Mein Freund seid längerem Arbeitslos.. weiß nicht was ich machen soll

Hallo zusammen,

und zwar brauche ich euren Rat, es geht um meinen Freund. Wir sind seid fast 3 Jahren zusammen und mehr als die Hälfte der Zeit ist er arbeitslos. Wir wohnen nicht zusammen, er wohnt noch bei seinen Eltern. Er bemüht sich immer wieder um Arbeit, möchte dies aber am Ende doch nicht machen und tritt die Stelle dann nicht an. Wir kommen immer wieder ins streiten weil ich das Gefühl habe das er gerne arbeitslos ist und oft sagt er auch er findet es gut das Arbeitslose so leben wie sie leben, da sie dann mehr Zeit haben. Seine Einstellung stört mich sehr.
Ansonsten ist er ein sehr liebevoller Mensch, ich kann immer mit ihm reden, meine Probleme erzählen, ich fühle mich geborgen und wohl bei ihm, er hilft mir auch oft in meiner Wohnung, z.B mit Abwasch und Aufräumen. Auch nimmt er kein Geld von mir, er zahlt immer wenn wir irgendwas unternehmen. Ich kann ihm alles anvertrauen und über alles mit ihm reden. Wir verstehen uns blendend und teilen den gleichen Humor.

Momentan arbeitet er an seiner Selbstständigkeit, er baut sich ein Business auf, wobei die Arbeit ihm sehr Spaß macht. Das ist ihm am aller wichtigsten. Das finde ich auch gut, er muss meiner Meinung nach auch nicht viel verdienen.... reicht wenn er ein bisschen dazu beiträgt, da ich genügend verdiene, falls wir irgendwann zusammen ziehen würden. Dennoch habe ich Angst das er irgendwann sich doch für ein Leben als arbeitsloser entscheidet... wisst ihr was ich meine?
Er redet oft davon, dass er es richtig findet so zu leben. Aber für mich ist Harz 4 eher ein Notfall Mittel und nicht um dauerhaft damit zu leben. Er wirft mir außerdem vor ich würde ihn nach seinem Job beurteilen, dabei geht es mir doch einfach nur darum dass ich in der Zukunft nicht alles alleine machen möchte, mich mache mir Sorgen darüber, wie die Zukunft aussehen wird, wenn wir mal zusammen leben. Ich brauche keinen Mann der Millionär ist, ich möchte einfach einen fleißigen Mann, der sich nicht mit einem Leben als Arbeitsloser zufrieden gibt. Ich liebe ihn sehr weiß aber nicht was ich tun soll... Manchmal habe ich auch ein schlechtes Gewissen, dass es mir so wichtig ist das er arbeitet.

LG

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Manchmal habe ich auch ein schlechtes Gewissen, dass es mir so wichtig ist das er arbeitet.

Nicht Dein Ernst, oder? Ich baue doch mein Leben nicht schon von vornherein mit einem Mann auf, der keinerlei Bock hat, mit einer geregelten Arbeit zum Familienunterhalt beizutragen?! Und das in der heutigen Zeit, in der Ausgaben auf uns zukommen, die bald keiner mehr überblickt.
Dass Du genügend verdienst, ist schön, aber sobald ihr zusammenzieht, unterhältst Du ihn mit, an Kinder denkst Du lieber nicht und an weitere Planungen, die mit Geld zu tun haben, auch nicht. Da ist Frust schnell vorprogrammiert.
Kann man so machen....muss man aber nicht 😒
Seine egoistischen Äußerungen zu dem Thema sollen DIR ein schlechtes Gewissen machen....er hat es schon teilweise geschafft, das merkst Du hoffentlich.
LG Moni

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Sehe ich exakt auch so.

Liebe TE,
ich hätte folgende Bedenken: Er lässt sich erst von den Eltern aushalten und geht dann in dein Nest über. Er startet die Selbständigkeit, ist dann erfolglos (keine Erfahrung, kein Wissen, Probleme mit der Buchhaltung, zu faul...) und bleibt auf Schulden sitzen. Solche Werdegänge liest man hier ja häufiger.

