Schwierige Situation – Trauer - Missverständisse

Hallo zusammen,


ich weiß ehrlich gesagt langsam nicht mehr weiter, um meine oder unsere Situation zu erklären muss ich etwas ausholen. Mein Mann (53) und ich (35) sind seit 8 Jahren ein Paar, seit 7 Jahren sind wir verheiratet. Es war Liebe auf den ersten Blick für uns beide. Wir sind beide sehr sensibel und gefühlvolle Menschen. Wir führen einen sehr liebevollen Umgang miteinder zumindest war das bis etwa einem Jahr so.

2021 starb meine wirklich sehr geliebte Schwiegermama, sie war die beste Schwiegermama die man sich wünschen konnte für mich war sie auch meine Mutti. Das war für mich sehr hart bzw. ist es immer noch, da ich sie sehr vermisse. Für meinen Mann war es zwar auch traurig aber er kämpft damit nicht so sehr wie ich es tue. Wir haben viel darüber gesprochen wie ich mich fühle und es gab auch hier kein böses Wort sondern nur Verständnis. Er selbst sieht das eher so: Seine Mama war alt (87) und auch krank, nicht schwer, aber halt auch nicht mehr richtig fit, sie wollte nicht mehr, das hat sie auch öfter gesagt. Sie starb ganz plötzlich ohne lange schwere Krankheit davor. Er sieht es für sie, als eine Art Erlösung. Das kann ich auch alles verstehen. Nur ich empfinde das eben nicht so, für mich ist da nachwievor ein Loch. Deswegen bin ich oft traurig, manchmal auch abwesend, er hat dafür aber wie gesagt Verständnis.


Wir haben Katzen, aktuell 5 Stück, wir wohnen sehr ländlich auf einem riesigen Grundstück. Die Katzen kommen und gehen, keine davon haben wir uns "bewusst" geholt. Die Bauern hier kastrieren nicht, also kamen immer wieder welchen "nach" die wir dann kastrieren ließen. Manche blieben, manche "gehören" dem ganzen Dorf. Bis vor kurzem hatten wir 6 Katzen. Der Kater war chronisch krank und die letzen 6 Monate waren eine harte Zeit, da es ihm immer schlechter ging. Irgendwann war es dann soweit, dass wir ihn erlösen mussten. Meinen Mann hat der Tod dieses Tieres extrem mitgenommen, er hatte eine sehr innige Beziehung zu dem Kater. Er trauert um ihn mehr als um seine Mutter, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Ich habe versucht ihm mit demn selben Argumenten zu "beruhigen" und "aufzubauen". Der Kater war schwerkrank, wir haben alles getan, was wir konnten (haben wir wirklich, inklusive CT und Krebstherapie, da er so sehr an ihm hing). Es war Zeit für ihn zu gehen. Dich trifft keine Schuld. usw. usw. Er kann es aber hier nicht sehen, er will da alles nicht hören und reagiert dann abweisend und zurückweisend. Ich ziehe mich dann zurück und bin traurig, weine für mich, fühle mich verletzt und weggestoßen. Mein Mann leidet unter dem Verlust und ich will ihn dann nicht noch mehr emotional belasten.


Ein weiteres Thema, dass mich echt mitnimmt ist das Thema Urlaub und Reisen. Wir haben das früher oft gemacht. Also vor Corona. Wir haben ein Wohnmobil und ein Ferienhaus. Das war immer der Traum meines Mannes. Im Winter nicht in Deutschland sein zu müssen. Das Ferienhaus haben wir seit 2017 also auch nicht seit eben. Ich liebe es dort zu sein und ich liebe es auch unterwegs zu sein. Ich bin aber auch gerne zuhause, wir haben es hier so schön. Als der Kater so krank wurde, haben wir alle Reisepläne auf Eis gelegt, ein schwerkrankes Tier läßt man nicht alleine, das war auch alles in Ordnung. Ich habe vor ein paar Tagen einmal ganz vorsichtig und behutsam nachgefragt, ob wir vielleicht, eventuell Weihnachten im Ferienhaus verbringen wollen (das haben wir vor Corona IMMER gemacht). Daraufhin hat er mich richtig angeschnauzt, dass ich es wohl gar nicht abwarten konnte, dass der Kater endlich verreckt ist. Ich war so geschockt von der Aussage, dass ich gar nicht antworten konnte. Damit hatte ich nicht gerechnet.


