Hallo zusammen,
Ich bin mit meinen Mann seit 15 Jahren zusammen, 8 davon verheiratet und haben 2 Kinder. Wir kamen schon zusammen, als ich 17 war.
Ich hatte mit Anfang/Mitte 20 schonmal Phasen wo ich dachte ich verpasse etwas.
Gleichzeitig passen mein Mann und ich einfach super zusammen. Wir sind ein mega starkes Team, es läuft einfach.
Das einzige was nicht läuft: reden. Er war schon immer ein recht verschlossener Mensch, wir hatten dieses Thema eigtl auch von Anfang an. Mal ging es besser, mal weniger gut.
Mein Leben ist eigentlich so aufgebaut, dass ich glaube wir sind ein total starkes Team, ich liebe meine Familie wie sie ist, wir haben alles was man braucht. Und zum reden hab ich meine Freundinnen. Er weiß das, stört ihn auch nicht. Er ist nicht der Mann für tiefe Gespräche.
mich stört das irgendwie nur mittlerweile immer mehr. Ich zweifle ob ich so eine Ehe führen will und auf der anderen Seite ist alles andere ja eigentlich perfekt. Also es ist "jammern auf hohem niveau". Aber ich habe grade wieder eine Phase wo ich etwas Angst vor mir selber habe, dass ich auf ewig treu bin. Sex mit jemand anderem schließe ich bisher schon aus, aber mal fremdknutschen reizt mich schon. Es gibt einfach Männer in meinem Leben, die diese Lücke füllen, die gute Gespräche mit mir haben..
Ich weiß gar nicht was genau ich von euch will. Vielleicht Erfahrungsberichte. Wie ist das hier bei langjährigen Partnerschaften? Wer kann mich verstehen oder hat vielleicht schonmal fremdgeknutscht...?
langjährige Beziehungen (>15Jahre), Treue
Hallo,
Mein Mann und ich sind seit 22 Jahren zusammen davon 11 verheiratet. Haben bald 2 Kinder. Ich war 18 und er war 20 als wir zusamen kamen. Er war mein erster und ich seine erste.
Ich hatte auch mal mit mitta zwanzig das Gefühl was zu verpassen. Nach vielen Gesprächen habe ich gemerkt, dass ich unsere Sexleben einfach langweilig und öde fand. Nach den Gesprächen haben wir viel geändert und seitdem läuft es rund.
Klar waren die 22 Jahre nicht nur Sonnenschein, sondern es gab auch richtig harte Zeiten (Kinderwunschbehandlung über Jahre inkl. Depressionen, mal Geldsorgen oder verschiedene Sichtweise) aber wir haben es immer wieder geschafft diese Tiefen gemeinsam zu überwinden und sind enger aus der Krise rausgekommen.
Ich haben in all den Jahren nie an fremdgehen gedacht, weil ich in meiner Ehe einfach alles habe was ich mir wünsche. Einen zuverlässigen Partner, gegenseitige Liebe und Respekt, Stabilität und so viele Gemeinsamkeiten. Bald zwei gemeinsame Kinder und viele Zukunftspläne (einige werden nur Träume bleiben).
In dem Moment wo ich mir selbst nicht mehr vertrauen kann ob ich treu bleibe, würde ich schnell auf Ursachensuche gehen um die Probleme zu lösen. Denn meiner Meinung nach spielt keiner mit dem Gedanken an untreu, wenn die Beziehung wirklich glücklich ist. Also bitte gehe in dich und versuche herauszufinden wo das Problem liegt, denn es kann nicht nur an fehlenden Gesprächen liegen, wenn du sexuell Handlungen mit anderen Personen nicht ausschließt.
LG Morgaine
Danke dir. Du hast so recht.
Ich habe tatsächlich grade den Gedanken gehabt, dass ich einfach flüchten will aus der Beziehung. Weil ich seit Jahren immer wieder für diese schönen Momente kämpfe und er einfach so vor sich hinlebt. Und ich baue das schöne Leben drumherum quasi.
Eigentlich sehe ich uns als perfektes Paar und super Familiengefüge. Aber irgendwie lastet alles auf mir, inkl. der beziehungsarbeit. Wenn wir darüber ein ernstes Gespräch führen (was die letzten Jahre im Durchschnitt alle 6 Monate vorkam), dann klappt es ein paar Wochen und dann wieder alles wie vorher..
Ich werde das mal weiter überdenken.
Danke für deinen Input.
Ich denke, dass bei dir nicht die Länge der Beziehung das Problem ist, sondern dass du direkt mit deiner ersten Liebe zusammen geblieben bist.
