Borderline und Liebe meine Tochter

Hallo liebe Leser

vielleicht liest das eine von euch, die unter BL leidet und kann mir paar Tipps geben. Meine erst 17jährige Tochter mit Verdacht auf BL (offiziell vom Jugendpsychiaterin nicht bestätigt da noch jung, aber höchstwahrscheinlich) hat seit paar Monaten einen Freund. Er ist 19. Leider leidet meine Tochter sofort wenn er irgendwas sagt wo sie an seinen Gefühlen zweifelt, sich abgelehnt fühlt und Angst bekommt, verlassen zu werden. Manchmal sind das harmlose Sachen, die ich als Erwachsene ganz anders empfinde als sie. Sie will nicht klammern und setzt ihren Freund nicht unter Druck mit ihren Gefühlen, weint umso mehr danach und hat Selbstzweifel und Verlustängste. Als Kind wurde sie von ihrem Papa oft im Stich gelassen, er hat sie über viele Wochen nicht sehen wollen obwohl sie gewartet hat. Das hängt sicher auch damit zusammen.

Wie kann ich ihr mit ihren extremen Gefühlen helfen. Das : er meint es doch nicht so wie du das interpretierst, hilft leider nicht wirklich. Wird man als BL mit den Jahren doch gelassener und wird nicht jede etwas negative Äußerung als Liebesende deuten? Sie ist so sensibel und hat schnell Liebeskummer.

Der Junge ist nett und ruhig, er tut ihr gut aber es wird immer Situationen geben wo ein Treffen abgesagt wird usw

Ich danke euch schon für eure Meinungen

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Ich würde schon denken, dass das wenn die Diagnose getroffen ist und sie sich damit auseinander setzt schon besser werden kann. Dazu noch eine ordentliche Portion Selbstliebe. Bei einigen kann auch eine therapeutische Begleitung helfen. Es ist wichtig, wenn ihr euch Hilfe holt , einen Ansprechpartner habt , wo sich deine Tochter wohl fühlt. Sonst hilft euch das nicht. Kann ich aus erfahrung sagen, ich hab vier Therapien hinter mir und mir haben da doch Bücher, aufschreiben und Gefühlstagebücher mehr geholfen.

Ich kenne diese Gefühle die deine Tochter hat zu gut, sie haben mich Jahre begleitet.
Für mich waren Beziehungen sehr schwer aus emotionaler Sicht. Sowohl partnerschaftlich als auch freundschaftlich. Es gab nur wenige Beziehungen, wo ich wenig bis keine Angst hatte. Das sind heute auch noch meine engsten Vertrauten. Ich wurde in meiner Kindheit von meiner Mutter abgelehnt, egal wie sehr ich mich um sie bemüht habe. Das zog sich dann auch durch meine Beziehungen , dass ich mich immens bemüht habe und immer wenn es zu Streit kam oder unbedachten Äußerungen meiner Partner immer gleich Angst hatte, dass er mich verlässt. Das hat sich erst mit 30 bei mir gegeben, nach der gesicherten Diagnose und ehrlich gesagt auch durch offene Kommunikation. Mein Partner und mein Freundeskreis weiß davon. Ich bin durch das Borderline noch leicht anders was Nähe angeht (ausweichend, trotzdem ich Nähe möchte wie eine simple Umarmung).

Was kannst du als Mutter machen? Leider habe ich da kein Tipp für dich :/ ich hoffe aber, dass andere Forumsteilnehmer eine Idee haben. Mir hat es geholfen zu wissen, dass meine Freunde meine Gefühlslage verstehen und nicht absprechen wollten ala "so schlimm ist das doch nicht gewesen". Verstehen das es sich für mich härter angefühlt hat was die Gegenseite gesagt hat, als er / sie es gesagt hat.


Lg