Grenze überschritten?

Liebe alle, ich würde mich über eure Einschätzung freuen. Bin mit meinem partner bald 6 jahre zusammen, wir haben gemeinsame Kinder.
Er hatte probleme mit den zähnen, er hat es jahrelang schleifen lassen, bis ihm einige zähne gezogen werden mussten. Jetzt sind ein paar monate um und er müsste dringend brücken auf die entstanden lücken setzen, damit sein gebiss wieder intakt ist und sich nicht alles verschiebt. Zudem ist ein total kaputter, schwarzer zahn, der noch gemacht werden muss.
Ich hab seit jeher Hemmungen mit ihm zu knutschen. Meistens putzt er sich nur ein mal am tag, morgens, die zähne. Vor den ziehungen, gab es so manche geruchsentwicklung. Ein mal sprach ich ihn darauf an, da kaufte er sich Kaugummis, anstatt zum Zahnarzt zu gehen. Bis akut die kaputten zähne raus mussten, vergingen nochmal 2 jahre 🙄 ich habe nichts weiter gesagt, außer das ich stolz war, als er sich endlich behandeln ließ.

Jedenfalls drückt er sich jetzt wieder davor, dabei ist das "schlimmste" geschafft.
Ich habe ihn jetzt einige male erinnert, sich einen termin zu besorgen, bevor es zu spät ist. So ungefähr seit zwei monaten frage ich 1 - 2 mal pro woche nach. Ich komm mir schon ziemlich blöd vor, glaubt mir.
Heute abend dann war es soweit: ich sagte ihm, dass mich dieser zustand davon abhält, ihn zu küssen, dabei würde ich so gern mit ihm knutschen. Ich find ihn total heiß. Aber knutschen geht unter diesen Umständen nicht.
"Ich steh nunmal auf gepflegte zähne" sagte ich.

Dann sagte ich ihm auch, dass ich ein mal am tag zähne putzen nicht für ausreichend halte, mich turnt das ab. Er sagte, er sei abends zu fertig dafür. ich sagte, was für eine ausrede, abends auf dem balkon rauchen ist kein problem, dann müssen 3 min zähne putzen auch drin sein.
Er fühlt sich unter druck gesetzt und irgendwie erpresst von mir.
Ich komm mir bescheuert vor und hab ein schlechtes gewissen.
Das war schon arg übergriffig von mir, oder was meint ihr?

Ich versuchte zu relativieren, indem ich nochmal ganz explizit auf meinen persönlichen geschmack hinwies, und bat ihn, es nicht persönlich zu nehmen. Trotzdem eine scheiß Situation.
Freu mich auf meinungen.

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„Es sind ja seine Zähne“….ja - und nein 🙈 Es geht hier um ein Mindestmaß an Körperhygiene, nämlich 2x tgl Zähneputzen (mindestens, nach bestimmten Gerichten/Lebensmitteln putze ich persönlich sogar noch öfter). Aber es geht nicht nur um Hygiene, sondern auch um Zahngesundheit.
Außerdem hat er als Vater auch eine Vorbildfunktion und für eure Kinder sollte es selbstverständlich sein, morgens und abends Zähne zu putzen und die jährlichen Kontrollen beim Zahnarzt zu machen.

Vielleicht hat er Angst vorm Zahnarzt, das wäre zumindest ein nachvollziehbarer Grund für das Aufschieben der Behandlung. Da hilft dann aber auch kein ständiges Erinnern deinerseits. Da musst am besten du den Termin vereinbaren und ihn begleiten, am besten auch den Zahnarzt ins Boot holen und darum bitten, die Angst deines Partners zu berücksichtigen oder ihr sucht gleich einen Zahnarzt der auf Angstpatienten spezialisiert ist.
Die Ausrede „ich bin zu fertig zum Zähne putzen abends“ geht allerdings gar nicht. Das MUSS drin sein, darüber diskutiere ich gar nicht.

Ich finde, du bist da nicht übergriffig und du gehst schon mit sehr viel Geduld an dieses Thema ran. Mir wäre deutlich eher der Kragen geplatzt 🙈

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hat er eine zahnarzt-phobie? da reicht kein „an den termin erinnern“. da musst du den termin ausmachen und mit ihm gemeinsam hingehen. es gibt auch zahnärzte die auf solche patienten spezialisiert sind.

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Wahrscheinlich schon, er wird halt sehr beleidigt und macht dicht, wenn ich zu forsch bin. 🤔 Aber frag ihn gleich mal, ob ich ihn da irgendwie unterstützen/begleiten kann, danke für deinen input!

