Hallo, wie hat sich eire Partnerschaft seit dem Baby geändert? In Bezug auf Liebe, Nähe, Zweisamkeit, Streit, Kommunikation, Stress etc.
Wie ist eure Partnerschaft seit Baby?
Die Partnerschaft hat sich mit Baby stark verändert. Im ersten Jahr standen wir einige Male kurz vor der Trennung. Es gab viele Streitereien, jeder ging dem jeweils anderen auf den Keks.
Nun ist unsere Tochter fast 4 Jahre alt und es wird von Jahr zu Jahr entspannter, die Partnerschaft blüht endlich wieder auf. Um unsere Partnerschaft nicht nochmal aufs Spiel zu setzen, haben wir uns recht schnell gegen ein weiteres Kind entschieden.
Wie haben drei Kinder und sind heute 25 Jahre zusammen.
Ich finde, dass die Zeit uns enger zusammen geschweißt hat. Wir haben aber auch sehr drauf geachtet Zeit für uns als Paar zu behalten.
Mit dem 1. Kind haben wir uns erstmal häufig gestritten. Wir waren beide gereizt aufgrund der Umstellung und des Schlafmangels. Wir hatten erstmal wenig Zeit für uns, weil unser Sohn abends schlecht schlief.
Nach dem ersten Babyjahr wurde es stetig besser und wieder so harmonisch wie vor dem Kind. Wir hatten uns dann endgültig als Familie gefunden.
Jetzt mit dem 2. Kind haben wir erstmal wieder sehr wenig Paarzeit, aber wir wussten schon besser, was auf uns zukommt. Es hat uns diesmal nicht kalt erwischt und wir streiten auch nicht häufiger, sind weniger gereizt.
Hallo!
Unsere Partnerschaft hat sich auch verändert. Manches davon war vorher klar, anderes hat sich ergeben durchs Kind und ist nicht vorhersehbar, zb ob das Kind eher ruhig und ein guter Schläfer ist, oder ein Schreikind. Da kommt man oft an seiner Belastungsgrenze. Für die meisten Männer verändert sich ja erstmal nicht viel. Die gehen weiterhin morgens auf die Arbeit, haben dort Kontakte und je nach Job ist das stressmäßig kaum vergleichbar. Für die Frau ändert sich das ganze Leben und man ist denn ganzen Tag nicht nur für sich selbst, sondern für jemand anderes verantwortlich. Das dauert, bis sich das alles eingespielt hat und man sich an das neue Leben gewöhnt und eine neue Struktur hat Bei mir hat es bestimmt 4 Monate gedauert, obwohl wir ein verhältnismäßig pflegeleichtes Baby haben. Bei anderen geht das schneller und manche bekommen es alleine ganz schlecht hin.
Sex ist natürlich nicht mehr so spontan möglich. Manchmal fehlt auch abends einfach die Kraft dazu und man ist froh wenn das Baby endlich schläft. So ein Tag mit Baby kann sehr zehrend sein unter Umständen. Alleine wenn man weg will, bis man soweit ist...
Außerdem fühlen sich die meisten eine ganze Weile noch nicht mehr so wohl in ihrem Körper, der durch die Schwangerschaft gelitten hat. Im Idealfall hat man ein Kind, das abends um 19 Uhr und Bett geht und dann schläft bis morgens um 7 Uhr. Bei uns funktioniert das heute noch nicht. Das kann man im Moment scheinbar nicht ändern und gehört in die Kategorie "muss man eben so hinnehmen".
Ausflüge machen wir immer noch, das Baby kommt eben mit. Natürlich ist ein spontaner Kinobesuch nicht mehr drin. Das gehört aber in die Kategorie " hat man vorher gewusst".
Wenn man nicht den Luxus und jemanden in der Nähe hat, der dass Kind gelegentlich mal betreuen kann, dann ist das schwierig.
Zweisamkeit muss eben jetzt geplant werden und gestaltet sich manchmal kompliziert. Je nachdem wie das Kind ist, kann man es auch nicht lange irgendwo lassen. Aber auch das hat man vorher gewusst.
