Auf einmal störe ich

Ich bin Mitte 40, seit 15 Jahren verheiratet, zwei Kinder. Wir führen eine guten Ehe, inklusive allem....Mein Mann ist sehr attraktiv (ich finde, ich auch..) und hat im Job viele Verehrerinnen. Jung und hübsch, schwärmen sie für ihn. Er hat u.a. einen Art Lehrerfunktion. Bei einer hat sich eine Freundschaft entwickelt. Ich spüre, wenn sie zusammen sind/waren, er geht dann nicht ans Telefon, schreibt keine Nachrichten, ist danach distanzierter mit mir. Früher hab ich ihn oft im Dienst besucht, er hat sich gefreut und es war lustig. Ich störe sie jetzt durch meine Anwesenheit, mein Mann ist dann unsicher, es hat sich einfach verändert, ich gehe nicht mehr dorthin. Ich kann ihm eine Schwärmerei nicht verbieten, auch nicht die Freundschaft, ich weiß, das wäre vielleicht das Ende. Ich bin traurig, realistisch, bin auch wütend auf meinen Mann, das ist schon auch eine Entscheidung, sein Leben so zu ändern. Midlife crises? Wir reden viel über die Situation, er sagt, er möchte mich nicht kränken. Trotzdem ist unsere Ehe nicht mehr so wunderschön, wie sie war. Ich denke übrigens nicht, dass sie Sex haben, ich habe ihm das sogar angeboten auszuprobieren. Es ist einfach jetzt jemand Dritter da, egal ob anwesend oder abwesend. Er ist auch seitdem extrem viel am handy, das empfinde ich auch als ausklingen, aus einer Situation, vor mir, in Wirklichkeit. Ich wollten das einfach mal aufschreiben. Wir haben aber immer noch viele schöne Momente. Es ist schon mühsam, oder?

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Aloha,

das wäre dauerhaft auch nichts für mich. Wir sind Anfang 40, ich finde meinen Freund auch sehr attraktiv und merke auch in unserer "Umgebung", dass andere Frauen das ebenso sehen.
Wenn ich aber merken würde, dass er sich mit einer "Schülerin", oder "Abhängigen" in egal welchem Sinne eine solche Situation entwickelt und es so heftig wird, dass ich ihn nicht mehr besuchen kann wie früher, also unsere gemeinsame Zeit nicht mehr funktioniert (siehe Handy etc), dann wäre das für mich keine dauerhaft tragbare Situation.
Ihr habt darüber gesprochen, du hast ihm die Trennung "angeboten" - was heißt das? Also du hast gesagt, "du magst ja x anscheinend so gern, dass ich dich mit meiner Anwesenheit dann störe und zu Haus bist du auch innerlich abwesend, soll ich mich trennen"? ..

Ehrlich gesagt hätte ich das nun nicht gefragt, ich hätte eher gefragt wie er sich das in Zukunft vorstellt, also ob seine neue beste Schülerin dann 50% seiner Zeit bekommt und du die anderen 50% oder wie er sich dieses Modell vorstellt..?

Davon ab würde ich mich stark zurückziehen. Man kann immer neue Freundschaften im Leben schließen, aber NICHT in dieser Konstellation (deutlich jünger, Abhängigkeitsverhältnis, Heimlichkeiten am Handy, du störst, es ist mindestens eine heftige Schwärmerei beidseits), jedenfalls nicht in einer monogamen Beziehung. Dann hätte er zu Haus keine angenehme Zeit mehr mit mir, sondern keine mehr. Ich würde es nicht schaffen und nicht wollen, das zu akzeptieren. Also ich könnte meine "schöne" Beziehung dann nicht fortleben, das ist nicht meine Vorstellung von "schön" und ich kann aus meinem Herzen auch keine Mördergrube machen, das weiß ich. Ich könnte da kein Theater spielen oder diesen Umstand ausblenden.

Er will dich nicht kränken, aber ein solches Verhalten, wie er es an den Tag legt, kränkt sehr wohl. Ich habe leider keine andere Idee als dir zu sagen, zieh dich zurück, schau auf dich, unternimm Dinge ohne ihn und überleg dir genau, wie lang das für dich akzeptabel ist. Ihr seid lange zusammen, ich verstehe, wenn man sich nicht trennen will, aber das wäre für mich keine jahrelang akzeptable Situation.

Alles Gute!