Ich hab das Gespräch sofort beendet, ein bisschen später kam er zu mir entschuldigte sich und nahm mich in den Arm. Leider passiert sowas in der letzten Zeit häufiger, jedes Mal danach stirbt etwas in mir. Ich habe Angst mittlerweile überhaupt was zu sagen. Wir sind oft sehr einsilbig zueinander. Wir haben immer so wahnsinnig viel miteinder gelacht und gescherzt. Jetzt hab ich das Gefühl keiner von uns traut sich etwas sagen, keiner möchte den anderen verletzen und deswegen schleichen wir um uns rum.


Vor etwa einem Monat meinte mein Mann mal, er hat keine Lust mehr auf die Welt da draußen, es ist alles nur negativ, Krieg, Hunger, Inflation, Spaltung der Gesellschaft, Klimakrise. Nur hier zuhause würde er sich sicher fühlen. Ich möchte nicht nur zuhause auf meiner Scholle hocken. Die Welt hat soviel schönes zu bieten, ich dachte eigentlich wir würden das beide gleich sehen.


Ich liebe ihn wahnsinnig und es tut mir weh ihn leiden zu sehen. Ich weiß nicht wie ich es ändern kann. Ich möchte unsere Unbeschwertheit zurück. Habt ihr einen Tipp für mich. Oder soll ich ihn einfach in Ruhe lassen und warten bis sich die Wogen glätten?

Danke für eure Antworten

4

Hi,
seit Herbst 2019, waren wir öfters auf Beerdigungen, als im Kino, Urlaub und Essen gehen, zusammen.

Der 1. Sterbefall, der Onkel von meinem Mann, 86 Jahre alt, "fit", sollte eine neue Hüfte bekommen. Aufgemacht, zugemacht.............alles voller Krebs. Er ist dann 10 Tage später, friedlich im Schlaf verstorben. Wir waren auf der Heimreise von der Therapie in Belgien, und waren total geschockt.

Am 31.12.19, der erst 53 Jahre alte Mann der Cousine verstorben, er war seit 10 Jahren, schwer Krebskrank, trotzdem, er hatte sich immer wieder berapelt.
1.1.20, 1x die Lieblingslehrerin meiner Kinder, eine super Frau. Ich habe so geheult. Der 2. war der Bruder meines Schwagers. Säufer, Medikamentenmissbrauch, 20 Jahre arbeitslos, Polizei bekannt.........die 3 Geschwister waren untröstlich..............meine Eltern und ich, die das Debakel mit ihm ja schon 23 Jahre kennen, "froh" das er eines natürlich Todes gestorben ist, und der Mutter, 82 Jahre, und den 3 Geschwister, nicht mehr zur Last fällt.

Im März 2019 verstirbt der Schwiegervater, nach 4 Wochen "Gedöns" mit Krankenhausaufenthalt und OP. Er war 79 Jahre, und wollte eigentlich noch die 2 Konfirmationen der Enkel, seinen 80. und die goldene Hochzeit ordentlich feiern. Wir hatten mit gerechnet. Waren, sind auch traurig, aber da wir nicht in einem Ort gewohnt haben..........geht es eigentlich.

Und dann auch, einen Kater aufgenommen im Oktober 2019. Im Januar das 1. mal beim Doc, nochmal und nochmal. 300 Euro reingesteckt, und dann mussten wir ihn einschläfern lassen. 12 Jahre alt.

So geweint und getrauert, hat mein Mann nicht bei Onkel und Vater....................bei diesem Kater kam alles raus. Auch noch paar Monate später. Beim Kater hat er Tränen in den Augen, beim Vater, war halt alt und krank.

Auch wenn Dein Mann, es beschreibt, das der Tod der Schwiegermutter eine Erlösung war, durch den Tod des Katers, kam halt alles hoch.........und alles ist noch viel schlimmer. Er konnte bei der eigenen Mutter stark sein, aber der Tod des Katers, der Krieg, Inflation, finanzielle Situation und und und und und und das lastet jetzt auf ihn.