Wenn er jemand wäre, der arbeitslos ist, sich sehr anstrengt, aber keinen Job bekommt, arbeiten will- ok. Aber so hätte ich schon arge Bauchschmerzen.
Dinge werden immer teurer, Zeiten, in denen man sich einen guten Lebensstandard als Alleinverdiener/in samt Hausmann/frau leisten kann, sind vorbei.
Nee, jemand, der H4 super findet, käme tatsächlich nicht in Frage, weil ich nicht ewig die Antreiberin sein will.

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Ich weiß ja nicht, wie eure Zukunftspläne sind, aber vielleicht ist ja Haus- und Carearbeit eher sein Ding. So lange keine Kinder da sind, sollte er schon etwas beitragen, wenn ihr zusammen wohnt, werdet ihr zusammen veranlagt, welches Hartz lV wollt ihr denn dann bekommen. Ich verstehe deine Bedenken.
Ich würde es klar formulieren, dass du nur mit jmd zusammen ziehst, der etwas beiträgt und das dies auch Bedingung für das Zusammenleben sein muss, weil dein Lebensstandard sich enorm einschränkt, wenn du ihn mit finanzieren musst.
Bei der Planung von Nachwuchs… ist es vielleicht eher sein Ding, alles zuhause zu managen, aber ich würde mich nicht darauf verlassen. Er wohnt ja noch bei seinen Eltern, was nicht nach der Selbstständigkeit klingt, um Herd und Haus zu versorgen… da würde ich beobachten, wie er sich gerade zuhause verhält.

Bei solchen Leuten ist es oft so, dass der Staat durch eine Privatperson ersetzt wird. Wenn er kein Geld vom Staat bekommt oder nicht so viel, wird er dich womöglich ausnutzen.
Allerdings ist es ja öfter in umgekehrter Konstellation ein anerkanntes System. Haste halt einen Hausmann, finde ich als Entwurf auch völlig legitim.

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Ich würde das nicht mitmachen.

Mir ist auch wichtig, dass ich eine fleißige Partnerin habe, die auch im Familienleben belastbar ist. Da geht es nicht darum, wer genau die finanzielle Last trägt, sondern das man ähnliche und kompatible Lebensziele hat, die man gemeinsam erreichen möchte und für die man gemeinsam arbeitet (sowohl carearbeit als auch Erwerbsarbeit).

Und eine Selbstständigkeit, die dich nicht absehbar schnell aus H4 holt, ist ein Hobby. Aber kein Beruf. Um eine Selbstständigkeit anzuschieben bedarf es hohen Arbeitseinsatz und durchhaltewillen.

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Was mich an seiner Einstellung am meisten stören würde (bzw. stört) ist die Dreistigkeit, sich durch andere, nämlich die Gesellschaft, ein schönes bequemes Leben finanzieren zu lassen. Das ist Schmarotzertum! Nicht falsch verstehen: mit der Aussage meine ich nur diejenigen, die gar nicht arbeiten wollen und lieber auf Kosten anderer Leben.

Schön, wenn dein Freund seine Selbständigkeit angeht, aber vermutlich wird er schnell feststellen, dass mit geregelter Freizeit nicht mehr viel ist, wenn man das ernsthaft betreibt (halt "selbst" und "ständig"). Wie viel Biss und Durchhaltevermögen er dabei an den Tag legt, kannst du als Partnerin am besten beurteilen. Du schreibst nicht, wie alt er ist, aber dass er noch im Erwachsenenalter bei seinen Eltern wohnt, ist für mich nicht unbedingt ein Indiz, dass er auf eigenen Füßen stehen will (außer er wäre noch sehr jung).

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Da brauchst du doch kein schlechtes Gewissen haben. Das könntest du haben, wenn es dir wichtig wäre nur Professoren mit 10.000 netto im Monat zu haben. Aber da hast du doch keine Ansprüche.

Mein Mann ist ein „Macher“. Er macht und tut (auch beruflich) alles, damit es uns gut geht. Als er vor 20 Jahren mit mir zusammen kam war für ihr klar, dass er mir (& seiner zukünftigen Familie) was bieten möchte, und hat beruflich einen Wahnsinns weg abgeliefert. Ganz andere Nummer als dein Partner.

