Hallo liebe Community,
ich bin in der 9. SSW und ein bisschen frustriert. Mein Partner und ich reden seit über 2 Jahren davon, dass wir uns beide ein Kind wünschen. Im April diesen Jahres haben wir beschlossen, dass wir nicht mehr verhüten und versuchen in Kind zu bekommen. Im August hats geklappt und wir haben uns beide sehr gefreut.
Zu unserer Beziehung: Unsere Beziehung ist eigentlich sehr schön, wir streiten uns sehr selten und das nur wenn wir uns gegenseitig verletzt haben. Ich bin ansich ein sehr harmoniebedrüftiger Mensch, der nicht nachtragend ist, ich verzeihe wirklich alles und das sehr schnell. Das Problem ist nur, dass das umgekehrt garnicht gilt.
Nun ja, jetzt bin ich schwanger, wir haben es sehr bald erfahren und mein Partner ist leider seit dem sehr abweisend, überhaupt nicht unterstützend, nicht für mich da und provoziert die meiste Zeit nur Streit. Ich habe Glück im Unglück, dass ich zwar sehr unter Übelkeit, Unterleibsschmerzen und Müdigkeit leide, aber meine Hormone, Geruchssinn, Essverhalten etc. halten sich sehr in Grenzen.
Aber: Wenn mir in der Früh sehr übel ist und ich ihm das sage, dann kommt meistens nur ein "hm". Er geht daraufhin in die Küche und macht sich einen Tee, mir aber nicht. Er macht sich Frühstück, fragt mich nicht mal, ob ich auch was möchte (was er tatsächlich davor alles aber schon tat). Und nun das schlimmste: Er überreagiert auf alles, was ich sage und ignoriert mich anschließend tagelang. Das hat er leider auch vor der Schwangerschaft sehr gerne gemacht, wenn ihm etwas nicht gepasst hat, aber ich dachte, das würde sich alles ergeben, wenn wir eine Familie gründen, da gehört doch nämlich ein bisschen Reife dazu (er ist fast 30 Jahre alt). Wenn er mich ignoriert, dann redet er wirklich kein Wort mehr mit mir, sieht durch mich hindurch und tut so, als würde ich garnicht existieren (=silent treatment). Ich könnte eine schlimme Nachricht erfahren, vor ihm weinend sitzen und er würde so tun, als wäre ich nicht da. Nun:
1. Ich bekomme totale Panik mit dem Kind. Ich habe unfassbar Angst, dass er das auch mit unserem Kind macht, denn er meint immer ich sei seine Traumfrau, die Liebe seines Lebens, alles was er je wollte und trotzdem behandelt er mich in solchen Momenten so. Ich habe Angst, dass wenn unser Kind etwas falsches sagt, er auch beginnt das Kind zu ignorieren (ich habe als Kind ähnliche Erfahrungen gemacht und ich kann garnicht beschreiben, wie belastend sowas ist) und unfair zu handeln.
2. Mich belastet das in der Schwangerschaft sehr, die Gedanken kreisen und ich weiß nicht, wie ich damit zurecht kommen soll. Ich möchte mich mit ihm gemeinsam auf unser so sehr ersehntes Kind freuen, aber er ignoriert mich nur. Er wird sogar wütend, wenn ich sage, dass ich Unterleibsschmerzen habe (hatte teilweise sehr starke, habe aber alles mit der Ärztin abgeklärt). Da mich das so belastet, weine ich sehr oft (ohne dass er es merkt, dafür ziehe ich mich zurück) und spüre richtig tief sitzenden Schmerz. Doppelt belastet mich, dass ich gelesen habe, dass sich solch ein psychischer Stress sehr negativ auf das Kind auswirken kann, ist dem wirklich so? Ich möchte nämlich nur das allerbeste für unser Kind und ich möchte nicht, dass es meinem Kind wegen sowas schlecht geht.
3. Reden ist keine Option, er wird dann immer nur sehr wütend, beleidigend und das Gespräch muss sofort beendet werden.
4. Um ehrlich zu sein, habe ich mehr Angst, dass ich mich trenne als das er sich trennt. Das Fass ist schon sehr vollgefüllt und ich habe keine Ahnung, wann es mir endgültig reicht. Ich mag ihn wirklich sehr gerne und genieße die meiste Zeit sehr mit ihm, aber diese Situationen sind unfassbar belastend und ich merke, wie ich immer mehr eine Art Schutz aufbaue und mich auch immer mehr distanziere.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße
Probleme mit Beziehung in Schwangerschaft
Nach meine Meinung nach ;Kopiere und schick ihm den ganze Satz so wie es ist du hast alles toll beschrieben und super gut erfasst!
Wenn darauf nichts kommt bräuchtet ihr Spezialisten.
Das ist eine Sache was du nur mit Ihm klären kannst/muss es wird von sich alleine nämlich mit der Zeit sicher nicht besser.
Viel Glück und alles Gute!!💪
Idealerweise kommt erst die Reife und dann die Schwangerschaft. Darauf zu setzen, dass es sich umgekehrt verhält, ist gewagt, aber nicht ausgeschlossen.
Sag ihm, dass es Zeit wird erwachsen zu werden. Er wird bald Vater, da sollte er sich nicht wie ein trotziges Kind verhalten.
Warum bekommt du ein Kind mit diesem kalten Mann?
Ein Kind stärkt keine Beziehung, ein Kind ist kein Beziehungskit oder die Garantie das man nun für immer und ewig zusammen bleibt. Die Realität ist leider eine ganz andere!
