Oberflächlichkeits- Overload?

Hallo!

Habe lange überlegt wo mein Thema hier rein passt. Hoffe, es ist hier okay.

Mich treibt (mal wieder) eine Frage zum, die mich schon lange und immer mal wieder beschäftigt.
Es geht um den "Freundeskreis" meines Partners. Der ist ziemlich groß, so etwa 15 Leute, wofür ich ihn anfangs immer etwas beneidet hatte. Ich habe nicht sooo viele Freunde, komme auf etwa 5 Menschen, mit denen ich regelmäßig und intensiv über viele Jahre schon Kontakt habe.

Wir sind dieses Jahr 6 Jahre zusammen, haben ein Haus gekauft vor zwei Jahren und vor einem Jahr kam unser gemeinsamer Sohn auf die Welt.

Meine Freunde waren alle schon in unserem neuen Haus, da waren wir noch am renovieren oder die haben sogar geholfen.
Als unser Sohn auf die Welt kam, haben die ihn alle schon spätestens nach zwei Wochen dass erste Mal gesehen und auch regelmäßig nachgefragt wie es so läuft oder ob ich Hilfe brauche.


Von den vielen Freunden meines Partners haben sich bisher zwei Leute blicken lassen. Die restlichen 13 nicht.
Sie alle haben eigentlich nur eine Gemeinsamkeit: Konzerte. Heute hat einer der Freunde meinen Partner angeschrieben und gesagt, er hätte noch eine Konzertkarte übrig und ob er mitkommen wolle, er würde sie ihm sogar schenken.
Solche Situationen gab es schon oft: bei solch persönlichen Sachen und meiner Meinung nach wichtigen im Leben wie Geburt oder Hauskauf, da ließ sich keiner blicken von denen. Generell während Corona, wo keine Konzerte stattfanden, hat man niemand von denen gesehen oder gehört. Aber nun ist wohl jemand abgesprungen von dem Konzertabend und der Typ weil unbedingt hin, da wusste er wieder wer mein Freund ist. Der hat natürlich zugesagt. Ist ja auch okay, darum geht's mir gar nicht.

Ein anderer Freund von ihm hatte vor drei Jahren Geburtstag feiern wollen, da wäre mein Partner eingeladen gewesen. Sie haben sich vorher schon Jahre nicht mehr gesehen. Mein Partner hat dann vorgeschlagen eine Konzertkarte zu kaufen. Dann kam Corona, das Konzert wurde immer wieder verschoben und sie haben sich immer noch nicht gesehen inzwischen, nicht mal abends auf ein Bier. Und wie gesagt, die wohnen hier alle im nahen Umkreis.

Ich habe ihn dann darauf angesprochen, dass der Typ sich zwar sonst nicht für ihn interessiert, er ihn aber nach wie vor "engen Freund" nennt und auch auf die irgendwann geplante Hochzeit einladen will. Ebenso die anderen der Truppe.

Die anderen der Truppe sind alle nicht besser. Keiner von denen wohnt weiter weg als 5- 10 km. Und nur zwei von den ca. 15 Leuten hat es mal geschafft in den letzten drei Jahren vorbei zu kommen und Interesse an unserem Leben zu zeigen.
Der Rest interessiert sich nur für Konzertbesuche und dass man nicht alleine hin gehen muss.
Mein Partner sieht das völlig anders. Sie hätten früher (vor 20 Jahren) viel zusammen gemacht und das hätte sich jetzt einfach so entwickelt in der letzten Zeit.
Ich bin jetzt 6 Jahre mit ihm zusammen und habe es nie anders erlebt. Das kam mir schon zu Beginn unserer Partnerschaft komisch vor uns hat sich stetig erhärtet.

Nun war es schon öfter so, dass das für mich auch irgendwie ein schlechtes Licht auf meinen Partner wirft. Das ist ja an Oberflächlichkeit und Nutznießertum kaum noch zu überbieten. Auch seitens meines Partners. Der macht es ja genau so und findet das ganz normal und bezeichnet sie die nach wie vor als enge Freunde.

Was mich aber heute wieder erschreckt hat ist, dass er das gar nicht so sieht mit dem ausnutzen und der Oberflächlichkeit. Er hat jetzt ein Konzert in Aussicht und die Umstände interessieren ihn gar nicht.
Der Typ hat offenbar gewusst, dass mein Partner das Konzert auch gerne besuchen würde, hat aber nicht gefragt, als er die Karte gekauft hat. Das wäre in meinen Augen eigentlich ein logisches Vorgehen. Jetzt hat der andere abgesagt und dann erst wird mein Partner gefragt. Der hinterfagt das gar nicht.

Aber hier nutzt jeder den anderen einfach nur aus.
Und ich frage mich gerade, was mein Partner für ein oberflächlicher Mensch ist...
Seit unser Sohn auf der Welt ist beschäftige ich mich sehr viel mehr mit solchen Themen und was ich oder auch mein Partner für Vorbilder sein können oder auch was schief läuft.
Ich möchte aber nicht, dass mein Sohn lernt, dass andere Leute nur dazu da sind, wenn man sie mal für seine Zwecke gebrauchen kann.

