Hallo, ich bin 27 Jahre alt und habe 3 Kinder (6, 4 u. 1 1/2 Jahre).
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. In meinem Kopf herrscht gerade einfach nur Chaos. Ich habe mir bei einer psychologischen Beratungsstelle Hilfe gesucht. Dort habe ich eine Psychologin und sexual Therapeutin als Ansprechpartnerin gefunden. Die Chemie passt sehr gut. Sie ist sehr direkt und streut sehr viel Salz in die Wunde! Es gibt viele Gründe dafür: einer der wichtigsten Gründe ist unsere Ehe. Und der zweite Punkt sind unsere Kinder.
Ich bin mit meinem Mann seit 10 Jahre zusammen, 4 davon verheiratet. Wir mussten von Anfang an sehr für uns kämpfen. Er war sehr schüchtern und unsicher und ich war mitten in der Ausbildung, seelisch am Ende aufgrund von Mobbing, seelischer Vernachlässigung in der gesamten Kindheit usw.
Unser erster Sex folgte relativ zeitnah da wir uns sehr nahe standen. Ab diesem Tag hatten wir ein Problem. Der Sex war für mich äußerst Schmerzhaft. Unsere 3 Kinder konnten nur durch mithilfe von Selbstbefriedigung entstehen. Ein normales Sexleben ist fast unmöglich. So kam es auch, dass wir nun seit 2 Jahren kein Sex mehr hatten. Es staut sich natürlich einiges an Frust an, was mich dazu bringt regelmäßig zu explodieren. Ich bin zu meinem Partner sehr oft abweißend und kann kaum noch körperliche Nähe zulassen. Selbst ein kleines "Popotätscheln" Ist schon zu viel. Tief in mir weiß ich, dass mein Mann mich über alles liebt. Über meine Gefühle zu ihm bin ich mir aktuell nicht wirklich klar. Ich weiß dass er zu mir gehört, von Schmetterlingen im Bauch bin ich aber weit entfernt. Jeder Versuch der Annäherung wurde von meiner Seite sofort beendet, sogar mir Gewalt. ( Hände wegschlagen etc) auch Kuscheln war nicht möglich. Es gab zwischenzeitlich ein Mann in den ich mich verliebt hatte. Es gab auch ein paar Treffen. Aber es gab keinen Kuss und kein Sex. Wir standen uns nur sehr nahe. Mein Mann weiß davon und hat mir den Ausrutscher verziehen. Irgend etwas hat mich davon abgehalten mich auf den anderen Mann ein zu lassen. Wahrscheinlich die Liebe zu meinem Mann.
Nun hat die Familienhilfe ein evtl Trauma durch Mobbing und Vernachlässigung angesprochen. Ich habe mich die letzten Tage etwas näher damit befasst und es würde sehr gut passen. Dazu kommt die Vereinsamung zu Hause ( jetzt 7 Jahre) Freunde habe ich leider so gut wie keine.
Meint ihr ich kann meine Ehe noch retten? Macht es Sinn nach einem Psychologen zu suchen oder kann mir sogar die Frau von der Beratungsstelle eine Art Therapie anbieten? Ich habe bereits 4 Arbeitsstellen verloren, nur weil ich niemandem Vertrauen kann und mich von der Meinung anderer sehr stark beeinflussen lasse. Es wäre aktuell der Horror mit 3 Kindern alleine da zu stehen. Zumal mein Mann sich wirklich große Mühe gibt mit mir!
Dann ist da ja auch noch meine Familie. Auch die Kinder leiden unter meinem geringen Selbstwertgefühl.
Kind 1: 6 Jahre ist unterfordert. Seit Geburt chronische Verstopfung, sehr Mamabezogen. Kompensiert innere Unruhe mit körperlicher Unruhe.
Kind 2: 4 Jahre, Entwicklung verzögert, Verdacht auf Trauma und Mutismus, normale Alltags Bewältigung nicht möglich. Spricht nur mit vertrauten Personen, erstarrt bei Überforderung oder Stresssituationen völlig. Sucht sehr viel Sicherheit. Besucht ein kindergarten für Sprach behinderte Kinder. Termin im SPZ steht noch an. Warteliste läuft bereits.