Negatives Verhalten verstärkt sich in gewissen Situationen eher noch und dein Mann hat es ziemlich gut drauf dich mit seinem Silent Treatment zu manipulieren.
Er bekommt dich somit dahin, wo er dich haben will und irgendwann bist so gefügig das du nur noch machst was er will!
Zuckerbrot und Peitsche, zum einen schmiert er dir in guten Momenten Honig ums Maul und dann wiederum benimmt er sich wie dein schlimmster Feind.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, das so jemand freiwillig eine Paartherapie macht.
Dein Partner ist so von der Richtigkeit seines Handelns und Tuns überzeugt, wenn er das nicht wäre würde er es ja nicht machen, außerdem zeigt es ja Wirkung bei dir.
Und ja, leider bekommt das Würmchen im Bauch auch so einiges mit von deinen Gefühlen, ob positiv oder negativ.
Aber keine Angst, die Kleinen sind sehr robust und widerstandsfähig und Kämpfer.
Unterleibsschmerzen hatte ich am Anfang auch immer, das gibt sich mit der Zeit und ab dem 4. Monat wird es dir auch nicht mehr übel sein.
Liebe Haneta,
eigentlich habt ihr beide schon eine gute Grundlage und habt euch bewusst für ein Kind entschieden – was dann glücklicherweise auch kam – und habt euch darüber gefreut.
Seitdem ist er abweisend.
Also, die Züge, die du schon kanntest bei ihm, sind deutlicher hervorgetreten und bedrücken dich nun richtig. So dass du weinst, wenn du alleine für dich bist.
Er bekommt es also gar nicht so mit, wie es dir geht.
Und wenn – dann würde er es übersehen. Dich übersehen. Was dich ja so verletzt.
Du nimmst viel auf dich, eben auch seine Fehler, wenn er sich nicht entschuldigen kann. Oder wenn er wütend wird, wenn du ihn darauf ansprichst.
Nun machst du dir Sorgen, wie lange du das so machen kannst oder sollst.
Weil es dich belastet und du dir auch Sorgen um dein Kind machst.
Du musst dir da übrigens keine übermäßgen Sorgen machen. Solange du für dich selbst gut sorgst, ist auch für das Kind gut gesorgt.
Für dich gut sorgen ist gerade der Punkt.
Mit der Schwangerschaft hat auch für dich etwas Neues begonnen und du brauchst mehr Aufmerksamkeit. Mehr Fürsorge.
Und es hat eine neue Phase für eure Beziehung begonnen. Ihr seht die Verantwortung für den kleinen Menschen. Es kann sein, dass dein Freund auf seine Weise mit der Umstellung nicht zurecht kommt.
Könnt ihr euch über Stimmungen, Hoffnungen, Vorstellungen, die ganz normalen Gefühle des Tages austauschen?
Du schreibst, dass du aus deiner Kindheit kennst, dass du ignoriert wurdest. Es kann sein, dass euch das passgenau aneinander angezogen hat: Du konntest damit leben, wie er ist. Und nun in der Veränderung durch die Schwangerschaft ist es nicht mehr so möglich.
Ich sehe es durchaus mit Hoffnung, dass es ein Durchgang zu einem neuen Stadium eurer Beziehung und Liebe ist. Wie bei einer Raupe: die Verpuppung und dann die Entfaltung zum Schmetterling. Durchaus eng und vielleicht schmerzlich. Aber nicht ungewöhnlich. Wachstumsschmerzen könnte man sagen.
Mit einer guten Beratung – vielleicht zunächst für dich selbst oder doch zu zweit – könntet ihr beide Seiten in eurer Persönlichkeit weiter entwickeln, die bisher so sind, wie sie eben geworden sind.
Kannst du dir vorstellen, dass er sich in die verliebt hat, weil du es aufgrund deiner Lebensgeschichte aushalten konntest, wie er ist?
In den aktuellen Mühen steckt auch Wachstumspotential für euch beide. Dass ihr nicht beide weitermacht wie bisher. Dass z.B. du ihm deine Tränen zeigen darfst und er dich ansieht, dich versteht und dir Zuwendung geben kann. Das wäre doch für euch beide wünschenswert.
Ich kann mir vorstellen, dass er in seiner Kindheit auch etwas erlebt hat, was heute in seine Art zu lieben hineinreicht.
Eine Trennung ist ein Weg. Da müsstest du dir überlegen, wie du mit deinem Kleinen alles machst. Ob du jemand zur Unterstützung brauchst und wer das sein könnte. Und wie die Beziehung des Kindes zum Vater dann sein soll.
Weiterentwicklung ist auch ein Weg. Und jeder kann auf dem Weg reifen (das war ja im anderen posting angeklungen) und ein liebevoller Partner werden – einer durch den anderen und damit immer passgenauer zueinander.
Die Idee, deinen Freund den Thread lesen zu lassen, ist nicht abwegig.
Ihr könnt lernen, einander nochmal anders wahrzunehmen und Zuwendung zu geben. Auch Männer haben unerfüllte Bedürfnisse und tun sich schwer, sie zu äußern .. das habe ich in vielen Jahren gelernt.
Uns haben Zwiegespräche nach Möller (Die Wahrheit beginnt zu zweit) weitergebracht.
Alles alles Liebe für Dich und Dein Kleines und – wer weiß, vielleicht doch – für euch drei.
Liebe Grüße von Kyra