Narzisstische Ehefrau

Hallo

Leider habe ich erst seit kurzem festgestellt das meine Ehefrau starke narzisstische Züge hat. Ich habe mich nie mit Narzissmus auseinander gesetzt und in meinem engen Freunden- und Familiekreis war dieser Begriff auch nicht so geläufig oder kam darauf das es dies sein könnte. Es war nur klar, dass das Verhalten meiner Frau einfach, wie soll ich sagen, komisch anders war.

Nun bin ich mir ziemlich sicher das es verdeckter Narzissmus ist. Ich habe mich intensiv damit befasst und kann sagen das meine Frau wirklich verdeckte narzisstische Züge hat. Leider mehr als weniger.

Wir haben auch ein Kleinkind. Das war gewollt.

Seit 7 Jahren sind wir zusammen. Eigentlich gab es schon nach den ersten paar Monaten Streits in welchen sie ganz komische Ansichten zeigte. Ich wollte das nie so richtig wahrhaben und dachte immer wieder das wird schon.

Aber immer war ich derjenige welcher wieder einlenkte und probierte. Alle paar Wochen und Monate kamen aber wieder riesen Streits mit wirklich narzisstischen Zügen ihrerseits. Aber wie gesagt, hatte ich dazumal keine Ahnung von diesem Thema.

Es ging z.B. um Besuch zu empfangen, auf Besuch gehen (Familien oder Freunde). Die wildesten Ausreden die man sich vorstellen kann. Ich dachte ok, jeder hat seine Ecken und Kanten. Aber es ging natürlich auch um andere Themen. Ich versuchte normal mit ihr zu sprechen und forderte sie auf in normaler Lautstärke zu reden. Aber sie wollte nicht hören. Egal ob unser Kind dabei war oder nicht. Zum Teil hat sie sogar unser Kind gegen mich verwendet. Hat ihr gesagt was für ein schlimmer Kerl ich sei und auch Fluchwörter und Beleidigungen. Die Kleine hat natürlich nicht richtig verstanden um was es ging. Meine Frau hat dann auch in so kindischen Stimmen gesprochen. Unsere Kleine hat dann gelacht, weil sie dachte es wäre was lustiges. Natürlich hat meine Frau mit ihr gelacht und so getan als würden sie über mich lachen.

Ich habe ihr gesagt sie soll das doch unterlassen vor und mit unserem Kind. Wir sollten darüber sprechen wenn es nicht hier ist usw. Aber nichts half.
Auf die Frage ob sie einverstanden wäre mit einer Ehe-Familien-Beratung. Kam die Antwort, ich soll doch alleine gehen. Ich bin ja der mit den Problemen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Wenn ich ihr dann sage das es für mich nicht stimmt ihr Verhalten, kommen gleich wieder Vorwürfe und Beleidigungen.
Klar sagen mir alle das hat keine Zukunft. Das sehe ich unterdessen auch so.

Aber nun kommts. Nach ein paar Tagen Ruhe, tut sie so als wäre nie was geschehen. Redet völlig normal mit mir und ich weiss nicht wo oben und unten steht.
Was auch noch ist. Sie ist so übervorsichtig mit unserer Tochter. Sie darf nicht mal alleine in unserem Garten spielen. Hat sie einen blauen Flecken am Bein vom Klettern, muss sofort Salbe drauf. usw

Ich sagte ihr schon ich kann so nicht weitermachen. Ihre Antwort, ich unterschreibe nichts was mit Trennung oder Scheidung zu tun hat. Ich habe Abklärungen gemacht. Finanziell ist es auch nicht Tragbar für mich. Erst wenn sie wieder ein Job hat.

Meine Frau arbeitet seit der Geburt nicht mehr, aber möchte aktuell sobald als möglich wieder arbeiten gehen.

Das klingt jetzt alles so als wäre ich am Boden zerstört und ein Mimose. Bin ich aber nicht. Ich hatte schwer zu beissen. Aber seit ich weiss welches Krankheitsbild meine Frau hat (aus meiner und anderen Sicht), ist mir klar mit was ich es zu tun habe und kann mich darauf einstellen. Habe dazu diverse Videos und Podcasts gehört. Meine Frau kommt auch nicht von sich aus und fängt mit Streit an. Ich natürlich auch nicht. Wir gehen uns mehr oder weniger aus dem Weg. Sie probiert dann wieder so zu sein als wären wir eine "normale" Familie. Aber ich kann das nicht und bleibe auf Distanz zu ihr. Natürlich nicht mit unserer Tochter.

Würde ich wieder ansprechen das wir uns doch Hilfe/Beratung suchen könnten, geht das Theater wieder von Vorne los.

Ich habe mich bereits bei Selbsthilfezentren in und in der Nähe von Zürich informiert (da ich in der Nähe von Zürich wohne). Die Gruppen sind voll und ich nun auf der Warteliste. Wegen Datenschutz geben sie meine Daten den anderen auf der Warteliste nicht weiter. Auch wenn ich die Erlaubnis gebe. Kann ich auch verstehen. Aber ich möchte mich unbedingt mit anderen Betroffenen persönlich unterhalten können. Leider können mir da die Zentren nicht helfen - schade.

Halt eben erst bis eine Gruppe ein Platz frei hat. Das kann dauern.

