Ich versuche mich kurz zu halten... Werde es aber vermutlich nicht schaffen. Ich habe hier vor etlichen Jahren schon mal gefragt, ob ich meiner Schwiegermutter zur Trennung raten sollte, habe mich an die Ratschläge gehalten, mich rauszuhalten (war mir auch lieber so - nicht mein Zirkus, nicht meine Affen). Aber so langsam könnt ich sie gegen die Wand klatschen. Alle beide.
Und ich werde immer und immer und immer wieder mit reingezogen.
Erst mal Grundlegendes: mein Schwiegervater lügt gerne und ständig, ist total von sich überzeugt, jegliche Unterhaltung, und sei sie noch so harmlos, endet in endlosen Diskussionen, die entweder mit einem "AWAAAAAAA" und abfälliger Handbewegung + Weglaufen enden, oder in einer Diskussion wie viel schlauer und älter er doch sei. Oder eine Kombination aus beidem. Er ist Diabetiker Typ 1, fehlt ständig bei der Arbeit ("wegen" Diabetes... wegen steht mit Absicht in Anführungszeichen). Sein Arbeitgeber bietet ihm alles nur erdenkliche - zwischenzeitlich steht einvernehmliche Kündigung im Raum. Wir hatten ihm das jahrelang angekündigt, dass das so kommen kann und er auch damit rechnen muss, dass man gezielt suchen wird, wie man ihn fristlos los wird ("AWAAAAA"). Da er ständig (24/7) bekifft ist & auch ganz gerne klaut, wird das wohl nicht schwer sein, ihn trotz Schwerbehinderung früher oder später auszumisten.
Meine Schwiegermutter ist eine ganz ganz liebe... Aber auch eben auch nicht ganz einfach. Bei ihr liegen abknutschen und Wutausbrüche + Heulausbrüche unfassbar nah zusammen. Sie verheimlicht gerne Dinge, ist extrem(!!!) eifersüchtig, lebt so ein bisschen in ihrer eigenen Welt. Nach außen lacht sie viel, nach innen ist sie ein zerbrochenes Kind. Bei ernsthaften Gesprächen stimmt sie immer(!) zu... Handelt dann aber doch ganz anders. Sie hat zu Beginn von Corona ihre Arbeit verloren, weil sie wieder mal krank geschrieben war. Über 15 Jahre hinweg zwischen 50 und 120(!!!!) Krankheitstage im Jahr, nachgewiesen von ihrem Arbeitgeber. Jegliche Wiedereingliederungsversuche abgelehnt etc. Sie war immer überzeugt, "die können mich nicht rauswerfen, ich bin zu gut". Gut in ihrem Job war sie wirklich. Aber den Unterschied zwischen "kein Bock" und "Krankmeldung wegen Psyche" hat sie bis heute nicht verstanden (ermutigt mich auch bis heute, ich solle mich doch endlich mal öfter krank melden).
Beide hatten eine extrem schwierige Kindheit, bei ihm geprägt durch Kriminalität im Umfeld (er war als einziger in seinem Umfeld noch nie im Knast), bei ihr geprägt durch eine gewalttätige Familie (bis hin zur vom Vater geschwängerten Schwester) - also mit extrem schwierig meine ich wirklich extrem schwierig. Er war angeblich in der Schule (merkt man aber nix von), sie war nie(!!) in der Schule, behauptet aber, sie kann lesen (joar... sie schafft es, manche Buchstaben zu entziffern).
Mein Schwieva hat keinerlei Lebensziele. Das einzige Lebensziel meiner Schwiemu ist ihr Sohn, sowie das Enkelkind (nach Jahren bin ich endlich schwanger - Kind kommt im Oktober). Keine Hobbies, keine Freunde, sie schon jetzt keinen Job mehr, er voraussichtlich bald auch nicht mehr. Einziges Hobby: miteinander streiten.
So viel zum Hintergrund... Und die beiden sind übrigens aus ihren jeweiligen Großfamilien wohlgemerkt die jeweils einzigen, die ich nicht als Abschaum bezeichnen würde.
Mein Schwiegervater spricht generell nicht über Gefühle (dafür ist er schließlich zu hart, denkt er), meine Schwiegermutter dafür umso mehr, zumindest bei meinem Mann und mir. So hat sie uns also all die Jahre immer und immer wieder damit vollgetextet, was an ihm alles so furchtbar ist.
