Chaos in meinem Kopf

Hallo liebe Community,

Ich habe vor ein paar Tagen schon mal geschrieben.
Kurz zum Hintergrund;
Mein Mann und ich befinden uns seit 3 Monaten in einer tiefen krise. Parallel dazu war mein Vater sehr krank und ist vor einem Monat verstorben.
Entsprechend prallt momentan sehr viel auf mich ej . Die Situation mit meinem Mann und der Verlust einer großen und wichtigen Rolle in meinem Leben.

Mein Mann und ich sind seit 9 Jahren zusammen und 6 verheiratet. Wir haben 2 Kinder (3,5 Jahre und fast 2).
Wir hatten eine immer sehr schöne Beziehung, voll mit liebe, vertrauen, Zusammenhalt. Es hat nie ein Papier zwischen j s gepasst. Wir hatten immer sehr viel Gegenwind von seiner Familie. Ich muslima er katholisch. Seine Familie ist ziemlich zerrüttet, homophob, verschobenes selbst Bild und ausländerfeindlich.

Mein Mann hatte eine sehr schwierige Kindheit, sein Vater war sehr gewalttätig seiner Frau und ihm gegenüber. Als mein Mann 10 Jahre alt war ist er dann verstorben. Obwohl er seiner Frau so viel schlimmes angetan hat, von körperlicher Gewalt bis zu psychischer Gewalt jeglicher Art, hebt meine Schwiegermutter ihn immer auf ein Podest: was meinen Mann Immernoch, obwohl er 38 Jahre ist immer total wütend macht.
Die Jugend meines Mannes war nicht viel besser. Voll mit Drogen, Alkohol und Gewalt.
Er hat mir neulich erst erzählt dass er in dieser Phase oft überlegt hat einfach das ganz zu beenden. Er war am Boden, und hat es nach 6 Jahren aus eigene Kraft rausgeschafft. Genau in dieser Phase lernten wir uns dann auch kennen.

Die letzten Jahre bei uns waren sehr stressig. Ich habe während der Elternzeit meiner Mutter geholfen meinen Vater zu pflegen. Wir haben eine Wohnung gekauft und ein Jahr später ein Haus.
Ich arbeite Vollzeit und habe einen sehr anspruchsvollen Job mit führungsverantwortung.

Wir hatten in den letzten Monaten immer vermehrt Streitereien wegen Kleinigkeiten. Mein Mann igelte sich immer mehr ein, wollte nie was mit uns unternehmen. Die Kinder nerven ihn nur nich. Ich nervte ihn nur noch. Unser sex wurde immer weniger.
Dann vor drei Monaten aus einem kleinen Streit heraus sagte er mir dass er dass nicht mehr kann und sich trennen möchte. Er liebt mich nicht mehr.
Wir haben in den darauf folgenden Wochen viel über uns geredet, viel was schief gelaufen ist. Er war ständig wütend. Ständig agresiv, wenn die Kinder nur kurz nörgelten verlor er immer die Nerven.
Wir haben dann eine Eheberatung gemacht, die aber leider nicht wirklich gut war.
Dann eine Woche nach dieser Beratung kam er wieder nach Hause und ist explodiert. Hat mir tausend Dinge an den Kopf geworfen, dass er sich um 180 grad geändert hat damit ich den perfekten Mann bekomme und er hingegen hat nichts bekommen. Er war würden auf mich weil er sich von mir nicht wertgeschätzt gefühlt hatte, weil der sex immer weniger wurde, weil ich ihn nicht "gelesen" habe. Ich hätte ja merken müssen dass es ihm nicht gut geht.
Zwei Tage später als er von der Arbeit nach Hause kam saßen wir zusammen nach dem die Kinder im Bett waren. Ich sagte ihm dass ich es akzeptiere wenn er gehen möchte und mich nicht mehr liebt. Aber ich sehe es nicht ein 9 Jahre gegen die Wand zu fahren ohne dass wir es gemeinsam versucht haben. Ich sagte ihm dass ich das Gefühl habe dass er in einer Lebenskrise steckt und er es ungefiltert an mich weiter gibt.
Seine ständigen Wut Ausfälle, er hat immer extrem geschwitzt, so sehr dass seine kompletten Klamotten innerhalb von kurzer Zeit nass waren. Er war immer gereizt, ein flacher Blick, egal von wem hat gereicht.
Er sagte dazu dass er auch das Gefühl hat dass etwas nicht stimmt und dass er einfach nicht klar kommt. Er hat an diesem Tag nich einen Psychologen gesucht. Der Termin ist nächste Woche.
Mein Vater starb einiger Tag später und alles musste schnell gehen. Überführung in die Heimat, Beerdigung und die Trauerfeier. Es war alles sehr heftig. Er ist nicht mitgekommen da er in der selben Nacht 40 Fieber hatte.
Er kam dann 5 Tage später nach. In der Heimat von mir war alles einigermaßen ok, er war für mich da, hat
Mit mir getrauert. Wir haben viel geredet über Gott und die Welt. Über seine Gefühlslage über meine.

