Mein Mann raucht heimlich

Hallo,
ich bin neu hier und würde mich über Rückmeldungen zu meinem Problem freuen.

Mein Mann und ich sind seit 9 Jahren verheiratet, haben 3 Kinder.
Schon von Anfang an hat er immer wieder vor mir versucht zu verheimlichen, dass er raucht. Ich bin überzeugte Nichtraucherin.
Wenn er geraucht hat (nie zu Hause) und zur Tür rein kam, dann ging er schnell duschen und putze sich die Zähne oder aß Fisch o.ä. bevor er mich küsste.
Mehrere Mals ist er natürlich ausgeflogen, weil ich Zigarettenschachteln gefunden habe, und es gab Krach.
1. weil ich sehr enttäuscht war, dass er mich belügt und nicht die Diskussion mit mir aushält, sondern sich lieber den leichtesten Weg sucht
2. haben fast alle Familienmitglieder von ihm schonmal Krebs gehabt, teils überlebt, teils verstorbenen, darunter Raucher und Nichtraucher.

Heute feiert mein Mann Vatertag mit seinen Kumpels. Hat mir vorher beteuert, dass er nicht rauchen wird.
Gestern Abend finde ich denn einen Kassenbon auf dem Pall Mall stehen...

Ja, die haben gestritten.
Ich finde es verantwortungslos, wenn man genetisch so vorbelastet ist und selber 3 Kinder hat sich solch einer Gefahr auszusetzen. Mein Mann hat seinen Vater mit 13 Jahren an Krebs verloren und ist damals in ein tiefes Loch gefallen.
Warum setzt er unsere Kinder dieser Gefahr aus?

Ich habe mittlerweile gesagt, dass ich nun zwar bei ihm bleibe, bis die groß sind oder er eben erkrankt.
Aber ich sehe keine weitere Zukunft mit jemandem, der sich so verantwortungslos benimmt. Ich möchte nicht jemanden, der mich jahrelang immer wieder belogen und sich am Ende selbst zugrunde richtet zur Chemo fahren und diesen schweren Weg mit ihm gehen.

Ist das zu hart? Hat diese Ehe überhaupt noch eine Chance?
Ich bin einfach enttäuscht und verletzt.

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"Ich habe mittlerweile gesagt, dass ich nun zwar bei ihm bleibe, bis die groß sind oder er eben erkrankt."

Was für ne, mit Verlaub, beschissene Aussage. Entweder kommst du nicht damit klar, ist legitim, dann sei aber auch konsequent und trenn dich. Oder biete deine Hilfe an, denn mehr kannst du ohnehin nicht tun. Bin selbst ehemalige Raucherin und wer nicht den Willen hat, aufzuhören, tut es auch nicht. Ich habe auch nicht aufgehört, als Lungenkrebs (den er mit Glück rezidivfrei überstanden hat) bei meinem Vater festgestellt wurde, Rauchen ist nicht "einfach nur" ne schlechte Angewohnheit, sondern eine Sucht, da kommt man mit Logik nicht weit.
Aber ne Trennung androhen, obwohl du's eh nicht durchziehen wirst (wird ja noch ein paar Jahre dauern, "bis die groß sind"), ist einfach kindisch und hat lediglich die Wirkung, dass du nicht mehr ernstgenommen wirst.

Du hast deinen Mann so kennengelernt. Wenns dich so massiv stört, frag ich mich, weshalb du ihn dennoch geheiratet und drei Kinder mit ihm bekommen hast.

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DANKE !!!
Mein Mann war leider auch viele Jahre starker Raucher, hat unzählige Male aufgehört - und leider doch wieder angefangen. Niemals hätte ich ihn in die Ecke des unmündigen Kindes gestellt, um ihn zusammenzustauchen oder ihm anzudrohen, bei Krankheit nicht zu begleiten, auch wenn er immer wusste, dass ich mich um ihn sorge.
Ja, er bekam Bronchialkrebs und ja, ich habe ihn begleitet bis zum Schluss - alles andere wäre mir verdammt charakterlos vorgekommen.
Immerhin hatte ich auch Fehler - würde ich lebenslang eisern diszipliniert essen, hätte ich kein Übergewicht....da können auch noch Folgen kommen.......
Die absolut Fehlerlosen sollen echt mal bei sich selber nach dem Rechten schauen.
LG Moni

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Ja, da versteh ich dich gut. Ich fands als Kind auch ziemlich paradox, wenn mir mein Vater mit Zigarette zwischen den Fingern erzählt hat, wie blödsinnig Rauchen sei...aber wie hier bereits erwähnt wurde: Wenns so einfach wäre und "mans einfach sein lassen" könnte, gäbe es keine Abhängigkeiten.

