nie von einem Partner finanziell abhängig sein.
Ich bin finanziell unabhängig und zwar schon immer und kann mir mein Leben locker ohne meinen Mann leisten. Ich arbeite und das Vollzeit.
Würde jetzt etwas passieren, könnte ich nicht sofort den Lebensstandard halten, den wir jetzt haben. Mein Mann ebenso. Ich arbeite im Moment Teilzeit und mache eine Fortbildung. Bin aber auch in Elternzeit mit unserem letzten Kind. Wenn das in den Kindergarten kommt, will ich meine zweite Selbstständigkeit aufbauen.
Ich könnte aber recht schnell in dem Bereich, in dem ich arbeite, einen Vollzeitjob kriegen (Bereich Kinderbetreuung). Und mein Mann müsste seine Selbstständigkeit aufgeben und Angestellter werden. Aber auch in einem Bereich wo das sehr schnell geht (Handwerk). Wenn er morgen nicht mehr selbstständig sein will oder kann, hat er seit gestern einen neuen Job.
Für eventuelle Übergangszeiten haben wir beide Arbeitsunfähigkeits und Lebensversicherungen abgeschlossen um den jeweils anderen abzusichern.