Wir sind ja selber nicht blind, halten ihn beide für einen Idioten (mein Mann und ich reden generell viel miteinander, daher wissen wir das auch von einander). Wir haben beide herzlich wenig Lust auf meinen Schwiegervater, wenn mein Mann dort zu Besuch ist & Schwiemu verlässt den Raum, wird sich seit Jahren nur noch angeschwiegen. Ich selber vermeide Besuche generell, wenn dann hole ich Schwiemu ab zum Gassi gehen, die Wohnung betrete ich selten bis nie, auf "AWAAAA"-Unterhaltungen kann ich verzichten.
Mein Mann hat seiner Mutter schon vor einigen Jahren ein Verbot erteilt, ihn mit ihren Eheproblemen zu belasten, mit seinen Lügen, mit ihren Problemen. Wenn die beiden gerade nicht streiten, findet Schwiemu schon einen Grund zu streiten (vor kurzem zum Beispiel wurde tagelang(!!) gestritten, ob Teller nun vor der Spülmaschine vorgespült werden müssen oder nicht). Mein Mann will das nicht mehr hören und verweigert jegliche Gespräche über meinen Schwieva. Mitkriegen tut er dennoch genug, um sich regelmäßig aufzuregen (das tut er bei mir - vor den Schwiegis wird maximal die Augen verdreht. Raushalten lautet die Devise).
Ich selbst habe ein etwas sanfteres Verbot erteilt. Das heißt, ich habe ihr vor einigen Jahren gesagt, wenn sie Hilfe bei der Trennung braucht, helfen wir gerne, ansonsten soll sie ihre Lästerei bitte in Grenzen halten. Hin und wieder kotzt sie sich dennoch bei mir aus. Ich lasse (fast) alles unkommentiert, außer es sind Dinge, bei denen ich denke, ich könnte evtl. sachliche Tipps geben (wie z.B. arbeitsrechtliche etc.) Ich habe ihr vor einigen Jahren gesagt, dass ich mit dem Mann nix anfangen kann, dass ich deswegen keine Lust habe, auch nur die Wohnung zu betreten, alles weitere kommentiere ich maximal mit "ja" oder "mhmm". Meine Meinung verkneife ich mir, bis ich mit meinem Mann alleine bin. Mein Mann weiß daher alles was ich weiß (will es aber meist gar nicht in allen Details wissen), wir lassen es aber wie gesagt weitgehend unkommentiert. Nicht unser Zirkus, nicht unsere Affen.
Nun hat Schwiemu vor einigen Wochen erfahren, dass sie Brustkrebs hat, zwischenzeitlich weiß sie auch, dass es bösartig ist. Wie üblich haben wir versucht, ihr so viel Wissen wie möglich mitzugeben (wobei unser Wissen zu Brustkrebs - zum Glück! - nur sehr beschränkt ist). Das wichtigste für uns war, dass sie sich eine Spezialklinik suchen soll (sie ist stattdessen ins Dorfkrankenhaus, sie hört ja eh nicht auf uns.) Ich bin momentan die einzige, mit der sie über die Krankheit überhaupt spricht, da ihr Ehemann ja nur in Tränen ausbricht, wenn sie was erzählt (warum hab ich nicht verstanden, er ist doch ach so hart), und mit meinem Mann nicht, weil er "zu weich" sei, und wir Frauen das besser wegstecken als die Männer. (mein Mann ist nicht weich, er ist wütend, weil sie Ratschläge wie "20 Kilometer weiter gibt es ne Spezialklinik" einfach ignoriert und hat ihr daher gesagt, wenn sie eh nicht auf ihn hört, soll sie ihn einfach in Ruhe lassen. Sie interpretiert das in ihrer Emotionalität als "Weichheit". Ich selbst lasse das - wie immer - unkommentiert).