Ich stelle in meinem Umfeld fest, dass diese zu früh im Leben eingegangenen Beziehungen oft scheitern, insbesondere in den 30ern.
Was du spürst, kann ein Anzeichen dafür sein, dass einfach die Luft raus ist, im Sinne von ein Weg geht zu Ende..Man ist einen Abschnitt zusammen gegangen, und der nächste beginnt und man muss weiter gehen aber ohne den Partner.
Es ist doch klar, dass man wenn man sich nie ausprobiert hat, das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben.
Nur ein Mann und das wars ist ja auch langweilig.
Daher besser in der Jugend austoben , ist meine Meinung.
So haben es Freundinnen beschrieben, deren Beziehungen nach 15, 20 Jahren zu Ende ging.
Es ist dann einfach zu Ende, oft sogar ohne großes Drama.
Ich selbst bin 43 uns hab mich mit 35 von meinem damaligen Partner getrennt.
Wir waren 14 Jahre zusammen, dann passte es einfach nicht mehr.
Meine Bedürfnisse an eine Partnerschaft hatten sich geändert, ich wollte auch mehr Kommunikation, intensivere Gespräche, mehr Intimität und hatte auch sexuell Bedürfnisse die mein Ex überhaupt nicht mehr erfüllen konnte.
Ich war halt keine 21 mehr sondern hatte mich weiter entwickelt und hatte andere Wünsche und Vorstellungen als damals und er konnte da nicht mit gehen.
Mein jetziger Partner passt viel besser zu mir wie ich jetzt bin
Er ist ganz anders als mein Ex, mit ihm kann ich Partnerschaft so leben wie ich es als erfüllen empfinde.
Auch sexuell haben wir eine Wellenlänge und auch da passt es einfach ohne dass ich auf Ablehnung stoße oder auf Unverständnis.
Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass auch Beziehungen ein Verfalldatum haben.
Und ich kann nur jedem raten, nicht an etwa festzuhalten, was nur noch on Ordnung ist oder bequem oder sich eigene Bedürfnisse klein zu reden.
Der Partner darf kein Kompromiss sein sondern er muss zu mir passen zu 100 Prozent.
Es reicht nicht dass er treu ist oder ein guter Vater, er muss mein Herz berühren, es muss eine Intimität uns Vertrautheit da sein , die ich mit sonst keinem will.
Für alles andere bin ich mir zu schade.
Entweder die Beziehung ist das was dich glücklich macht oder such dir jemanden mit dem du es bist.
Und was ich noch hinzufügen möchte ist dass eine Partnerschaft nicht auf lebenslänglich ausgelegt werden sollte.
Partnerschaften enden halt.
Ich bin also ganz klar der Meinung dass es Lebensabschnittspartner gibt und das auch völlig ok ist und natürlich.
Daneben denke ich , dass auch in einer langjährigen Partnerschaft, Sexualität mit anderen Partnern möglich sein muss.
Sehe ich sehr ähnlich. Ich halte es auch für unmöglich, jahrzehntelang eine "Ex-Teenagerbeziehung" zu führen, ohne, dass sich mindestens ein Part massiv verbiegen muss.
Ich glaube, Du würdest es bereuen, wenn Du Deine Beziehung wegwirfst. Es gibt so viele Arschlöcher*innen, lies nur mal hier im Forum.
Wenn Dir die Gespräche fehlen, kannst Du sie mit Freundinnen führen. Es gibt in jeder Beziehung Themen, die nicht bedient werden bzw die man selbst nicht bedient. Das ist ok, aber die Beziehung dafür in Frage stellen?
es könnte aber auch besser nachkommen!
Wieviel besser als „wir sind ein perfektes, starkes Team“ kann es noch werden?
Und was hat „mir fehlen tiefe Gespräche, die ich dann aber mit Freundinnen habe“ eigentlich mit „fremdknutschen“ zu tun? 🤔
Ist jetzt gar net boss gemeint, aber ist dir vielleicht langweilig? Hast du Projekte? Hobbies? Werden die Kinder langsam selbstständiger?
Ich bin voll ausgelastet. dir Kinder sind noch klein, hab grade nen neuen Job begonnen und es gibt noch mehr.
Also nein, mit Langeweile hat das nichts zu tun. Und dieses Gefühl ist, wie geschrieben, auch nicht komplett neu für mich. Deshalb wollte ich fragen wie es andere sehe und hier sind ja spannende Ansichten dabei.
Ich hab nicht vor mich von meinem Mann zu trennen. Das wäre für die Kinder nicht fair. Ich beschäftige mich nur grade damit, sollte es mal eine Situation geben, geb ich der nach oder kämpfe ich weiter dagegen an.
