Partner behandelt seine Kinder ganz anders als meine

Hallo Zusammen,
ich brauche euren Rat.
Ich bin seit 2,5 Jahren mit meinem Partner zusammen. Er selbst hat 2 Kinder im Teenager Alter. Meine Kinder sind 5 und 8.
Wir wohnen zusammen und kommen im Alltag gut zurecht.
Meine Kinder haben meinen Partner lieb gewonnen, er spielt ab und zu mit Ihnen und verbringt viel Zeit mit uns. Mit dem Vater der Kinder haben wir ein gutes und harmonisches Verhältnis.
Nun zu meinem Problem:
Mein Partner kritisiert meine Kinder häufig, beide sind sehr aktiv und lebensfroh, häufiger auch frech und respektlos. Sie fordern viel Zeit.
Mein Partner kritisiert sie meiner Meinung zu viel, was sie essen, wie sie essen, wie die Zimmer aussehen, geht häufig vom negativen aus. Es stört ihn wenn sie Nachts mal rufen oder zu uns ins Schlafzimmer kommen.
Er beobachtet deren Verhalten beim Spielen und zeigt mir jedes Fehlverhalten auf. Wir erziehen schon zusammen und sind auch einer Meinung in fast allem aber trotzdem bin ich angespannt und traurig in seiner Gegenwart weil ich die ganzen negativen Hinweise über meine Kinder schon nicht mehr hören kann.
Seine Kinder machen 4 mal im Jahr Urlaub an Orten wie NY, Dubai, Monaco… haben schlechte Noten, sind faul und melden sich alle 2 Tage per WhatsApp. Sehen tun sie sich alle 3 oder 4 Wochen für einen Tag. Früher war es alle 14 Tage für ein Wochenende, da die Kinder jetzt Teens sind wollen sie eher etwas mit Freunden machen. Er kritisiert an seinen Kindern kaum etwas weil er sagt dass seine Kinder sich dann noch seltener melden würden. Er hat bei seinen Kindern mittlerweile aufgegeben sich um Arzttermine zu kümmern oder mit denen zu lernen weil es eh nichts bringt, da er einen Tag in 3 Wochen nicht das aufarbeiten kann was die restlichen Tage bei seiner Exfrau falsch läuft… Es werden Markenanziehsachen den Kindern geschenkt für hunderte Euro. Nicht von ihm sondern von der Exfrau. Und das alles ist für ihn ok. Er sagt es sind zwar nicht seine Werte aber er freut sich sehr für seine Kinder. Meinen Kindern gönnt er kein zweites Eis im Sommerurlaub in Holland… das stört mich und macht mich traurig.
Ich bin sehr gespannt auf eure Meinung und bitte euch um ehrliches Feedback.
Lieben Dank für eure Unterstützung.

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„Mein Partner kritisiert sie meiner Meinung zu viel, was sie essen, wie sie essen, wie die Zimmer aussehen, geht häufig vom negativen aus.“

Das Problem ist doch nicht, dass dein Partner seine Kinder anders behandelt, sondern dass deine Kinder gerade in einem unmöglichen Umfeld aufwachsen müssen.

Vielleicht hat er seine Kinder als die klein waren genauso behandelt, weshalb sie nun ihre Schwierigkeiten haben.

Umgekehrt hast du ja auch nichts davon, wenn er anfängt seine eigenen Kindern die ganze Zeit zu kritisieren.

Kinder fügen sich oft den Labeln, die man ihnen gibt, positive wie negative. Wenn man einem Kind immer wieder sagt, er sei faul und respektlos, dann glaubt er das irgendwann. Und wenn man Kindern in positivem bestärkt, wachsen diese auch in diese positive Eigenschaften rein.

Für dich klingt diese Kritik deines Partners vielleicht aktuell nur wie Nörgeleien, aber Kinder, die so aufwachsen leiden noch lange unter Selbstwertgefühlen. Und dass dein Partner mittlerweile ein besseres Verhältnis zu deinen Kindern hat, macht die Sache schlimmer, weil die Kinder ihm mehr glauben und vertrauen.

Wenn es meine Kinder wären, würde ich so schnell wie möglich versuchen sie aus dieser negativen Umgebung zu befreien. Ich würde mich verpflichtet fühlen, die Kinder in Schutz zu nehmen, wenn Kritik nach Kritik kommt. Wenn mein Partner nicht schafft die Erziehung meiner Kinder konstruktiv zu gestalten, muss man ihm verbieten mitzuerziehen.

