Dieses Problem ist etwas "cringe"...keine Worte dafür.

Hallo,

ich, 49, habe seit fast 1 Jahr einen Partner, 56. Wir wohnen nicht zusammen. Er ist charakterlich ein eher dominanterer Typ, ich teilweise auch, und bisher hat es nicht gestört.
Er ist selbstständiger Handwerker und hat privat aufgrund seiner manchmal "großkotzigen" Art nicht den besten Ruf. Ich wurde darauf auch schon angesprochen, wie ich das mit ihm aushalte, aber wie gesagt - wir kommen klar. Zusammen wohnen dürften wir allerdings nicht......

Nun gibt es ein Problem. Ich habe ein eigenes Haus mit 2 Parkplätzen vor der Haustür auf meinem Grundstück. Dort stehen unsere Autos (meins ist auf den eigenen Stellplatz versichert), wenn er bei mir ist. Ich wohne am Ende einer kleinen Sackgasse. Auf der Straße, die sehr eng ist, ist kein Parken möglich.

Mein Freund wohnt in einer Mietwohnung und hat keinen eigenen Parkplatz. Er muss sich einen Parkplatz an der Straße suchen, manchmal sogar Nebenstraße.

Nun ist es so, dass seit 4 Wochen meine Tochter (23) die bei mir wohnt, auch einen Freund (25) hat. Er hat ein Auto. Wenn mein 2. Parkplatz frei ist, parkt er dort. Wenn mein 2. Parkplatz besetzt ist, müssen mein "Schwiegersohn" oder jegliche andere Besucher auf der Straße parken, von wo unsere Sackgasse abgeht. Fußweg dann zu uns: ca. 50 - 70 m.

Vorgestern war es nun zum 1. Mal so, dass mein Schwiegersohn zuerst hier war und mein Freund nun an der anderen Straße parken musste. Mein Freund war not amused, ist er doch geh-faul und hat einen großen Stolz. Er meinte nur zu mir "Nun wird es ja langsam eng bei dir auf der Auffahrt". Ich habe nur mit den Schultern gezuckt "Tja, dann ist das so".

Gestern kam mein Freund und meinte, er wird sein Auto nie nie nie über Nacht da an der Straße stehen lassen, das ist ihm zu einsam hier, wenn die den aufbrechen etc.

Ich habe den Sinn nicht ganz verstanden, und erinnerte ihn daran, dass er bei sich den Wagen auch an der Straße stehen hat, manchmal noch weiter laufen muss und die Einbruchgefahr die gleiche ist. Und ich habe gesagt: Ich werde hier keine 2-Klassen-Gesellschaft bilden, wo der eine den Parkplatz verlassen muss, weil der andere kommt. Wer zuerst kommt, malt zuerst.

Mein Freund war - wie öfters - gestern nur kurz nach Feierabend bei mir, als wir dieses Gespräch hatten. Normalerweise kommt er dann später wieder. Aber gestern Abend schrieb er, er ist schlecht drauf und bleibt lieber zuhause.

Auch ok, kommt öfter vor, nichts unnormales.
Vorhin war er nach seinem Feierabend bei mir, sichtlich schlecht gelaunt und er meinte, er ist ja nur noch ein Mitläufer hier und ich stehe nicht für ihn ein. Auf die Frage, was er damit meint, sagte er "Du willst ja hier keine Hierarchie! Und ich muss nun immer hier hoch laufen, wenn xyz hier ist. DU bist die Hausherrin und wenn ich von der Hausherrin der Partner bin, erwarte ich, dass mein Auto auf die Auffahrt gehört! Ich bin kaputt von der Arbeit und soll laufen!"

Ich sagte, wenn du zu dir nach Hause fährst und es unglücklich läuft mit der Parkplatzsuche musst du noch viel weiter laufen. Es geht hier bei dir doch nur um verletzten Stolz! Da meinte er: Ja und? Hast du keinen Stolz????

Ein Wort gab das andere und er ist gegangen mit den Worten "Wir beide haben uns nichts mehr zu sagen!"

Ich brauche jetzt mal bitte ein paar Denkanstöße. Wer ist denn nun "im Recht"?
Soll ich dem Schwiegersohn untersagen, bei mir zu parken, falls mein Freund kommt oder ihn parken lassen und wenn mein Freund kommt, den Schwiegersohn auffordern, umzuparken? Ich würde mir echt doof vorkommen.