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männer tun sich da oft besonders schwer das zuzugeben. ich würde gar nicht fragen (vielleicht ist er zu stolz um ja zu sagen?) sondern einfach machen! und wie gesagt, es gibt ärzte die sind darauf spezialisiert. der kann ihm dann auch am besten klar machen wie wichtig mundhygiene ist und wenn die zähne gemacht sind, ist die motivation da vielleicht auch größer

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Ich finde du bist eigentlich sehr rücksichtsvoll. Vielleicht würde wirklich mitgehen helfen. Und Zähneputzen am Abend muss drin sein, da bin ich ganz bei dir!

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Danke 🙌
Ich find mich trotzdem grenzüberschreitend, aind ja seine zähne 🙈
Ich frag gleich mal, ob ihn das helfen würde, wenn ich mitkomme.

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Ja, es sind seine Zähne, aber dann muss er auch damit Leben, wenn du ihn nicht küssen willst. Wer steht schon auf so ein Gebiss?
Würden mir Zähne fehlen würde ich mich nicht mal vor die Tür wagen. So peinlich wäre es mir.

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Ich finde Dich überholt nicht übergriffig.
Ein gepflegtes Erscheinungsbild sollte normal sein und da gehören auch die Zähne dazu.

Das man mal etwas "müffelt", vor allem morgens nach dem Aufwachen, ist normal (also aus dem Mund), aber wenn die Zähne nicht in Ordnung sind, kann das schon heftige Ausmaße annehmen.

Und da finde ich es absolut verständlich, dass es Dich abturnt
Aber wie schon geschrieben, vielleicht lässt er sich darauf ein, dass Du ihn begleitest.

Alles Liebe Dir

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Es sind ja nicht nur seine Zähne, wenn du ihn küsst. Gerade abends keine Zähne putzen finde ich super ekelig. Allerdings könnte ich mir auch nicht vorstellen einen Aschenbecher zu knutschen, da hilft dann auch kein Zähne putzen...
Ich verlange von Anfang an von meinem Freund, dass er sich die Zähne putzt, wenn er Fleisch oder Fisch gegessen hat, bevor es Küsse gibt,weil ich es sonst ekelig finde. Ich würde mir aber auch die Zähne putzen, wenn ihm da etwas stören würde. Aber vermutlich steckt da bei deinem Partner mehr dahinter warum er sich nicht weiter behandeln lässt.

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Hi,
Termin beim Zahnarzt ausmachen, und ihm den Termin mitteilen.

Kennst Du ihn "gut genug", reich auch Urlaub für ihn ein, für den Tag.........................

Dank Corona und Mundschutz-Pflicht in der Firma, ahnte man nicht, was so mancher Kollege, hinter dem Mundschutz verbarg. Die Grillfeier, vor 2 Wochen Freitags, hat gnadenlos die Lücken gezeigt.

Dem "Schönling" aus dem Labor, fehlen alle Schneidezähne und der Rest sind schwarze Stumpe, und geniert sich nicht mal. So ne ".........", habe ich mal in ner Reportage gesehen, aber nie Live.

Aber selbst über die Kolleginnen hetzen, die Größer als 38 tragen.

Ich hatte bei einem Probearbeiten, eine ältere Frau, die mir alles gezeigt hat, da haben die Zähne mit letztem Halt, im Zahnfleisch geschwankt. Man sah nur Zähne und Zahnhälse, sie biss auch am Brötchen nicht ab, riss es ab und steckte es soweit in den Mund, das sie direkt mit den Backenzähnen kaute.....................mir kam es fast hoch. Ich sagte auch den Job, unteranderem deshalb, ab. Direkt neben so einem "Gebiss" hätte ich nicht arbeiten können, mir stellen sich jetzt noch alle Härchen auf, vor Ekel.

Ich habe selbst, riesen Angst vorm Zahnarzt und deswegen putze ich meine Zähne, nehme Zahnseide, unter dem Tag, Zahnpflege Kaugummi, und fahre 38 km, 1 Std. dank Baustellen, 3 Ampeln und Bahnschranke, seit 10 Jahren Baustelle, zu "meinem Zahnarzt". 20 Jahre hatte ich seine Mutter, jetzt habe ich den Sohn, und er ist genauso einfühlsam, wie die Mutter. Eine Kollegin und ich, haben diese Zahnärztin auch einer Azubine empfohlen. Da lachte auch keiner zurück, wenn sie einen anlächelte. Sie ging dann mit der Kollegin mit, als diese einen Termin hatte, und hat sich dann erst getraut.

Also, auch Urlaub nehmen, und begleiten !

Meine Grenze, wäre nie überschritten worden, denn ich wäre laut schreiend weg gelaufen. Es gibt soviele Möglichkeiten heute, die Zähne in der Reihe zu halten, Lachgas oder Vollnarkose. Da muß keiner mehr, mit ner Hackfresse herumlaufen.

