Macht diese Beziehung noch Sinn?

Hallo zusammen,

ich bin ratlos was meine "Beziehung" angeht. Ich muss leider etwas weiter ausholen, schonmal danke fürs lesen.

Erstmal zu mir,ich bin 37 Jahre alt habe einen Sohn (13) und eine Tochter(11).
Die Kinder stammen aus der Ehe mit meiner Jugendliebe, die mit Mitte 20 in die Brüche gegangen ist als unser Sohn 2,5Jahre und unsere Tochter 4 Monate alt war. Das war 2011, 2015 im Spätjahr lernte ich meinen jetzigen Partner kennen, er ist 9 Jahre älter als ich und brachte einen Sohn mit in die Beziehung der nun 15 ist.(Lebt bei der Mutter)

Am Anfang war alles recht harmonisch, mein Freund wohnte zu der Zeit bei seinen Eltern in einem Zimmer unterm Dach, ca. 40 min von mir entfernt, da er kein Auto besaß sahen wir uns nur am Wochenende. Nach dem ich mich für einen regelmäßigen Umgang eingesetzt hatte, kam alle zwei Wochen auch sein Sohn mit zu uns, mir was das wichtig, da es bei uns leider nicht so regelmäßig klappte mit dem Papa, auch da er auf Montage war und oftmals wochenlang unterwegs und es kam oft auch auf seinen Beziehungsstatus an. Nun gut als ich meinen Partner kennenlernte war mein Ex Single und wenn er nicht unterwegs war, nahm er ab und an auch mal die Kinder und ich konnte zu meinem Freund. 2017 Hat sich mein Freund dann ein Auto zugelegt und ist zu uns gezogen (somit war die Fahrt zur Arbeit gewährleistet)

Zwischenzeitlich mein Ex auch eine neue Partnerin gefunden hatte und sie bekamen im November 2018 einen Sohn, irgendwann war es so, dass die Großen nicht mehr dort schlafen durften, da der Kleine Zähnchen bekam und Nachts nicht schlief und dann noch mehr Kinder....nunja, so war das dann mal ein paar Monate. Mein Freund hatte dafür gar kein Verständnis, er nahm sein Kind schließlich regelmäßig(hatte ich mich ja drum gekümmert) und ich? Was hätte ich denn machen sollen? Natürlich ärgerte es mich auch, nur redeten wir von MEINEN Kindern und sie sind nun mal da. Dies führte immer wieder zu Streitereien.

Als mein Exmann wieder "versuchte" die Kinder zu nehmen, war es jedesmal ein Drama, da es nicht klappte, was am Ende immer an mir lag. Ende 2019 kam dazu dass ich "befördert"wurde, ich kam in eine andere Filiale und wurde Thekenleitung! Leider war die Frischetheke in dem Markt so heruntergewirtschaftet, das Personal zerstritten und beratungsresistent und wir waren unterbesetzt, als dann auch noch Corona kam. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, weiß ich nicht wie ich damals überlebt habe! Mein Ex nahm die Kinder nicht, Lockdown, im Geschäft kein Personal ich habe über Wochen 6 Tage durchgearbeitet bis Mittags, anschließend Wochenpläne der Kinder für die Schule, irgendwann Haushalt und schauen dass was auf den Tisch kommt (Ankunft des Mannes nach Feierabend ca. 17-18h, da musste was warmes aufem Tisch stehe) leider war es zu der Uhrzeit oft so, dass es der Stimmunghöhe oder besser gesagt Tiefpunkt hier zuhause war. Um 18h war ich dann schon ca. 13 Stunden auf Achse und Kinder sind halt auch nicht immer gut drauf. Also gab es Streit, weil schließlich hat er nun Feierabend und möchte mal ein bisschen Ruhe ( man muss dazu sagen unser Wohnzimmer ist ein Durchgangszimmer zur Küche ohne Tür). Desöfteren gab es zusätzlich "Meinungsverschiedenheiten"mit dem Vater der Kinder. in den Alltag einbringen wollte er sich nicht, aber ungefragt Tipps und schlaue Ratschläge gab es umsonst. So genug gejammert, Weihnachten 2020 kam es zum Showdown, meine Exfamilie trieb es zu weit und ich hatte die Nase voll,den Job hatte ich zwischenzeitlich gekündigt und irgendwo mit geregelten Arbeitszeiten angefangen, ich hab beim Jugendamt angerufen und ab da gab es Familienhilfe, mit Gesprächen unter Anwesenheit der Helfer. Wir sind nun wieder so weit, dass mein Exmann und ich ein "gutes Verhältnis" haben, er lässt mich machen und wir können Dinge besprechen die die Kinder betreffen(das mit dem regelmäßig alle zwei Wochen hab ich aufgegeben, das klappt einfach nicht mehr)

