hallo,
mein Ex Freund (anfang 20) hat sich vor knapp einem Jahr nach 5 Jahren Beziehung von mir getrennt. Es war für uns beide die erste richtige Liebe. Ich hatte zuvor schon zwei kurze Beziehungen, für ihn war es die erste Beziehung überhaupt. Die ersten drei Jahre unserer Bezehung war alles perfekt und wir haben eine gemeinsame Zukunft geplant. Da er Profisportler ist bzw. war ist die Beziehung oft zu kurz gekommen worunter ich zwar gelitten habe aber ich habe es akzeptiert weil ich ihn geliebt habe und lieber nur wenig Zeit mit ihm als viel Zeit mit jemandem anders. Ich war während unserer Beziehung auch gut mit vielen seiner Freunde befreundet und habe auch mal Zeit mit ihnen verbracht wenn er nicht da war. Vor zwei Jahren war ich abends mit einem Freund von ihm verabredet, er hat das auch gewusst. Wir haben uns gut unterhalten und auch etwas getrunken. Irgendwann fing er an mich anzufassen und meinte dass ich das doch auch wollen würde. Ich war zu geschockt um mich zu wehren. Ich habe nicht darüber gesprochen weil ich mich selbst schuldig gefühlt habe weil ich nichts dagegen gemacht habe und er auch nicht wollte dass er Probleme bekommt. Unsere Beziehung hat sich danach stark verändert, ich hatte Panikattacken, fing an zu klammern und habe mich ziemlich zurückgezogen. Er hat mehrmals versucht mit mir darüber zu reden aber ich habe immer wieder abgeblockt und habe selbst nicht eingesehen wie es mir ging. Als das ganze dann so weit war dass ich es teilweise nicht mehr geschafft habe morgens aufzustehen und mich selbst total vernachlässigt habe hat er sich schließlich von mir getrennt. Ich war zu diesem Zeizpunkt so weit, dass ich nicht mehr leben wollte und als ich erfahren habe, dass er eine neue hat war der Tiefpunkt erreicht. Eine Freundin von mir schrieb ihm ohne mein Wissen, wie es mir ging woraufin er mich kontaktierte und meinte dass ich keine Dummheiten machen solle. Das ist jetzt etwa ein Jahr her und seitdem hatten wir auch keinen Kontakt mehr.
Ich habe mir psychologische Hilfe gesucht und würde auch sagen, dass es mir inzwischen psychisch wieder relativ gut geht. Ich führe wieder ein normales Leben und habe versucht ihn zu vergessen allerdings klappt das nicht. Ich bereue es, dass ich mit meinem Verhalten unsere Beziehung zerstört habe. Er ist inzwischen auch wieder single. Ich würde mich gerne bei ihm für mein Verhalten entschuldigen und ihm zumindest erklären, dass ich eine sehr schwere Zeit durchgemacht habe. Denkt ihr es bringt etwas sich auch nach so langer Zeit zu entschuldigen?
Ex nach einem Jahr wieder kontaktieren
Ich denke, für eine Entschuldigung ist es nie zu spät !!
Zumal es Dir beim Verarbeiten des Ganzen bestimmt auch helfen würde, da Du es bei dieser Gelegenheit ja nochmal etwas aufarbeitest mit ihm.
Alles Gute für Dich
Hallo,
ja, mach das. Dir wird das auf jeden Fall helfen die Sache zu verarbeiten.
Ob er sich ggf. wieder auf eine Beziehung mit Dir einlässt?? Ich würde Nein denken.
Dafür hat er zu wenig Interesse gezeigt als es Dir schlecht ging.
Hallo Du,
ich finde es sehr gut, dass du dir psychologische Hilfe geholt hast. Das Verhalten deines Ex-Freundes zu dem Zeitpunkt, als es dir so schlecht ging, ist für mich als sehr empathische Person nur schwer nachvollziehbar und gerade im Hinblick darauf, dass dir einer seiner Freunde Schaden zugefügt hat, werde ich richtig wütend.
Deshalb ist meine Meinung, dass du dich nicht entschuldigen musst, ich finde das wäre eigentlich seine Aufgabe, weil er dich im Stich gelassen hat.
Aber ich nehme mal an, er weiß immer noch nichts davon,was eigentlich passiert ist? Mich stört in dem Zusammenhang das Wort "Schuld". Die liegt ja wohl eindeutig bei diesem Typen, der sich übergriffig verhalten hat und dann noch feige ist und keine Probleme bekommen wollte.
Vielleicht besprichst du das mit deinem Therapeuten/ Therapeutin.
Mein persönlicher Standpunkt ist, wer mich fallen lässt, wenn es mir dreckig geht, kann mir gestohlen bleiben und bei dem entschuldige ich mich bestimmt nicht.