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Dein Haus, deine Parkplätze und wenn du als Hausherrin sagst, wer zuerst da ist malt zuerst, ist das deine Entscheidung.
Die finde ich völlig richtig und ich würde mir von niemandem erzählen lassen, welche Regeln bei mir
Zu gelten haben.
Das hat nix mit Rückhalt zum Freund oder so zu tun.
Er ist nicht alleine auf der Welt.
Als nächstes will er im Stehen pinkeln, immer dies und das zur Verfügung haben, wenn er bei dir ist, die Sportschau auf deinem großen Fernseher gucken etc etc ( nur Beispiele, welches Verhalten auch zu diesem Parkplatzding passen würde). Lass dich nicht unterbuttern und stelle die Regeln auf, wie du möchtest.

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Übrigens weiß meine Tochter von dem ganzen Theater nichts....Anfangs rief sie mich immer noch an oder fragte, ob mein Freund noch kommt oder ob ihrer da parken kann. Irgendwann hab ich dann zu ihr gesagt, parkt doch einfach da, wenn frei ist und gut. Weil ich halt keine "Rangordnung" wollte.

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Du hast alles richtig gemacht.

Klar könnte man es so machen wie dein Freund es will.
Muss man aber nicht #huepf Es macht dich sympathisch, dass du da deine eigene Idee hast und diese auch umsetzt. Du bist nicht der Typ dazu und ganz einfach, Dein Haus, Deine Regeln. Davon ab, wohnt deine Tochter ja auch da, so dass man sagen könnte: euer Haus, eure Regeln. ABER bestimmt nicht die von deinem Freund :-p

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Hey!

Ich bin bei dir. Wer zuerst kommt, parkt an der Auffahrt. Alles andere fände ich sehr unangenehm, auch dem Partner deiner Tochter gegenüber.
Vor allem stellt die Denkweise deines Partners dich (und auch ihn) in der Hierarchie über deine Tochter, obwohl diese auch eine Wohnung bewohnt. Man könnte ja auch sagen, es gebe pro Wohnung einen Parkplatz.

Nunja. Sein Verhalten finde ich affig- vor allem, weil sein Weg zu Hause weiter ist als bei dir "in der 2. Reihe".

Ich würde seinen Charakter und das vermeintliche Ego nochmal prüfen..

Liebe Grüße
Schoko

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Oh man 😅 da bin ich sprachlos. Wer schon beleidigt ist wegen einem Parkplatz…
Du hast alles richtig gemacht. Ist deiner eigentlich fest oder wenn Freund von Tochter und Partner früher kommen haben sie Anspruch und du parkst draußen?
Wenn nicht dann würde ich es als Kompromiss so regeln… passiert vermutlich sehr selten aber dann ist es fair😂

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Das hat mein Freund mich auch gefragt, was ich denn mache, wenn er und Schwiegersohn mal vor mir da sind. Ich würde woanders parken, mich stört es nicht. Das wollte er mir aber nicht glauben.

Mein Parkplatz ist insofern nur "fest", weil ich mit eigenem Stellplatz versichert bin. Ansonsten parke ich auch woanders. Wenn wir mehr Besuch erwarten, z. B. an Geburtstagen, parke ich von vornherein aus Rücksicht woanders, damit 2 Gästeautos Platz haben (meine Eltern, Ü80, oder meine Freundin mit Kleinkind & dem, was man da so mitschleppen muss).

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Hi,
Gott, was‘n Kindergarten. Du hast doch klare Position bezogen, dass es dir recht wurscht ist, wer wo parkt. Mehr würde ich gar nicht dazu sagen. Die paar Schritte bringen ihn nicht um, und wenn er meint den Platzhirsch spielen zu müssen, dann soll er es dem Freund deiner Tochter halt selbst sagen.🤷‍♀️
Anstrengend so was…

vlg tina

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Zum ersten Teil stimme ich dir zu, aber er hat dort nicht dem Schwiegersohn vorzuschreiben wo dieser zu parken hat. 😅

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Der wird ihm wohl die Meinung geigen.🤷‍♀️

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Liebe Alpträumende,
du hörst dich so nett an. Bei dir wäre vermutlich jeder gerne Gast. Leider werden solche großzügigen Menschen oft von Menschen ausgenutzt, die ihnen ihre Art zu leben aufdrücken wollen. Ich finde es gut, dass du da eine Grenze gezogen hast.
Lass dich nicht verunsichern, wer dich wegen 70m Fußweg schon versucht emotional zu erpressen, wird das auch in anderen Bereichen tun.
Und Glückwunsch zu deiner gut erzogenen Tochter, die sich rückversichert hat, wie du die Parksituation gern hättest.

Viele Grüße,

Lexa, die auch in einer Großstadt mit bescheidenem Parkangebot wohnt.