So nun zu meiner "Beziehung, leider gab es dann letztes Jahr einen Zwischenfall, mein Partner hat vergessen die Versicherung fürs Auto zu zahlen, somit war es nicht versichert. (wir hatten zwei Autos, er fuhr das Große ich das Kleine für das ich zahlte und es versicherte) er wurde von der Polizei angehalten, das Fahrzeug wurde stillgelegt und es wurde festgestellt dass er "keine gültige Fahrerlaubnis"hat. Das mit dem Auto erfuhr ich nur weil ich es ohne Kennzeichen im nächsten Ort hab stehen sehe als ich daran vorbeifuhr. Mein Sohn hatte an dem Tag Geburtstag. Abends kam mein Freund recht spät und ich fragte ob er noch schnell ins Lädele im Dorf fahren kann was holen was mir fehlte, da hörte ich mein Auto wegfahren und wunderte mich, bis mir das Auto ohne Kennzeichen vom Morgen einfiel. Als die Gäste weg waren fragte ich ihn wo den sein Auto ist. Ich hab dann rote Nummernschilder organisiert, nachdem das Auto fast zwei Wochen an der Straße stand und habe es mit ihm geholt, sind mit meinem Auto hingefahren und er fuhr dann mit seinem zurück, nur hatte er vergessen zu erwähnen das er gar nicht fahren darf, wurde aber dummerweise aufm Heimweg von einem Polizisten in Zivil gesehen, der dann meinen Vater darauf ansprach. Mein Freund fuhr ja auch schon fast zwei Wochen munter mit meinem Auto durch die Gegend.... Ende vom Lied war, ich brauchte Abstand und "warf" in raus.

Es ist so, seit seiner Kindheit hat er Epilepsie und wenn er seine Medikamente regelmäßig nimmt hat er auch keine Krampfanfälle, nur heute er bevor wir uns kennenlernten wohl eine "nicht sehr gute Zeit"und damals hatte er Anfälle und ein Arzt hat das wohl veranlasst, keine Ahnung also anscheinend hat er den Führerschein seit 10 Jahren nicht mehr und wusste es nicht, weil die Post verloren ging....
Das alles war einfach der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte, die ständigen Streitereien, wegen nix bzw. auch oft wegen Dingen für die ich nichts konnte! Außerdem hat mir die Unterstützung gefehlt oder einfach jemanden der mich auffängt, ich war wie Alleinerziehend mit drei Kindern und er hat sich aufgespielt wie das Familienoberhaupt. Nach 6 Wochen haben wir uns das erste mal wieder getroffen und ich merkte, das Feuer war noch nicht erloschen, also wollten wir es versuchen wieder hinzubekommen. er sah alles was ich vorbrachte ein und gab mir Recht, außerdem umwarb er mich wieder und machte mir Komplimente....bis er sich sicher war, das alles ist nun ein Jahr her. Er lebt in seinem alten Kinderzimmer bei den Eltern, am Wochende kommt er, entweder Freitag oder Samstag, das erfahre ich kurzfristig, auch erfahre ich kurzfristig oben er mit dem E-Bike kommt oder mit dem Bus und ich ihn je nach dem im neun km entfernten Ort holen muss. Wenn er da ist unternehmen wir nichts, oft ist er bis spät in die Nacht wach, schläft dann den nächsten Tag bis 12-16h. Das ich eine Frau bin weiß er theoretisch, Aufmerksamkeit? Fehlanzeige. ich habe das Gefühl, er interessiert sich nur für mich wenn er glaubt mich zu verlieren. Aktuell weiß ich einfach nicht ein oder aus, wir sind seit 6,5 Jahren zusammen und klar hat er mich begleitet und war für mich/uns da. Nur, das war ich auch und macht er sich solche Gedanken? 2020 wurde noch festgestellt, dass er Diabetes Typ 1 hat und dieses Jahr im Frühjahr ist sein Vater ganz plötzlich verstorben...jetzt schiebt er alles darauf und natürlich ist es ganz schrecklich, aber es läuft wie gesagt schon länger bescheiden. Warum ich das nun alles aufgeschrieben habe? Ich hoffe einfach auf objektive Meinungen und Anregungen....

Vielen Dank fürs lesen

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Ich würde mir das definitiv nicht antun.

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„..Ende vom Lied war, ich warf ihn raus und brauchte Abstand.“

Ja- und das hast Du aus vielen(!) guten Gründen getan.
Belasse es dabei.

Glaube seinen Ausreden nicht- Menschen können sich nicht grundlegend ändern, höchstens verbessern…und bei all dem, was er verbockt hat, sollte dir das nicht ausreichen.