Sehe ich das zu eng?

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Ich sehe irgendwie das ausnutzen nicht. #kratz

Jede Freundschaft ist anders. Das sind eben Konzertfreunde.

Ich kann kein Problem sehen.

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Habt ihr sie denn zum Baby oder Hauskauf eingeladen, wenn dir das so wichtig ist? Könnte man auch als Oberflächlichkeit einstufen.

Ich finde es unmöglich von dir deinem Freund das ansprechen zu wollen. Es sind seine Freunde, fertig!

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Ich empfinde deinen Beitrag als sehr anmaßend. du urteilst plötzlich über deinen Partner sehr negativ. Wie er seine Freizeit verbringt, wie seine Verbindung zu seinen Freunden ist, was sie Unternehmen etc.
Er findet das alles gut und ok, und du oberflächlich.

Dieses Beispiel mit dem Kartenkauf von einem Freund für den anderen, und erst nach dem Absprung haben sie an deinen Freund gedacht, siehst du als "ausnutzen" oder hintergehen? Ich finde eher sehr positiv, dass sie an ihn gedacht habeb. Du bewertest das alles ganz schlimm.

Von ausnutzen knan ich in deinem Beitrag überhaupt nichts erkennen. Sein Freundeskreis geht gerne auf Konzerte und das ist wohl das verbindende Element. Dort haben sie Spass, reden, trinken lachen , er scheint damit zufrieden zu sein, aber du siehst es als schlimm an.

Die Freunde sehen euer neues Haus und Baby nicht, lassen sich "nicht blicken". Vielleicht haben sie, aufgrund deiner Vorurteile gegen sie, eher nicht so die Lust, das alles näher kennenzulernen? Bzw seid ihr denn oder nur dein Freund auch bei seinen Freunden Zuhause? Oder siehst du die Kritik nur bei anderen, alle anderen machen was falach und du alles richtig?

Deine Sicht empfinde ich völlig verschoben. Ich würde lieber hinterfragen, was der Grund für deine massive Abwertung deinem Partner gegenüber ist. Wenn du Gründe suchst, ihn verlassen zu wollen, ist das vllt der falsche Weg, einfach alles an ihm schlecht zu reden.

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Von Verlassen war in meinem Beitrag keine Rede, keine Ahnung zwischen welchen Zeilen du das herausgelesen hast.

Und ich finde nach wie vor, dass es komische Freunde sind, die maximal 20 Autominuten von hier weg wohnen und es nach drei Jahren noch fast keinen interessiert hat wo wir jetzt wohnen oder sich mal das Kind anzuschauen.
Das macht für mich eine "enge" Freundschaft aus, dass man sich füreinander interessiert.

Eine Einladung meinerseits gab es nicht, da ich zu denen Null Kontakt habe. Er hat sie auch nicht eingeladen. Er hatte denen nicht mal erzählt, dass wir Nachwuchs bekommen. Das haben die meisten von denen über einen Bekannten erfahren, der mich hochschwanger gesehen hat und die waren sehr überrascht.

Meine Freunde haben auch keine Extraeinladung gebraucht dafür, da war ganz klar, dass die vorbei kommen.

Ich für meinen Teil hatte noch gar keine Gelegenheit ein schlechtes Bild abzugeben bei den Leuten, ich habe die meisten davon zwei oder drei Mal gesehen, auf Konzerten. Ich gehe nicht überall hin mit.
Wir waren auch erst bei zwei von denen mal so zu Hause eingeladen, nämlich bei denen, die auch mal hergekommen sind und sich für uns interessiert haben.

Es hat wohl jeder andere Anforderungen an eine Freundschaft.

Wenn zwei Freunde von mir auch Karten für ein Konzert kaufen würden, von dem sie wissen, dass ich auch gerne hin gehen würde und es würde mich keiner fragen, dann wäre ich schon beleidigt.

So sehe ich das.

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Aber es geht doch hier gar nicht um dein Empfinden? Dein Partner fühlt sich gut damit und seine Freunde auch, wieso möchtest du ihm das schlecht reden!? Jeder Mensch pflegt andere Freundschaften. Vllt reicht ihm das, aber das muss doch keine Oberflächlichkeit bedeuten.

Mein Mann hat auch enge Freundschaften, einen langjährigen besten Freund und sie sehen sich selten, weil wir aktuell Kinder haben/ arbeiten / Haus haben!? Nicht jeder Mensch braucht seinen besten Freund ständig um sich. Ich finde, du steckst da deine Nase in Sachen, die dich nichts angehen und machst es deinem Partner schwer. Er ist doch cool damit und ich sehe auch keinerlei Ausnutzen.

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Bin da völlig auf der Seite deines Partners und kann deine Meinung überhaupt nicht nachvollziehen.