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Ich sehe in einer partnerschaftlichen Beziehung „im Recht“ als nicht so wichtig an. Dein Partner verbindet mit dem Parkplatz einen gewissen Status (ja, das ist oft bei der älteren Generation so) und er hat auch Recht, dass er der ältere ist und einen körperlichen Job hat. Er ist körperlich fertig von der Arbeit, irgendwie fühlt er sich unwohl dabei, wenn er früher nicht laufen musste, es nun tun zu müssen. Finde ich verständlich.

Wenn es mein Partner wäre, würde ich da garnicht viel diskutieren. Wenn mein Partner sich ankündigt, soll der „Schwiegersohn“ den Parkplatz freihalten. Der Junge kann ohne Probleme laufen. Wenn mein Partner ein Problem damit hat, dann soll er eben den Parkplatz haben. Da wäre ich zu pragmatisch um dort eine Grundsatzdiskussion anzufangen.

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Wer aber so rum zicken kann wegen nem Parkplatz hat in dem Alter auch die Energie zu laufen 🤷🏻‍♀️

Eventuell würde es mehr Fruchten wenn man dies freundlich an nem gemeinsamen Abendessen angesprochen hätte wo alle am Tisch sitzen.

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Mein Partner kündigt sich sehr selten an. Wir wohnen nur 3 Autominuten voneinander entfernt. Ich z. B. gehe zu Fuss zu ihm, weil ich dann fast schneller dort bin als wenn ich noch lange einen Parkplatz suchen muss.

Und er kommt nach seinem Feierabend, der von Tag zu Tag variiert, mal kurz zu mir und an manchen Tagen fährt er erst nach Hause, duscht etc. Wenn er nach Hause fährt, kann er - kaputt von der körperlichen Arbeit- auch nicht bei sich vor der Tür parken und muss teilweise 100 m laufen. Und wenn er dann zum Abendbrot zu uns kommt, ist er ja nicht mehr wirklich kaputt, hat geduscht, hatte Auszeit zuhause mehrere Stunden. Er arbeitet nie länger als 13.30 Uhr.

Wenn er nicht bei mir schläft, steht er manchmal morgens um 6 Uhr vor der Tür, um mich persönlich zu wecken, auf dem Weg in seine Werkstatt.

Er kommt wirklich immer zu unregelmäßigen Zeiten. Und der Schwiegersohn ist so ein feiner Kerl, nimmt mir viel ab, was ich vorher für meine Tochter, als Mutter normal, getan habe. Er holt mit ihr ihre Wasserkisten, damit ich nicht so schwer tragen muss, er fährt sie hier und da hin oder sie bekommt sein Auto (mit meinem fährt sie nicht so gerne). Deswegen möchte ich nicht sagen müssen: Toll, dass du die Wasserkisten mit meiner Tochter gekauft hast, aber nun muss dein Auto wieder verschwinden, mein Freund könnte kommen!

Da der Junge sich hier ganz toll einfügt ohne aufdringlich oder nervig zu sein, einfach mit seiner Anwesenheit und Mitdenken für sehr angenehme Atmosphäre sorgt, möchte ich ihn nicht "herab setzen", sondern Gleichberechtigung für alle. Ich habe noch eine jüngere Tochter (16), die manchmal etwas schusselig und chaotisch ist. Wenn sie mal wieder einen Termin verpennt und den Bus verpasst und ich nicht zuhause bin um ihr aus der Patsche zu helfen, springt der Schwiegersohn wie selbstverständlich ein und fährt sie.

Und bei so einem netten Menschen kann ich einfach nicht so sein und eine Rangordnung festlegen. Klar, mein Freund hat auch schon viel für mich/uns getan und ist da, wenn man ihn braucht, aber er ist halt ein anderer Charakter und will gerne "Chef" sein.

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Ja, er hat Recht. Und zwar mit folgender Aussage: „Du bist die Hausherrin“ und du hast dich nunmal dazu entschieden, kennen Unterschied zwischen ihm und dem Freund deiner Tochter zu machen.
50-70m laufen… meine Güte, das ist doch ein Klacks.
Dein Freund wird wohl gern hofiert und möchte das Sagen haben… finde ich schwierig, wenn er dich damit so unter Druck setzt.

Und mein allgemeiner Eindruck: Kinderkram. Mit 56 sollte er eine andere Einstellung entwickelt haben.

Folgendes Bild habe ich grade vor Augen: ein Kleinkind rollt sich auf dem Boden herum an der Kasse, weil es kein Ü-Ei bekommt. Und dein Freund ist in diesem Falle das Kleinkind.