Ich weiß nicht mehr weiter

Hallo ihr lieben,

Ich fürchte der Text wird etwas länger und ist etwas wirr, leider habe ich niemanden den ich mich komplett anvertrauen kann.

Kurz zu uns, mein Freund und ich sind seit 10 Jahren zusammen. Wir haben zwei wundervolle Kinder 4 und 2 Jahre alt. Seit ca. 6 Monaten ist bei uns der Wurm drinnen, ich gehe immer mehr auf Abstand und ertrage seine ständigen Annäherungen nur schwer. Vor 6 Monaten hatte ich wieder kurz Kontakt zu meiner großen Liebe (viele Dinge ungeklärt, ich konnte ihn nie vergessen). Seitdem distanziere ich mich Immer mehr, ich habe mittlerweile eine richtige leere in mir und bin Kaum noch glücklich. Früher war ich dss komplette Gegenteil, Fast immer glücklich und voller Leben.
Ich habe momentan das Gefühl in einem falschen Leben festzustecken, etwas falsch entschieden zu haben bzw etwas zu verpassen in meinem Leben.
Nach 10 Jahren Beziehung ist diese natürlich nicht mehr so rosarot wie am Anfang, aber er ist einer der liebsten Menschen die ich kenne. Einige Dinge stören mich an ihm, über die ich früher hinwegsehen konnte mittlerweile bin ich nur noch genervt.
Noch dazu kommt, dass er extrem eifersüchtig ist und nun schon mehrmals heimlich meine Nachrichten gelesen hat. Unbegründet wohlgemerkt.
Ich habe angefangen mit alten Bekannten zu schreiben (war früher in der Animation tätig) und fühle mich dadurch wieder ein wenig lebendig. Früher bin ich öfters im jahr weggeflogen, seitdem ich mit ihm zusammen bin nicht mehr, damals hat es mich nicht gestört. Mittlerweile habe ich aber das Gefühl es schränkt mich in meiner Freiheit total ein . Es sind viele kleine Sachen, die sich über die Jahre angestaut haben.
Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich ihn nicht mehr liebe. Wir sind teilweise eher wie sehr gute Freunde.
Momentan brauche ich Meinungen, ist das nur eine Phase und ich stecke in einer Art Midlife-Krise?

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Das hört sich nach Burnout an.
Geh zum Arzt und lass dir eine Kur verschreiben.

Was deine Partnerschaft betrifft, nun ja welche weitere gemeinsame Lebensziele habt ihr?
Falls keine Vorhanden sind, dann findet euch welche,es ist der Alltagstrott der sich auf eine Beziehung auswirken kann, solche Phasen kommen und gehen wieder, wichtig ist miteinander darüber reden.

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Huhu, danke für deine Antwort. An ein burnout denke ich zumindest ab und zu bur teilweise. Ich habe keine Probleme damit, Sachen zu machen die mir Spaß machen und meine täglichen sportrunden schaffe ich auch. Im Alltag habe ich sonst weiter keine Probleme diesen zu meistern.
Lebensziele haben wir tatsächlich konkrete, momentan bin ich mir aber nicht sicher, ob ich diese so möchte.

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Hallo Farida

Dein Beitrag und die damit verbundene Situation liest sich nicht gerade positiv, zumal ich hier auch ganz deutlich einen Leidensdruck heraus lese.
Vermutlich geht es deinem Partner nicht gerade besser, möglicherweise merkt er ebenfalls deine emotionale Distanz.

Kann es sein, dass du das Gefühl hast dich nicht richtig ausleben zu können und dieser Partner schlichtweg einfach nicht dein Lebensglück erfüllt, du folglich diese Leichtigkeit aus deiner ersten großen Liebe einfach vermisst?

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Ich fühle mit dir und der Text könnte fast 1 zu 1 von mir sein. Gleich lang zusammen, auch 2 Kinder und letztes Jahr wieder Hals über Kopf in meine Jugendliebe verliebt.
Tja, seither geht unsere Ehe den Bach runter. Mein Mann weiß von meinen Gefühlen, er will mich auf keinen Fall verliert. Es ist nie was mit dem anderen Typ gelaufen, aber ich weiß, dass er ebenfalls noch Gefühle hat.
Mein Mann hat ein sehr schlechtes Selbstwertgefühl und ist daher extrem anhänglich, nähebedürftig und will dauernd Sex zur Bestätigung. Mich nervt das so sehr inzwischen. Je mehr Nähe er möchte, um unsere Beziehung zu retten, desto distanzierter werde ich.
Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll. Ich hoffe immer noch auf Spontanheilung. Das geht jetzt schon fast ein Jahr bei mir und irgendwie wird es nicht besser. Trennen will ich mich eigentlich nicht, weil ich objektiv ja weiß, was ich an meinem Mann habe. Aber die Gefühle sind halt ein mieser Verräter.
Mein Text ist nicht hilfreich, ich weiß. Aber du bist nicht allein.