Ich könnte mit keinem Mann zusammen leben, der keine Ambitionen hat, der nichts aus sich und seinem Leben machen möchte. Dem alles zu viel und zu anstrengend ist uns der nichts durchzieht.
Wenn du auf ewig ein „großes Kind“ haben möchtest, dann ist er der richtige für dich.

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Ach so, wir sind selbständig seit knapp 3 Jahren. Das ist nichts für arbeitsfaule Menschen.

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>>>er hilft mir auch oft in meiner Wohnung, z.B mit Abwasch und Aufräumen.<<<

Na, das ist ja toll... Er hat doch auch den lieben langen Tag sonst nichts zu tun.

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Ich finde es okay, wenn man beruflich mal scheitert, die Selbstständig in die Binsen geht oder man feststellt, dass der Job einen nicht erfüllt, ABER dann muss dein Freund den Hintern hochbekommen und zur Not einen Job machen, der ihn erstmal übers Wasser hält. Das Arbeitslosgeld ist als Hilfe und Überbrückung gedacht, aber nicht, damit er genügend Zeit hat sich zu suchen und zu finden. Das kann er während der Freizeit machen.

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Letztlich ist er erwachsen und kann selbst entscheiden.

Ich würde aber, solang er diese Einstellung hat, die Finanzen strikt trennen. Auch zusammen ziehen würde ich wohl eher nicht. Denn dann bist du evtl irgendwann doch für seine Finanzen verantwortlich und das würde ich nicht wollen!

Ich heiße seinen Lebensstil nicht gut und möchte es nicht unterstützen. Wenn er aber sonst der perfekte Partner ist, würde ich mich wohl (vorerst) nicht trennen. Aber eben sehr, sehr genau planen, ob man so eine Familie gründen sollte usw.

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Ich verstehe. Das Problem ist ja das er wirklich garnichts durchgezogen hat 3 Ausbildungen abgebrochen, viele Jobs gewechselt. Jetzt macht er seine Selbstständigkeit, das ist ja auch gut so. Aber mich stört diese Einstellung so enorm. Es ist auch schlimmer geworden über die Jahre ständig erzählt er mir von Arbeitslosen wie gut es dennen geht usw. und dann denke ich natürlich das ihm so ein Leben gefällt.

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Ich verurteile auch nicht die Arbeitslosen. Aber ich will so jemanden nicht als Partner. Meiner Meinung nach wenn du gesund bist und jung dann geh arbeiten.

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Für mich wäre so ein Mann nix - egal, wie nett er wäre.
Ich brauche diesbezüglich einen Partner auf Augenhöhe.

Er wohnt ja nicht ohne Grund noch bei seinen Eltern. Alleine wäre er ja auch gar nicht existenzfähig.

Es liegt an dir. Wenn DU damit leben kannst, ihn ständig mitzureißen, dann ok.
Musst dir halt auch drüber im Klaren sein, dass sich das auf Dauer nicht ändern wird. Je länger er aus dem Arbeitsleben raus ist, desto weniger gut stehen seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Wäre es für dich ok, dass du für ihn mit sorgst? Dass du Vollzeit arbeiten gehst und er sich evtl. um HH und Kinder kümmert?
Umgekehrte Rollen - warum nicht?! Solange DU damit leben kannst.

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Hm nein das wäre glaube ich nichts für mich. Ich wäre ständig genervt darüber das er zuhause hockt und außerdem glaube ich niccht, dass er das selber so konsquent alles macht ohne das ich Ihn erinnere. Ich hab ihn mal getestet und das aufräumen verschiebt er auch oft auf später, ich glaube ich würde verrückt werden( P.S habe ihn gebeten meine Küche aufzuräumen(habe gekocht), was ist jedes mal "Ja Schatz mache ich später" Bla Bla oft nicht aufgeräumt) Also daraus wird nichts.

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Dann wäre meine Entscheidung schon gefallen..... :-(

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