Mein launischer Mann

Hallo an alle!

Mein Mann und ich sind seit sieben Jahren verheiratet und haben zwei Kinder.

Nach der Geburt unseres zweiten Kindes fing es so langsam an. Der Kleine war kein einfaches Baby, schrie viel, der Große sehr eifersüchtig und dazu noch Corona.
Wir holten uns Hife und damit wurde es stetig ein bisschen besser.

..aber die Launen meines Mannes blieben.
Ist er "gut drauf" ist er ein liebevoller Vater mit Verständnis und Geduld.
Leider ist dies sehr selten geworden.
Ständig sind die Kinder zu laut, benehmen sich nicht richtig, er wird laut, ausfallend, sagt er ginge lieber arbeiten als mit ihnen Zeit zu verbringen weil sie so anstrengend wären.
Mir macht das viel Druck. Ich merke, dass ich mich selbst verändert habe. Sind wir zusammen und die Kinder streiten wegen irgendwas merke ich wie angespannt ich bin aus Angst vor dem was kommt. Dann gibt es Gemecker und der ganze Tag ist für ihn im Eimer.
Wir hatten im Sommerurlaub einen riesen Streit deswegen. Ich hatte da schon gedacht, dass unsere Ehe das nicht mehr übersteht. Wochen vorher war es sehr stressig und ich hatte auf Entspannung gehofft. Leider vergebens..
Nun geht es wieder los und das obwohl er sich nach dem großen Konflikt entschuldigt hat und sagte er wüsste er müsse etwas ändern.
Das tat er auch - kurzzeitig.
Mir vermittelt er auch desöfteren das Gefühl Fehler zu machen indem er mir sagt was ich machen soll oder er sich aufregt wenn ich etwas vergessen habe mitzunehmen (was er hätte ja auch tun können?!).
Eine Eheberatung hat er mehrfach abgelehnt. Er bräuchte niemanden,der ihm "was vorkaut".
Aktuell habe ich ihm gesagt, dass ich eine Pause von alldem brauche.
Was machen wir nur?

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Wenn das ein langfristiges Thema ist, dann ganz gnadenlos: Entweder er ust offen für Hilfe oder ihr seid weg
Dauerhaft würde ich meine Kinder so etwas nicht aussetzen. Sie werden permanent als die Schuldigen betrachtet, obwohl dein Mann das Problem hat. Was das mit der Seele macht, kann man sich leicht vorstellen.

Also - offenes Gespräch.
Ich drück dir fest die Daumen.

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Das ist auch das was mir so Sorgen bereitet.
Das was der Große nämlich erlebt gibt er an den Kleinen weiter. Dafür bekommt er wieder rum Ärger für den er aber eigentlich gar nichts kann. Immerhin lebt er ihm Beziehung so vor indem er Druck ausübt.

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Dann nimm das als Aufhänger für euer Gespräch.
Das Verhalten deines Mannes hat Auswirkungen auf eure Kinder und deren Verhalten - schon jetzt!
Und das kann so nicht bleiben. Er muss SEINE Probleme angehen. Wenn er das nicht will, dann hat er seine Entscheidung damit getroffen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass er den Ernst der Lage zu erfassen beginnt, wenn du ihm sagst, dass du die Kinder dem nicht mehr länger aussetzen wirst.

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Hallo,
ich erlebe sehr häufig in meiner Praxis, dass es nach dem ersten oder dem zweiten Kind in der Ehe anfängt, ungemütlich zu werden. Eure Situation hat sich geändert und ihr kennt das mit Sicherheit schon vom ersten Kind, dass ihr nun eure Bedürfnisse zurückschrauben müsst.
Was meistens zu Stretigkeiten führt, ist, dass sich das Paar nicht mehr über die eigenen Bedürfnisse äußert. Versucht euch hinzusetzen, macht euch Kerzen an und vielleicht einen kleinen Snack, sodass die Stimmung entspannter und angenehmer wirkt und dann unterhalten euch, wie ihr euch fühlt in der derzeitigen Beziehung. Was hat sich verändert? Worauf müsst ihr neuerdings verzichten? Wie geht ihr beide damit um? Was braucht ihr? Auf was darf verzichtet werden? Auf was nicht? Wie möchtet ihr als Paar weiter fortfahren? Wollt ihr vielleicht mehr Zweisamkeit? (Zweisamkeit geht sehr oft verloren, sobald Kinder da sind. Es ist aber äußerst wichtig gemeinsame Zeit ohne Kinder zu haben. Babysitter, Freunde oder Großeltern können behilflich sein, um sich mal Zeit zu zweit zu nehmen, so wird die Romantik wiederkehren). Was vermisst ihr aus der Zeit vor den Kindern? Tauscht euch auch über Ängste, Sorgen oder Bedenken aus. Und zeigt einander Interessen, fragt den jeweils anderen, was man für ihn tun kann. Was braucht der andere? Die Bedürfnisse ändern sich mit der Zeit, gerade wenn eine neue Situation eintrifft, deswegen ist es so wichtig sich über die eigenen Bedürfnisse und die des Partners auszutauschen und darauf einzugehen. Kommunikation ist in einer Beziehung das A und O!
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute! :)

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Danke für deine ausführliche und einfühlsame Antwort.
Ich werde mir die Punkte notieren und mit ihm durchgehen.
Darf ich fragen in welcher Praxis du arbeitest?Ich überlege stark uns trotz allem Hilfe zu holen weil ich mich all dem auch nicht mehr gewachsen fühle und gerne jemand hätte, der vermittelt.

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Schreib mich mal privat an, dann können wir in Ruhe alles besprechen. :)

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Mir geht es sehr sehr ähnlich und ich bin am verzweifeln.

Hast du Lust privat zu schreiben?

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Gerne!

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Ähnlich hier.
Dieses ständige Genervtsein meines Freundes nervt dann wiederum mich.
Wenn das Kind abends länger braucht zum einschlafen, macht er manchmal Ohropax rein, zieht sich die Decke übern Kopf und wenn ich was sage, kommt nur: Ich habe Kopfweh von dem Geplärre.

Ich denke mir dann, hmm, wenn ich einfach das selbe machen würde, wäre die Situation ja auch schwierig.
Es ist ein ständiges Thema, v.a. weil er dauernd so leise vor sich hin stöhnt und ich langsam merke, dass ich ihn gar nicht mehr ernst nehme.