Streit ergibt sich wohl bei den meisten in den ersten Monaten. Da spielt Schlafmangel eine große Rolle und wenn das Baby mobiler wird, das ist auch eine sehr anstrengende Zeit. Dann ist man mittags manchmal schon fertig.
Ich kann nur von mir sprechen, aber mein Vollzeitjob von vorher mit Arbeitszeiten von 9 bis 18 Uhr ist Larifari gegen die Betreuung eines Babys, wenn man den ganzen Tag plötzlich zu Hause sitzt, die Freunde den ganzen Tag arbeiten und die einzigen Sozialkontakte welche sind, mit denen man nur ein Baby im gleichen Alter als Gemeinsamkeit hat.
Da kann einem schon mal die Decke auf den Kopf gefallen.
Stress ist so ein Alltag mit Baby auch. Das hängt an der Sache selbst, aber auch an den eigenen Ansprüchen. Die sollte man man bis auf ein gewisses Maß zurückschrauben, aber man sollte auch nicht von allen abrücken was einem wichtig ist für's eigene Wohlbefinden.
Vor allem wenn man einen Mann hat, der meint, weil man den ganzen Tag zu Hause ist, müsse er sich nicht mehr am Haushalt beteiligen. Das gibt auch Streit.
Manches muss man eben eine Weile so hinnehmen, sich gegenseitig unterstützen und auch mal Freiraum geben. Für beide Seiten. Ich kenne einige Paare bei denen ist es so, dass der Mann sich durchaus noch Zeit für sein Hobby nimmt, während die Frau tagsüber nicht Mal alleine aufs Klo gehen kann. Wenn das auch nicht die Waage hält, dann ist Streit auch vorprogrammiert. Und mit der Zeit schwindet dann sicher auch die Liebe.
Beide müssen in ihren Bedürfnissen zurückstecken. Aber auch das weiß man vorher.
Wir mussten uns in einigen Bereichen neu zusammenraufen. Erst als ich so am Ende war, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht habe mich zu trennen, ist mein Mann wach geworden und es hat sich jetzt einiges verändert und funktioniert besser. Er hatte anfangs gar nichts mehr im Haushalt gemacht und gemeint, wenn er abends von der Arbeit kommt, muss er sich noch eine Stunde an den PC setzen und abends noch ausgehen, während ich daheim stellenweise auf dem Zahnfleisch gekrochen bin und mehr als ein Mal zu Hause gehockt habe und am liebsten geweint hätte, weil ich so fertig war. Er hat mehr als ein Mal zu mir gesagt, ich hätte ja den ganzen Tag Zeit für mich🤣🤣🤣
Klaro! Da ist mir der Kragen geplatzt.
Die einzige Zeit, die ich monatelang mal für mich hatte, war wenn ich abends die Flaschen gespült habe und er hat den Kleinen nur genommen, wenn ich putzen
oder kochen wollte oder so. So läuft das halt nicht.
Ein Kind verändert das ganze Leben. Auch wenn man viel genauer planen muss, nicht mehr so spontan ist wie früher und alles sich eine Weile verändert - es kommen auch wieder bessere Zeiten. Bis dahin muss man durchhalten und versuchen ein Team zu sein. Und Verständnis haben. Ich glaube, dass es als Vater auch nicht schadet ein paar Monate Elternzeit zu nehmen. Dann sieht man mal wie entspannend so ein Alltag mit Baby oder Kleinkind ist und wie viel Zeit man noch hat um seinem Hobby nachzugehen. Meinem wird da auch bald noch ein Licht aufgehen. Der macht die letzten beiden Monate Elternzeit. Mal gespannt wie gerne er wieder auf die Arbeit gehen wird danach. Er denkt bisher immer noch, es sei eine Auszeit vom Bürojob. Das sehen wir mal noch.
Viele Grüße
Hi!
Wir haben drei Kinder (mittlerweile Grundschulkind und zwei angehende Teenager).
Klar verändert sich die Partnerschaft. Aber (bei uns) definitiv nicht zum Schlechten. Man hat eine gemeinsame Verantwortung, erlebt gemeinsam neue Dinge und freut sich. Man hat die gleichen Sorgen und redet drüber.
