freund aus kaputter familie, ich aus intakter

hallo,
mein Freund und ich sind seit drei Jahren zusammen und haben ein ungeplantes Kind (13 Monate).
Wir streiten leider viel und verletzen uns gegenseitig. Er hat auch leider wenig Verständnis für meinen engen Familienbezug. Er selber kommt aus einer sehr kaputten Familie, die aus vielen Verletzungen bestand. Meine Familie dagegen bedeutet alles für mich und wir haben einen sehr engen Kontakt und sehen uns fast täglich oder schreiben und telefonieren.
Seine Familie sehen wir nur circa alle 1-2 Monate, obwohl sie auch nicht weit weg wohnen. Ich merke leider, dass sich viele Muster, die er bei seiner Familie doof fande damals, auf unsere neue Familie übertragen . Also die Verletzungen und unnötigen Streits, die es schon in seiner Familie gab, finden auch in unserer neuen Familie statt.
Das stört mich sehr, da ich eine harmonische und glückliche Familie möchte, so wie es meine ist.
Meine Familie ist für mich eine Vorzeigefamilie und wir haben auch zu allen Tanten etc einen engen Kontakt.
Wir reden auch über sehr viel und sind uns sehr wichtig.
Er hat leider nicht so oft Lust, mit zu meiner Familie zum Essen zu kommen und sagt sie nerven ihn und mischen sich viel ein.
ich habe Angst, dass wir es nie schaffen, auch eine harmonische Familie zu werden und er es nicht ändern kann, dass er sich so verhält wie seine Familie, mit den vielen Streits und Verletzungen.
Das möchte ich nicht. Denkt ihr, er kann sich ändern und das erlernte muster ablegen?

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Inwieweit bist DU denn bereit, dich zu ändern?
Ich hätte ebenfalls keinen Bock auf täglichen, ja nicht mal auf mehrfach wöchentlichen Besuch mit der Familie - weder mit meiner noch mit Schwiegers.
Da kann ich IHN also vollstens verstehen.
Aber Änderungen scheinst du nur von ihm zu erwarten.

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Du schreibst ihr streitet viel und verletzt euch gegenseitig. Ja, zu einem Streit gehören auch fast immer 2. Wieso erwartest du dann nur von ihm sich zu verändern? Du müsstest genauso an dir arbeiten.
Das hat in meinen Augen gar nichts mit einem "erlernten Muster" zu tun sondern liegt sowohl an ihm als auch an dir, dass ihr euch so oft streitet.

Außerdem finde ich persönlich man sollte es akzeptieren, wenn der Partner keine Lust auf täglichen oder mehrmals wöchentlichen Kontakt zur Schwiegerfamilie hat.
Mein Mann erwartet zum Glück nie von mir, dass ich ihn bei Besuchen zur Familie begleite und ich mache das meist auch höchstens 1x im Monat, weil mein Bedarf an Kontakt damit gedeckt ist.
Fände es schlimm, wenn er das nicht akzeptieren und mich da unter Druck setzen würde.
Du kannst deine Eltern doch besuchen so oft du willst, dafür muss er nicht mitkommen 🤷‍♀️

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hm, da hast du recht, ich denke da nur an meine wünsche und muss seine auch beachten.
es stört mich nur sehr, dass er sichtlich von meiner familie genervt ist, wenn sie ihn anrufen oder schreiben, wie es ihm geht, oder warum er denn nicht mal mit vorbeikommen mag. er meint, die reden so viel und er ist dann gestresst und genervt, das reicht ihm ab und zu.
aber ich finde meine familie wunderbar und liebevoll und möchte, dass er sie genauso wertschätzt wie ich. Mir tut meine Familie auch leid, dass wir öfters fragen, ob er sie nicht mag oder warum er denn nicht mit essen möchte. ich möchte ihn auch nicht die Wahrheit sagen und sie damit verletzen.

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Naja, DU findest deine Familie wunderbar und liebevoll. Wad auch schön ist.

Er empfindet es wohl als zu viel, als einengend, beklemmend. Und ehrlich, das kann ich verstehen.
Es ist sehr schön, dass sie ihn so integrieren wollen, aber er hat nun mal andere Grenzen als du/ihr und das gilt es schlichtweg zu respektieren.
Mir wäre das auch zu klammerig und nah.
Deine Erwartungshaltung an ihn ist nicht ok.

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Hallo,

Ihr habt sehr unterschiedliche Vorstellungen von Familie.

Wenn ich mir vorstelle, mein Mann würde alles aber auch alles mit seiner Familie besprechen, täglich telefonieren und mehrmals wöchentlich treffen würde ich durchdrehen. Ich mag meine Schwiegereltern und seine Geschwister, ich mag meine Familie. Aber doch nicht täglich. Ich glaube tatsächlich, dass wir dann auch nicht mehr zusammen wären und mitnichten hätten wir vier gemeinsame Kinder. Ich lebe doch mit meinem Mann und meinen Kindern zusammen und nicht mit meinen Schwiegereltern. Ich muss auch nicht jedes Bisschen meines Lebens mit jemand besprechen oder mir Ratschläge oder Tipps holen. Außerdem liebe ich meine Privatsphäre.

Unsere Familien wohnen auch 400 km und 200 km weg und ich käme niemals auf die Idee, in die direkte Nachbarschaft zu ziehen.

Und dennoch (oder vielleicht gerade deshalb :-)) sind wir eine sehr harmonische Familie.

Du klingst sehr jung und als ob Du Dich noch nicht vollkommen abgenabelt hast. Ich wurde in einem ähnlichen Familienverbund groß (Eltern meiner Mutter wohnten mit im Haus) und fand es immer furchtbar, dass immer jeder über alles informiert sein musste und es keine räumlichen Grenzen gab. Das war tatsächlich auch das einzige, was meine Mutter in ihrem Leben bereut hat (sie ist gestorben als ich 19 war).


