Einsam

Kinder groß, Karriere, Haus. Gute Ehe, jeder kann wieder auf sich schauen, seine Wege gehen, Urlaube mit Freunden, Ausgehen, Sport. Mein Mann viel unterwegs, weil es wieder möglich ist. Ich vermisse meine "alte" Familie, die jungen Kinder, die mich brauchen, Eltern sein müssen, sich abwechseln müssen, zusammen halten, ein Team sein. Es ist vorbei, das Kuschelige, und es geht mir so ab. Irgendwie bin ich noch nicht bereit. Keine Lust irgendwelche Freunde treffen, Party ist
machen, es ist mir nicht abgegangen. Ich hab den Absprung nicht geschafft, fühle mich auf einmal, das erste mal nach 20 Jahren einsam, abgehängt. Kennt das jemand?

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Liebe TE,

ich kann durchaus verstehen. Aber passt bitte auf, dass du dich da nicht ins Abseits steuerst. Im Moment scheinst du dir da selbst im Wege zu stehen. Aus diesem Tal muss man einfach raus. Schau ob es für dich Hobbies gibt, an denen du vielleicht Spaß haben könntest oder eine ehrenamtliche Tätigkeit. Und an der Unlust sich mit Freunden zu treffen, da würde ich dran arbeiten. Du scheinst wohl in einer depressiven Phase zu sein. Vielleicht hilft es einen Psychologen aufzusuchen

Alles Gute für dich und einen lieben Gruß
Hinzwife

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Ja, das ist mir bewusst, ich vermisse einfach diese frühere Zeit, das ist nicht besonders reif, es war einfach irgendwie netter alles. Ich werde natürlich vorwärts gehen...

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?! Sei doch froh, dass du das mit Kindern usw hinter dir hast und endlich wieder dein Leben leben kannst 😨

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Nein, bin ich nicht, mochte das immer gern

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Ernsthaft?
Dachte immer, alle die Kinder haben, haben es sich einfach nur toll vorgestellt und sich dann leider ihr eigenes Leben versaut. 😅

Aber interessant, so etwas zu lesen.
:-)

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Hallo,
wir sind gerade in der gleichen Phase. Ich denke es ist wichtig, dass Du Deinem Leben einen neuen Inhalt geben musst, aus dem Du wieder Bestätigung und Freude ziehen kannst. Meine Frau hat sich beruflich nochmal richtig neu aufgestellt und das füllt ihren Alltag neu aus. Deshalb ist es glaube ich wichtig, dass Du nicht der alten Zeit nachtrauerst, die kommt nicht mehr zurück und wenn die Kinder selbstständig sind, hast Du alles richtig gemacht! Schau nach vorne, überlege wie Du die Zeit nutzen willst, beruflich und was Dir schon immer Spaß gemacht hätte, wofür Dir aber bisher die Zeit gefehlt hat (Sport, Ehrenamt, Lesen, was mit Freundinnen unternehmen, Kunst…). Außerdem überlegt doch, was Du und Dein Mann auch zusammen machen könntet, weil das ist jetzt auch eine Aufgabe, die Paarzeit mit Leben zu füllen, sonst lebt man sich u. U. auseinander! Ich wünsche Dir gutes Gelingen!

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Danke! Das klingt sehr überlegt und positiv wie ihr mit dieser Phase umgeht! Und du hast natürlich recht, das Trauern macht mich und die Kinder auch nicht wieder jünger, soll auch nicht sein. Ich versuche positiv zu werden...Alles Liebe euch

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prima Kommentar von netter...
Pläne schmieden! Ehrenamt, bei der Tafel helfen, Vorleseoma im Kindergarten? Und setz Dich mal mit Deinem Mann hin, auf was er so Lust hätte? Eien Fernreise, die man mit Kindern nie gemacht hätte, da zu teuer? Yoga-Retreat auf Bali? Ein gemeinsamer Tanzkurs? Ein Kurs an der Volkshochschule, was Du noch nie gemacht hast, Töpfern, Jonglieren?
Meine Tochter ist Zwei, bin also frisch Mama, und Ü40 - es war sehr unwahrscheinlich, dass es mit einem Baby bei mir klappen sollte, und deswegen hatte ich mir Plan B überlegt. Und ich liebe meine Tochter über alles, merke aber auch, was mir fehlt (ich habe mir in den letzten 2 Jahren immer mal Bücher gekauft, liebe das Lesen - und bin nicht zu einem einzigen gekommen - wobei lesen vll für Dich aktuell zu unspannend ist, Du musst unter Leute!!). Viel Spass beim Entdecken des neuen Lebens. Und wenn die Kinder jetzt flügge sind, kommen sie nach ein paar Jahren sowieso wieder, dann wird die beziehung häufig wieder intensiver. Und irgendwann kommt vll wieder die Oma-Zeit? Aber bis dahin hau auf die Kacke, glückliche Ehe und viel Zeit für alles, auf was man Bock hat - das kann auch richtig toll werden!

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Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen obwohl meine Situation ein wenig anders ist. Ich war sehr lange alleinerziehend und habe eine sehr enge Bindung zu meinem Kind. Nun ist es fast erwachsen und obwohl wir sehr harte Zeiten hatten vermisse ich auch das kuschelige, die Gemeinsamkeit und das gebraucht werden.
Eine Zeit lang war das ein richtiger Trennungsschmerz , den ich einfach durchleben und akzeptieren musste, der aber vorbei gegangen ist.
Ganz leicht fällt es mir immer noch nicht, aber ich lerne einfach die Familienmomente, die es ja immer noch gibt intensiver zu genießen. Und ich freue mich darauf zuschauen zu können wie sich mein Kind und die Familie weiterentwickelt. Irgendwann kommen ja vielleicht auch Schwiegerkinder und Enkel dazu.
Parallel dazu ist es natürlich wichtig, dass ich mich selbst weiterentwickele. Und ja, so langsam finde ich auch daran wieder richtig Freude .

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Danke, danke. Ihr seid echt lieb, so schöne Antworten...

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Aber wenn ihr an euer eigenes Erwachsenwerden denkt: ihr wolltet euch doch auch von den Eltern mal abnabeln, oder?!

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