Es könnte schon Richtung Depression gehen. Schaut doch mal, ob in euerer Nähe, die Caritas, Gesprächsgruppen anbietet. Trauer, Krise, Eheberatung...............

Ihm ist evtl. alles über den Kopf gestiegen, und der Tod des Katers, war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.

Kommunizieren, ob mündlich oder per Brief........bleibt im Kontakt, nur so könnt ihr es gemeinsam bewältigen.

Alles Gute

1

Ich finde es total schön, dass Du ein so liebevolles Verhältnis zu Deiner Schwiegermutter hattest und es tut mir leid, dass Du sie verlieren musstest. Wenn ich meine Eltern verlieren würde, würde ich sicherlich auch in ein tiefes Loch fallen, sie sind, auch wenn ich schon Ü40 bin, doch immer meine wichtigsten Bezugspersonen geblieben. Ich finde es aber dennoch tröstlich, wenn Menschen in höherem Alter sterben, zu wissen, dass sie ein glückliches und zufriedenes Leben leben durften ohne viel Leiden gehen durften. Aber klar, man vermisst einen geliebten Menschen natürlich deshalb nicht weniger.

Was die Trauer Deines Mannes um den Kater betrifft, kann ich das Ausmaß der Trauer tatsächlich auch nicht so ganz nachvollziehen. Klar wächst einem ein Haustier ans Herz und wir teilweise fast so etwas wie ein Familienmitglied, aber es bleibt eben doch ein Haustier. Kann es sein, dass der Tod des Katers gar nicht so sehr die Ursache für das Verhalten Deines Mannes ist, sondern nur ein "Symptom" und er eine Art Depression oder depressive Verstimmung entwickelt hat? Ich bin kein Experte, habe nur im Bekannten- Verwandtenkreis schon einige Fälle von Depressionen erlebt. Dieses Einigeln, nicht mehr raus gehen wollen, der emotionale Ausbruch Dir gegenüber ohne sich aber wiederum einem nahe stehenden Menschen anvertrauen zu wollen, all das sieht für mich ein bisschen danach aus. Ich finde es in der aktuellen Situation, in der eine Hiobsbotschaft die nächste jagt auch nachvollziehbar, dass empfindsame Menschen leiden, erst 2 Jahre Pandemie, dann Krieg quasi vor der eigenen Haustür, Klimakrise, und und und. Da entwickeln sich sicherlich Ängste und schlimmstenfalls vielleicht auch Depressionen. Hinzu kommt, dass durch Corona auch viele Sozialkontakte gelitten haben und die Unbeschwertheit einfach vielfach verlorengegangen ist, mit der man sich früher durch die Welt bewegt hat.

Was Du tun kannst, um ihm zu helfen, schwierige Frage... Ich würde sagen, sei für ihn da ohne ihn unter Druck zu setzen, biete an etwas zu unternehmen, fangt wieder klein an, vielleicht erstmal einen Abend ausgehen, ein Wochenende wegfahren, bestimmt findet er wieder Geschmack an Eurem früheren Leben!

2

„Er kann es aber hier nicht sehen, er will da alles nicht hören und reagiert dann abweisend und zurückweisend.“

Nur weil jemand nicht trösten kann, heißt es nicht, dass er nicht Trost auf die richtige Art und Weise braucht… Wahrscheinlich fandest du seine Argumente bei dir auch nicht tröstend?

„Vor etwa einem Monat meinte mein Mann mal, er hat keine Lust mehr auf die Welt da draußen, es ist alles nur negativ, Krieg, Hunger, Inflation, Spaltung der Gesellschaft, Klimakrise. Nur hier zuhause würde er sich sicher fühlen.“

Ich habe das Gefühl, bei ihm ist was passiert im Kopf. Vielleicht hat der Tod seiner Mutter ihn doch mehr mitgenommen als bisher gedacht. Vielleicht spielt ihr Tod mit rein, weshalb er sich draußen nicht mehr sicher fühlt. Vielleicht hatte er auch bei dir das Gefühl den sicheren Hafen sein zu müssten, dass er nicht offen getrauert hat.