LG Claudi

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Mal davon abgesehen, dass ich nicht sehe, wo da jemand "ausgenutzt" werden soll: Es sind die Freunde deines Partners. Eigentlich kann dir doch völlig egal sein, wie sich deren Art der Freundschaft gestaltet, solange er sich nicht in kriminellen Machenschaften verstrickt oder regelmäßig exzessivem Rauschmittelkonsum hingibt. Liest sich eher als wärst du beleidigt, weil seine Freunde kein Interesse haben, dich näher kennenzulernen und müsstest seine Kontakte deshalb abwerten.

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Wenn du richtig und bis zum Schluss gelesen hättest, dann wüsstest du, weshalb mich dieses Thema aktuell, nach 6 Jahren Beziehung, auf einmal interessiert und warum es mich gerade beschäftigt.

Mein Partner kann tun und lassen mit wem er will. Darum geht's nicht.

Und ich werte die Leute an sich nicht ab, jeder einzelne von denen ist nett und freundlich zu mir. Darum geht's ebenfalls nicht.

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Ach, bitte. Benutz doch das Kind nicht als Rechtfertigung dafür, die Freundschaften deines Freundes abzuwerten, weil du deine Art, Kontakte zu pflegen, für die einzig wahre hältst. Die "Vorbilfunktion", welche du da bemühst, scheint dich ja praktischerweise auszunehmen, sonst würdest du die Meinungen anderer hier auch mal gegen die eigene innere Haltung abgleichen, anstatt direkt patzig zu werden, wenn man nicht ins selbe Horn wie du stößt. Dann sei wenigstens so ehrlich und gib zu, dass es dir um Bestätigung geht, anstatt hier unter dem Deckmäntelchen des "wie seht ihr das?" jeden, der eine andere Sichtweise als du vertritt, anzubelfern.

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Hmm interessant, wenn ich deinen Beitrag lese und die Überschrift...ich finde irgendwie DICH oberflächlich

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Dass du so etwas schreibst, wundert mich jetzt nicht. Bist mir beim Lesen andere Beiträge schon öfter aufgefallen mit deinen oftmals Anti - Meinungen und immer nur bei anderen Leuten nochmal draufhauen. Konstruktive Antworten und Meinungen liest man von dir selten. Wie hier jetzt auch wieder. Also...Wayne.

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"Konstruktive Antworten und Meinungen liest man von dir selten."

Das kann ich so nicht bestätigen. Konstruktiv und "dutzidu" ist nämlich nicht das Gleiche.

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Jeder Mensch führt Freundschaften anders.

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Ich denke jeder Mensch definiert das Wort Freundschaft ein wenig anders - eben so wie es für ihn passt und Sinn macht.
Für deinen Mann sind das halt Freunde. Ich würde mich da nicht so dran stören, wieso auch?
Es wird ja tatsächlich niemand ausgenutzt hier, denn für deinen Mann ist das mit der späten Einladung (als Notlösung) ja wie es aussieht völlig okay. Und sein Freund scheint ihn immerhin so gut zu kennen, dass er weiß er kann ihn auch auf den letzten Drücker fragen.

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Ja, du siehst das zu eng.
Jeder Mensch definiert Freundschaft anders und Freundschaft bedeutet auch nicht immer dauerhaft Kontakt zu haben.

Wenn du deinen und seinen Freundeskreis vergleichst, könnte es da Unterschiede bzgl. der Geschlechter geben? Frauen sind m. M. n. durchaus interessierter was Hausbau und vor allem Nachwuchs angeht. Wenn der Freundeskreis deines Partners eher aus Männer besteht finde ich es nochmal "normaler", dass die "Kind und Haus nicht angucken kommen".

Aber wie dem auch sei, ein Ausnutzen kann ich da nicht erkennen bzgl. der Konzertkarte.

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Wieso stülpst du deinen Maßstab von Freundschaft deinem Partner über?
Aber nicht nur das, nur weil sie deine Standards nicht erfüllen, taugen sie für dich nichts.
Freundschaften können ganz viele unterschiedliche Ebenen haben, acuh ich sehe hier niemanden der irgendwen ausnutzt. Es scheint sie etwas zu verbinden, was du nicht sehen kannst oder willst. Und diese Verbindung reicht nicht in die Privatleben rein, auch das ist völlig okay.

Wenn du das alles zerdenken, analysieren und negativ beladen möchtest, dann ist das dein Ding, bedeutet aber noch lange nicht das du richtig liegst. Ganz besonders in Anbetracht der Tatsache, das dein Partner da wohl andere Ansichten hat und mit der Sache im Reinen ist.

Nun ja, da du dir ja einen Kopf wegen eurem Kind und eurer Vorbildfunktion machst....tut mir leid...aber da solltest du jetzt mal tief in dich reinhören, denn nur weil man etwas nicht kennt oder sich nicht vorstellen kann gelich einer Sache so einen negativen Stempel aufzudrücken....hm, nicht so die ultimative Vorbildfunktion, oder? Wirst du später auch die Freundschaften deines Kindes mit deinem Maßstab urteilen und aussortieren?