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Hallo Ifeelyou,

Oh man. Ich glaube viele sitzen in dem gleichen Boot, trauen sich nicht drüber zu reden oder wollen es sich nicht eingestehen.
Objektiv weiß ich auch, was ich an meinem Freund habe, aber ob es mir für die Zukunft genügt eine finanzielle Sicherheit und einen Vater für meine Kinder zu haben!?
Ich bin hin und hergrissen. 🙈

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Hallo Farida und eigentlich ist es auch eine Antwort für Ifeelyou,

wenn ich Eure Beiträge so lese, erinnert es mich doch sehr an meine Situation vor 12 Jahren.
Ich war zum damaligen Zeitpunkt 16 Jahre mit meinem Exmann zusammen, wir haben 3 gemeinsame Kinder.
Ich kann nur sagen, hör(t) auf Dein (Euer) Herz!
Wenn man solche Gefühle und Gedanken hat, geht's meistens nicht gut aus. Das ist meine Erfahrung.

Soviele meiner Freunde und Bekannte sind in 2. Runde, wie ich immer so schön sage.
Man spürt einfach, wenn's "rum" ist.
Natürlich sind die Kinder die Leidtragenden und man tut sich schwer mit dem finalen Schritt.

Zumindest gings mir damals so.
Dieser Prozess ging bei mir über 2 Jahre. Schlussendlich kam, was kommen musste.

Trennung, Scheidung.

Mittlerweile bin ich neu verheiratet, seit 11 Jahren mit meinem jetzigen Mann zusammen und sehr glücklich.

Das ist leider das Leben
Menschen verändern sich, entwickeln sich weiter, leider nicht immer zusammen (in eine Richtung).

Aber man hat nur dieses eine Leben und sollte für sich den Anspruch haben, glücklich zu sein.

Alles Gute für Dich
Liebe Grüße
Malba

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Liebe Malba,

Vielen lieben Dank für deine Antwort und tatsächlich stehen mir die Tränen in den Augen.
Was war bei dir der ausschlaggebende Punkt, dass du dich getrennt hast? Mein Herz sagt lass los und mein Verstand sagt bleibe. Ich habe schon öfters gedacht, dass ich mir meine Zukunft so nicht vorstelle.

"Aber man hat nur dieses eine Leben und sollte für sich den Anspruch haben, glücklich zu sein."
Wahre Worte, die ich zu 100% unterschreiben würde und doch habe ich tierischen Respekt und Angst vor so einer Entscheidung.

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Liebe Jupa,

ja, das kenne ich sehr sehr gut, dass sich Herz und Verstand nicht einig sind.
Ich hab mich so dermaßen schwer damit getan, aus meinen Kindern Scheidungskinder zu machen, was mich eben so lange davon abgehalten hat, den letzten Schritt auch noch zu gehen

Aber bei uns herrschte nur noch Eiszeit, ich war froh, wenn er Abends aus der Tür gegangen ist, um nochmal zu einem Freund zu fahren und ich alleine mit meinen 3 Kindern war.

Eine meiner engsten Freundinnen hat mich damals gefragt, ob ich mir noch vorstellen könne, mit diesem Mann alt zu werden?
Ich habe ohne zu zögern mit nein geantwortet.

An diesem Punkt bedarfs nicht mehr vieler Worte.
Zudem war ich noch nicht mal 34, dachte mir damals, das kanns nicht gewesen sein. Dafür bin ich mir zu schade

Mir gings wirklich schlecht damals, dieses Kopfkino und hin und her war nervenzerreibend ohne Ende.

Wie gesagt, ein Prozess über 2 Jahre, bis ich dann letztendlich allen Mut zusammengenommen habe und es durchgezogen habe.

Die beste Entscheidung meines Lebens und ich habe es nie bereut.

Es gibt soviele unterschiedliche Situationen, Geschichten. Leben...
Jeder muss für sich seinen Weg finden, was nicht immer einfach ist.
Du schreibst ja selbst, dass Du nicht mal mehr weißt, ob Du ihn noch liebst.
Über diesem Punkt war ich längst hinaus, das hat es mir zum Schluss leichter gemacht.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall von ganzem Herzen, dass Du für Dich die richtige Entscheidung triffst und damit leben kannst.

Alles alles Liebe und schreib gerne wieder
Ganz liebe Grüße
Malba

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Eure Beziehung funktioniert so aktuell nicht. Wenn du das noch möchtest und dir vorstellen kannst, könnte man evtl zusammen dran arbeiten (und er es eben auch möchte und mitzieht).

Ich glaube, eine Paartherapie könnte helfen, um zu erkennen, welche Bedürfnisse und Erwartungen ihr eigtl an den anderen habt. Er muss z.B. seine Eifersucht in den Griff bekommen, du musst dir wieder mehr Freiheiten schaffen.

Wenn ihr beide das als aussichtslos anseht, dann wäre eine Trennung wohl das beste. Ich persönlich würde aber wohl noch versuchen, dran zu arbeiten und eine neue Basis zu schaffen.

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Dem ist eigentlich auch nichts hinzuzufügen.

Eine Paartherapie würde ich dann anstreben, wenn man für sich die Frage, ob man in 5 oder 10 Jahren oder den Rest seines Lebens immer noch zusammen sein möchte, mit ja beantworten kann. Sollte bei dieser Frage ein Nein herauskommen, wird es schwieriger, dann bleibt nicht mehr viel übrig. Wenn man es schafft, sich einvernehmlich zu trennen und Paar- und Elternebene trennt, denke ich, haben die Kinder weniger zu leiden, dann profitieren sie eher von zufriedenen, glücklichen Eltern. Das ist dann eher ein Gewinn für alle.