Vielleicht könnt ihr eure Gefühle in Briefen miteinander kommunizieren? So vermeidet ihr diese Aussagen aus Wut oder Frustration heraus, das euch so verletzt. Ich habe das Gefühl nicht alles zwischen euch ist gesagt. Da ist Redebedarf da. Alleine lassen würde ich ihn nicht. Ihm gehts offensichtlich gerade nicht gut.

3

Mir scheint, als wäre eine Depression über ihn hinein gebrochen. Dass seine Mama gestorben ist, konnte er vielleicht nicht verarbeiten
Dass man bei einem Kater emotionaler reagiert als bei der Mutter, ist sicher ungewöhnlich aber hat wahrscheinlich einen tiefliegenden Grund.

Wenn man depressiv ist, erkennt man oft nicht, dass man Hilfe benötigt. Das ist das große leid daran. Vielleicht seid ihr beide irgendwann dazu in der Lage, eure Trauer gut verarbeiten zu können. Alles gute.

5

Ich denke für deinen Mann überschlagen sich gerade die Ereignisse.

Ich würde nicht aufwiegen um wen er mehr trauert. Trauer hat soviele Facetten und man kann in niemanden rein sehen.
Ich könnte mir sogar vorstellen er war stark für dich nach dem Tod seiner Mutter.
Beim Tod meiner Mutter musste ich stark sein für meinen Vater. Geheult hab ich nachts oder alleine.
Beim einschläfern unserer Katze habe ich beim Tierarzt geheult wie verrückt. Die Tierärztin übrigens auch. Das war aber auch anders, da musste ich für niemanden stark sein.
Da könnte man auch meinem der Tod der Katze hätte mich mehr mitgenommen. Das war aber nicht so.
Trauer muss man nicht zwangsläufig sehen.

Ich würde deinem Mann einfach noch etwas Zeit geben und ihn nicht mit Hilfe bedrängen. Es reicht oft schon wenn jemand einfach nur da ist und das weiß dein Mann bestimmt an dir zu schätzen.
Es ist alles noch nicht so lange her und noch im Normalbereich.
Also gebt euch beiden einfach noch Zeit.

7

Ich Antworte jetzt mal auf die letzte Nachricht :)

Ja mein Mann hat Depressionen nicht seit eben schon seit knapp 12 Jahren, ich habe ihn so kennengelernt. Er nimmt Medikamente und geht regelmäßig zu seinem Therapeuten, ist eigentlich gut "eingestellt". Ihr habt mir soviele gute Ratschläge gegeben. ich werde versuchen, dass mit dem Brief umzusetzen.

Mein Gefühl sagt mir, er trauert wirklich "mehr" um den Kater. Für ihn sind Tiere unschuldig, Menschen hingegen nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Kater noch jung war, seine Mama aber nicht. Ich weiß nicht vielleicht bilde ich mir das alles auch ein.

Die Zeiten sind für einen hochsensiblen Menschen, wie mein Mann einer ist, nicht einfach das weiß ich wohl. Ich will ihn auch auf keinem Fall im Stich lassen. ich möchte nicht das wir uns verlieren und ich bin mir ziemlich sicher, er möchte das auch nicht. Trauer hat soviele Gesichter, es ist ja auch nicht sein erster Tod, wir haben über die Jahre hier unzählige Fellkinder zu Grabe getragen, alleine seit wir uns kennen 5 Stück. Dass soll das gar nicht schmälern. Jeder Tod war traurig.

Kann man sagen jemand ist Trauererfahren? Mein Mann hat so viele Freunde auch an Krebs und Krankheit verloren, sein Vater lebt schon lange nicht mehr. Er hat mir mal gesagt, das für ihn der Tod nichts beängstigendes ist, das er den Tod als Gleichmacher und für viele auch als Befreier sieht. Deswegen bin ich so hin und her gerissen warum ihn jetzt der Tod dieses Katers so extrem mitnimmt.