Ae

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Danke, für deine Ehrlichkeit. Ich sehe es auch so. Ich habe mich zurückgezogen. Ich habe ihm auch gesagt, würde ich mich ähnlich verhalten, ausgehen, flirten, wäre das sofort das Ende. Ich bin sozusagen die sichere Konstante. Ich zweifle leider doch auch an mir, dass ich ihm nicht genug geben kann...

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Falsche Frage! Kann ER DIR genug geben? Das ist die richtige Frage. Du wirst für ihn nicht der Hauptgewinn sein, wenn du dich nicht wie einer benimmst! Er spürt doch, dass er sich das alles erlauben kann und du weiter um ihn kämpfst. Dabei sollte er, wenn überhaupt eigentlich um dich kämpfen. Aber du lässt alles mit dir machen und bist weiter für ihn da. Warum sollte er den spannenden Flirt also lassen?

Ich wäre jetzt auch nicht sauer und beleidigt, denn auch das treibt ihn nur fort. Sei selbstbewusst. Du bist hübsch und er hat dich geheiratet. Statt ihm nachzulaufen, unternimm selbst was. Dann betreut er halt die Kinder. Lächel über die kleine Studentin hinweg und symbolisiere ihm, dass du keine Bedrohung in ihr siehst. Wieso solltest du? Du kennst deinen Wert. Er ist daheim von ihr abgelenkt? Die hübschen Kumpels von dir, die plötzlich ab und an mal anrufen, bekommen dann halt deine Aufmerksamkeit. Ist natürlich alles ganz unschuldig. Zu ihm wäre ich weiter nett. Nur würde ich keine Zeit fordern. Er soll sie freiwillig mit dir verbringen wollen. Je unabhängiger du dich zeigst, umso interessanter wirst du wieder. Eben weil er befürchtet, dich verlieren zu können. Du entgleitet ihm so. Deine Zeit ist plötzlich nicht mehr dauerhaft für ihn verfügbar. Du musst erst lächelnd schauen, wann du ihn in deinen Terminkalender einbauen kannst.

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Ich bin ehrlich: Ich käme nicht damit zurecht, wenn meinem Partner oder Ehemann eine andere Frau (und dann auch noch jünger und hübscher) wichtiger wird als ich. Rein freundschaftlich wirkt das nicht auf mich was du beschreibst. Das würde etwas mit meinem Selbstwertgefühl machen. Ich würde mich zurückziehen bzw. trennen, denn eine Dreierkonstellation würde ich nicht wollen.

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Ich habe ihm eine Trennung angeboten, ich will es auch nicht. Er will es nicht, meint, sie mögen sich halt so gern, und die Schwärmerei wäre als Professor normal, gehört dazu...nicht hilfreich, ich weiß

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Nicht schön, aber der Großteil der vergebenen Parts in einer Affäre/Liebelei trennt sich nicht vom langjährigen-/Ehepartner und einer der Hauptgründe sind gemeinsame "Verbindlichkeiten" (Kinder, Kredite, gemeinsamer Besitz). Außerdem übernimmst du deiner Beschreibung nach ja auch die meisten Aufgaben bzgl. Kindren und Haushalt. Klar hat er kein Interesse, sich zu trennen, dann müsste er sich ja selbst kümmern.

Ich würde mich, wie bereits vorgeschlagen wurde, ebenfalls zurückziehen und beginnen, den Fokus vermehrt auf dich selbst zu richten. Eure Kinder sind ja nun auch nicht mehr soo klein, dass sie dich ständig um sich bräuchten.
Streich ihm seine Privilegien.

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Beim Lesen deines Textes hatte ich nur einen Gedanken...

Hör auf zu warten
Hör auf zu hoffen
Sei keine Option für ihn.

Dreh den Spieß um.
Geh zum Friseur, kauf dir neues make up, neue Kleidung, geh abends aus, sei aber freundlich zu ihm, wie immer. Sei einfach nur eine attraktive aktive Frau.
Nach mal ein Wellnes Wochenende mit ner Freundin...

Am Ende kommt wahrscheinlich er angekrochen. Die Frage ist dann, ob du ihn dann noch willst.

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Danke...Nicht so leicht. Kinder, Job, Mädchen für alles. Aber ich denke auch, das müsste jetzt sein, bald.