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Hallo,

ich verstehe deine Enttäuschung, aber ob man deshalb wirklich eine Ehe beenden sollte.
Ich meine ihr seid 9 Jahren verheiratet und wart ja vorher schon zusammen und das ja auch nicht ohne Grund.
Wenn ich meinem Mann im ruhigen anspreche klappt es immer besser als wenn ich auf ihn losgehe.
Dann Bockt er und macht dicht 😀
Also das Gespräch hast du schon gesucht , oder?!

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Hey #winke

Ich sag dir mal meine persönliche Meinung dazu.
Du wusstest von Anfang an, dass er raucht, dann war er also schon immer Raucher? Warum willst du ihm das dann verbieten? Hättest doch am Anfang schon sagen können, das wird nix mit uns, da ich keinen Raucher als Partner haben möchte.
Jeder ist erwachsen genug um zu wissen, was Rauchen anrichten kann.
Dass es nicht so einfach ist aufzuhören, weiss auch jeder. Vielleicht fällt es ihm noch zu schwer, die Klimmstängel ganz weg zu lassen und macht es deshalb heimlich.
Sich jetzt deshalb zu trennen finde ich persönlich etwas zu hart.
Er qualmt ja nicht in der Wohnung oder in der Nähe von den Kindern.
Er ist erwachsen genug, um zu wissen, welche Folgen das Rauchen haben kann.
Vielleicht setzt du dich nochmal mit ihm hin und redest mit ihm und sagst, dass du es nur gut meinst und dir ernsthafte Gedanken machst, was seine Gesundheit angeht.
Mehr kannst du eh nicht machen. Wenn er weiter rauchen will, wird es auch weiter machen. Dann wohl aber heimlich.
Viele Grüsse... ;-)

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Von Ex-Raucherin zu Niemals-Raucherin:
Dein Genörgel wird nicht verhindern, dass er schwach wird. Eigentlich verstärkt Genörgel sowas.
Dein Mann ist ja nicht dumm und weiß, dass du es nicht magst.
Vielleicht hast du auch eine Sucht bspw. nach Schokolade? Nun stell dir vor du dürfest nie wieder Schokolade naschen. So in etwa fühlt es sich Ex-Raucher zu sein: Das Verlangen wird nie verschwinden und man muss sich immer wieder selbst disziplinieren nicht rückfällig zu werden. Da hilft es auch nicht zu wissen, dass es schädlich ist oder die Frau es nicht mag.
Es ist eine Sucht und erfordert sehr viel Willenskraft immer wieder Nein zu sagen! Also vielleicht kommst du deinen Mann entgegen und fragst lieber, wie kann ich dir dabei helfen nicht schwach zu werden statt zu nörgeln!

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Und jetzt mal von jemanden, der Nichtraucher ist und einige Verwandte wegen Lungekrebs und den Folgen des Rauchens hat krepieren und verrecken sehen:

Wenn der Mann der TE es nicht mal seinen Kindern zuliebe schafft aufzuhören und sich dank der geteerten Lunge und dem Lungenkrebs hingeben will, kann er das machen. Aber dann hätte er nicht heiraten und Kinder zeugen sollen, denn er hat eine Verantwortung. Nein, für mich ist Nikotin keine Sucht, sondern eine Sache der Willenskraft. Seine Frau nörgelt noch nicht genug...es ist einfach arschig gegenüber seiner Familie ihnen zuzumuten, wenn er krepiert und röchelt, ihn dann noch in den Tod zu begleiten.

Und Schokolade tötet niemanden, Rauchen schon.

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Wenn die Beschwörung von Horrorszenarien wie Lungenkrebs ausreichen würde, um Suchtkranke vom Rauchen abzuhalten, dann sollte es längst keine Raucher mehr geben. Tut es aber offensichtlich nicht.

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Was mich stören würde - das Lügen. Das verheimlichen.

Ich verstehe, dass du das Rauchen ablehnst, aber dein Mann ist erwachsen. Er kennt deine Argumente, aber scheinbar sind sie ihm nicht wichtig genug und das solltest du akzeptieren!