Mir ist klar das dies ein heikles Thema ist und ich kann natürlich auch nicht immer weg sein von zu Hause. Möchte kein Aufsehen erregen.

Ich möchte doch nur mit anderen betroffenen darüber sprechen. Sich austauschen und stärken. Selbsthilfegruppen-mässig halt.

Am liebsten solche die auch einen verdeckten narzisstischen Ehepartner haben.

Weil es doch starke Unterschiede gibt zum extrovertierten Narzissmus.

Falls jemand auch betroffen ist und Interesse hat sich zu treffen, oder jemanden kennt der das gleiche Thema hat. Wäre es schön was zu hören/lesen.

Vielen Dank!

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Narzismus ist eine komplexe psychologische Krankheit die einer genauen Diagnostik bedarf. Ich halte leider absolut nichts davon als Laie eine Verdachtsdiagnose zu stellen und dann Leute so zu betiteln.

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Das sehe ich auch so und wollte den Titel im Nachhinhein noch korrigieren auf "Ehefrau mit narzisstischen Zügen".
Halt eben aus meiner Sicht. Ich möchte sie auch nicht einfach in diese Schublade stecken.
Sorry das dies bei den einen nicht so gut ankommt. Verstehe ich absolut und möchte das eben hiermit richtigstellen.

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Es tut mir leid, dass du und deine Frau Probleme habt, wirklich, und du drunter sehr leidest, aber ob sie ein Narzisst ist - keine Ahnung. Aus deinen Erklärungen hat sie definitiv Probleme und ist manipulativ bzw provizierend, aber das können auch einfach nur sehr sehr schlechte Manieren sein.
Narzissten sind grob gesagt, sehr ich-bezogen, haben ein extremes Bedürfnis nach Anerkennung, sind häufig arrogant und von sich selbst überzeugt bzw reden sich das ein. Hier lese ich nur von einem sehr unsympathischen Menschen, der gleichzeitig dir zu übervorsichtig mit eurer Tochter ist. Aber das ist auch bloß deine Beschreibung.

Ich wäre vorsichtig jemanden zu diagnostizieren, wenn man selbst praktisch keine Ahnung davon hat. Und nein, sich in ein Thema etwas einzulesen heißt noch nicht, Ahnung zu haben.

Es geht absolut gar nicht, Kinder in Streitigkeiten einzubeziehen und das wäre für mich das erste, was ich bereden würde.
Zu provozieren, mit lauter oder kindisch Stimme zu reden, zu fluchen oder Schimpfwörter benutzen - das hat alles erstmal nichts mit einer psychischen Erkrankung zu tun, sondern mit einer miserablen Streitkultur. Daran kann man arbeiten.
Keinen Besuch haben zu wollen (oder ständig, du hast es nicht weiter beschrieben) ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hat was damit zu tun, ob man viel Ruhe oder viel Action braucht und seine Akkus bei 1 oder 2 auflädt.

Ich glaube, ihr solltet euch lieber mal hinsetzen und reden, statt das du nach Diagnosen im Internet suchst.

Alles Gute euch!

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Nein eben nicht! Verdeckter Narzisst ist oft sogar sehr anders als der normale.
Er ist nicht ganz so extrovertiert, meist sieht er sich als Opfer seiner Umwelt. Erschafft Sicht Probleme wo keine sind, bemitleidet sich selbst. Und tut nicht s um seine Situation wirklich zu ändern. Es sind immer andere schuld, es wird so hingedreht das man selbst irgendwann glaubt, man ist verrückt. Man instrumentalisiert andere für seine Zwecke. Egal, auch die eigenen Kinder. Immer um selbst Mitleid zu bekommen oder Anerkennung. Aussagen stimmen nie mit den Handlungen überein, ausser er will was bezwecken damit. Sie erfinden Krankheiten oder Situationen in denen es ihnen ja so mies geht, nur um Anerkennung zu bekommen. Alles oder jeder der was hat was sich der verdeckte Narzisst wünscht. Sind doof, oder haben andere doch gar nicht verdient.
Also ich weiß wovon ich spreche, habe 8 Jahre einen solchen Partner gehabt und auch heute noch Probleme, weil wir eine Tochter zusammen haben.

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Zudem, einen verdeckten Narzissmus zu diagnostizieren ist sehr schwer. Da wie man sich denken kann, selbst Psychologen oft nicht dahinter kommen. Nicht jeder hat Ahnung von dem Thema. Viele normale Narzissten gehen nicht zum Psychologen, warum denn? Sie finden sich doch ok wie sie sind. Mit den anderen stimmt was nicht.
Verdeckte Narzissten gehen oft, aber wegen anderen Sachen, wie zb Depressionen, Angstzustände etc. Es braucht Erfahrung und Zeit, das raus zu finden.

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Du spielst hier Hobbypsychologe, nicht mehr, nicht weniger.

Was ich mich aber frage: Gab es denn jemals ein klärendes, ruhiges Gespräch zwischen deiner Frau und dir? Oder werft ihr euch grundsätzlich nur Dinge an den Kopf?

Für mich klingt das eher nach einer grottenschlechten Streitkultur als nach Narzissmus.

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Du brauchst keine Diagnose, um gehen zu dürfen.

Das war für mich eine bahnbrechende Erkenntnis.

Vielleicht hilft dir das auch?