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Er macht das doch auch trotz Kindern und Job. Frag gar nicht, ob du abends oder am Wochenende was machen kannst, leg das einfach fest. Kein „Kannst du morgen mal bitte…, ich würde gern…“ Sondern „Ich bin verabredet am Mittwoch und ab x Uhr weg“ oder „xy hat mich gefragt, ob ich Lust auf ein Wellneswochenende habe, ich habe zugesagt. Das ist in 2 Wochen.“ Fertig.

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Ich weiß nicht, ob das eine blöde Idee ist, aber: könntest Du SIE damit konfrontieren? Dass sie sich in einer Art in eine Beziehung drängt, die unangemessen ist?

Eine ganz schwierige Situation, ich wünsche Dir sehr, dass Dein Mann Dich endlich wieder sieht ♥️

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Ich persönlich finde diese Herangehensweise schwierig. Klar, es gehört sich moralisch nicht, aber die Person ist der TE letztlich überhaupt nichts schuldig. Derjenige, der sich falsch verhält und seiner Frau gegenüber unloyal ist, ist der Mann.
Und wenn diese „Beziehung“ nur nicht weiter geführt wird, weil die andere Frau es sich anders überlegt, löst das meines Erachtens nicht das Problem an der Einstellung des Mannes.

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Finde die Idee von der TE aus auch leider nicht dk prickelnd. Wie soll das Ganze denn aussehen? Soll sie die Frau dazu überreden den Mann bitte nicht zu ermutigen bzw die Finger von ihm zu lassen? Damit ist das Grundproblem ja nicht gelöst. Soll sie jetzt den Rest ihres Lebens aufpassen das der Herr nicht aus dem Zwinger springt oder was? Was die TE nachher für einen Ruf hat, kann man sich denken und was hintenrum erzählt wird auch. Auch können ihr beide selig ins Gesicht lügen, während im Hintergrund schon die Post abgeht.

Er soll sich nicht entscheiden. Er hat sich schon entschieden. Wenn er nicht weiß wo sein Platz ist, muss sie ihn auch nicht ständig daran erinnern. Er hat ja keine Demenz, sondern ist einfach nur triebgesteuert und egoistisch.

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Ich verstehe dich nicht. Du bist viel zu gutmütig. Das ist deine Ehe- du bestimmst die Regeln mit!

Warum wartest du so passiv ab? Dich stört etwas, also sprich mit ihm. Er soll mehr auf Distanz gehen zu seiner Schülerin. Das ist keine Freundin. Sein Verhalten ist unangemessen, er sollte sich mehr abgrenzen.

Ich würde auch nicht lieb fragen. Ich wäre sehr sauer- und das dürfte mein Mann auch gerne spüren. Eine Ehe ist ja kein selbstverständlicher Hafen wo man sich alles erlauben kann. Es gibt Spielregeln- wenn man sich nicht dran hält macht man was kaputt. Daran solltest du deinen Mann unbedingt erinnern.

Wenn er dann trotzdem so weiter macht ist deine Ehe nicht so wundervoll wie du es dir versuchst einzureden..

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Ich weiß das....

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Warum suchst du die Schuld bei dir? 15 Jahre lang warst du ja scheinbar gut genug. Er will wahrscheinlich erstmal seine Chancen ausloten und gucken, wie es mit der anderen so läuft. Typisches Verhalten, würde ich sagen.
Und wenn da alles geklärt ist, trennt er sich vielleicht.
Vielleicht ist er aber auch von der faulen Sorte und will sie nebenher halten.
Hau ordentlich auf den Putz! Falls du ihn überhaupt noch willst.

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Darüber muss ich mir längerfristig klar werden, tut sehr weh...

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Er verhält sich unprofessionell am Arbeitsplatz, in dem er im Rahmen eines Machtverhältnisses Kontakte zu jungen Frauen sucht, die ganz offenbar über ein berufliches Miteinander hinausgehen.

Er findet das normal

Er weiß, dass du dich nicht wohlfühlst, du verunsichert bist und nicht mal so etwas wie ein einfacher Besuch noch funktioniert.

Er ignoriert dich, geht nicht ans Telefon und ist distanziert und beschäftigt sich lieber mit seinem Smartphone

Er sagt dazu, er möchte dich nicht kränken.

Du leidest
Du bietest ihm an, fremdzugehen
Du bietest ihm eine Trennung an
Du hast keine Zeit, dich um dich selbst zu kümmern, da Kinder, Job Mädchen für alles.