Wenn das für dich ein Trennungsgrund ist, dann ist das so (auch wenn ich nicht verstehe, warum du trotzdem 3 Kinder mit ihm bekommst, wenn das Problem offensichtlich von Anfang an bestand).

Ich finde dich da tatsächlich sehr bevormundend, daher „verstehe“ ich, dass dein Mann es verheimlicht. Gut finde ich es trotzdem nicht.

Aber scheinbar kann und will er es nicht lassen und du kannst nicht damit leben und akzeptieren, dass er raucht. Dann würde ich mich aber jetzt schon trennen und nicht erst, wenn die Kinder groß sind 🤷‍♀️

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Es ist seine Entscheidung ob er raucht.
Ihm da Vorschriften zu machen ist nicht deine Aufgabe.
Du kannst lediglich sagen dass es,dir nicht gefällt und ihn bitten es zu lassen.
Er ist erwachsen und muss sich nicht wie ein Kind auf den Pott setzen lassen.
Du kannst lediglich entscheiden ob du damit leben kannst oder nicht und entsprechend deine Konsequenzen ziehen.
Dein Mann hat den Fehler gemacht, falsch mit deiner Forderung nach dem Nicht Rauchen umzugehen.
Anstatt zu sagen, ja, ich lasse es, obwohl er wusste dass er es nicht lassen will, hätte er dazu stehen sollen und sagen sollen, dass du damit leben musst oder die Beziehung halt vorbei ist.
Bei so eklatanten Einstellungen zu einem Thema ist die Basis einfach nicht vorhanden.

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Sehe ich ganz genauso 👍

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Das er lügt ist scheiße...aber es gibt ja keinen anderen Weg. Wenn er es sagt, gibts sicher Ärger. Wenn er es nicht sagt, gibts vielleicht Ärger. Das Spiel spiele Ich grad mit meiner 15-jährigen Tochter. Ich hasse, wenn sie mcih anlügt und sage auch, das Anlügen ist das schlimmste für mich...aber ich weiß ganz genau, dass ich ihr keine Wahl lasse. Ich muss an mir arbeiten und mit ihrer Entscheidung klar kommen. So hart das ist.

Und jetzt sage ich dir, warum ich schon erlebt habe, dass Menschen "durchdrehen" und ganze Beziehungen in Frage stellen...und sie dachten, sie tun es, weil sie halt Angst haben, dass der Partner sich gesundheitlich schadet. Und auch hier...überlege mal, wenn er an der Grenze zum Übergewicht wäre...würdest du überlegen ihn zu verlassen, weil er dennoch manchmal einen Döner isst?

Meine Beobachtungen und eigenen Erfahrungen. Wenn jemand, über Jahre hinweg, mit einer Sache so große Probleme hat, dass die Ehe in Gefahr gerät, dass Erwachsene Menschen sich verstecken wie Kinder, die was verbotenes tun...wenn ein mensch emotional in so große Not gerät wie du, dass es dich emotional jedesmal kickt, wenn du merkst dass er geraucht und dich belogen hat. Dann wirkt da etwas tieferes mit. Da wird ein Triggerpunkt gedrückt. Und ich würde mich in dir auf die Suche machen...was eigentlich hinter deiner Not steht.

Folgend ein paar Stichpunkte:
- Probleme mit dem Thema Sucht
- Thema Kontrollverlust/Hilflosigkeit/es nciht in der Hand haben
- Thema Verlassen werden/nicht die Nummer eins sein
- oder wirklich Panik vor Krebs/schlimmer Krankheit

Vielleicht ist es eines dieser Themen...die du schon aus der Vergangenheit kennst, und die jedes Mal in dir mitwirken, wenn dein Partner geraucht hat.

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Ich selbst bin zwar Nichtraucherin.

Aber würde mich ein Typ so bevormunden, wie du deinen *als Partner scheinst du ihn ja nicht zu sehen* , würde ICH mich trennen. Von dir. Von deinem Verhalten.

Darüber reden. Ok.
Absprachen treffen, dass nicht in deiner Gegenwart/der Kinder / zu Hause geraucht wird. Völlig ok.
Ihm vorschreiben, hinterherkontrollieren und dann auch noch Vorwürfe machen: No Go.

Ich hasse Lügen!
Aber bei der Bevormundung kann ich es ein Stück weit nachvollziehen.
Wäre ich an seiner Stelle würde ich nicht lügen - sondern mich direkt trennen. Weil ich Lügen hasse und trennen ehrlicher fände.