Alles Gute für Dich!
Dem möchte ich widersprechen.
Aus dem Text geht nicht hervor, wie sehr sich der Ex bemüht hat zu helfen. Wenn die TE aber komplett dicht gemacht hat und er einfach nicht weiter gekommen ist kann ich die Trennung verstehen. Das ist ähnlich wie bei einem Süchtigen oder jemandem mit Aggressionsproblemen. Irgendwann kann der Partner nicht mehr und es bräuchte professionelle Hilfe. Wenn die aber nicht gesucht oder angenommen wird, muss der Partner nach seiner eigenen mentalen Gesundheit schauen.
Stell dir das ganze andersherum vor. Stell dir vor, hier schreibt eine Frau, deren Partner depressiv ist und der akut ein Tief hat. Der aber keine Hilfe annimmt und sie leidet mit ihrem Partner. Hat keine Kraft mehr, fühlt sich selbst langsam wert- und nutzlos. Viele, auch ich, würden zur Trennung raten.
An die TE: ich finde die Idee der Entschuldigung gut. Es hilft beim aufarbeiten. Besprich das dich mit deiner Therapeutin, wie man am besten vorgehen kann.
Jemand anderes hatte auf mögliche negative Reaktionen hingewiesen. Das sehe ich auch so. Das sollte man vorab durchdenken. Aber auch hier: deine Therapeutin kann dir helfen.
Vielleicht kannst du ja auch einen Brief schreiben. Dich entschuldigen, erklären was passiert ist, ohne Namen zu nennen falls du Sorge vor der Reaktion hast. Dann hat er Zeit, angemessen zu reagieren.
Liebe Grüße und gute Besserung
Ich verstehe, was du meinst, allerdings stört mich dieses Wort „entschuldigen“ massiv. Erklären finde ich ich in diesem Zusammenhang besser. Für eine Erkrankung muss ich mich doch nicht entschuldigen.
Deine Idee mit dem Brief finde ich sehr gut.
"Ich habe mir psychologische Hilfe gesucht und würde auch sagen, dass es mir inzwischen psychisch wieder relativ gut geht."
"Ich bereue es, dass ich mit meinem Verhalten unsere Beziehung zerstört habe."
Die zweite Aussage wiederlegt im Grunde die erste.
Wenn es dir psychisch gut gehen würde, wäre dir klar, dass du dir nichts vorzuwerfen hast.
Du hast unter Panikattacken und scheinbar Depressionen (?) gelitten. Dafür kannst du nichts.
Das wäre so, als wenn du dich dafür entschuldigen wollen würdest, dass du eine Grippe hattest.
Er hingegen hat dich verlassen als du ihn am dringendsten gebraucht hättest, in deinen schwersten Stunden.
Die Tatsache, dass du (noch immer) die Schuld für das Beziehungsaus komplett bei dir suchst, zeigt deine sehr ungesunde Einstellung zu eurer Beziehung.
Nichts desto trotz: kontaktieren könntest du ihn, wenn du trotz dass er dich hat hängen lassen tatsächlich nochmal sprechen willst.
Aber tue dir selbst einen Gefallen und entschuldige dich nicht dafür, eine schlimme Zeit gehabt zu haben.
Und wenn ich jemanden versehentlich anrempel entschuldige ich mich trotzdem. Auch wenn ich vielleicht selbst gestolpert bin und nichts dafür kann.
Man kann sich doch trotzdem entschuldigen und es kann einem trotzdem leid tun, wie man den ehemaligen Partner belastet hat, auch wenn man in dem Moment keine Schuld hatte. Oder sehe ich das falsch?
Und ein abschließendes Gespräch oder ein abschließender Brief können beim aufarbeiten helfen.
In diesem Fall bewerte ich die Situation offensichtlich anders als du und wir sind da wohl einfach unterschiedlicher Meinung.
Ich persönlich verstehe weder die aktuelle Haltung der TE, noch den Grund, weswegen sie sich entschuldigen müsste.
Ich sehe vielmehr eine Frau, die einem Mann hinterhertrauert und ihn zurück haben will. Und eine Frau, die sich dafür selbst klein macht und dem Mann, der sich 1 Jahr lang nicht um sie und ihre Verfassung geschert hat, hinterherrobben will.
Ich denke auch, dass ein Gespräch sinnvoll sein könnte. Er weiß ja bis heute nicht, was los war und bestimmt beschäftigt es ihn auch.
Ein klärendes Gespräch kann sehr befreiend sein.
Allerdings nur, wenn du daraufhin nicht die Hoffnung hast, dass das wieder was wird zwischen euch. Es sollte (vorerst) wirklich nur ein klärendes Gespräch sein!
Alles Gute!