Wahrscheinlich habt ihr recht und es ist der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Danke nochmal für alle Antworten!

6

Ich könnte mir auch vorstellen, dass dein Mann nach dem Tod seiner Mutter für dich stark war und er erst jetzt über de nTod des Katers quasi um seine Mutter mittrauert. Aber wie dem auch sei, für deinen Mann kommt anscheinend gerade viel zusammen und auch wenn es komisch klingen mag, aber bitte unterschätze die Midlifecrisis nicht, gerade im Zusammenhang mit dem Verlust der Eltern. Ich habe die Midlifecrisis früher immer leicht belächelt, als die Zeit, in der die Männer sich auf einmal teure Autos kaufen und/oder junge Freundinnen suchen...Mittlerweile habe ich es allerdings bei einigen Freunden und prinzipiell auch bei mir selber gesehen, dass es sich dabei wirklich um eine tiefe Lebenskrise handeln kann, in der einem die eigene Endlichkeit sehr bewußt wird und die angesichts der düsteren Weltlage natürlich je nach Typ Mensch zu mehr oder weniger starken depressiven Verstimmungen führen kann.
Versuche doch ihn immer wieder aus seinem Loch zu locken, unternehme selber etwas, erzähle ihm davon und gib ihm einfach noch etwas Zeit...

8

Hm, du hast einen ganz wichtigen Punkt in Bezug auf deinen Mann nicht im Ausgangspost geschrieben. Nämlich das er schon seit vielen Jahren wegen Depressionen in Behandlung ist. Das ist aber etwas, was immer wieder angepasst werden muß, sowohl medikamentös als auch therapeutisch. Ist ihm/euch das bewußt? Für mich klingt es nicht so.

Der nächste Punkt für mich ist, das diese vielen Gespräche über eure Trauer eigentlich gar keinen Wert haben. Trauer ist doch nun wirklich etwas höchstindividuelles, das hat man schlichtweg nicht zu werten. Deine Kritik an seiner Trauer ist für mich sehr abwertend udn übergriffig. Er sitzt doch auch nicht vor dir und macht dir Vorwürfe, das du um seine verstorbene Mutter so ein Gewese machst...das ist jetzt bewußt provokativ ausgedrückt. Jeder Verlust im Umfeld macht etwas mit einem und es ist niemals das gleiche Gefühl oder die gleiche Reaktion. Man kann jetzt auch gerne darüber spekulieren, ob die Reaktion nach dem Tod des Katers einfach eine Übersprungshandlung ist. Aber auch das bringt niemandem wirklich etwas. Ihr seid keine Medizinier, Therapeuten oder Wissenschaftler, die das irgendwie kategorisieren müssten.

Ein weiterer Punkt ist auch euer Altersunterschied, das sind fast 20 Jahre...das ist verdammt viel. Ich vermute fast, das euch das gerade auf die Füsse fällt. Ich bin etwas jünger als dein Mann, auch wenn sich Interessen immer wieder ändern können und man andere Prioritäten setzt...zwischen meinem Leben und Vorlieben vor 10 Jahren liegen Welten, vor 20 Jahren Universen. Man wird mit der Zeit ruhiger, man überlegt mehr ob sich "etwas lohnt". Oder anders ausgedrückt, man wird einfach entspannt älter. Davon bist du selber aber noch weiter entfernt. Vielleicht ist wirklich der Punkt gekommen, das euch das Alter wieder trennt. Denn natürlich sollst du nicht dein Leben "auf seiner Scholle" verbringen, genausowenig sollte er sich für dich verbiegen müssen. Setzt euch hin, versucht Kompromisse zu finden, vielelicht ist das eure Chance. Man muß nicht auf Biegen und Brechen alles zusammen erleben, durchleben. Und gerade an eurem Punkt der Beziehung könnte es euch beiden extrem gut tun, wenn jeder das genießen kann, was ihm selber im Moment gut tut....unabhängig von einander. Das setzt auch ganz neue Impulse udn ihr dreht euch ncht mehr so extrem umeinander.

Und ganz pragmatisch, aber an erster Stelle, dein Mann sollte seine bestehende Erkrankung abklären.