Kind 3: 1 1/2 Jahre, krabbelkind hängt den ganzen Tag nur an Mama, ist bereit für meine Aufmerksamkeit mir Schmerzen zu zufügen ( mir auf die Füße treten, kneifen etc)
Mein Mann kann mit Lärm nicht umgehen. Hat autistische Züge. Auch mit den Kindern ist er sehr schnell überfordert. Weshalb ich ihm die Kinder nicht überlassen kann und möchte. Er wird dann laut und sehr schroff zu den Kindern. Ansonsten ist er ein sehr liebevoller und fürsorglicher Vater!
Die Kinder hängen also 24/7 an mir.
Ich weiß aktuell nicht wo mir der Kopf steht. Bin völlig am Ende. Ich habe diese Woche versucht den Rat der psychologin an zu nehmen und mit den Kindern mehr zu kuscheln, mehr körpernähe zu schenken. Was mir aber sehr schwer fällt. Dazu habe ich begonnen mit Liebeskugeln den Beckenboden zu trainieren. ( Ob das was bringt?) selbst die bereiten mir da unten Schmerzen. Mal mehr mal weniger.
Wie würdet ihr weitermachen? Was würdet ihr mir raten? Ich habe so viele Baustellen und ein rießen Chaos. Ich bin einfach nur froh, dass Schwiegermutti die nächsten Wochen nicht auch noch für Unruhe sorgt. Sie liegt aktuell in der Klinik und ist somit erstmal außer Gefecht gesetzt. Meine Gedanken kreißen Tag und Nacht nur um sie, da sie sehr aufdringlich und eifersüchtig ist. Sie macht mir das Leben zur Hölle weil alles was ich mache in ihren Augen falsch ist. Ständig kritisiert sie mich, macht mir Vorwürfe etc
Es zermürbt mich zu wissen, dass ich aufgrund Kind 2 evtl nie arbeiten gehen kann. Dass ich weitere Jahre zu Hause verbringen muss und es mir seelisch immer schlechter geht.
Chaos im Kopf
Hallo guten Morgen...
Uff das ist eine ziemlich schwierige Situation in der du dich befindest.
Fühl dich erstmal gedrückt.
Ich kann mir vorstellen wie schwierig das alles für dich sein muss und auch das du mit der ganzen Situation überfordert bist.
Warst du denn schonmal beim Frauenarzt?
An irgendwas muss es ja liegen das du so schmerzen beim Sex hast.
Ich glaube dir das das sehr belastend für dich und deine Ehe ist. Ich finde es gut das du dir ein Therapeuten suchen möchtest. Das ist eine gute Möglichkeit,um vielleicht zu lernen mit diesem Druck und dieser Frustration umzugehen.
Geht dein ältestes Kind schon in die Schule?
Als ich deinen Text gelesen habe,kam mir sofort die Idee mit einer Mutter-Kind Kur.
Wäre das für dich eine Option? Erstmal weg von dem ganzen Alltag?
Ich kann dir jetzt keinen richtiges Tipp geben.
Ich wünsche dir aber weiterhin viel Kraft und einen kühlen Kopf.
Lg
Hallo eine Mutter Kind Kur habe ich bereits beantragt. Ich darf aber erst Ende Oktober fahren. Dauert also noch eine ganze Zeit.
Meine große geht noch in den Kindergarten. Vor dem Schule in stieg habe ich aber echt Respekt!
Ja, uff. Dringend Therapie für alle. So viel wie möglich, so schnell wie möglich. Ohne Kinder würde ich dir raten einfach in die nächstgelegene Psychiatrie zu gehen, die kümmern sich dann auch um abmulante Anschlussbehandlung etc. Aber mit 3 Kindern und einem Mann der diese nicht übernehmen kann natürlich beliebig schwierig. Eine Zeitmaschine mit der du erst Therapie machen kannst und dann die Kinder bekommst gibt es ja leider nicht.
Grenzen setzten lernen, den Kontakt zur Schwiegermutter abbrechen oder reduzieren als erste Notfallmaßnahme.
Mehr fällt mir da auch nicht ein. ich wünsche dir alles erdenklich Gute.
Hey, du bist schon auf einem guten Weg und nimmst deine Heilung selbst in die Hand.
Ich würde das nochmal gynäkologiach abklären lassen.
Und wie wäre es mit Familienhilfe oder einer Einzelfallhilfe, die dich zu Hause und mit den Kindern unterstützen können? Auch eine Leihoma, die ein bisschen Erfahrung mit besonderen Kindern hat, könnte dich ab und zu entlasten.
Die Mutter Kind Kur finde ich auch super.
Und den Kontakt zur Schwiegermutter eingrenzen, sie scheint ja noch mehr Unruhe reinzubringen.
LG und viel. Kraft