Seither ist sie natürlich emotional geladen (verständlich), wir versuchen sie zu beruhigen. Brustkrebs ist nix ungewöhnliches & heilbar, wir machen uns da wenig Sorgen. (um genau zu sein, sind wir von uns selbst schockiert, vor allem mein Mann, wie wenig ihn das emotional berührt... Er hat sich gefühlsmäßig in den letzten Jahren wirklich arg von seinen Eltern distanziert. Also von wegen weich. Es ist ihm schlicht egal, so hart das auch klingt. Weder er noch ich gedenken, ihr das so auf die Nase zu binden, aber leider ist es so. Wenn sie doch sterben sollte, ist das zwar traurig... Aber außer dem ständigen Gestreite würde sich für sie ja nix an ihrem Leben ändern )
Nun äußert sich ihre Emotionalität so, dass sie versucht, meinem Mann und insbesondere mir vorzuschreiben, ihr Leben, und vor allem ihren Ehemann, toll zu finden. Ok, sie möchte gerade keine weitere negative Stimmung haben, verständlich. Ich hab es - wie immer - unkommentiert gelassen. Mein Mann hat ihr mitgeteilt, dass die einzige, die immer über ihren Mann lästert, doch sie ist, dann soll sie sich das gefälligst verkneifen. (auch sowas teilt er inzwischen entsprechend wütend mit. "weich" )
Wir sollen den guten Mann namens Schwieva nun also toll finden - sie verdreht trotzdem bei jedem Schritt, den er tut, die Augen. Also wörtlich. Sie waren z.B. kurz hier zu Besuch. Bei jeder, wirklich JEDER Bewegung die er gemacht hat, hat sie die Augen verdreht und in meine Richtung geschaut, um sich Bestätigung zu holen, wie doof er doch ist. Ist er, ja. Ich hab es trotzdem so gut ich konnte mit Pokerface kommentiert.
Nun kommt aber der Oberknaller. Wir waren bis gestern fünf Tage spontan verreist, haben den Schwiegis davor den Schlüssel vorbeigebracht, damit sie den Hühnern das Wasser wechseln konnten. (rein in die Wohnung, Küsschen links & rechts, erklären was zu tun ist, raus aus der Wohnung).
Auf dem Weg raus fängt mich Schwiemu ab und fragt, ob es ok wäre, wenn Schwieva auch mal alleine nach den Hühnern schaut. Ich recht verwirrt. Sie sagt, sie wird Dienstag operiert, ist mindestens bis Samstag (der jetzt kommende Samstag) im Krankenhaus. Sie will das nicht vor meinem Mann ansprechen (), ich solle ihm das vielleicht mitteilen, wenn ich denke, er hat gerade einen starken Moment (). Ich habe das meinem Mann mitgeteilt, da waren wir noch keine fünfzig Meter vom Haus weg gefahren (wir reden miteinander...) und wie zu erwarten war, hat er die Augen verdreht und gemeint, sie soll es doch einfach sagen. Wir hätten für die doofen Hühner ja auch jemand anderen gefunden, aber nein.... Eine Heimlichtuerei, ständig. Ein Leben voller Lügen.
Soweit so gut. Wir wussten also Bescheid, zwar nicht, was gemacht wird, aber immerhin, dass sie einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt vor sich hat.
Gestern kamen wir wieder vom Kurztrip zuhause an. Ne Stunde später steht Schwieva vor der Tür. Und kam tatsächlich sogar rein (normal betritt er unser Haus nicht - haben uns ja eh alle nichts zu sagen).
Setzt sich mit meinem Mann an den Küchentisch und erzählt ihm, dass Schwiemu operiert worden sei. Dass er nichts davon wusste, sondern sich irgendwann nur drüber gewundert hat, warum sie beim Arzt soooooo lange braucht... Dass er dann erst am Telefon erfahren hat, dass sie im Krankenhaus ist und nicht beim Arzt. Dass sie einige Tage weg ist. Er soll sich bitte um unsere Hühner kümmern.
SIE HATTE IHM NICHTS GESAGT!!! Davon, dass sie wusste, dass sie tagelang weg sein würde!!!
Mein Mann hat Pokerface aufgesetzt, und so getan, als wäre die Info auch für ihn völlig neu (warum werden wir STÄNDIG in dieses Affentheater reingezogen?!?!?!)
Also jetzt mal im Ernst. Ist das noch eine Ehe?! Wenn ich meinem Mann nicht sage, dass ich vorhabe, mindestens fünf Tage im Krankenhaus zu verbringen?
Scheinbar hat sie ihm am Telefon sogar gesagt, dass sie keinen Besuch wünscht.
Aber wir sollen Schwieva toll finden?
Wenn sie so unfassbar respektlos ihm gegenüber ist, WARUM TRENNT SIE SICH NICHT??????
Und wieder stecken mein Mann und ich mittendrin.