Ich hatte 2 Kollegen, die hatten nie Zahnschmelz auf den bleibenden Zähnen. Die waren mit 15 Jahren überkront. Er, hatte mit 37 Jahren, Implantate, und eine super Prothese. Ja, sein Auto war älter und gepflegt, die Klamotten zog er länger an, als die anderen in der oberen Etage, aber so ein schlechtes Gebiss, will "unterhalten" werden, und dann fehlt halt woanders das Geld. Er ist damals schon nicht bei der Bundesweh genommen worden, weil er eben so schlechte Zähne hat.

Alles Gute

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Dass du von Übergriffigkeit sprichst kann ich gar nicht nachvollziehen.

Es geht hier um Hygiene, ihr habt gemeinsame Kinder und er läuft mit fehlenden Zähnen und einem schwarzen Zahn rum?
Ich würde mich ehrlich gesagt für sein Erscheinungsbild schämen.

Auch finde ich das ein no go als Vorbildfunktion für die Kinder. Müssen die dann auch nicht ihre Zähne putzen, wenn sie nicht wollen?
Schon meinem Partner zu liebe ist mir ein frischer Atem wichtig.

Ich hätte da schon längst Klartext gesprochen.

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Gerade das aggressive „Müssen“ ist bei vielen Leuten und Kindern ein Problem. Ich habe eine Bekannte, die stolz erzählt hat, wie sie ihr sich wehrendes Kind zum Zähneputzen auf den Boden ringt, ihm Arme und Beine festklemmt, mit Gewalt den Mund öffnet und dem Kind die Zähne putzt. Das ist massive Körperverletzung und geht natürlich gar nicht. Hat sie auch so von mir zu hören bekommen.
Aber auch weniger aggressive Eltern putzen oftmals Kinderzähne ohne wenn und aber. Und das sind dann oft Kinder, die später das putzen um jeden Preis vermeiden.
Daher immer lieber mit Spaß und guter Laune putzen, keinesfalls mit Zwang, Fünfe auch mal gerade sein lassen und notfalls einen nassen Waschlappen zum Nagen und Lutschen anbieten und regelmäßig zu einem netten Zahnarzt. Dann kommt es meistens gar nicht erst so weit wie beim Mann von der TE.
Gesunde Zähne sind übrigens nicht nur wegen Des Putzens gesund oder anfällig, da spielen viele weitere Faktoren mit rein: Beschaffenheit von Zahnschmelz und Spucke sind zum Beispiel genetisch bedingt, und selbst die Versorgung der Mutter während der Schwangerschaft mit Mineralien und Nährstoffen spielt eine Rolle bei der Zusammensetzung und Gesundheit der Kinderzähne.

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Das, was deine Bekannte da macht, geht natürlich gar nicht. Das triggert natürlich ein Verhalten wie das des Mannes der TE enorm.

Aber er ist mittlerweile erwachsen und hat selbst Kinder. Wenn es denn ein psychisches Problem ist, weshalb er die Zahnhygiene so schleifen lässt, muss er sich Hilfe suchen. Nicht nur der TE zur liebe sondern vor allem seiner eigenen Gesundheit und den Kindern. Er kann das jetzt nicht mehr schleifen lassen und es gibt heute so viele Möglichkeiten, eine Zahnbehandlung angenehmer zu gestalten. Mein Vater hat auch Angst vor seinen Zahnarztterminen, obwohl er gar nicht mal so schlechte Zähne und damit verbundene größere Baustellen hat. Sein Zahnarzt weiß das, die Praxis bietet viel Programm zur Reduzierung der Angst und ggf der Schmerzen. Da muss man irgendwann leider die Angst anpacken statt der Partnerin Vorwürfe zu machen, weil sie (verständlicherweise) besorgt und mittlerweile leider auch angeekelt ist.

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Ich finde es nicht übergriffig. Du hast deinen Standpunkt erläutert und es ist ja definitiv etwas, dass er ändern könnte.

Ja, vielleicht hat er Angst vor dem Zahnarzt, aber das könnte er kommunizieren und zudem entsprechende Ärzte suchen. Außerdem sollte Mundhygiene dann ja noch akribischer betrieben werden, eben damit er gar nicht erst hin muss.

Ich finde es gut, dass du ihm klar sagst, dass das für dich so höchst unattraktiv ist und er sich (auch um seinetwillen) kümmern muss!

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wie alt seit ihr, geht es eventuell auch um Geld, Zahnersatz wird nur anteilig gezahlt, und wenn er nie beim Zahnarzt war, zahlt er selbst!

ich habe letztes Jahr aufgrund von Paronditis unten Ersatz machen lassen, das waren locker 18000€