Ich denke auch, dass jeder von Euch einen Schritt auf den anderen zugehen sollte.

Liebe Grüße
Delenn

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Hey!

Geht mal zu einer Paarberatung.

Ich komme auch aus einer großen Familie; das A und O ist da die Abnabelung. Die sehe ich bei dir leider nicht. Vielleicht solltest du daran für dich arbeiten. Mir wäre dein familiärer Bezug too much, auch wenn ich mittlerweile ein besseres Verhältnis zu meiner Familie habe und wir uns über alles austauschen. Daher kann ich verstehen, dass dein Partner sich rauszieht. Ich vertrete übrigens die Meinung, dass es eine Abnabelung von zu Hause braucht, um mit der eigenen Familie happy zu werden. Das merkst du auch daran, dass du nun zwischen den Stühlen sitzt. In deiner harmonischen Familie solltest doch eigentlich auch du problemlos zu deinem Partner halten, oder? In einer harmonischen Familie sollte auch "Er möchte halt nicht" gesagt werden können. Vielleicht solltest du dir nochmal deine Familie genauer bzw kritischer angucken.

Die Streitigkeiten würde ich in einer Paarberatung ansprechen. Vielleicht habt ihr dort die Möglichkeit, in ruhigere Fahrwasser zu gelangen..

Liebe Grüße
Schoko

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Weshalb erwähnst du, dass euer Kind ungeplant war? Wenn du aus einer intakten Familie kommst, wie du sagst, dann sollte das niemals eine Rolle spielen.
Zu deinem Problem: Er wird sich nicht ändern. Solange er dir nicht „verbietet“, deine Familie zu kontaktieren, dann lass ihn sein Ding machen. Er muss sich nicht so tief bei euch hineinintegrieren wie du es bist.

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Was ist daran so schlimm, einen engen Bezug zur Familie zu haben? Ist doch super, in anderen Kulturen ist das Gang und Gebe..nur hier nicht. Seit wann gilt man denn als nicht abgenabelt oder nicht erwachsen genug....
Aber wenn sich täglich mit der besten Freundin hört und wöchentlich öfters sieht ist das okay?

Sehe da absolut kein Problem. Nur dein Freund..ihm würde ich das nicht so "aufdrängen". Gerade weil er vielleicht aus anderen Verhältnissen kommt, kann es ja sein dass ihm das zu viel ist. Und das ist okay so und das sollte deine Familie auch akzeptieren. Mach ihm keinen Druck und stehe hinter ihm.

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Hallo,
ich bin da ganz auf der Seite deines Freundes.
Es ist DEINE Familie. Nicht seine. Für ihn sind es fremde Menschen. Er MUSS sie nicht so lieben, wie du es tust.
Ich war mal mit jemanden zusammen, wo der Familienzusammenhalt wohl genauso oder ähnlich war. Puuuuuh, sie waren alle liebe Menschen, aber nein, ich muss sie nicht 1 x wöchentlich zum Essen sehen und schon gar nicht mehrmals die Woche.
Sorry, ich weiß, das wolltest du nicht hören. Aber lass deinem Mann die Freiheit, so wie er dir deine lässt und du ja hingehen kannst, wie du magst.

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Hallo,

Du agst in deinen Augen aus einer intakten Familien kommen. Für mich hören sich deine Aussagen aber ehe so an, als wärst zwar ausgezogen, aber bist nicht angenabelt und unabhängig, sondern immer noch von Mama und Papa abhängig und kannst nicht aus eigenen Beinen stehen.
Jede Tag mit Mama und Papa reden oder sehen, dass mache ich nicht mehr seit ich mit 19 Jahren ausgezogen bin. Ich hab weine eigens Leben, Kind(er), Ehemann, Job, Freunde und Hobby. Da hätte ich keine Zeit jeden Tag mit meinen Eltern zu sprechen. Ich würde auch nicht die Zeit haben jede Woche mehrmals zu ihnen zu gehen. Klar treffen wir uns so alle 10 bis 14 Tage mal, wenn es passt oder unsere Tochter nach Oma und Opa fragt. Aber sowohl meine Eltern als auch wir haben ein Leben, dass nicht jur aus zu Hause hocken besteht.
Du stellst deine Familie über eure kleine gemeinsame Familie. Dir ist es wichtiger mit deinen Eltern Zeit zu verbringen las mit deinen Partner und eurem Kind. Du bespricht alles mit ihnen, für mich ein absolutes no go. Es gibt Themen die euch nur als Paar etwas angeht.

Ich hätte auch keine Lust jede Woche bei meinen Eltern Oder Schwiegereltern zu erscheinen und mir dort anzuhören wie toll sie doch sind Und wie bescheiden meine Familie ist. Du spricht ja selbst sehr schlecht / abwertend über deine Schwiegerfamilie. Da kann ich deinen Partner sehr gut verstehen. Er ist dein Partner und nicht der Partner deiner Familie.

Du erwartest, dass er sich ändert, aber Du solltest erstmal bei Dir selber anfangen und Dich von deiner Familie abnabeln Und zu dei er kleinen Familie stehen. Ich bin davon überzeugt, wenn du mehr zu ihm stehen würdest und mehr Zeit mit ihm und eurem Kind als Familie verbringst, dann lösen sich viele eurer Probleme auf.

LG Morgaine

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Ihr seid zwei Extreme, die aufeinander treffen und solltet BEIDE an euren Familienverhältnissen arbeiten.
Dass du ein sehr enges zu deiner Familie hast, das ist ja schön. Aber ich kann auch ihn verstehen, wenn ihm der tägliche Kontakt zu viel ist.