LG
Cersei

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Ich sag es mal klar und deutlich: Dein Mann ist ein Looser, der sein Leben nicht im Griff hat. Klares Indiz dafür ist, dass er jedesmal, wenn es schwierig wird, zurück in Mamis heiles Nest huscht.

Ich könnte eine solche Person nicht ernst nehmen, geschweige denn Respekt haben. Eher hätte ich den Eindruck, ein 4. Kind großziehen zu müssen.

Meistens haben solche Menschen auch Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl. Aus diesem Grund macht er den dicken Molli, ohne einen Mehrwert für Euer Familienleben beizusteuern.

Ganz ehrlich: lass ihn ziehen, ohne ihn wird es dir besser gehen und dir wird eine Last von den Schultern fallen.

Witzigerweise erinnert mich Eure Geschichte ein bisschen an einen Mann, den ich mal kennengelernt hab, ein paar Jahre vor meinem jetzigen Ehemann. Er war einige Jahre älter als ich, hatte schon etliche Katastrophen in seinem Leben erlebt, weswegen er auch gravierende Selbstwertprobleme hatte. Er war ziemlich schnell Feuer und Flamme und in einem gewissen Aspekt verstanden wir uns prima. Aber da er sein Lebn so gar nicht auf die Reihe bekam, entschied ich sehr bald, dass er nicht der Richtige für mich sein würde. Er wollte mich aber nicht gehen lassen und so spielten sich ziemliche Dramen ab

Definitiv ist es keine Beziehung auf Augenhöhe, die Du Dir aber Deinem Text nach zu urteilen, wünschst.

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„Außerdem hat mir die Unterstützung gefehlt oder einfach jemanden der mich auffängt, ich war wie Alleinerziehend mit drei Kindern und er hat sich aufgespielt wie das Familienoberhaupt.“ - das klingt grässlich.

Ich finde, er hat sich lange genug auf deine Kosten ein schönes Leben gemacht. Was du von der Coronazeit geschildert hast - du hast dich zwischen Arbeit, Homeschooling, Haushalt und Kinderbetreuung aufgerieben und er kommt heim und erwartet, dass du ihm ein warmes Essen servierst - hätte bei mir das Ende dieser Beziehung eingeläutet. Einen Mann, der mehr Belastung als Entlastung ist, braucht niemand.

Ich finde, es klingt als wärst du mehr aus Mitleid mit ihm zusammen, nicht weil er dir noch etwas bedeutet. Ich glaube, du wärst ohne ihn glücklicher.

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Hey ihr, schon mal vielen lieben Dank für eure Antworten ihr glaubt gar nicht was das für mich bedeutet #herzlich
Ich bin aktuell so geplagt von Selbstzweifeln und einem schlechten Gewissen , dass ich wirklich nicht mehr weiß was richtig oder falsch ist. Eure Antworten zeigen mir aber, dass meine Gedanken nicht so falsch sein können wie er es immer hinstellt und ja es ist tatsächlich so ich habe auch das Gefühl nur noch aus Mitleid bei ihm zu sein beziehungsweise falsche Dankbarkeit ich denke immer, er hat die Zeit geopfert aber eigentlich kann er froh sein das ich so lange meine Zeit geopfert habe ich dachte immer ich muss dankbar sein weil er mich genommen hat mit zwei Kindern im Endeeffekt hat er sich nur ins gemachte Nest gesetzt, von seiner Mutti zur nächsten Mutti ( und tatsächlich ist dies sein Muster, ich bin nicht die Erste nach der er wieder heimgezogen ist) Und ja, ich kann ihn leider auch nicht für voll nehmen, ich meine er ist 9 Jahre älter und doch bin ich reifer und mein "Familienmodell" lief ja schon 4 Jahre lang als er zu uns kam.

Danke an Euch

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Dazu kommt halt, dass er Dich belogen hat. Hat sein 10 Jahren keinen FS und weiß das nicht, weil "der Brief" verloren ging?
Hat die Versicherung vergessen und da wurde plötzlich das Auto still gelegt?
Also bitte...
Und nimmt dann kackendreist Dein Auto! Hätte er einen Unfall gebaut, hättest Du Teilschuld!

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Hallo befisve,
normalerweise antworte ich auf solche Themen ausführliche, aber in diesem Fall fiel mir nur eins ein: Such dir einen Partner und kein Projekt.
Hätte mein Mann auch nur die Hälfte von dem abgezogen, was deiner gebracht hat, wäre ich jetzt geschieden.

Konzentrier deine Energie auf die Kids und damit meine ich nicht das große, bärtige ohne Führerschein.

Viele Grüße,
Lexa

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Du hast ihn bereits eine Chance gegeben, er nutzt sie nicht.

Daher würde ich sagen - nee, hat keinen Sinn mehr. Bleib standhaft, das wird nix!