Also eigentlich denke ich grade eher philosophisch darüber nach was richtig und falsch ist, was das Leben einem bietet. Ich hab ja noch ein paar Jahre vor mir ...
Es wundert mich etwas, dass ihr nicht so offen miteinander spricht. Nach 15 Jahren zusammen bleibt gemeinsame Gespräche eine Basis unserer Beziehung. Gestern waren wir bei den Großeltern. 1,5 Stunden hin, 1,5 Stunden zurück haben wir fast ununterbrochen uns unterhalten. Mein Mann ist ein sehr lustiger, geistreicher Typ. Ich höre ihn gerne reden. Die Gespräche machen Spaß. Aber wir unterhalten uns auch über tiefgründige Dinge, wie Ansichten, aktuelle Gefühle, Lebensvorstellungen.
Emotional fühle ich mich einfach „vergeben“. Sicher gibt es Männer mit guten Eigenschaften draußen, aber keiner gefällt mir so wie mein Mann. Das Gesamtpaket passt einfach. Das Gefühl „etwas zu verpassen“ hatte ich nie. Ich bin einfach unglaublich dankbar jemanden gefunden zu haben, den ich so lieben kann und darf.
Darüberhinaus, unabhängig von den Gefühlen, wenn man so lange zusammen ist, erlebt man nicht nur gute Zeiten. Gemeinsam ist man durch Dick und Dünn gegangen und ist einander beigestanden. Da würde ich mein Mann niemals, alleine aus Loyalität, in die Position eines Betrogenen bringen. Seine Gefühle sind mir wichtig. Es würde mich sehr traurig machen, wenn er betrogen wird.
Im März sind es 15 Jahre bei uns. Seit 6 Jahren verheiratet, 1 Kind. War 19 als wir zusammen kamen, mein erster richtiger Freund. Hatte nie das Bedürfnis nach irgendeinem anderen Mann. Er ist alles, was ich immer wollte.
Richtig küssen ist intimer als Geschlechtsverkehr. Küsst ihr euch nicht mehr oder warum hast du das Bedürfnis danach?
Gute Frage. Tatsächlich küssen wir uns nicht mehr viel... weil mir einfach irgendwie mittlerweile die emotionale nähe fehlt für nen tiefen Kuss..
Und genau das ist doch das entscheidende an einer erfüllten Beziehung. Wenn du dich nicht trennen möchtest, dann würde ich genau daran arbeiten, vielleicht auch mit Hilfe.
Ein perfektes Team wird dich seelisch nicht glücklich machen und ganz ehrlich, das Thema Kinder immer vorzuschreiben finde ich sehr merkwürdig. Kinder spüren alles und lernen am Modell. Umso besser es dir geht, umso besser geht es den Kindern, auch wenn man nicht mehr mit dem "Papa" zusammen lebt.
Auch Beziehungen haben unterschiedliche Phasen, ich bin mit meinem Mann zusammen gekommen, da war ich 23, hatte aber ab 15 Beziehungen, Affären,….ich hab mich da gut ausgetobt und mir fehlt nichts.
Wir erzählen uns viel und verstehen uns super, es gibt immer mal wieder Durststrecken - gerade mit den beiden Kids ist die Beziehung erstmal in den Hintergrund gerückt. Dennoch wissen wir immer, dass es wieder besser wird. Es ist halt nicht mehr die große Verliebtheit und man muss sich mit manchem arrangieren - Niemand ist perfekt! Aber wenn man eine langjährige Beziehung führen möchte, ist das ganz normal. Sonst muss man alle 2 Jahre den Partner wechseln oder generell offen leben.
Wir sind 32 Jahre zusammen.
Mit einem Mann, mit dem ich nicht reden könnte, wüsste ich auf Dauer (klar, man muss nicht *immer* reden, aber irgendwann halt doch) nichts anzufangen, für mich ist das unverzichtbar in einer Beziehung und könnte durch nichts anderes ausgeglichen werden.
Die Sehnsucht nach einem Partner, mit dem einen auch gute Gespräche verbinden, kann ich also gut nachvollziehen.
Was einem wichtig ist in einer Beziehung, ob Monogamie dazugehört muss jedes Paar selbst entscheiden. Ich hab in den letzten Jahren hier ein paar neue Wörter gelernt. Anscheinend bin ich demisexuell und sapiosexuell, und damit auch monogam, da ich den Mann liebe und er ziemlich schlau ist.
Bisschen Fremdknutschen fänd ich nicht so tragisch. Hab ich aber auch nur einmal, ganz am Anfang, als wir noch gar nicht so richtig zusammen waren.
Ich kann deine Gedanken jedenfalls nachvollziehen.