Uns hat es definitiv enger aneinander gebracht. Es gab keinen Streit, wieso auch? Wir sitzen doch im selben Boot. Das Sexleben war gleichbleibend oft und gut, manchmal vielleicht nicht mehr so spontan wie vorher, aber das wird erst schwierig wenn die Kinder älter werden.
Zweisamkeit? Die Zeit muss man sich nehmen. Bei uns war das eben nicht in Form von unterwegs sein, sondern abends zu Hause.
Gar nicht so großartig. Ich würde fast sogar sagen, etwas entspannter. Seit meiner Schwangerschaft im Herbst 2019 haben wir nicht einmal gestritten, die Liebe ist irgendwie noch tiefer geworden, wir haben vor kurzem geheiratet. Wir verbringen viel Zeit zusammen, sowohl als Familie als auch als Paar. Zweisamkeit findet meistens abends statt, wenn der Kleine schläft. Ab und zu gönnen wir uns auch mal eine Auszeit und der Lütte ist mal ein paar Stunden oder auch mal über Nacht bei Oma & Opa oder meinem Bruder. Kommt nicht so oft vor, aber wir genießen es dann umso mehr.
Wir versuchen uns aber auch immer, gegenseitig Auszeiten zu verschaffen, sodass jeder mal was für sich machen kann.
Gestresst sind wir an manchen Tagen natürlich schon, da der Lütte auch gerade eine etwas anstrengend Phase hat. Da ist man abends oft einfach gar.
Sex ist etwas weniger geworden, aber auch das ist für uns zurzeit okay.
Hallo,
bei uns hat sich jedes Kind positiv auf unsere Beziehung ausgewirkt. Natürlich war das immer eine neue Art Stress, aber wir haben genau deshalb viel miteinander gesprochen. Gemeinsam ein Kind großzuziehen kann zusammenschweißen. Kommunikation und gegenseitige Wertschätzung ist das A und O.
LG
Wir waren uns in der Schwangerschaft komplett einig, wie wir was gestalten wollen hinsichtlich Erziehung etc.
Seit unsere Tochter aber auf der Welt ist, gibt es fast täglich Streit, weil unsere Ansätze in der Praxis komplett unterschiedlich sind. Mein Freund hat mich nach der Schwangerschaft nahezu komplett hängen lassen mit Haushalt, Baby und 40 Stunden-Job und das direkt nach dem Kaiserschnitt. Jetzt ist es etwas besser geworden, er hat zumindest einige Dinge übernommen und ich bin auf 30 Stunden runter gegangen.
Trotzdem habe ich das Gefühl um mein Wochenbett und die erste Kuschelzeit mit unserer Tochter betrogen worden zu sein und das kann/will ich ihm irgendwie nicht verzeihen. Der einzige Grund, warum ich noch nicht gegangen bin ist die Angst, dass er seine verletzten Gefühle nach einer Trennung an unserer Kleinen bzw. auf ihre Kosten auslässt (nicht körperlich sondern indem er den meine "roten Linien" in der Erziehung und ihre Bedürfnisse ignoriert).
Klingt echt ungesund, wenn das der eigentlich Grund ist nicht zu gehen! Hmmm l
Bin ganz bei dir, aber sie ist gerade 11 Monate alt sehr sensibel und absolutes Mama-Kind, obwohl sie von Beginn an durch meine Arbeit viel Zeit mit ihm verbracht hat. Er schafft es leider nur sehr wenig, empathisch auf ihre Bedürfnisse einzugehen, was vermutlich einer der Gründe ist.
Aktuell respektiert er immerhin, dass ich nicht so wie er streng und mit Strafen, Abwertungen und Verboten erziehen will. Wenn wir nicht mehr zusammen wären, hätte ich Angst davor, dass er dann seinen Stil durchzieht, egal, wie es ihr damit geht. Und solange das keine körperliche oder offensichtliche seelische Gewalt beinhaltet, wird man dagegen kaum ankommen. Aber ständiges Gemecker, Lieblosigkeit, Abwertungen und ähnliches können einem Kind halt trotzdem schaden und dafür sorgen, dass es sich schlecht fühlt.