Eigentlich wäre es nun angebracht, ihr zu schreiben, wie es ihr geht, sie zu besuchen, mit ihr zu fühlen. Aber wie soll man denn da mit ihr fühlen? Ganz ehrlich, mein Gedanke im Moment ist, ihr bei der nächsten Gelegenheit ordentlich den Kopf zu waschen und ihr zu sagen, dass sie doch selbst schuld ist an all ihren Eheproblemen und sie ihren Sch*** doch selber durchstehen soll. Entweder sie trennt sich, oder sie hat mal selber Respekt vor ihrem Mann. Oder zumindest verlangt sie nicht von mir, dass ich Respekt vor ihm haben soll. Aber so?!
Meinen Mann regt vor allem auf, dass ich mich nun darüber aufrege. Ich bin in der 33. Woche schwanger und habe eigentlich keinen Nerv, mich jetzt um die - selbst verursachten!! - Eheprobleme einer Krebskranken zu kümmern.
Aber was soll ich denn sonst machen? Wieder Pokerface aufsetzen und die ganze Aktion - wie immer - unkommentiert stehen lassen?
Bitte entschuldigt den langen Text... Aber das musste jetzt einfach raus. Ich weiß auch gar nicht, was ich nun erwarte. Am liebsten würde ich den Kontakt komplett abbrechen. Mein Mann sagt auch schon, schnappen wir uns den Camper, fahren gaaaaaanz weit weg und kommen wieder wenn mindestens einer der beiden tot ist, vorher nicht.
Ehe der Schwiegereltern
Ui, ui, ui...... schwierige Sippe und harter Tobak.....
Aber mal ganz ehrlich.... WER denkst du wird sich INWIEFERN ändern von den beiden? KEINER.
Also: Haltet es wie bisher und lasst euch nicht mit reinziehen.
So schlimm ihre Krankheit auch ist, aber der weitere Verlauf ihrer Zukunft steht doch fest. Sie wird vom Krankenhaus entlassen und wird ihr Leben mit ihm weiter so verbringen, wie sie es die letzten Jahre/Jahrzehnte getan hat.....
Da hast du völlig recht... Und trotzdem machen wir uns Sorgen um die Zukunft.
Zum Einen wenn das Kind dann da ist... Schwiemu ist ja jetzt schon eine Klette, mangels alternativer Hobbies. Das wird sehr sehr schwer werden, die Frau halbwegs auf Abstand zu halten. Wir versuchen tatsächlich schon jetzt, sie zu bremsen... Das kann, darf und soll doch nicht ihr einziges Hobby sein. Wir sagen ihr seit Jahren, sie soll sich doch IRGENDWAS suchen, was ihr Spaß macht, damit sie - falls es denn irgendwann mit dem Enkel klappt (war lange Zeit nicht klar) - irgendwas hat, was sie mit dem Enkel erleben kann. Aber Fehlanzeige. Außer seltsame WhatsApp verschicken (meist nur mit Smileys, was sie damit sagen möchte, erfahren wir nie), hat sie ja nichts zu tun...
Zum anderen wird die Situation ja NOCH schlimmer, wenn Schwieva dann auch noch daheim ist. Selbst wenn er jetzt nicht gekündigt wird, ist auch die Rente nicht mehr weit. Ihre einzige Fluchtmöglichkeit, wenn sie ihn nicht mehr aushält.... sind wir Da hab ich schon jetzt den Horror vor. Die 20 Kilometer zwischen ihrem und unserem Zuhause sind einfach immer noch zu nahe
Da kannste nix machen.
Wir haben hier um Umfeld auch 3 Paare, wo wir uns denken: Alter, trennt euch doch endlich. Nur dass diese Paare alle zwischen 30 und 40 sind.
Mittlerweile denke ich mir, selbst Schuld. Wer freiwillig in einer lieblosen Beziehung bleibt, hat mein Mitleid nicht mehr verdient. Wenn ich von ihnen um Rat gefragt werde, zucke ich nur noch mit den Schultern und sage: "Du kennst meine Meinung!". Ich war es auch leid, ständig Ratschläge/Hilfe/Tipps geben zu müssen, die nie angenommen wurden.
Auch wenn es sehr schwer ist. Legt euch unbedingt ein dickeres Fell zu.
LG
Da musste ich doch glatt kurz lachen. Hab mal grob überschlagen, die beiden müssten seit fast 40 Jahren "zusammen" sein... Richtig: ALTER, trennt euch doch ENDLICH.