Zurück in Deutschland kam der alltag relativ schnell zurück. Plötzlich ging er an sich auch körperlich von mir zu distanzieren. Ich habe ein paar mal den Versuch gemacht mit ihm zu schlafen und er hat mich jedesmal abgewiesen. Direkt und indirekt.
Gestern dann, wir hatten beide feierabend. Ich früher als gewöhnlich und hatte die Kinder von der kiga geholt. Die beiden Kids waren relativ schlecht drauf und haben viel geweint und genörgelt. Nach dem Essen wollte ich zu meiner Mutter mit den Kindern u d die Kids wollten die Schuhe nicht anziehen, die eine die Jacke, die andere die Schuhe: wie Kinder eben sind..: mein Mann bekam wieder einen Riesen austastet warum es immer so kompliziert sein muss, warum nie etwas bei uns normal laufen kann: lief schreiend nach oben und ich ging mit den Kids einfach raus weil die beiden total erschrocken waren.
Als die Kinder im Bett lagen hat er mich eigentlich kaum beachtet, hat so sein Ding gemacht mit ab und zu einen dummen Spruch gedrückt. Und irgendwann gegen 10 ging er ins Bett.
Heute Morgen machten wir die Kinder fertig, als wir uns verabschiedeten. Kein Kuss keine Umarmung einfach nur ein "tschüss".

Ich bin einfach total im Chaos. Ich denke mir einerseits kann es wirklich sein dass er einfach eine Art Depression, burn out oder sonst was hat und einfach seine Gefühle zu mir nicht sieht. Ich habe ihm gesagt dass ich für ihn da bin und wir es gemeinsam durch stehen. Auf der anderen Seite denke ich, was ist wenn er mich wirklich nicht mehr liebt, unser Leben nicht mehr möchte, mich nicht mehr möchte und daher kommen diese ganzen Wutausbrüche.

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Hey!
Das klingt wirklich sehr schwierig.
Was mir auffällt: Das Schwitzen.
Ist er körperlich ok? Schick ihn damit mal zum Hausarzt. Ich schwitzte auch sehr viel, als ich Probleme mit der Schilddrüse hatte; wütender war ich auch.
Kannst du ausschließen, dass er Drogen nimmt?

Es tut mir sehr leid für euch. Ich schätze, dass es nun langsam an der Zeit ist, Konsequenzen zu ziehen. Ich meine, dass er keine Gefühle mehr habe und die Beziehung nicht mehr möchte, hat er schon kommuniziert. Nun lässt er die ganze schlechte Laune an dir ab, die Kinder werden mit reingezogen. Da er nun andere unter seinem Zustand leiden lässt, würde ich ihm raten, auszuziehen. Auch, wenn es bitter ist. Aber es hat ja keinen Zweck, dass er euch alle so fertig macht.
Und, die Bankrotterklärung eurer Beziehung, dass er alles nicht mehr aushalte und keine Gefühle mehr habe, hat er ja schon geliefert.
Was soll sich dann noch ändern?

Liebe Grüße
Schoko

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Er soll auf jeden Fall seine Schilddrüse checken lassen.
Schilddrüsenprobleme können starkes Schwitzen und auch Aggressivität auslösen. Sollte dem so sein, muss er medikamentös eingestellt werden.

Aber ansonsten - wäre trotzdem eine räumliche Trennung erst einmal Sinnvoll. An eurer Ehe könnt ihr trotzdem noch arbeiten, so fern er das möchte, aber spätestens wenn die Kinder mit reingezogen werden und er sich dort nicht einmal mehr zurückhalten kann, müssen Konsequenzen erfolgen. Die Kinder können für seinen Stress nichts, egal was der Auslöser ist.