Meine Meinung:
Ich sehe hier keinen attraktiven Menschen, sondern einen schmierigen Mann, der ein Machtgefälle für sich ausnutzt, über deine Gefühle hinwegtrampelt, während du devot nicht nur keine eigenen Grenzen setzt, sondern ihm auch noch den Teppich hin zur jungen Frau ausrollst. Aber er will dich nicht kränken. Ja, soll er halt aufhören damit. So ist das der pure Hohn.

Ich empfehle dir, diese Opfernummer zu beenden. Sie bringt dir keinen Respekt ein, im Gegenteil schert er sich jetzt schon einen Dreck um deine Gefühle. Es macht keinen Sinn, die Augen davor zu verschließen und rücksichtsloses Arschlochverhalten zur Normalität zu erklären, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass der tolle Mann nicht toll ist. Also frage dich, wie es möglich ist, dass du sein Verhalten auch noch entschuldigst, warum er seinen Tag mit Egopflege verbringen kann, während du keine Zeit hast, dich um dich selbst zu kümmern. Da sehe ich nicht nur ein Machtgefälle an seinem Arbeitsplatz, sondern auch in eurer Beziehung. Hast du Freundinnen und/oder Familie, die dich unterstützen? Was würdest du einer Freundin raten, die so mit sich umspringen lässt?

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Ja er menschelt sehr. Ich sehe mich nicht wirklich als Opfer, ich finde mein Verhalten normaler als seines. Seines ist mir tatsächlich in dieser Sache peinlich. Ich habe ihm das auch gesagt.

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Hallo!

Er möchte dich zwar nicht kränken, tut es aber und unternimmt nichts, dass deinem Leiden ein Ende setzen würde. Du bist seine langjährige Ehefrau! Ihr habt ein Leben/ eine Vergangenheit zusammen und er kann dir zu Liebe nicht über seinen eigenen Schatten springen und die Geschichte mit der jungen Frau beenden?

Ich verstehe, dass man aus Liebe zu einem Menschen, viel über sich ergehen lässt, aber irgendwo muss man sich doch fragen, wo man selber (Strichwort „Selbstliebe“) bleibt?

Ich an deiner Stelle würde mich nicht mit dieser Situation zufrieden geben. Ich würde ihm klar und deutlich kommunizieren, dass er dabei ist eure Beziehung zu zerstören und dass er eine Entscheidung treffen muss: diese Geschichte mit der jungen Frau oder ich. Wenn du Angst vor diesem Schritt hast, dann vielleicht weil du weißt, wie seine Antwort sein wird?

Ich wünsche dir viel Kraft und dass DU glücklich wirst!

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Ich bin jetzt mal ganz offen: Ich habe Mitleid mit dir. Mitleid, weil du offensichtlich bereit bist, alles zuzulassen, was dir wehtut, nur damit dein Mann dich wieder richtig liebt. Das finde ich richtig, richtig traurig.

Ich verstehe, dass du eure alte Verbundenheit und innige, unbeschwerte Beziehung zueinander vermisst. Das verstehe ich wirklich gut.
Aber ich finde, dass du dich nicht so aufgeben solltest. Das schadet dir selbst und du wirst dadurch auch nicht attraktiver für deinen Mann - im Gegenteil. Je mehr du dich anbiederst, desto weniger Wert strahlst du aus und wirst zum genauen Gegenteil von den jungen Frauen, die ihn so reizen.

Ich bin kein Freund von Machtspielchen, aber von offenen Worten und auch Taten. Ich würde deinem Mann klar sagen, was sein Verhalten in dir auslöst und ihn fragen, was ihm wichtiger ist: Eure Ehe und dass ihr eine gute Beziehung habt oder seine unangebrachte Schwärmerei für junge Studentinnen ohne Rücksicht auf Verluste. Lippenbekenntnisse würde ich nicht akzeptieren. Wenn man jemanden nicht kränken will, tut man es nicht. Und wenn man an seine Ehe glaubt, sorgt man dafür, dass diese gut läuft, indem man an sich arbeitet (beide Ehepartner, je nachdem wo der Hund begraben liegt) und es beiden Partnern gut geht.
Dazu scheint er nicht gewillt.

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Ich bin bei der kleinsten Berührung weg. Das weiß er. Ich biete es ihm an, damit er frei entscheiden kann. Damit er wirklich entscheidet, wie er meint. Ich möchte nicht, dass er bei mir bleibt wegen Gewissensbissen.