Meine Schwiegermutter sagt manchmal auch, Schwieva hätte sich ja soooo verändert in den letzten Jahren. Ich kenne die beiden seit 13 Jahren - da war er immer gleich. Mein Mann sagt, er war schon IMMER so - mein Mann ist 34. Mein Mann sagt, zuhause war es immer laut, es wurde ständig gestritten. Immer.
Ich bin so unendlich froh, dass meine eigene Ehe anders aussieht... Habe neulich festgestellt, dass das Würmchen in meinem Bauch erst einen einzigen lauten Streit hören musste. Und der war wohlgemerkt zwischen meinem eigenen Papa und meinem Opa (ganz andere Geschichte), nicht zwischen meinem Mann und mir. Wir sind auch nicht immer einig, vieles läuft auch nicht ganz rund, aber unsere Ehe besteht doch nicht nur aus Streit, erst recht nicht Gebrüll und Geheule, um Himmels Willen.
Mitleid gibt es da auch keins mehr... Wie gesagt, wir sind ja selbst schockiert, wie kalt uns (vor allem meinen Mann) mittlerweile selbst die Krebserkrankung lässt.
Wenn Schwiemu uns nur nicht ständig da mit reinziehen würde. Ständig, wirklich ständig, werden wir mit ihren Problemen belastet. Hin und wieder waren wir ja motiviert zu helfen... Aber wenn sie alles was wir vorschlagen komplett ignoriert... Was will man denn da machen? Und dann auf eine Art und Weise...
Was, wenn mein Mann nicht schnell genug das Pokerface aufgesetzt hätte, und Schwieva erfahren hätte, dass mein Mann von der OP wusste? Dann hätten WIR jetzt den Ärger an der Backe.
Wir wollen uns doch nicht ständig verstellen müssen. Bei meinen Schwiegis ist Schauspielerei von morgens bis abends Alltag (lästern aber über Menschen, die sich verstellen...) - für meinen Mann und mich ist das einfach kein Zustand...
Tut mir leid, ich weiß, da kannst du mir nicht helfen, aber es muss doch raus
"Ständig, wirklich ständig, werden wir mit ihren Problemen belastet. Hin und wieder waren wir ja motiviert zu helfen..."
Ich schätze, ihr seid zu inkonsequent. Zieht es durch, dass ihr nicht helft. Öffnet die Tür nicht, wenn sie ungebeten davor steht. Zeigt klare Kante, ohne Ausnahmen.
Und für die Probleme ihrer Ehe würde ich mich nicht zuständig fühlen- sie akzeptiert es ja.
Ich war ehrlich gesagt den ganzen Text (gut ich hab nur überflogen) verwirrt, warum gefühlt der Schwiegervater gehasst wird und die Schwiegermutter die Arme ist....dabei lese ich viel mehr Unarten über die Schwiegermutter und dachte mir "boah ich glaube mir ihr könnte ich nur sehr sehr wenig Zeit verbringen". Und sie wäre für mich auch nciht die Arme. Die beiden verhalten sich gegenseitig unmöglich, aber anscheinend nicht unmöglich genug, dass sie nicht mehr zusammen sein wollen.
Ich würde beiden sagen, dass ich ihre Art miteinander umzugehen und ihre Art Beziehung zu leben einfach nciht verstehen kann und ich deswegen nichts damit zu tun haben will. Denn, wenn sie mir sprechen kann ich nur sagen "ich finde ihr geht unmöglich miteinander um, und solltet euch trennen, oder sofort grundlegend etwas ändern". Und wenn sie dann wieder anfangen, würde ich sagen "wie gesagt, trennt euch, wenns so furchtbar ist".
Ändern würde ich meine klare Ansicht nur, wenn ein wirklciher Leidensdruck und aktiver Veränderungswille entsteht. Dann könnte ich mir vorstellen, beim Neusortieren ggf. als gelegentlicher Ansprechpartner, oder Umzugshelfer da zu sein.
Meine Eltern leben auch eine Hass-Ehe. Trennen tut sich keiner, obwohl es das Beste wäre. Ich gehe auf keinerlei Themen mehr ein. Ich habe mich innerlich auch sehr distanziert von meinen Eltern. Wir haben damals als Kinder schon tägliche Streitereien mitbekommen. Am Tag wurde gestritten, abends zusammen ins Bett und am nächsten Morgen war alles für ein paar Tage wieder gut. Dann fängt das Ganze wieder von vorne an. Ich habe mir emotional klar Grenzen gesetzt.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur eines raten: hört auf, euch an den Schwiegereltern abzuarbeiten. Ihr macht euch nur selbst fertig. Ihr könnt die beiden nicht verändern. Sondern nur ihr euch selbst. Distanziert euch. Reduziert den Kontakt auf ein Minimum oder brecht ihn notfalls ganz ab.