Wenn alles nicht funktioniert, wäre das ein Trennungsgrund für mich. Kein Mann ist es wert, dass meine Kinder unter solchen Umständen aufwächst.

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Sehr schön gesagt. Ich schließe mich an.
LG

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Hallo,

ist eine blöde Situation in der du dich befindest. Aber ich muss sagen das für mich persönlich das Verhalten deines Partners überhaupt nicht geht.

Auch wenn es nicht seine Kinder sind, finde ich das man die gleichen Werte vertreten sollte die man von seinen eigenen Kindern erwartet.


Da gibt es für mich persönlich kein wenn oder aber! Er ist mit dir und deinen Kindern eine Beziehung eingegangen.

Rede mit ihm und schaffe klare Verhältnisse. Das ist das einzige faire was du machen kannst.

Wenn er Unterschiede macht, zwischen deinen und seinen Kindern, dann soll er das machen für mich wäre das keine korrekte Beziehung.

Was ich aber hinzufügen möchte das es dann auch gegenüber seinen Kids- egal welchen Alters- genauso gilt!

Ich wünsche euch alles Gute und das ihr es in einem gemeinsamen Gespräch klären könnt.

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Hallo

So auf den ersten Blick: die Kinder beider Seiten sind verzogen. Aber: Kein Mensch sollte dauernd nörgelnd (so verstehe ich den Erziehungsstil deines Freundes) kommentiert werden - das zehrt an den Nerven aller. Er wendet unterschiedliche Werte an zwischen seinen und deinen Kindern. Warum? Seine hat er nicht (mehr) im Griff; deine sind klein und wehrlos.

Was mir aber auffällt: Du schreibst, ihr erzieht gemeinsam. Warum? Die Kinder haben schon einen Vater und eine Mutter, da muss sich dein Freund unbedingt raushalten. Hau auf den Tisch und gib klar durch, dass es deine Kinder sind und du bestimmst, ob ein zweites Eis drinliegt oder die Zimmer direkt jetzt aufgeräumt werden müssen. Er hat seinen Job mit seinen Kindern, du deinen gemeinsam mit deinem Ex. Hier musst du klare Worte sprechen und konsequent sein. Dh mischt er sich ein, bäumst du dich auf - fertig. Er soll auf seiner Baustelle wühlen (eigene Kids).

Mir wäre ein Dauernörgler und Dauerkritisierer aber ehrlich gesagt eh zu doof. Und lieben könnte ich jemanden, der so mit meinen Kids umgeht, gleich dreimal nicht.

Gruss

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Dein Vorschlag hört sich theoretisch ganz toll an. Praktisch nicht umsetzbar.

Zitat der TE >>Mein Partner kritisiert meine Kinder häufig, beide sind sehr aktiv und lebensfroh, häufiger auch frech und respektlos.<<

Das heißt, selbst ihr als Mutter, welche meist eher liebevoll/betriebsblind sind, fällt auf das die Kinder nicht unbedingt einfach sind.
Ihr Freund soll das in seinem Zuhause so akzeptieren? Der wohnt da! Einen Teufel würde ich tun und mir von zwei kleinen Kindern den ganzen Tag auf der Nase herumtanzen zu lassen, Stichworte frech und respektlos.

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Klar, das läuft hinten und vorne nicht bei dieser ‚Familie‘. Ich persönlich würde getrennt wohnen und meine Kinder raushalten oder mich ganz von Mr Educational Expert (NOT) trennen. Aber die TE denkt noch nicht in die Richtung, deshalb der Ratschlag mit der Nichteinmischung.

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eventuell möchte er, dass deine KInder nicht so wie seine werden?
bei den Teenagern kann er nichts mehr ändern

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Tatsächlich kam mir auch kurz die Idee, dass er bei den Kindern der TE das tut, was er bei seinen nciht konnte (sich nciht getraut hat), und/oder gerne tun würde aber sich nicht traut.

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Ich kann deinen Partner verstehen. Mit seinen Kindern erlebt er keinen dauerhaften Alltag, da drückt man wohl öfter mal beide Augen zu.

Trotzdem ist das nicht schön und ich würde noch mal mit ihm sprechen. Vllt kann er auch mal drauf achten, öfter zu loben, was deine Kinder besonders gut machen.

