Veränderte Gefühle für den Partner seit Schwangerschaft

Vllt kennt ja jmd von euch diese Situation. Sind nun seit ca. 1,5 Jahren zusammen. Der Anfang war (wie so oft) total toll, dann gab es schwierige Phasen aber insgesamt hat es immer gut gepasst. Nun bin ich schwanger und habe immer nur das Gefühl, enttäuscht zu werden. Er erlebt die Schwangerschaft gar nicht richtig mit und ich merke an vielen Sachen, dass wir total unterschiedlich sind. Emotional kann er mir gar nicht das geben, was ich mir vorstelle. Bei ihm muss alles immer schneller, höher weiter und er merkt gar nicht, wie ihm dadurch die Zeit wegrennt. Er ist immer nur schlecht drauf, vor allem wenn er nicht das bekommt, was er sich vorstellt. Keine Ahnung. Ich bin mittlerweile froh, wenn er weg ist. Lust auf Sex habe ich dadurch überhaupt nicht mehr. Ich bin nur noch traurig und genervt. Habe total viel Angst davor, wie das nun werden soll, wenn die Kleine da ist.

Danke für eure Erfahrungen, Tipps etc.

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Ich hab mich in beiden Schwangerschaften auch eher von meinem Mann „entfremdet“. Klingt total blöd, denn einerseits hat uns jede SS und jede Geburt nur noch mehr zusammengeschweißt. Und eigentlich war er auch immer für mich da, rückblickend betrachtet.

Aber während der SS war ich so oft genervt, so schnell tief traurig, enttäuscht und auch wütend. Sex wollte ich nur selten, mir war so gar nicht danach und mir fiel sogar auf, dass ich meinen Mann wortwörtlich nicht mehr riechen konnte. Ich hab seinen Eigengeruch als unangenehm empfunden, dabei ist er niemand der körperlich schwer arbeitet oder prinzipiell schnell schwitzt und ich fand ihn nie unangenehm. Aber da schon. Ich konnte meinen Mann nicht ausstehen, war schnell genervt und er hat mich körperlich 0 angezogen. Klingt im Nachhinein echt hart und es war nicht leicht für ihn. Es halfen nur ehrliche Gespräche darüber, wie es mir geht und dass das hormonell bedingt ist. Und jedes Mal wenn ich es ertragen konnte habe ich eben das bisschen Nähe zugelassen damit wir uns nicht völlig verlieren.
Außerdem hatte ich immer das Gefühl, mein Mann erlebt die SS nicht so intensiv. Ist ja auch einfach so. Für Frauen ändert sich quasi im Moment des positiven Tests alles, für Männer wird das Ganze oft erst mit der Geburt wirklich greifbar und der Groschen fällt. Mein Mann konnte nicht versehen, warum mir fehlende Kindsbewegungen Sorge machten oder ich beim kleinsten Juckreiz beim FA stand aus Angst vor einer Infektion. Das war nicht, weil es ihn nicht interessierte was aus dem Kind wird, sondern weil er seinen Körper nie so intensiv wahrgenommen hat wie eine Frau in der SS, die ja eine riesige Veränderung durch Macht und jede kleinste Veränderung auch intensiv wahrnimmt. Da ticken Männer und Frauen oft unterschiedlich.

Bei euch bin ich aber ehrlich gesagt skeptisch, ob das wirklich nur durch die SS-Hormone bedingt ist. Ihr seid noch nicht lange zusammen, die rosarote Verliebtheits-Phase ist vorbei. Ihr seid jetzt an dem Punkt, an dem ihr entscheiden müsst, ob das mit euch ernst und von Dauer ist und ihr die Eigenarten des Anderen akzeptieren könnt. Wenn da nach der anfänglichen Verliebtheit nichts weiter ist, das dich bei ihm hält, dann hat eure Beziehung wohl keinen Bestand. Aber ob es „nur“ die Hormone sind oder die anfänglichen Gefühle wirklich verflogen sind, kannst nur du beurteilen…

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Hallo Du,

das tut mir für Dich sehr leid, dass Du eine eigentlich tolle Zeit im Leben jeder Frau (für viele zumindest) nicht so erleben kannst, wie Du es Dir eigentlich wünschst.

Um ganz ehrlich zu sein, kann ich diese Gefühle gar nicht nachvollziehen, da mich keine meiner Schwangerschaften von, weder meinem Exmann noch meinem jetzigen, emtfremdet oder entfernt hat. Ganz im Gegenteil.

Mein jetziger Ehemann konnte zwar mit meiner SS auch nicht viel anfangen, was glaub ich tatsächlich ganz häufig bei den Männern so ist, da das Baby noch nicht greifbar ist uns sie noch keine wesentliche Veränderung spüren, außer den dicker werdenden Bauch ihrer Frau 🙂.

Trotzdem war er interessiert, hat mich verwöhnt und auch mal zum Arzt begleitet.

Aber mal unabhängig von dem Zelebrieren und gemeinsam erleben der SS, ist bei mir beim Lesen ehrlicherweise auch der Eindruck entstanden, dass es bei Euch etwas zu schnell ging, ihr Euch noch nicht lange und gut genug kennt.

Du schreibst ja auch, dass Dir u.a. auffällt, wie verschieden ihr seid.
Kommt aber zu spät. Jetzt bist Du schwanger.
Hier wird immer sehr schnell zur Trennung geraten.

Das würde ich jetzt noch nicht in Betracht ziehen, nicht zuletzt wegen Eurem Kind.

Aber Du solltest offen mit ihm reden und ihm sagen, was Dich stört und was Du Dir wünschst.

Warte ab, bis das Baby da ist und schau, wie er als Vater ist.
Das macht auch ganz häufig nochmal was mit uns Frauen, den Partner als Papa zu sehen.
Geb Euch noch eine Chance und warte erstmal ab.
Aber ihr müsst eben reden, das ist das A und O.

Ich wünsche Dir alles Gute und das ihr einen gemeinsamen Weg findet.

Ganz liebe Grüße
Malba

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Ich kenne das glücklicherweise aus meinen drei Schwangerschaften nicht. Im Gegenteil.

Aber ich kannte meinen Mann auch viel länger als du deinen. Ich finde 1,5 Jahre und „schon“ schwanger auch nicht wirklich viel. Zu Beginn hat man doch noch die rosa Brille an. Und in der kurzen Zeit hattet ihr schon schwierige Phasen….wolltet aber trotzdem ein Kind. Das wirkt ein wenig naiv und undurchdacht.

Nun gut, dass Kind ist in den Brunnen gefallen. Ihr müsst da dringend die Kurve versuchen zu bekommen. Setzt euch hin, sprecht über eure Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen und das so schnell wie möglich! Versuch das ohne böse Worte oder Vorwürfe, und dann arbeitet daran!