Es ist ihr Leben. Sie müssen die Konsequenzen ihres Tuns oder Nichtstuns tragen. Das hat mir geholfen, mich von den Eltern abzugrenzen. Sie öden sich schon jahrzehntelang an. Hinzu kommt noch die Alkoholsucht meiner Mutter. Hilfen werden vehement abgelehnt oder im "günstigsten" Fall unterwandert. Schuld sind immer die anderen. Lieber in vertrautem Elend verharren als sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Irgendwann hatte ich die Reißleine gezogen: "Dazu habe ich nichts mehr zu sagen. Ihr kennt meine Meinung. Ihr werdet sicher eine Lösung finden."
Zumal es im Alter nicht besser wird. Im Gegenteil! Natürlich sind's die (Schwieger-)eltern und ja: man hätte es sich natürlich anders gewünscht.
Zu eurem eigenen Schutz nochmal: lasst euch da nicht länger hineinziehen. Es bringt nichts. Seid konsequent!
Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Schlechte Kindheit hin oder her, aber als Erwachsener ist es aus meiner Sicht irgendwann an der Zeit, Verantwortung für das eigene Leben (und für das seiner eigenen Kinder) zu übernehmen.
Lasst euch bloß nicht unterkriegen!
Alles Gute!
Wow, ich habe schon öfter davon gehört, das man sich unbewußt Partner aussucht, die den eigenen Eltern ähneln....aber so deutlich habe ich das noch nie erlebt. Dein Mann hat sich eine Frau ausgesucht, die absolut seinem Vater ähnelt...besserwisserisch, rechthaberisch, zynisch, unfair. Er dagegen kommt komplett nach seiner Mutter, nämlich dann wenn es hart wird, möchte er den Kopf in den Sand stecken. Das wird bei der Aussage mit dem Camper extrem deutlich-
Jetzt gab es wohl schon mal einen Thread von dir, wo man dir geraten hat, dich aus der Ehe der Schwiegereltern rauszuhalten. Damit geht natürlich auch einher, das man sich da auch innerlich abgrenzt und emotional distanziert. Und somit hast du in keinster Weise hier Ratschläge angenommen.
Mir ist schleierhaft, wie man sich so an der Ehe anderer Menschen so aufreiben kann. Mir ist auch schleierhaft, warum ihr euch da nicht abgrenzen könnt. Du hast in keinster Weise den Spruch "Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen" verstanden oder umgesetzt. Nur deswegen folgt dieser weitere Thread.
Im Folgenden werde ich nur noch auf die Krebserkrankung der Mutter eingehen. Ich habe ehrlich gesagt noch nie so eine abfällige Reaktion auf diese Diagnose gehört, wie sie von dir kommt. Es steht euch in keinster Weise zu, sich über ihre Entscheidungen bezüglich der Behandlung einzumischen oder diese zu bewerten. Auch ein "Dorfkrankenhaus" kann eine ausgezeichnete Onkologie haben. Und es gibt auch Menschen, die keinen Bsuch im Krnakenhaus haben wollen, dazu gehöre ich auch. Ja, es ist verdammt schräg, das sie ihren Mann nicht einbezieht, weil sie denkt er packt das nicht, aber selbst das kommt nicht einfach so und hat seine tiefen Gründe. Ihr seid schlichtweg nicht empathisch genug, um da hinter die Fassaden zu blicken (das wollt ihr anscheinend auch gar nicht), auch hier seid ihr nur mit euch und euren Ansichten beschäftigt. Und ich werde da auch keine Ideen zu äußern, denn ich kenne die beiden nicht. Es geht jetzt einfach nicht mehr um die Ehe der beiden, die eh noch nie deine Baustelle war.
Ihr könnt den Kontakt abbrechen, ihr könnt in euren Camper steigen (wie die Mutter so der Sohn), ihr könnt euch noch jahrelang sinnlos aufregen, ihr könnt weiterhin eure Ansichten auf die beiden übertragen oder ihr könnt (ich weiß total abwegig) sie einfach so akzeptieren wie sie nun mal sind. Egal wie ihr euch entscheidet, aber trefft endlich mal eine Entscheidung.