Oder reflektieren, warum er so oft kritisiert (Eifersucht, weil eure Kinder da sind und ein inniges Verhältnis besteht, was er bei seinen Kindern vermisst? Nur als Beispiel).

Aber so weiter kann’s nicht gehen!

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Ich glaube du solltest mit deinem Partner mal ein klärendes Gespräch führen das es so nicht weitergehen kann und darf. Das er miterziehen will ist beim zusammenleben klar, aber sollte nach deinen Regeln laufen und die solltet ihr nicht vor den Kindern diskutieren. Frag ihn doch mal wie es mit seinen Kindern war in dem alter, die haben wahrscheinlich nie gespielt und hatten immer super aufgeräumte zimmer.

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Das wirst du als liebende Mutter bald nicht mehr ertragen können. Bitte setzt euch zusammen und sprech das bei deinem Partner an. Vielleicht sieht er es gar nicht so wie du. Aber für dich ist es aktuell die Hölle.

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Für mich liest sich das eher so als versucht deinen Kindern die Werte zu vermitteln, die er bei seinen Kindern nicht schafft.
Er ist ja nicht derjenige, der den Kinder die teuren Markenklamotten kauft und mit ihnen so oft teuer in den Urlaub fährt, sondern die Mutter.
Das kann er ja nicht verbieten. Vorallem in dem Alter nicht mehr.
Ich habe eher das Gefühl, dass er den Erziehungsstil, den er sich für seine Kinder gewünscht hat, versucht bei deinen anzuwenden.

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Ich finde so ein "Aufwiegen" immer schwierig, da kommt man schnell in so gegnerische Positionen, statt miteinander zu agieren. Auch, wenn ich das Gefühl der Ungerechtigkeit nachvollziehen kann.

Ihr müsst unbedingt(!) miteinander sprechen und Regeln aufstellen. Am besten zuerst unter euch Erwachsenen, dass du ihm eine Rückmeldung geben kannst, wie du es einschätzt, was dir auffällt, ob ihm das bewusst ist, ob er das anders sieht..
Und wenn ihr Dinge geklärt habt, setzt ihr euch inklusive der Kinder an einen Tisch und besprecht, wie ihr in Zukunft zusammen leben wollt, um möglichst nicht ständig zu streiten oder ähnliches. Auch Kinder haben häufig Ideen und Wünsche, was Regeln und deren Umsetzung angeht.

Zusätzlich macht es hier den Eindruck, dass dein Mann eher der Typ ist, der Defizite sieht (wie das Schulsystem zB. Es wird rot angestrichen, was falsch ist, statt grün, was richtig etc) und dem könntet ihr entgegen wirken, wenn ihr euch bewusst auf positive Dinge konzentriert.

Zum Beispiel könntet ihr beim gemeinsamen Abendessen eine Reflektionsrunde machen.
Wir machen das beim ins Bett bringen, meine Tochter liebt das. Jeder erzählt, was er heute nicht so gut fand/genervt hat etc und dann was ihn gefreut hat/was ein Erfolg war..
Man kann auch nur das Gute machen, macht man Beides, suf jedenfall mit dem Positiven abschließen.

Oder ihr legt ein Positivglas/Buch an. Jedes Mal, wenn am Tag was Gutes passiert (ein Regenbogen erscheint, Tür aufgehalten, Freund getroffen, Geburtstag gehabt, Geld gefunden, freiwillig Spülmaschine ausgeräumt..), kommt das da rein. Und immer, wenn man traurig ist oder am Wochenende oder am 1.des Monats... schaut ihr euch das gemeinsam an.
Dein Mann kann das auch nur für sich selbst machen, wenn er was Gutes bei den Kids entdeckt, um sein Bild nach und nach ändern zu können. Sieht man nur Negatives, wird das nämlich immer einfacher, weil der Blick dafür geschärft wird.
Andersherum beim Positiven genauso und das Gewicht des Negativen wird etwas aufgehoben.

Ich würde die Teenies da tatsächlich mehr oder weniger aus der Rechnung rauslassen. Dir fällt das Ungleichgewicht auf, aber km Endeffekt leidet ihr unter den Markenklamotten etc ja nicht (wäre anders, wenn er die aus eurer Urlaubskasse bezahlen würde). Wenn sie bei euch sind, müssen sie natürlich auch einbezogen werden und die Regeln befolgen, aber ansonsten ist das ja wenig "dein Bier". Würdet ihr slle zusammen leben, wäre das was snderes.

Alles Gute!